3.5.2012: Schweiz 70.000 Bienenvölker
weg -- 30.5.2012: Wandernde
Bienenvölker:
<Umschwärmt: Plötzlich
wurde aus dem Velo- ein Bienenkorb> --
Wien 1.6.2012: Stadthonig
aus Wien von Bienenvölkern aus der
Stadt - mit Stadtparks,
blühenden Bäumen und Blumenkisten
kein Problem -- 8.6.2012:
Varoa-Milbe verstümmelt
Flügel, reduziert die
Lebensdauer oder zerstört schon die Brut
der Bienen -- Thailand
25.6.2012: <76 Mönche im
Krankenhaus: Wütende Bienen
greifen an> - es ist vorerst kein
Grund ersichtlich --
9.8.2012: Doku: <Das Geheimnis
des Bienensterbens - Ein
Film von Mark Daniels> --
29.8.2012: Albert Einstein
hatte den Blick in die Zukunft und prophezeite:
-- 23.10.2012:
<Dramatisches Sterben: Pestizide dezimieren
Bienen und Hummeln> --
26.12.2012: Hummeln wollen bunte Wiesen
haben: <Längere Wege für
mehr Vielfalt - Hummeln
brauchens bunt> --
25.12.2012: <Bienen stechen nicht nur, sie beißen
auch> - und das abgegebene Sekret ist ein Anästhetikum
-- EU will Pestizide nicht verbieten -- wilde Insekten
unterstützen die Bienen beim Bestäuben -- Die
Wild-Insekten sind wichtiger als die Hausbienen - und
beide Bestände gehen zurück -- EU erwägt nun doch das
Verbot von Pestiziden, und die kriminellen, schweizer
Gift-Firmen wie Syngenta protestieren -- 24.5.2013: Ein
paar Einschränkungen bei den Killer-Pestiziden in der EU
-- 30.5.2013: Bienenvölker werden nun auch gestohlen und
mit Hightech verteidigt -- 31.5.2013: veganer
Bienenhonigersatz mit Fichtennadelhonig -- 11.6.2013: Wie
machen Bienen Wachs? -- 15.7.2013: Bienen in China
teilweise schon ausgestorben - Bestäubung von Hand! --
17.7.2013: Sehr wenig Honig im Jahr 2013 wegen Wetter und
Schädlingen -- Pestizide machen die Bienen anfällig --
9.10.2013: Ein Krimineller in Dortmund zerstört 25
Bienenstöcke -- Bienenexperiment mit bitteren Stoffen:
Bienen überlegen lange nach -- der Wert der Bienen-Arbeit
-- 9.1.2014: In Europa fehlen 6 Milliarden Bienen --
Kanton Aargau (Schweiz) 17.4.2014: Imker-Kurse erleben
einen Boom --
<Imker sind bestürzt: In
der Schweiz wurden im Winter rund 70 000 Bienenvölker
dahingerafft. Die Wissenschaft arbeitet mit Hochdruck an
einem Mittel gegen aggressive Milben. Doch es dauert noch
Jahre, bis dieses kommt.
Ein Drittel der Bienen dürfte den Winter nicht überlebt haben.
Schätzungen deuten darauf hin, dass allein in der Schweiz rund
70 000 Völker von der Varroamilbe dahingerafft
wurden. Obwohl Forscher mit Hochdruck an einem Gegenmittel
arbeiten, dürfte ein solches erst in mehreren Jahren zur
Verfügung stehen. «Ich bin überzeugt, dass wir in fünf bis
zehn Jahren etwas haben», sagte Peter Gallmann, Leiter des
Zentrums für Bienenforschung der Forschungsanstalt
Agroscope, am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur
SDA.
Nach jahrzehntelangem Kampf gegen die Varroamilbe ohne
nachhaltigen Erfolg ist dies zuerst einmal eine gute
Nachricht. Doch der Weg ist noch weit. Derzeit verfolgen die
Forscher zwei vielversprechende Ansätze, wie Gallmann
erklärte: Der erste ist ein Pilz, der die Varroamilbe
schädigt. Der andere Ansatz ist ein Mittel, dass die Milbe
an der Fortpflanzung hindert.
Laut Gallmann zeigen beide Methoden im Laborexperiment gute
Ergebnisse. Die Herausforderung bestehe nun darin, die
Wirkstoffe im Bienenstock anzuwenden. Dabei sind die Bienen
nicht gerade hilfreich: «Bienen sind sehr hygienische Tiere.
Sie putzen immer alles gleich heraus», erklärte Gallmann.
Hartnäckige Milben
So lange keines der Mittel reif für die Anwendung im Feld
ist, müssen sich die Imker mit anderen Mitteln gegen die
Varroa zur Wehr setzen. Gegen die gängigen
Schädlingsbekämpfungsmittel sind die Milben inzwischen
resistent.
Die Imker behelfen sich darum mit einem von den
Agroscope-Forschern entwickelten Konzept. Als erstes werden
im Frühjahr die Waben für die männlichen Bienenlarven aus
dem Stock entfernt, weil sich die Milben dort besonders
gerne einnisten. Sie werden in dieser natürlichen Falle
weggebracht.
Im Sommer, nach der Honigernte, wird der Stock mit
Ameisensäure und Thymol eingenebelt, was die Milben abtötet.
Im Winter, wenn die Bienen nicht brüten, wird Oxalsäure
eingesetzt. Zudem werden regelmässig Jungvölker gebildet,
weil diese weniger unter Milbenbefall leiden.
Wetter hilft Milben
Letztes Jahr haben all diese Massnahmen Millionen Bienen
nicht retten können. Hauptgrund war laut Gallmann der frühe
und warme Frühling. Die Natur sei dem Kalender etwa einen
Monat voraus gewesen; die Honigernte habe aber wie in
anderen Jahren auch bis Ende Juli gedauert.
Bis Ameisensäure und Thymol eingesetzt werden konnten,
hatten die Milben mehr Zeit als sonst, sich zu entwickeln.
Für viele Bienen war dies das Todesurteil: «Dieser Winter
war einer der schlimmsten, seit wir über das Bienensterben
diskutieren», sagte Gallmann. Er bestätigte damit einen
Artikel der «Zürichsee-Zeitung» vom Donnerstag.
Genaue Zahlen liegen noch nicht vor. Was er aus allen
Landesteilen höre, verheisse aber nichts Gutes, sagte
Gallmann. Wie viele Bienenvölker genau eingegangen sind,
werden Agroscope und die Imker in den nächsten Wochen
bekannt geben.
(sda)>
*****
30.5.2012: Wandernde Bienenvölker: <Umschwärmt: Plötzlich
wurde aus dem Velo- ein Bienenkorb>
aus: 20 minuten online; 30.5.2012;
http://www.20min.ch/community/leser_reporter/story/Ploetzlich-wurde-aus-dem-Velo--ein-Bienenkorb-22322835
<Sie schwirren durch die
Luft und versammeln sich an ungewöhnlichen Orten:
Bienenschwärme besetzen Velos und Mauern. Doch die Insekten
bleiben nur kurz.
Einen sehr unüblichen Bienenstock entdeckte Leser-Reporter
Mark Mühlemann in der Berner Innenstadt: «Die Bienen
versammelten sich an einem Velo.» Die ungebetenen Gäste wurden
aber schnell vertrieben. Mühlemann: «Nach kurzer Zeit ist die
Feuerwehr gekommen und hat das Velo eingesprayt. Dann sind
alle Bienen weggeflogen.»
Die Berner Bienen sind kein Einzelfall. Am Mittwochmorgen hat
sich an der Mauer der Elisabethenkirche in Basel ebenfalls ein
Bienenschwarm niedergelassen. Den fleissigen Insekten wird an
diesem für sie ungewöhlichen Ort jedoch kein Asyl gewährt: Am
Nachmittag entfernt die Feuerwehr den Schwarm.
Auf der Durchreise
«Die Bienen befinden sich auf der Durchreise», sagt Peter
Gallmann von der Forschungsanstalt Agroscope. Zurzeit seien
viele Bienenschwärme unterwegs. «Normalerweise gehen nur
Schwärme mit einer alten Königin auf Wanderschaft. Dieses
Jahr sind aber auch solche mit jungen Königinnen unterwegs.»
Die Bienen fliegen aus ihrem Stock aus und lassen sich in
der Nähe nieder. «Das kann überall sein», so Gallmann. Nach
ungefähr zwei Tagen verschwinden die Bienen wieder und
suchen sich einen erhöhten Hohlraum, wo sie sich dauerhaft
niederlassen.
(dwi)>
*****
Wien 1.6.2012: Stadthonig aus Wien von Bienenvölkern
aus der Stadt - mit Stadtparks, blühenden Bäumen und
Blumenkisten kein Problem
aus: Schutz vor Beize: Den Innenstadtbienen geht's am besten; 1.6.2012;
http://derstandard.at/1338558426873/Schutz-vor-Beize-Den-Innenstadtbienen-gehts-am-besten
<Ulrike Heller-Macenka, 1.
Juni 2012, 20:17
Hobbyimker wie Eva
Braunrath schwärmen vom Honig aus der Wiener Innenstadt.
Seit heuer summt es auch im Inneren des "Krauthappels",
wie die Kuppel der Secession genannt wird.
Immer mehr Imker stellen ihre Stöcke in die Wiener
Innenstadt, wo die Bienen erstaunlich gute Bedingungen
vorfinden .
Wien - Die Stadt summt. Es summt am Dach des Burgtheaters
und am Dach des Naturhistorischen Museums. Es surrt am
Staatsoperndach. Und seit heuer auch unter der goldenen
Kuppel der Secession. Das Aufstellen von Bienenvölkern ist
jedoch nicht nur bei innerstädtischen Top-Adressen beliebt.
Das Interesse am Imkern in der Stadt wächst rasant, und so
summt es auch in immer mehr Schrebergärten, Hinterhöfen, auf
Brachen und Dachterrassen.
Eine der rund 550 Imkerinnen und Imker, die es in Wien
gibt, ist Eva Braunrath. Ihre Bienen waren in der Hauptstadt
schon fast überall fleißig auf Nektarsuche - in Grinzing, im
Donaupark, am Schafberg, in der Lobau. Vor zwei Jahren ergab
sich die Gelegenheit, ein Bienenvolk auf einer Dachterrasse
mitten im 4. Wiener Gemeindebezirk aufzustellen. Ein
Versuch: Wie würden die Bienen auf den Umzug in die Wiedner
Hauptstraße reagieren? Das Experiment gelang: "Von meinen
zwölf Völkern waren die Innenstadt-Bienen am besten
entwickelt, ich habe 60 Kilo besten Stadthonig von diesem
einen Stock geerntet", erzählt die Hobbyimkerin.
Imkern in der Stadt immer beliebter
Fast nirgends gibt es für Bienen einen so vielfältigen
Lebensraum und ein so breites und beständiges
Nahrungsangebot wie in Großstädten. Ist auf dem Land einmal
ein Rapsfeld abgeblüht, wird es für die Honigsammlerinnen
oft schwierig, auf den intensiv agrarisch genutzten Flächen
geeignete Futterpflanzen zu finden. In der Stadt hingegen,
mit ihren Parkanlagen, Alleen mit Rosskastanie, Ahorn und
Linde und den Kleingärten, Blumenkistln und Gstätt'n, finden
die Bienen immer reichlich blühende Nahrung.
"Das wärmere Stadtklima ist für Bienen ideal", ist
Bio-Imker Dietmar Niessner überzeugt. Sechs seiner derzeit
40 Bienenvölker leben im 15. Bezirk. Lediglich ein kleines
Schild am Zaun - "Honigbestellung, Gartenzustellung" -
verrät, dass sich im Schrebergarten des Bienenpädagogen,
direkt hinter dem Schutzhaus auf der Schmelz, im Sommer bis
zu 400.000 Bienen tummeln. Der alte Apfelbaum vor dem
Bienenhaus ist ein zartrosa Blütenmeer, so ungefähr darf man
sich die heile Welt vorstellen. Das denkt sich wohl auch
eine Gartennachbarin, die gerade vorbeispaziert und meint:
"So schön ist das, irgendwie hätt' ich auch gern Bienen."
Und sie ist mit ihrem Wunsch nicht allein.
Die Meldungen über das Bienensterben, der hohe
Pestizideinsatz in der konventionellen Landnutzung oder der
Eindruck, dass im eigenen Garten nichts mehr summt - all das
bringt immer mehr Menschen auf die Idee, sich mit der
Imkerei zu beschäftigen.
Nix für Esoteriker
Das Kursangebot, das der Landesverband für Bienenzucht in
Wien anbietet, ist groß und reicht von der "Einführung in
die Welt der Imkerei" bis zur Varroa-Behandlung der Bienen.
Ohne fundierte Ausbildung gehe es sowieso nicht, sagt
Niessner: Das Imkern sei mit viel Arbeit und Verantwortung
verbunden, es gebe klare Fakten und Spielregeln, nix für
Esoteriker.
Wer sich aber ernsthaft auf das Projekt "Stadt-Imkerei"
einlässt, werde mit einer besonders feinen - und
überraschend sauberen - Honigmischung belohnt, verspricht
Ernst Wilhelm, Obmann der Wiener Imkerschule.
Luftverschmutzung habe auf den Nektar, der tief in der Blüte
sitzt und nur für kurze Zeit offen zugänglich ist, keinen nachweisbaren
Einfluss. Und bevor der Nektar in der Wabe landet,
muss er erst einmal das komplexe Magensystem der Biene
passieren, ein perfekter Filter. Mit Stadthonig, so
auch Imkerin Eva Braunrath, sei man in Bezug auf
Rückstände absolut auf der sicheren Seite. Die
Stadt bietet Bienen einen geschützten Lebensraum. Auch die
großen Probleme durch insektizidgebeiztes Saatgut - das
nicht nur bei konventionell angebautem Mais, sondern
ebenfalls bei Raps, Sonnenblumen und Kürbissen zum Einsatz
kommt - sind hier kein Thema. Und weil die werdende Mama
auch für ihre Bienen nur das Beste will, ist für sie klar:
"Wer seine Bienen liebt, stellt sie in die
Innenstadt!"(Ulrike Heller-Macenka, DER STANDARD,
2./3.5.2012)
Ja, da fehlt eine gründliche chemische Analyse des Landhonigs
mit dem Stadthonig. Die Schwermetalle sind im Artikel wohl
verschwiegen worden - oder sind dann in der Biene. Das gibt's
doch net.
Michael Palomino, 1.6.2012
*****
8.6.2012: Varoa-Milbe verstümmelt Flügel, reduziert
die Lebensdauer oder zerstört schon die Brut der Bienen
aus: Welt online: Tiergesundheit: Varroa-Milbe trägt Virus
massenhaft in Bienenvölker; 8.6.2012;
http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article106442805/Varroa-Milbe-traegt-Virus-massenhaft-in-Bienenvoelker.html
<Die Varroa-Milbe wütet in
Bienenvölkern: Der Nachwuchs hat verstümmelte Flügel, junge
Bienen sterben früh – wenn nicht schon als Brut. Forscher
konnten der Milbe jetzt quasi bei der Arbeit zusehen.
Die Varroa-Milbe trägt wesentlich dazu bei, dass sich
besonders gefährliche Viren-Varianten in Bienen verbreiten und
viele Völker schnell auslöschen. Das berichten Forscher um
Stephen Martin von der University of Sheffield im Journal
"Science".
Die Gruppe hatte
den Ausbruch des Bienensterbens auf dem erst vor kurzer Zeit
infizierten Archipel von Hawaii untersucht. Weltweit kommen
durch den Erreger schon seit Jahren zahlreiche Bienenvölker
um.
Ursache ist die
von Asien aus verbreitete Milbe Varroa destructor, die das
Flügeldeformationsvirus (deformed wing virus, DWV)
überträgt. Dies hat nach Expertenschätzung allein in
Deutschland dazu beigetragen, dass bis zu einem Drittel der
Honigbienen den vergangenen Winter nicht überlebt hat. Das
wären rund 300.000 der etwa eine Million Bienenvölker im
Land, hieß es Ende März bei Werner von der Ohe vom Institut
für Bienenkunde in Celle.
Virus und Milbe
Bei einem Befall
mit der Milbe gehen die Schäden zu einem großen Teil auf die
Vireninfektion zurück: Puppen haben verstümmelte Flügel,
junge Bienen sterben früh. Mitunter geht die schon die Brut
ein. Erwachsene Bienen können als Reservoir für das Virus
dienen, im schlimmsten Fall bricht das Volk binnen Tagen
zusammen.
Bis August 2007
blieben die Bienen auf Hawaii – einer Inselgruppe 3500
Kilometer entfernt vom nordamerikanischen Kontinent im
Pazifik – frei von der Varroa-Milbe. Erst dann gelangte sie
auch dorthin und verbreitete sich. Das bot die einmalige,
wenngleich unschöne Möglichkeit, die Evolution der
Virenstämme und die Ausbreitung der Milben zu beobachten.
Die Viren können Bienen auch von sich aus infizieren, aber
die Milben beschleunigen ihre Verbreitung.
In Arealen ohne
die Milbe wurden die Viren in 6 bis 13 Prozent der Völker
entdeckt. Sobald sich Varroa etabliert hatte, stiegen die
Zahlen auf 75 bis 100 Prozent. Damit einher ging eine
dramatische Zunahmen der Viren pro Biene: 1000 Viren in
Gebieten ohne Milben, 1 Milliarde Viren mit den Schädlingen.
Das ursprünglich
seltene DWV-Virus sei durch die Verbindung mit der Milbe zu
einem weit verbreiteten Erreger geworden, berichtet Martin.
dpa/cl>
*****
Thailand 25.6.2012: <76 Mönche im
Krankenhaus: Wütende Bienen greifen an> - es
ist vorerst kein Grund ersichtlich
<Der Abt des Klosters hat keine
Ahnung, was die Bienen so aggressiv machte: In einem
Kloster in Thailand greift ein Insektenschwarm Mönche an.
Die Tiere stechen so oft zu, dass 76 Novizen ins
Krankenhaus müssen. Mindestens sechs liegen im Koma.
In einem Kloster im Norden Thailands haben Schwärme
wütender Bienen eine Gruppe von Novizen angegriffen. 76
Mönche wurden so oft gestochen, dass sie in umliegende
Krankenhäuser gebracht werden mussten, berichteten
thailändische Medien. Der Zustand von 19 seiner Patienten
sei kritisch, sagte der Chef einer der behandelnden
Kliniken der Tageszeitung "Bangkok Post". Sechs der Mönche
lägen im Koma, fügte er hinzu.
Die Novizen im Chedi Luang Worwiharn Tempel in der Stadt
Chiang Mai fegten das Klostergelände, als sich die
Bienenattacke ereignete. Er habe keine Ahnung, warum die
Insekten seine Mönche angegriffen hatten, sagte Abt Phra
Ratcha Jetyajarn. Das Kloster werde seine Bienenstöcke
zwar behalten, Besucher sollen sich aber in Zukunft von
den Tieren fernhalten, warnte der Abt.
Bienenstiche können tödlich sein, wenn das Opfer mehrfach
gestochen wird und allergisch sei, sagte Klinikchef Naren
Chotirosnimitr. Übelkeit, Hautausschlag und
Atemschwierigkeiten seien normale Reaktionen auf einen
Bienenstich. In schweren Fällen falle der Blutdruck stark
ab.
Quelle: n-tv.de>
*****
9.8.2012: Doku: <Das Geheimnis des
Bienensterbens - Ein Film von Mark Daniels>
aus: arte; 9.8.2012;
http://www.arte.tv/de/Das-Geheimnis-des-Bienensterbens---Ein-Film-von-Mark-Daniels-/3170068.html
<Ein Drittel der menschlichen Nahrung hängt heute
unmittelbar von der Biene ab, dem wichtigsten Bestäuber von
Pflanzen. Doch seit mehreren Jahren sterben weltweit
Milliarden von Bienen ohne sichtbaren Grund. Bislang konnte
kein Krankheitserreger als Ursache des Massensterbens
ausfindig gemacht werden. Wissenschaftler zahlreicher
Fachrichtungen suchen nach einer Erklärung. Der
Dokumentarfilm fragt nach, was die Forscher in den
vergangenen vier Jahren in Erfahrung gebracht haben und ob
sie inzwischen Lösungen anbieten können.
2006 machte die Nachricht aus den USA Schlagzeilen,
Milliarden von Bienen seien verendet. Viele Bienenzüchter
fanden leere Bienenstöcke vor. Die US-Regierung beauftragte
eine Gruppe von Wissenschaftlern mit der Untersuchung dieses
mysteriösen Sterbens, das sogleich einen eigenen Namen
bekam: Colony Collapse Disorder (CCD; auf Deutsch:
"Völkerkollaps"). Über die Ursachen gibt es bisher nur
Vermutungen - Genmutation, neue Pestizide,
Mobilfunkstrahlungen, ein Virus -, aber keine endgültige
Erkenntnis. Seit vier Jahren investieren Regierungen und
verschiedene wissenschaftliche Einrichtungen beachtliche
Mittel in die Erforschung und mögliche Beseitigung der
Ursache dieser programmierten Katastrophe. Hat die
Wissenschaft eine Antwort gefunden? Kann sie die Bienen
überhaupt retten?
Um diese Fragen zu beantworten, verfolgte der Dokumentarfilm
„Das Geheimnis des Bienensterbens” die Arbeit verschiedener
Wissenschaftlerteams, die mit unterschiedlichen Hypothesen
die Ursachen der weltweiten Bedrohung der Honig- und
Wildbienen zu verstehen versuchen. Der Film geht auch der
Frage nach, wie es zu den radikalen Veränderungen im
Verhältnis von Mensch und Biene kam, das sich lange Zeit im
Gleichgewicht befand. Lange bevor das Colony Collapse
Disorder in die Schlagzeilen geriet, hatten
Wissenschaftler und Bienenzüchter den Schwund der Bienen und
anderer Bestäuber festgestellt.
Bisher gibt es keine genauen Diagnosen der Wissenschaftler.
Aber selbst wenn die Forschung die Ursachen dingfest macht,
ist damit noch kein Heilmittel gefunden. Die Wissenschaft
bleibt machtlos, solange landwirtschaftliche
Produktionsmethoden nicht hinterfragt und verändert werden.
Aber ist die Menschheit bereit, sich dieser Herausforderung
zu stellen?>
========
29.8.2012: Albert Einstein hatte den Blick in die
Zukunft und prophezeite:
"Wenn die Bienen verschwinden, hat der Mensch nur noch vier
Jahre zu leben."
aus: arte auf Facebook, 29.8.2012;
http://www.facebook.com/artetv
========
23.10.2012: <Dramatisches Sterben: Pestizide
dezimieren Bienen und Hummeln>
aus: Welt online; 23.10.2012;
http://www.welt.de/wissenschaft/article110137189/Pestizide-dezimieren-Bienen-und-Hummeln.html
<Die schädlichen Effekte von zwei
gängigen Pflanzengiften summieren sich in Hummeln und
lassen sie sterben. Ohne Bienen und Hummeln müssten
Menschen auf fast alles Obst und Gemüse verzichten.
Von Thilo Resenhoeft und Sophia Weimer
Das Sterben der
Bienen wird immer dramatischer – und noch immer ist nicht
klar, warum. "Es ist eine hochkomplexe Angelegenheit, was
die Ursache angeht", sagt Jürgen Tautz, Bienenforscher an
der Universität Würzburg und Leiter der dort ansässigen
"BEEgroup". "Es gibt eine ganze Liste an negativen
Einflüssen." Pestizide sind offenbar nur eine der
Ursachen, auch Feinde wie die Varroamilbe und
Nahrungsmangel durch veränderte Landwirtschaft lassen
vermutlich die Völker verschwinden.
Bei Hummeln
summieren sich die schädlichen Effekte zweier
Pflanzengifte sogar. Das fanden Forscher um Richard Gill
von der Universität von London in Freilandexperimenten
heraus. Sie regen in ihrer Studie im Journal "Nature" an,
die kombinierten Effekte von Giften auf die Insekten
besser und länger zu testen, als bisher vorgeschrieben.
Hummeln ( Bombus terrestris) zählen ebenfalls zu
den Bienen. Sie alle sind soziale Insekten. Die
Hummelgemeinschaften sind jedoch weitaus kleiner als die
Völker der Honigbiene mit Tausenden Tieren. Daher lassen
sie sich auch einfacher untersuchen.
Markiert mit winzigen Radiosendern
Bienen sind für
80 Prozent der weltweiten Bestäubungsleistung von Insekten
verantwortlich. Doch die Tiere hätten viele Krankheiten,
beispielsweise Viren- oder Pilzerkrankungen, erklärt
Tautz. "Aber damit sind sie viele Millionen Jahre
zurechtgekommen." Deshalb liege die Vermutung nahe, dass
das große Bienensterben der vergangenen Jahre auch auf
menschengemachte Ursachen zurückzuführen sei.
Eine davon sind
wohl Pestizide, deren Einfluss auch Gill und seine
Kollegen untersuchten. Sie markierten in ihrer Studie
Hummelvölker mit winzigen Radiosendern. Empfänger
registrierten, welche Tiere wann ausfliegen oder ob und
wann sie zurückkommen. Die präparierten Hummeln konnten
sich ihr Futter in freier Wildbahn suchen. Zusätzlich
platzierte das Team jedoch Zuckerlösungen mit
Insektengiften entlang der Flugrouten. Die Konzentrationen
entsprachen jenen, wie sie beim landwirtschaftlichen
Einsatz vorkommen.
Gifte in der Zuckerlösung
Im ersten
Experiment kam das Insektengift Cyhalothrin mit in die
Zuckerlösung, beim zweiten das weit verbreitete
Imidacloprid. Bei Experiment drei nahmen die Hummeln eine
Mischung aus beiden Substanzen zu sich. Als Vergleich
dienten in allen Fällen Hummelkolonien, denen kein Gift in
die Flugroute gestellt wurde.
Das Imidacloprid
hatte zur Folge, dass aus den Puppen weniger männliche
Arbeiterbienen hervorgingen. Ein vergleichbares Ergebnis
hätte auch schon eine frühere Studie mit diesem Gift
gezeigt, schreibt Gill. Hummeln, die das zu sich genommen
hatten, zeigten zudem eine größere Futteraktivität,
gleichzeitig kam eine größere Zahl der Insekten nicht zum
Nest zurück. Das zweite Gift – Cyhalothrin – hatte eine
höhere Sterblichkeit von Arbeitern im Nest zur Folge. Die
Ergebnisse von Experiment drei schließlich zeigten, dass
sich die Wirkung der beiden Gifte summierte.
85 Prozent weniger Königinnen
Ob und wie
Pestizide Einfluss auf das Bienensterben haben, wurde
häufiger untersucht. Erst im März 2012 veröffentliche das
Fachblatt "Science" zwei Studien dazu. Dave Goulson von
der Universität in Stirling hatte ebenfalls das Verhalten
von Hummeln unter Einfluss von Imidacloprid untersucht.
Das Gift schrumpfte die Völker drastisch. Außerdem
produzierten die belasteten Tiere bis zu 85 Prozent
weniger Königinnen – eine wichtige Beobachtung, denn die
Zahl der Königinnen beeinflusst die Zahl der neuen Nester
im folgenden Winter.
Ein
französisches Team entdeckte, dass das Insektizid
Thiamethoxam den Orientierungssinn der Bienen stört. Viele
belastete Tiere hatten den Weg zurück zu ihrem Nest nicht
mehr gefunden.
In einem
begleitenden Artikel zur Studie von Richard Gill und
seinem Team betont Juliet Osborne von der Universität von
Exeter, dass die Arbeit ihrer Kollegen zwei Effekte
zugleich berücksichtige: die Wirkung aufs Individuum und
jene auf die gesamte Gruppe, denn wenn eine Hummel keine
tödliche Dosis zu sich nimmt, kann sie noch zurückkehren
und das Gift auf die Kolonie übertragen.
Konzentration wie in der
Gebrauchsanweisung
Diese
Erkenntnis könne helfen, auch die nicht tödlichen
Wirkungen von Insekten- und anderen Giften aufzudecken.
Die gewählten Konzentrationen von Cyhalothrin und
Imidacloprid entsprächen der Gebrauchsanweisung, erklärt
Osborne. Ob die Landwirte sie immer in dieser Menge
einsetzten, sei offen. "Und das ist das Entscheidende",
schreibt sie. Es fehlten Daten über die zeitliche
Verteilung von Giften in der Umwelt. Bienen träfen zu
verschiedenen Zeiten auf eine komplexe Kombination von
Giften verschiedener Hersteller, ausgebracht in
verschiedenen Konzentrationen an verschiedenen Orten.
Hierzu seien weitere Informationen nötig.
Pestizide sind
allerdings nicht der einzige "Bienenfeind", der Forschern,
Umweltschützern und Imkern Sorge bereitet. Eine Ursache
für das Sterben der Bienen in Europa ist die Varroamilbe,
ein aus Asien eingeschleppter Parasit. Sie beißt sich an
den Insekten fest wie ein Blutegel bei Säugern – aber mit
dramatischerer Wirkung.
Neuer Fein in den USA
Eine Studie,
die Anfang des Jahres in "Plos One" erschien, machte einen
neuen Feind der Bienen in den USA aus. Eine neu entdeckte
Fliegenart (Apocephalus borealis) niste sich in
Honigbienen ein und mache sie krank. Befallene Tiere
liefen ständig im Kreis herum, ohne jeden
Orientierungssinn, beschrieb der Forscher Andrew Core.
"Sie strecken ununterbrochen ihre Beine aus und fallen
hin. Sie sehen aus wie Zombies."
Ein weiteres
von Menschen verursachtes Problem entsteht durch die
veränderte Landwirtschaft, sagt Bienenexperte Tautz: "Wir
haben heute sehr viele Monokulturen. Die sind sehr
einseitig und nur sehr zeitlich fokussiert verfügbar. Raps
beispielsweise blüht drei Wochen, dann ist er weg. Die
Bienen verhungern im Sommer." Untersuchungen hätten
gezeigt, dass Bienen mittlerweile in der Stadt besser
lebten als auf dem Land.
Nächtliches Sprühen von Pestiziden
Tautz zufolge
gibt es Möglichkeiten, die Bienen vor den Insektiziden –
die in der Landwirtschaft unabdingbar seien – zu schützen.
"Es gibt Anwendungen, die die Kontaktrisiken zwischen Gift
und Bienen vermindern." Das Problem sei nicht angehaftetes
Gift an der Pflanze, sondern der Moment der Freisetzung in
die Luft. "Bienen fliegen tagsüber. Würden die Pestizide
nachts gespritzt, wäre das schon ein Ansatz."
Nachlässigkeit oder Uninformiertheit würden das aber oft
verhindern.
Am 8. November
kommt ein Film zu genau diesem Thema in die deutschen
Kinos. "More than honey" warnt vor einem Verschwinden der
Honigbiene. "Eines der wichtigsten Naturwunder der Erde
schwebt in höchster Gefahr", heißt es in einer
Inhaltsbeschreibung des Films von Regisseur Markus Imhoof.
Eine Kernaussage des Films: Nach einem Aussterben der
Bienen würde auch der Mensch nur etwa vier weitere Jahre
überleben.
Jürgen Tautz
findet das zwar "extrem formuliert", aber angesichts der
riesigen Bedeutung der kleinen Tiere nicht völlig abwegig.
Honigbienen sind nun einmal die wichtigsten Bestäuber
dieser Welt. Ohne sie gäbe es kein Obst mehr und sehr viel
weniger Gemüse. Außerdem sei die Biene so etwas wie ein
"Zeigetierchen" – ein sogenannter Bioindikator. "Das sind
eigentlich sehr belastbare Organismen. Wenn die so in
Schwierigkeiten geraten, dann ist diese Umgebung
vermutlich auch nicht gesund für uns Menschen." Für Tautz
bieten die Bienen aber auch ein Stück Lebensqualität:
"Ohne sie wäre alles grau.">
Kommentar
Pestizide sollen "unabdingbar" sein? Sagen wir es doch
einmal anders herum: Ohne Chemie lebte der Mensch
gesünder!
Michael Palomino, 23.10.2012
========
26.12.2012: Hummeln wollen
bunte Wiesen haben: <Längere Wege für mehr
Vielfalt
- Hummeln brauchens bunt>
<Die moderne Landwirtschaft und die
Verstädterung machen den fleißigen Hummeln mächtig zu
schaffen. Das konnte ein Forscherteam bei einer Art in
den USA belegen. Die Insekten fliegen auf die bunte
Vielfalt.
Hummeln nehmen längere Wege auf sich, um Pollen
verschiedenartiger Pflanzen zu sammeln. Die Vielfalt
bedeutet den Tieren dabei mehr als die reine Menge der
Blütenpflanzen, wie Biologinnen entdeckt haben. Außerdem
wiesen sie nach, wie negativ sich Straßen und
undurchdringliche Bauten auf die unterirdischen
Hummel-Nester auswirken. Über die Ergebnisse
berichtet das Team in den "Proceedings" der US-Akademie
der Wissenschaften (PNAS).
Shalene Jha von der Universität von Texas in Austin und
Claire Kremen von der Universität von Kalifornien in
Berkeley untersuchten, wie weit sich die Arbeiterinnen
einer amerikanischen Hummelart (Bombus vosnesenskii) auf
Futterflügen von ihrem Stock entfernen.
Da die kleinen, unterirdischen Nester nur schwer
aufzuspüren sind, nutzten die Expertinnen dafür die
Verwandtschaft der Tiere: Die Wahrscheinlichkeit, dass
zwei genetisch verwandte - also aus einem Stock stammende
- Hummel-Arbeiterinnen gefunden werden, sinkt mit ihrem
Abstand vom Stock. Vom Zahlenverhältnis der verwandten
Tiere kann so auf deren Entfernung von der Heimat
geschlossen werden.
Deutlich weitere Wege - [Bestäuber-Krise durch die
Versiegelung der Landschaft, die Hummelnester verhindert]
Diese Flugentfernung setzten die Forscherinnen in
Beziehung zum Pflanzenangebot an der Pollenquellen und
fanden, dass die Menge und Dichte der Blütenpflanzen
nicht entscheidend war. Eine große Vielfalt der
Pflanzenarten an einer Stelle war für die Hummeln
dagegen so verlockend, dass sie dafür deutlich weitere
Wege flogen.
Außerdem zeigte sich ein deutlicher Zusammenhang zwischen
der Dichte der Nester und dem Grad der Natürlichkeit der
Landschaft. Besonders die Versiegelung der Erde durch Wege
und Straßen war ein Hindernis für die in Bodennestern
siedelnden Hummeln. "Wir sind möglicherweise in einer
Bestäuber-Krise", sagte Shalene Jha mit Blick auf ihre
Forschungen in den USA.
Für die Insekten seien natürlichen Landschaften wichtig.
In der Landwirtschaft sollte auf mehr Abwechslung gesetzt
werden. "Hummeln zählen zu den effektivsten natürlichen
Bestäubern", sagte Shalene Jha. "Sie sind groß und
können eine Menge Pollen tragen."
Quelle:
n-tv.de , dpa>
========
25.12.2012: <Bienen stechen nicht nur, sie
beißen auch> - und das abgegebene Sekret ist ein
Anästhetikum
aus: Der Standard online; 25.12.2012,
http://derstandard.at/1353208854091/Bienen-stechen-nicht-nur-sie-beissen-auch
<Honigbienen geben beim Beißen ein Anästhetikum ab.
Dabei geben sie ein natürliches, sehr wirksames
Anästhetikum ab, das Potenzial für medizinische
Anwendungen besitzt.
Bienen können nicht nur stechen, sie beißen auch - und das
ziemlich wirkungsvoll, wie ein internationales
Forschungsteam rund um Alexandros Papachristoforou von der
Aristoteles-Universität Thessaloniki herausgefunden hat.
In Experimenten zeigte sich, dass Honigbienen (Apis
mellifera) beim Zubeißen ein Drüsensekret absondern, das
die Verbindung 2-Heptanon enthält. 2-Heptanon ist ein
natürliches, sehr wirksames und kaum toxisches
Anästhetikum, wie die Forscher feststellten. Deshalb
könnte es womöglich auch in der Humanmedizin zur Anwendung
kommen - ein entsprechender Patentantrag sei gestellt
worden.
Die Forschungsgruppe hatte untersucht, wie Bienen auf
Parasiten im Bienenstock reagieren. Diese sind zu
klein, um wirksam mit dem Giftstachel bekämpft zu
werden. Vielmehr beißen Bienen Schädlinge wie die
Wachsmotte Galleria mellonella oder die Milbe Varroa
destructor. Diese sind in der Folge mehrere Minuten
bewegungsunfähig - eine Folge der Verbindung
2-Heptanon, wie die Forscher herausgefunden
haben.
Anästhetische Eigenschaften von 2-Heptanon
In der Folge verglichen die Wissenschafter die
anästhetischen Eigenschaften von 2-Heptanon mit
Lidocain, dem weltweit am häufigsten eingesetzten
Lokalanästhetikum, und stellten fest, dass es auf die
gleiche Weise wirkt: durch die Blockierung bestimmter
Natrium-Kanäle. Da die natürliche Substanz 2-Heptanon
weniger toxisch sei, könnte es ein großes Potenzial
für medizinische Anwendungen besitzen, schreiben die
Forscher. Die Untersuchung ist im
Wissenschaftsjournal"PLoS ONE" veröffentlicht worden.
(red, derStandard.at, 25.12.2012)
28.1.2013: EU will Pestizide nicht verbieten -
die Chemie-Industrie hat scheinbar noch zu viele
"Freunde"
aus: Der Standard online: EU-Kommission gegen Verbot
bienengefährdender Chemikalien; 28.1.2013;
http://derstandard.at/1358304952525/EU-Kommission-gegen-Verbot-der-Chemikalien
<EFSA-Studie hatte "etliche Risiken" von
Neonicotinoiden für Bienen erhoben.
Brüssel - Die EU-Kommission hat sich trotz einer neuen
Studie zu den Gefahren bestimmter Pestizide für Bienen
gegen ein Verbot der Chemikalien ausgesprochen. Die von
der Untersuchung hervorgerufenen Bedenken erforderten
"schnelles und entschiedenes Handeln", sagte der
EU-Kommissar für Verbraucherschutz, Tonio Borg, am Montag
bei einem Treffen der EU-Agrarminister in Brüssel. Es gebe
jedoch Möglichkeiten für einen sicheren Einsatz der
Mittel. "Ein komplettes Verbot wäre daher nicht
gerechtfertigt."
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit
(EFSA) hatte in der vorletzten Woche vor den Gefahren
für Bienen durch Insektizide gewarnt. Eine von der
EU-Kommission in Auftrag gegebene Untersuchung der drei
Mittel Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam habe
"etliche Risiken" für Bienen gezeigt.
Einschränkung in Deutschland
Die Chemikalien gehören zu der Gruppe der
hochwirksamen, aber umstrittenen Neonicotinoide, die
seit längerer Zeit mit Vergiftungen und dem
Massensterben von Bienen in Verbindung gebracht werden.
Deutschland hat den Einsatz der Mittel daher schon
deutlich eingeschränkt.
"Die Zeit ist reif, um in der gesamten EU ein gleich
hohes Niveau an Schutz für die Bienen zu gewährleisten",
sagte Borg. Der Kommissar will schon am Donnerstag bei
Beratungen von Experten der Mitgliedstaaten eine "Reihe
von ambitionierten, aber verhältnismäßigen Maßnahmen"
zur Diskussion vorlegen. Diese sollten rechtlich
verbindlich sein, aber kein komplettes Verbot vorsehen.
(APA, 28.1.2013)>
========
1.3.2013: Wilde Insekten unterstützen die
Bienen beim Bestäuben
<Obstbäume und Gemüsepflanzen brauchen
Insekten, um Früchte anzusetzen. Doch Honigbienen
bestäuben die Blüten nicht effizient genug. Nur mit
Hilfe von wildlebenden Insekten ist die Ernte sicher.
Honigbienen sind nicht nur als Honigproduzenten
bekannt. Vielmehr gelten sie als die größten Bestäuber
von Obstbäumen und Gemüsepflanzen. Und so gibt es nicht
ohne Grund in den USA mit ihren riesigen Plantagen einen
regelrechten Bienentourismus. Im Frühjahr, wenn die
Mandeln blühen, laden Imker rund 1,5 Millionen
Bienenvölker auf Lastwagen und fahren sie als mobile
Bestäubungstruppe kilometerweit durch die Gegend.
Ohne die
Honigbienen müsste sich die Menschheit drastisch in
ihren Ernährungsgewohnheiten umstellen: Denn Äpfel,
Orangen und Nüsse würden ohne die fleißigen Bestäuber
rar werden, ihre Preise in die Höhe schnellen.
Doch
Honigbienen leiden an Krankheiten, etwa an der
Varroa-Milbe, am Stress, am Colonie Collaps Disorder –
und an dem übermäßigen Einsatz von Insektiziden und
Pestiziden. Weltweit schrumpft die Zahl der
Bienenvölker.
In Teilen
Chinas und Japans sind Bienen bereits ausgestorben, und
so müssen Obstbäume von Menschenhand bestäubt werden,
mit einem Pinsel, Blüte für Blüte. Entsprechend
fieberhaft bemühen sich Forscher, Imker und Landwirte
darum, die Honigbiene zu erhalten.
Bestäubung als Gemeinschaftswerk
Nun zeigen
aber zwei Studien in "Science", dass der Schutz der
Honigbiene, wenn es um ihre Bestäubung geht, nicht der
einzige Schlüssel zum Erfolg ist. Denn offenbar gibt es
Insekten, die viel mehr zur Fruchtbildung (und indirekt
auch zur Ernte) beitragen, als bisher gedacht. Insgesamt
werden rund 80 Prozent der Wild- und Nutzpflanzen von
Insekten bestäubt: von Honigbienen, aber auch von
Wildbienen, Schwebfliegen, Käfern und speziellen
Schmetterlingen.
Forscher um
Laura A. Burkle von der Washington University haben die
Entwicklung der Blüten-Bestäuber-Systeme in Illinois in
den vergangenen 120 Jahren untersucht. Dazu konnten sie
auf Daten des Insektenforschers Charles Robertson
zurückgreifen. Er hatte im späten 19. Jahrhundert in
mühevoller Kleinarbeit die Bestäuber bestimmter Pflanzen
in der Nähe von Carlinville kategorisiert. Die Gegend
veränderte sich im Laufe der Jahrzehnte: Wälder wichen
Ackerflächen, und im Winter und Frühling stieg die
Durchschnittstemperatur um zwei Grad Celsius. In den
1970er-Jahren gab es bereits eine erste Überprüfung der
Robertson-Daten.
In den Jahren
2010/2011 studierten Burkle und ihr Team erneut das
Gebiet. Das Ergebnis: Mittlerweile lebt hier nur noch
die Hälfte der Bienenarten, die es vor 120 Jahren noch
gab. Die Bestäubungsrate ist auf ein Viertel gesunken,
und die Qualität der Bestäubung hat drastisch
abgenommen. Flogen früher noch viele Arten bestimmte
Blüten an, so sind es heute oft nur noch wenige.
Das Fazit der
Forscher: Die Bestäuber-Systeme verarmen in Illinois –
und nicht nur dort. Wegen der Umweltveränderungen gibt
es diesen Trend weltweit, was sich unweigerlich auch auf
die Obst- und Gemüseernten auswirken wird.
Kann man Bestäuber ersetzen?
Wenn sich das
Sterben der wilden Bestäuberinsekten nicht drastisch auf
die Nahrungsmittelproduktion auswirken soll, müssen also
Wege gefunden werden, die Bestäubungsleistung zu
ersetzen – so wie es viele Imker bereits mit ihren
Honigbienenvölkern versuchen.
Und an dieser
Stelle kommt die zweite "Science"-Studie ins Spiel. Hier
haben Forscher um Lucas A. Garibaldi von der
argentinischen Universidad Nacional de Rio
Negro und Alexandra-Maria Klein, die an der Leuphana Universität Lüneburg
Ökosystemfunktionen untersucht, sich die
Bestäubungsleistung der wilden Insekten weltweit
angesehen und sie mit der von Honigbienen verglichen.
Die Forscher haben 41 Anbausysteme auf 600 Feldern auf
allen Kontinenten (außer in der Antarktis) untersucht.
"Wir konnten
zeigen, wie wichtig wild lebende Insekten für die
Kulturpflanzenbestäubung sind", sagt Klein. Denn bei der
Bestäubung durch Honigbienen ist der Fruchtansatz
geringer, als wenn andere Insekten den Pollen von Blüte
zu Blüte tragen.
Die Vielfalt der Insekten nimmt ab
"Die
Bestäubung von Blütenpflanzen durch wilde Insekten ist
eine gefährdete Dienstleistung der Ökosysteme, da die
Vielfalt und Masse der Insekten in vielen Ökosystemen
abnimmt", scheiben die Wissenschaftler. Auf vielen
Feldern und in Plantagen werden Honigbienen als
zusätzliche Bestäuber eingesetzt. "Es ist bislang
unklar, welchen Effekt der Niedergang der wilden
Bestäuber auf die Nutzpflanzen hat, und ob der
zunehmende Einsatz von Honigbienen den Schwund der
wilden Bestäuber auffangen kann, oder ob er nicht sogar
deren Verschwinden verstärkt", sagt Klein.
Fanden die
Forscher viele Honigbienen an den Blüten, so stieg die
Rate der Fruchtbildungen nur in 14 Prozent der
untersuchten Systeme. Bestäubten Wildbienen,
Schwebefliegen und Käfer die Blüten, wurden wesentlich
mehr Blüten zu Früchten. Die Bestäuber erledigten ihren
Job unabhängig davon, ob Honigbienen anwesend waren oder
nicht.
"Die
Honigbienen ergänzen die Bestäubung der wild lebenden
Insekten – ersetzen können sie ihre Bestäubungsleistung
aber nicht", sagt Klein. Die Schlussfolgerung: Auch wenn
Honigbienen als Bestäuber gebraucht werden, können sie
nur gemeinsam mit den Wildinsekten eine optimale
Bestäubung gewährleisten. Wer also die Versorgung mit
Obst, Nüssen und Gemüse weltweit aufrechterhalten oder
sogar verbessern will, darf nicht alleine auf
Honigbienen setzen.
Bestäubung auch bei schlechtem Wetter
"Bei
Mandelbäumen und vielen Obstsorten brauchen die Pflanzen
zur Fruchtbildung Pollen von anderen Sorten. Honigbienen
sind aber sehr ortstreu. Das heißt, sie fliegen einen
Mandelbaum an und fliegen an diesem einen Baum von Blüte
zu Blüte", erklärt Klein. "Das bringt für die
Fruchtbildung nicht viel. Sind aber Wildbienen anwesend,
so werden die Honigbienen gestört. Sie bleiben nicht so
lange an den Blüten des einen Baumes, sondern fliegen
auch andere Bäume von anderen Sorten an. Die
Bestäubungsleistung im Hinblick auf die Fruchtbildung
ist dadurch viel höher."
Wilde
Insekten haben zudem auch andere Vorlieben als
Honigbienen: Diese fliegen am liebsten in Blüten, die in
der Sonne blühen. Wild lebende Insekten besuchen auch
Blüten im Schatten, oder sie bestäuben auch bei
schlechtem Wetter und zu anderen Tageszeiten.
Dass wilde
Insekten mehr Schutz benötigen, haben andere Studien
bereits gezeigt. Im Rahmen des EU-Forschungsprojektes Alarm
wurden in Großbritannien und den Niederlanden schon im
Jahr 2006 Hunderte Bestäubungssysteme untersucht. Dabei
zeigte sich, dass die Vielfalt von Insekten und Pflanzen
in den damals untersuchten 25 Jahren drastisch
abgenommen hatte. In 80 Prozent der untersuchten Gebiete
sank die Zahl der Arten vor allem wegen der
Umweltzerstörung deutlich.
"Der
ökonomische Wert der Bestäubung liegt pro Jahr bei über
150 Milliarden Euro", sagt Josef Settele, Ökologe am Helmholtz-Zentrum für
Umweltforschung in Halle, der das Alarm-Projekt
koordiniert hat und Bestäubungssysteme erforscht. "Das
ist die reine Leistung, die die Insekten einfach so
erbringen. Müssten wir die Insekten aber in der
Bestäubung beispielsweise durch menschliche Handarbeit
ersetzen, so wären die Kosten wesentlich höher."
Biologische Landwirtschaft braucht
ihre Zeit
Der Weg aus
dem Dilemma ist nicht einfach. Ein Schwenk hin zur
biologischen Anbauweise etwa ist nicht sofort
erfolgreich. Denn häufig sind die Lebensräume der wilden
Insekten schon zerstört. Um sie wieder anzusiedeln,
müssen Trockenmauern, Blühstreifen, Hecken und Regionen
mit Gestrüpp aufgebaut werden. Bis die Insekten wieder
nisten, dauert es lange Zeit.
Doch diese
Zeit sollten sich Landwirte wohl nehmen. Denn sowenig es
ohne die Honigbiene geht, sowenig geht es ohne ihre
wilden Verwandten. "Wildbienen und andere Bestäuber in
der Landwirtschaft einzusetzen ist schwierig", sagt
Settele.
"Denn die
meisten Arten leben solitär, also nicht wie Honigbienen
im Stock. Man kann sie also nicht wie Honigbienen auf
kleinstem Raum halten und, wie etwa auf den
Mandelbaumplantagen in Kalifornien, von einem Standort
zum nächsten transportieren." Wilde Bestäuber zu züchten
sei unrealistisch - man müsse ihnen eine Umgebung
schaffen, in der sie "freiwillig" nisten.>
*****
2-3-2013: Los
insectos silvestres son más importantes que
la abeja de casa - declinan los dos
2.3.2013:
Die Wild-Insekten sind wichtiger als die
Hausbienen - und beide Bestände gehen zurück
de / aus:
Crónicaviva online: Peligra la polinización por
la desaparación de abejas; 2-3-2013;
http://www.cronicaviva.com.pe/index.php/mundo/america/62671-peligra-la-polinizacion-por-desaparicion-de-abejas
<BUENOS
AIRES .- La desaparición de las
abejas a consecuencia de una enfermedad que
elimina a la mayor parte de las colmenas,
angustia desde hace una década a los
apicultores de toda Europa y la mitad de los
Estados Unidos.
Ante ello se
realizan investigaciones sobre los parásitos,
virus, bacterias y condiciones ambientales que
lastiman a estos insectos domésticos.
Los últimos
datos, sin embargo, indican que esos trabajos
han errado el tiro. No porque estén mal
hechos, sino porque el problema realmente
grave está en otro sitio: en los insectos
polinizadores silvestres, que son los
responsables de gestionar de la mayor parte de
los cultivos esenciales para la alimentación
mundial. Y que lo están pasando todavía peor
que sus camaradas domesticadas.
Un consorcio internacional coordinado por
Lucas Garibaldi, del Consejo Nacional de
Investigaciones Científicas y Técnicas en San
Carlos de Bariloche, Argentina, ha revelado en
una investigación masiva sobre 41 de las
principales plantas de cultivo en los cinco
continentes que no son las abejas de colmena,
sino los insectos silvestres –muchos de ellos
también abejas— los que polinizan esos
cultivos con mayor eficacia.
El trabajo de los polinizadores silvestres
produce el doble de fruta (o frutos, más en
general) que el de sus colegas asalariadas.
Esta es la mejor forma de medir el rendimiento
de estos insectos: el fruto es el resultado
directo de la polinización de una flor; y las
semillas son el indirecto.
La principal conclusión del macro estudio es
que, pese a que las colmenas de los
apicultores pueden ayudar en la tarea de
polinizar los cultivos, curarlas de sus
enfermedades puede ser un empeño demasiado
costoso. Aunque tuviera un éxito del 100% --y
en la actualidad nos aproximamos más al otro
extremo de la escala—, la apicultura no podrá
nunca cubrir la baja de los polinizadores de
campo abierto, si esta llegara a producirse. Y
lo peor es que ya da signos.
“La supervivencia humana depende de muchos
procesos naturales, o servicios de los
ecosistemas, que no suelen contabilizarse en
los estudios de mercado”, escriben Garibaldi y
sus colegas en Science. “La degradación global
de esos ‘servicios’ empobrece la capacidad de
la agricultura para satisfacer la demanda de
una población humana cada vez más numerosa y
con más recursos”.
La polinización por los insectos silvestres es
un paradigma entre esos servicios
ecosistémicos, y uno de los más vulnerables,
según los científicos del consorcio. No solo
la abundancia, sino también la diversidad de
estos trabajadores ‘espontáneos’, está
declinando en todos tipo de campos de
cultivo.>
Conclusión: radiación de celulares y de
WiFi
Así cuando todos los insectos son afectados de
una reducción en todo el mundo, así la causa
debe ser una causa mundial, y eso solo puede
ser la radiación de los celulares y
computadoras WiFi.
Cuando instalan una zona grande sin celulares
y sin WiFi así van a ver que los insectos se
recuperarán. ¿Dónde es ese experimento?
Michael Palomino, 2-3-2013
<BUENOS
AIRES. - Das Verschwinden der Bienen ist
die Folge einer Krankheit, die die meisten
Bienenvölker vernichtet. Seit 10 Jahren
beobachten die Imker diese Krankheit auch in
Europa und in der mittleren "USA".
Die Untersuchungen erstrecken sich auf
Parasiten, Virus, Bakterien und
Umweltbedingungen, die den Hausbienen Mühe
bereiten.
Die neuesten Daten jedoch zeigen an, dass all
diese Forschungsarbeiten am Ziel
vorbeischiessen. Nicht, weil die Untersuchungen
schlecht ausgeführt wären, sondern weil das
wirklich schlimme Problem an einer anderen
Stelle liegt: an den bestäubenden Wildinsekten,
die den Hauptteil der Kulturen für die weltweite
Ernährung bestäuben. Und diesen Wildinsekten
geht es noch schlechter als ihren
Hausinsekten-Kameraden.
Ein internationales Konsortium unter Leitung von
Lucas Garibaldi vom Nationalrat für
wissenschaftliche und technische Untersuchungen
in der Stadt San Carlos de Bariloche in
Argentinien hat in einer gross angelegten
Untersuchung über 41 der kultivierten
Hauptpflanzen auf den fünf Kontinenten
herausgefunden, dass es nicht die
Bienenstock-Bienen sind, sondern die
Wild-Insekten - viele davon ebenfalls Bienen -
die diese Kulturpflanzen mit hoher Effizienz
bestäuben.
Die Arbeit der wilden Bestäuber-Insekten bringt
die doppelte Menge Früchte (oder Produkte,
genereller formuliert) als die Arbeit der
Hausbienen. Dies ist die beste Form, die
Leistungsfähigkeit der Insekten zu messen: Die
Frucht ist das direkte Resultat der Bestäubung
einer Blume; und die Samen sind das indirekte
Resultat.
Die Haupt-Schlussfolgerung dieser Makro-Studie
ist, dass, obwohl die Hausbienen auch zur
Bestäubung beitragen, es im Vergleich zur
Effizienz zu viel kostet, bei den
Hausbienen-Völkern weiter nach Ursachen für die
Schäden zu forschen. Obwohl eine 100%-ige
Effizienz vorliegen müsste - gegenwärtig geht es
eher gegen 0% - so konnten die Imker doch nie
das Fehlen der wilden Bestäuber ausgleichen. Und
das Schlimmste ist, dass da bereits Anzeichen
vorhanden sind.
"Die Überlegenheit des Menschen hängt von vielen
natürichen Prozessen ab, oder von Diensten des
Ökosystems, die in den Marktstudien schlichtweg
überhaupt nie aufgeführt werden", schreiben
Garibaldi und seine Kollegen in der Zeitschrift
"Science". "Die globale Nichtbewertung dieser
'Dienste' lässt die Fähigkeiten in der
Landwirtschaft für die Naturpflege verarmen, und
gleichzeitig steigt die Weltbevölkerung immer
weiter an und verbraucht immer mehr Ressourcen."
Die Bestäubung durch die wilden Insekten ist ein
Paradigma einer dieser Dienste des Ökosystems,
und es ist eines der verletzlichsten, so die
Forscher des Konsortiums. Nicht nur die Menge,
sondern auch die Verschiedenheit dieser
'spontanen' Arbeiter, nimmt bei allen Arten der
wilden Bestäuber ab.>
Schlussfolgerung: Handy-Strahlen und
WiFi-Strahlen
Wenn nun alle Insekten der ganzen Welt von einem
Rückgang betroffen sind, dann muss der Grund ein
weltweiter Grund sein, und das können nur die
Handystrahlen und Computer-WiFi-Strahlen sein.
Wenn ein grosses Gebiet definiert wird, wo es
keine Handys und kein WiFi geben darf, dann wird
man sehen, dass sich dort die Bestände der
Insekten erholen werden. Wo ist denn dieses
Experiment?
Michael Palomino, 2.3.2013
*****
29.4.2013: EU erwägt nun doch
das Verbot von Pestiziden, und die kriminellen,
schweizer Gift-Firmen wie die kriminelle Syngenta
protestieren
aus: Tagesanzeiger online: Bienensterben: EU entscheidet
über Pestizid-Verbot; 29.4.2013;
http://www.tagesanzeiger.ch/wissen/natur/Bienensterben-EU-entscheidet-ueber-PestizidVerbot/story/25810428
<Umweltschützer verlangen ein Verbot
bestimmter Pestizide. Diese stehen im Verdacht, das
aktuelle Bienensterben zu verursachen. Gegen ein
Verbot machen Chemiekonzerne mobil – darunter die
Schweizer Syngenta.
Die
EU-Staaten stimmen heute in Brüssel über ein Teilverbot
von bestimmten Pestiziden ab, die als gefährlich für
Bienen gelten. Ein Vorschlag der EU-Kommission sieht
vor, drei sogenannte Neonikotinoide für den Anbau von
Mais, Sonnenblumen, Raps sowie Baumwolle für vorerst
zwei Jahre zu verbieten.
Eine erste Abstimmung der EU-Staaten im März hatte
keine klaren Mehrheiten ergeben, Deutschland enthielt
sich. Kommt es in der nun im EU-Berufungsausschuss
angesetzten Abstimmung erneut zu einem Patt, kann die
EU-Kommission über ein Verbot entscheiden. Die drei
Pestizide stehen im Verdacht, das Bienensterben zu
verursachen.
In welcher Gefahr schweben die Bienen?
Wie gefährlich sind Clothianidin, Imidacloprid und
Thiamethoxam für Bienen? Sehr, sagen Umweltschützer und
verweisen auf das Bienensterben in Europa. Sie fordern
von den EU-Staaten, sich in der kommenden Woche bei
einer entscheidenden EU-Abstimmung für ein Teilverbot
der umstrittenen Pflanzenschutzmittel auszusprechen.
Da sich die EU-Länder aber uneins sind, könnte die
Entscheidung am Ende bei EU-Gesundheitskommissar Tonio
Borg liegen – der ist zum Schrecken der Agrarindustrie
für das Verbot. «Diese Stoffe sind Nervengifte», warnt
Walter Haefeker, Präsident des europäischen
Berufsimkerverbandes (EPBA).
Führen diese zur Gruppe der hochwirksamen
Neonikotinoide gehörenden Pestizide nicht zum Tod, seien
die Folgen für Bienen dennoch katastrophal: Die
Chemikalien können die Tiere Haefeker zufolge so
schädigen, dass sie ihre Stöcke nicht mehr finden, ihren
Artgenossen nicht mehr per «Bienentanz» den Weg zu
Futterquellen weisen können oder sie unfähig werden,
sich um Nachwuchs zu kümmern.
Oft wird direkt das Saatgut mit den Chemikalien
gebeizt. In den Fokus gerieten die Insektenschutzmittel
in Deutschland im Jahr 2008: «Die Pestizide lösten
damals am Oberrhein ein Sterben von Bienenvölkern in
einer vorher nicht gekannten Dimension aus», sagte der
deutsche Bund für Umwelt und Naturschutz.
Saatgutbeizung untersagt
Die deutsche Regierung untersagte daraufhin bereits die
Saatgutbeizung für Mais und Getreide mit diesen
Insektiziden. Die Umweltschutzorganisation fordert
jedoch ein vollständiges Verbot, da sich die Stoffe in
Boden und Grundwasser ablagerten, auch andere Insekten
als Bienen tödlich vergifteten und somit für den
Hungertod vieler Vögel verantwortlich seien.
Zu Jahresbeginn bekamen Kritiker Rückenwind, als die
Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit vor
«etlichen Risiken für Bienen» durch die vom deutschen
Agrarriesen Bayer CropScience und dem Schweizer
Syngenta-Konzern hergestellten Stoffe Clothianidin,
Imidacloprid und Thiamethoxam warnte.
EU-Gesundheitskommissar Borg reagierte mit dem
Vorschlag, sie beim Anbau von Mais, Sonnenblumen, Raps
sowie Baumwolle für vorerst zwei Jahre zu verbieten.
Bei Bayer CropScience und Syngenta schrillten daraufhin
die Alarmglocken: Gemeinsam gingen die Konzerne mit
einem Bienen-«Aktionsplan» in die Offensive, der etwa
Investitionen in die Bekämpfung von Krankheitserregern
vorsieht. «Denn die schlechte Gesundheit von Bienen und
der Verlust von Völkern hat eine Vielzahl von Faktoren:
Das ist neben schlechten Umweltbedingungen ganz
besonders die Varroa-Milbe», sagt ein Sprecher von Bayer
CropScience unter Verweis auf wissenschaftliche Studien.
Die Kritik der einflussreichen Agrarriesen an den
Vorschlägen Borgs wurde von einem Teil der EU-Staaten
offenbar geteilt: Im März ergab eine erste Abstimmung
weder eine klare Mehrheit für noch gegen das Teilverbot,
Deutschland enthielt sich. Der Kommissar macht nun einen
neuen Versuch, es kommt es zum entscheidenden Votum im
Berufungsausschuss.
«Obwohl immer deutlicher wird, welche desaströsen
Auswirkungen diese neonikotinoiden Pestizide auf die
Honigbienen und andere Bestäuber haben, befürchten wir,
dass die EU-Mitgliedstaaten unter dem Druck der
Chemieindustrie den Vorschlag der Kommission scheitern
lassen könnten», sagt Martin Häusling, EU-Abgeordneter
der deutschen Grünen. Haefeker ist besonders besorgt,
dass Deutschland einknickt und das Pestizidverbot
ablehnt.
Aus EU-Kommissionskreisen in Brüssel heisst es: «Das
wahrscheinlichste Szenario ist, dass es wieder keine
qualifizierte Mehrheit für eine Richtung gibt.» Für Bayer
und Syngenta wäre das eine schlechte Nachricht. Denn bei
einem erneuten Patt liegt die Entscheidung diesmal allein
bei Verbotsbefürworter Borg. (mw/AFP)>
Kommentar: Pestizide vergiften alles
Pestizide gehören generell verboten, schon die Produktion
sollte verboten sein, denn es werden Pflanzen vergiftet,
Früchte und Gemüse vergiftet, die Insekten werden
vergiftet, die Menschen, die damit arbeiten, werden
vergiftet, und zuletzt wird auch der Erdboden auf
Jahrzehnte vergiftet. Wieso produziert die Syngenta solche
Gifte? Weil sie nicht lesen will. Die Landwirtschaft ist
auf der flaschen Spur.
Michael Palomino, 29.4.2013
*****
24.5.2013: Ein paar Einschränkungen bei den
Killer-Pestiziden in der EU
aus: Der Standard online: Bienensterben: EU beschließt
Pestizid-Verbot mit vielen Ausnahmen; 24.5.2013;
http://derstandard.at/1369361531263/Bienensterben-EU-weite-Beschraenkungen-fuer-Pestizide-ab-Dezember
<Kommission schränkt Einsatz von Neonicotinoiden ab
Dezember teilweise ein.
Brüssel - Die EU-Kommission setzt beim Einsatz
von Pestiziden wegen der Gefahr des Bienensterbens
nun Maßnahmen. Sie kündigte am Freitag an, dass es
ab Dezember eine EU-weite Beschränkung für
Pestizide geben werde. Vor allem geht es um die
umstrittenen Pestizide Clothianidin, Imidacloprid
und Thiametoxam, die zur Gruppe der Neonicotinoide
gehören.
Es sei festgestellt worden, dass diese
Pflanzenschutzmittel die europäische Population der
Honigbienen gefährdeten, hieß es. Die Beschränkung
wird am 1. Dezember 2013 in Kraft treten und soll
spätestens nach Ablauf von zwei Jahren überprüft
werden. Die betreffenden Pestizide werden zur
Behandlung von Pflanzen- und Getreidearten
verwendet, die Bienen und andere bestäubende
Insekten anziehen.
Ausnahmen bei Getreide- und Gemüsesorten
Wie die Umweltschutz-NGO Global 2000 in einer
Aussendung erklärt, dürfen die genannten Pestizide
nicht mehr auf Mais, Raps, Sonnenblume, Baumwolle,
Sommergetreide und Kürbis angewendet werden.
Ausgenommen vom EU-Verbot seien jedoch
Wintergetreide, Zuckerrübe, Karotten, Zwiebel und
zahlreiche andere Kulturen sowie der gesamte Obst-
und Weinbau.
"Das entspricht in Österreich einer Fläche von rund
500.000 Hektar, auf der auch zukünftig
Neonicotinoide ausgebracht werden dürfen, welche für
Bienen 7000-mal giftiger sind als das Insektizid DDT
und die sich aufgrund ihrer Persistenz in Boden und
Wasser anreichern können", warnt Helmut Burtscher,
Umweltchemiker bei GLOBAL 2000. Die Teilverbote der
EU würden zu kurz greifen, es müsse ein generelles
Verbot der Neonicotinoide geben.
Schutz der Honigbienen
EU-Gesundheitskommissar Tonio Borg hingegen
erklärte, angesichts der zahlreichen Gefahren, die
im wissenschaftlichen Gutachten der Europäischen
Behörde für Lebensmittelsicherheit ermittelt wurden,
"habe ich mich letzten Monat verpflichtet, mein
Möglichstes zu tun, um dafür zu sorgen, dass unsere
Honigbienen geschützt werden". Die jetzige Maßnahme
sei "ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur
Sicherstellung einer gesünderen Zukunft für unsere
Honigbienen".
Die EU-Staaten müssen die bestehenden Zulassungen
widerrufen oder ändern, um bis zum 30. September
2013 den EU-Beschränkungen nachzukommen. Sie können
den Verbrauch vorhandener Bestände bis höchstens zum
30. November zulassen. Die nationalen Behörden sind
dafür verantwortlich, dass die Beschränkungen
eingehalten werden.
"Politik in Österreich gefordert"
Zu der neuen Verordnung heißt es vonseiten von
Greenpeace: "Die Abgeordneten im österreichischen
Parlament sind jetzt aufgerufen, ihren Worten zum
Bienenschutz auch Taten folgen zu lassen und ein
vollständiges Verbot der drei Bienenkiller-Pestizide
zu beschließen." Bundeskanzler Werner Faymann hätte
sich dafür ja bereits ausgesprochen.
Österreich müsse endlich Vorreiter im Bienenschutz
werden, heißt es von Greenpeace weiter: "Nur mit
einem grundlegenden Wandel der Landwirtschaft hin zu
bienenfreundlichen, biologischen
Landwirtschaftsformen werden wir das Bienensterben
wirksam beenden können." (APA/red, derStandard.at,
24.5.2013)
*****
Schweiz 30.5.2013: Bienenvölker werden nun auch
gestohlen und mit Hightech verteidigt
aus: 20 minuten online: St. Gallen: Imker kämpfen
mit GPS gegen Bienendiebe; 30.5.2013;
http://www.20min.ch/schweiz/ostschweiz/story/10506377
<Bienenvölker
werden immer häufiger zu Diebesgut. Unter Verdacht
stehen andere Imker. Nun setzen sich Toggenburger
Imker mit High-Tech-Mitteln zur Wehr.
Der Berufsimker Jakob Künzle hat seine 300 Völker im
Toggenburg speziell gesichert: «In all meinen Bienenkästen
befinden sich GPS-Sender», sagt Künzle. Würden diese nur
um 50 Zentimeter verschoben, werde sofort Alarm ausgelöst.
Zudem habe er mehrere sogenannten Wildfallen-Kameras mit
Bewegungssensoren aufgestellt: «Macht sich jemand an den
Völkern zu schaffen, bekomme ich davon ein Bild auf mein
Handy übermittelt.»
Der Grund für die Vorsichtsmassnahmen: Schweizer Bienen
sind ein immer rareres Gut. Ein grosses Volk kann pro
Jahr bis zu 50 Kilo Honig produzieren – das entspricht
einem Ertrag von rund 1200 Franken.
Im Winter sind viele Völker verloren gegangen
Dass ganze Völker einfach geklaut werden, weiss auch
Christian Andri, Präsident des Vereins Hinterthurgauer
Bienenfreunde: «Einem Vereinsmitglied sind mehrere
Königinnen und Jungvölker gestohlen worden», sagt Andri.
Die Züchter vermuten, dass andere Imker hinter den
Diebstählen stecken.
Jetzt sind sie auf der Hut: «Weil über den Winter viele
Völker verloren gegangen sind, ist der Anreiz gewachsen,
sich an einem anderen Ort zu bedienen», so Robert
Sieber, Vizepräsident des Vereins Deutschschweizerischer
und Rätoromanischer Bienenfreunde gegenüber dem
Regionaljournal SRF.
(tob)>
*****
31.5.2013: Veganer Honigersatz mit
Fichtennadelhonig
von : Facebook: zami glaubnixmehr
https://www.facebook.com/zami.glaubtnixmehr
Wenn es keinen Honig mehr gibt, braucht man sich keine
Sorgen zu machen. Man kann ähnliche, mineralreiche
Substanzen zum Beispiel mit Fichtennadeln herstellen:
<Veganer Fichtennadelhonig/sirup
100 g Fichtentriebe (Sammelzeit April bis Juni)
500 ml Wasser
500 bis 550 g Rohrzucker Etwas Zitronensaft
- Fichtentriebe kurz säubern, in einen kleinen Kochtopf
geben und mit dem Wasser bedecken
- 5 bis 10 Minuten aufkochen lassen
- Topf über Nacht stehen lassen
- Küchensieb auf einen Messbecher setzen und den Sud
abgießen. Nadelreste ausdrücken.
- Zucker im gleichen Verhältnis zu der Menge an
Flüssigkeit abwiegen
- Flüssigkeit durch ein Teesieb (entfernt die letzten
Stückchen) in sehr großen Topf gießen
- Zusammen mit etwas Zitronensaft und dem Zucker auf
hoher Stufe kochen. Dabei niemals den Raum verlassen und
regelmäßig in kurzen Abständen umrühren.
- Mit einem Teelöffel etwas Honig auf einen Teller geben
und die Konsistenz prüfen
- Bei Wunschkonsistenz in saubere Gläser abfüllen und
diese 10 Minuten auf den Kopf stellen
Zubereitungszeit ohne Sammelzeit: 1 Tag und 1,5 Stunden
Lecker als veganer Honigersatz auf Brot, als Sirup auf
Eis oder aufgelöst in Wasser. >
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11.6.2013: <Frage &
Antwort, Nr. 278: Wie
machen Bienen Wachs? >
<Einen Teil ihrer Tracht
verbrauchen die Bienen für den Wabenbau. Er wird nicht
als Honig eingelagert.
Von Andrea Schorsch
In diesem Frühjahr habe ich noch nicht viele
Bienen gesehen. Aber meine Bienenwachskerze habe ich
mal wieder angezündet. Wie machen die Bienen das
eigentlich? Wie gelingt es ihnen, Wachs zu
produzieren?(fragt Wilfried K. aus
Soest)
Bienenwaben faszinieren schon allein durch ihre
regelmäßige Sechseckstruktur. Doch auch das Material,
aus dem sie gebaut sind, hat es dem Menschen angetan. Es
duftet. Und es brachte Licht ins Leben. Denn aus
Bienenwachs wurden schon in der Antike Fackeln und
Kerzen hergestellt. Im Mittelalter war es ein so
wertvolles Handelsgut, dass nur Kirchen und Adelshäuser
es sich leisten konnten.
In Bienenwachs steckt einiges an Energie. Um es zu
produzieren, erhöhen die Bienen ihren Fettstoffwechsel.
Dafür brauchen sie viel Zucker. Deswegen geht der
Wabenbau immer an die Nahrungsreserven der Tiere.
Schätzungen zufolge müssen die Bienen für ein Kilogramm
Wachs in einer solchen Menge Nektar zu sich nehmen, dass
dieser für mindestens vier, vielleicht sogar für zehn
Kilogramm Honig gereicht hätte. Das erklärt, warum
Bienen nur von April bis Juli Wachs erzeugen. In dieser
Zeit herrscht ein gutes Nektarangebot.
Nur Baubienen produzieren Wachs
Es sind nur die Arbeiterinnen unter den Honigbienen,
die Wachs produzieren können – und auch das nur in der
Phase, in der sie als Baubienen aktiv sind. Das
bedeutet, etwa vom 14. bis zum 16. Tag ihres Lebens,
denn das ist bei Arbeiterinnen stark strukturiert. Mit
dem Wabenbau sind sie beschäftigt, nachdem sie das
Säubern der Zellen sowie die Versorgung von Larven und
Königin erledigt haben. Nach dem Wabenbau ist die
Arbeiterin als Wachbiene am Eingang des Bienenstocks im
Einsatz. Ab dem 21. Lebenstag sammelt sie dann Pollen
und Nektar. Gute drei Wochen bleiben ihr dafür. Dann
stirbt sie. Nur Winterbienen werden älter.
Wie genau nun das Wachs entsteht? Die Arbeiterinnen
haben an den hinteren Bauchschuppen acht Drüsen, vier
auf jeder Seite, aus denen sie das Wachs absondern. Die
Drüsen haben engen Kontakt zum Fettkörper. Der nämlich
liefert die langkettigen Fettsäuren, aus denen sich das
Wachs zusammensetzt. Kleine, farblose und
durchscheinende Plättchen entstehen auf diese Weise. Sie
sind brüchig und fast kristallin. Mit einem Hinterbein
nimmt die Biene die Plättchen ab und reicht sie nach
vorne zu ihren Mundwerkzeugen. Mit denen knetet sie das
Plättchen durch. Dabei gelangt Speichel ins Rohwachs,
und erst dadurch wird das Material geschmeidig. Für ein
Kilogramm Wachs müssen die Bienen rund 1,25 Millionen
Plättchen absondert haben.
Je älter, desto dunkler
Einmal verbaut, verfärbt sich das Wachs: Es wird gelb
oder auch rot bis braun. Das hängt unter anderem von den
Pollen ab, die in den Waben eingelagert werden. Sind in
den Waben Brutzellen angelegt, so enthalten sie auch
Reste von Häutungen sowie den Kot der Larven. Beides
wirkt sich ebenfalls auf die Farbe des Wachses aus.
Während frisches Wachs weiß ist, werden die Waben mit
der Zeit immer dunkler, über goldgelb bis hin zu
dunkelbraun.
Übrigens: Bienenwachs ist vielseitig
verwendbar. Die Menschen der Jungsteinzeit stopften
damit Löcher in den Zähnen. Heute umhüllt das
Bienenprodukt manche Süßigkeit, damit die einzelnen
Bärchen und Lakritzen in der Tüte nicht zusammenkleben.
Auch in Kosmetikprodukten, wie zum Beispiel Cremes, wird
Bienenwachs als Grund- oder Zusatzstoff verwendet.
Außerdem kommt es in der Restauration alter Möbel und
Gemälde und beim Wachsen von Parkettböden zum Einsatz.
Quelle: n-tv.de>
*****
17.7.2013: Sehr wenig Honig im Jahr 2013
wegen schlechten Wetters und Schädlingen
aus: n-tv online: Imker
sind machtlosBienen
produzieren sehr wenig Honig; 17.7.2013; http://www.n-tv.de/wissen/Bienen-produzieren-sehr-wenig-Honig-article11006276.html
<Die Honigernte fällt dieses Jahr sehr
schlecht aus. Ganze Bienenbestände sind in Gefahr.
Nicht nur der lange Winter, sondern auch Pestizide und
winzige Spinnentiere machen den unverzichtbaren
Insekten zu schaffen. Die Varroa-Milbe nämlich hat
verheerende Folgen für die Bienen.
Durch den langen Winter ist die Honigernte im Frühjahr
bundesweit schlechter ausgefallen als üblich. Wegen der
langen Kälteperiode haben die Bienen die Blütephase von
Raps und Löwenzahn verpasst. "Als alles auf einen Schlag
blühte, hatten viele Völker noch keine Flugbienen und
konnten nicht ausschwärmen", sagte die Sprecherin des
Deutschen Imkerbundes, Petra Friedrich. Der Verband
rechnet damit, dass deutscher Honig in diesem Jahr einen
deutlich geringeren Marktanteil als die sonst üblichen
20 Prozent erreichen wird. Zwar sei die Frühjahrsernte
auch im letzten Jahr schlechter als üblich gewesen,
"aber damals hatten die Imker noch Vorräte aus dem Jahr
2011, das gut gewesen ist", sagt Friedrich. "Nun sind
die Kammern leer."
Auch Werner Mühlen, Bienenbeauftragter der
Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, zieht eine
negative Frühjahrsbilanz: "Die Ernte ist deutlich
geringer, weil alle Pflanzen plötzlich und gleichzeitig
geblüht haben." Als der lange Winter vorbei war, hatten
die Bienen zwar Honig produziert, mussten ihn aber in
der folgenden Kälteperiode gleich wieder verbrauchen,
"um zu heizen", so Mühlen. Er bedauert auch, dass sich
diese schlechte Ernte eigentlich gar nicht auf den
Verbraucher auswirkt: "Die Imker haben zwar weniger
eigenen Honig, der wird dadurch aber nicht teurer - das
ist schlecht und schade." Seine Prognose für die
Sommerernte ist dagegen positiv: Vor allem die jüngste
Hitze- und Wärmeperiode sei "fantastisch" für die
Bienen.
Imker Michael Krusch hat den Einfluss des langen
Winters auf seine Bienenstöcke auch gespürt. Gut 50
Prozent weniger Honig als sonst hat er deshalb im
Frühjahr geerntet. "Normal sind rund 25 Kilo pro Volk -
diesmal habe ich nur 10 Kilo geerntet." Die Bienen seien
zu spät in die Gänge gekommen, erklärt er. Fünf Tage
frostfrei lassen das Schlüpfen beginnen, das 21 Tage
dauert. 21 weitere Tage haben die Bienen "Stockdienst"
und fliegen dann erst aus. "Was normal Anfang Februar
passiert, dauerte jetzt bis April." Entsprechend weniger
Honig erwartet der Imker für das gesamte "Bienenjahr",
das von März bis September dauert: "Die Jahresernte von
35 bis 40 Kilo werden wir nicht erreichen."
Varroa-Milbe beeinflusst Gene
Hinzu kommt auch in diesem Jahr wieder der Verlust der
Bienen, der von der Varroa-Milbe verursacht wird und
etwa 15 Prozent ausmacht. "Im Jahr 2012 waren das über
20 Prozent, normal sind um die 10 Prozent", sagte
Friedrich vom Deutschen Imkerbund.
Honigbienen verändern beim Beifall mit der Varroa-Milbe
die chemische Struktur der Haut und ihre Gehirnfunktion.
Das geht aus einer Studie des französischen Institut
national de la recherche agronomique (Inra) hervor, die
jetzt in der Zeitschrift "BMC Ecology" veröffentlicht
wurde.
Deswegen gilt die Varroa-Milbe als mitverantwortlich
für das weltweite Bienensterben. Die winzigen
Spinnentiere schwächen auch Larven, indem sie ihnen
Flüssigkeit entziehen. Zudem übertragen sie beim
Einstechen und Saugen Krankheiten von Biene zu Biene und
können so ganze Völker zerstören.
Die Inra-Forscher infizierten einzelne Tiere mit der
Milbe. In der Folge veränderte sich die Aktivität von
455 Genen im Gehirn der Bienen. Einige dieser Gene
spielen bei Nervenfunktionen und Nahrungssuche eine
Rolle. Die Tiere erlitten auch eher Vireninfektionen als
andere.
Infizierte Tiere wurden nicht aus ihrem Stock
vertrieben, obwohl die Milben Teile auf der Haut
verändern, auf deren Basis Bienen Mitglieder ihres
Volkes erkennen. "Wir nehmen an, dass sie den Stock
freiwillig verlassen, vielleicht als Folge der
Genveränderungen im Gehirn", sagte die Leiterin der
Studie, Cynthia McDonnell.
EU verbietet Pestizid
Ein weiterer Grund für das Bienensterben sind weltweit
genutzte Pflanzenschutzmittel. Zum Schutz der Bienen
schränkt die EU den Einsatz des Pestizids Fipronil nun
deutlich ein. Das Pflanzenschutzmittel darf zum Beispiel
nicht mehr zur Behandlung von Maissamen eingesetzt
werden. Das beschlossen Vertreter der EU-Staaten in
Brüssel, wie die EU-Kommission mitteilte. Das
Einsatzverbot soll ab dem kommenden Jahr gelten, bis
Ende Februar darf behandeltes Saatgut noch gepflanzt
werden. Nach zwei Jahren soll die EU-Kommission das
Teilverbot überprüfen.
Zu den Firmen, die Produkte mit Fipronil herstellen,
gehört auch BASF. Die Firma erklärte, das Verbot sei
unnötig: "Gemeinsam mit der Mehrheit der Experten bleibt
das Unternehmen überzeugt, dass der Niedergang der
Bienenbestände von zahlreichen und komplexen Faktoren
verursacht wird und dass die Beschränkung von Fipronil
nicht zum Bienenschutz beitragen wird." Die
Umweltorganisation Greenpeace zeigte sich hingegen
erfreut: "Das beschlossene Verbot ist ein weiterer
dringend notwendiger Schritt in Richtung Bienenschutz."
"Hohes akutes Risiko für Honigbienen"
Die Europäische Agentur für Lebensmittelsicherheit
(Efsa) hatte Fipronil Ende Mai als "hohes akutes Risiko
für Honigbienen" eingestuft, wenn es bei Mais eingesetzt
werde. Für Maissaat soll das Mittel deshalb ebenso wie
für Sonnenblumensamen verboten werden. Für Pflanzen, die
vor der Blüte geerntet werden - zum Beispiel Rosenkohl
oder Lauch - soll der Einsatz erlaubt bleiben.
Ausnahmegenehmigungen soll es für Gewächshäuser geben.
Die EU-Kommission muss den Beschluss noch formell
annehmen.
Es handelt sich nicht um das erste Verbot, das die EU
zum Wohl der Bienen ausspricht: Im Frühjahr beschloss
sie bereits Teilverbote für die Pflanzenschutzmittel
Clothianidin, Imidacloprid und Thiametoxam. Sie gelten
schon ab Dezember.
As we’ve written before, the mysterious mass
die-off of honey bees that pollinate $30 billion
worth of crops in the US has so decimated
America’s apis mellifera population that
one bad winter could leave
fields fallow. Now, a new study has
pinpointed some of the probable causes of bee
deaths and the rather scary results show that
averting beemageddon will be much more difficult
than previously thought.
Scientists had struggled to find the trigger
for so-called Colony Collapse Disorder (CCD)
that has wiped out an estimated 10 million
beehives, worth $2 billion, over the past six
years. Suspects have included pesticides,
disease-bearing parasites and poor nutrition.
But in a first-of-its-kind study published
today in the journal PLOS ONE, scientists
at the University of Maryland and the US
Department of Agriculture have identified a
witch’s brew of pesticides and fungicides
contaminating pollen that bees collect to feed
their hives. The findings break new ground
on why large numbers of bees are dying though
they do not identify the specific cause of CCD,
where an entire beehive dies at once.
When researchers collected pollen from hives on
the east coast pollinating cranberry, watermelon
and other crops and fed it to healthy bees,
those bees showed a significant decline in their
ability to resist infection by a parasite called
Nosema ceranae. The parasite has been
implicated in Colony Collapse Disorder though
scientists took pains to point out that their
findings do not directly link the pesticides to
CCD. The pollen was contaminated on average with
nine different pesticides and fungicides though
scientists discovered 21 agricultural chemicals
in one sample. Scientists identified eight ag
chemicals associated with increased risk of
infection by the parasite.
Most disturbing, bees that ate pollen
contaminated with fungicides were three times as
likely to be infected by the parasite. Widely
used, fungicides had been thought to be harmless
for bees as they’re designed to kill fungus, not
insects, on crops like apples.
“There’s growing evidence that fungicides may
be affecting the bees on their own and I think
what it highlights is a need to reassess how we
label these agricultural chemicals,” Dennis
vanEngelsdorp, the study’s lead author, told
Quartz.
Labels on pesticides warn farmers not to spray
when pollinating bees are in the vicinity but
such precautions have not applied to fungicides.
Bee populations are so low in the US that it
now takes 60% of the country’s surviving
colonies just to pollinate one California crop,
almonds. And that’s not just a west coast
problem—California supplies 80% of the world’s
almonds, a market worth $4 billion.
In recent years, a class of chemicals called
neonicotinoids has been linked to bee deaths and
in April regulators banned
the use of the pesticide for two years in
Europe where bee populations have also
plummeted. But vanEngelsdorp, an assistant
research scientist at the University of
Maryland, says the new study shows that the
interaction of multiple pesticides is affecting
bee health.
“The pesticide issue in itself is much more
complex than we have led to be believe,” he
says. “It’s a lot more complicated than just one
product, which means of course the solution does
not lie in just banning one class of product.”
The study found another complication in efforts
to save the bees: US honey bees, which are
descendants of European bees, do not bring home
pollen from native North American crops but
collect bee chow from nearby weeds and
wildflowers. That pollen, however, was also
contaminated with pesticides even though those
plants were not the target of spraying.
“It’s not clear whether the pesticides are
drifting over to those plants but we need take a
new look at agricultural spraying practices,”
says vanEngelsdorp.>
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Dortmund 9.10.2013: Ein Krimineller
zerstört 25 Bienenstöcke
<In den Nachtstunden vom 03. auf den
04.10.2013 wurden auf dem Privatgrundstück eines
Imkers in der Altenderner Straße in Dortmund
durch unbekannte Täter alle 25 Bienenstöcke
zerstört. Die Zerstörungen waren derart massiv
(siehe Foto), dass die Bienenvölker vertrieben
wurden. Durch die nicht mehr nutzbaren
Bienenstöcke entstand ein Schaden von ca. 7500,-
Euro.Es ist davon auszugehen, dass der/ die
unbekannten Täter durch Bienenstiche nicht ganz
ungeschoren davon gekommen sind. Wer kann
Hinweise geben? Hinweise bitte an den
Kriminaldauerdienst unter der Rufnummer
132-7441.>
Kommentar
Die Imker müssen heute ihre Bienen scheinbar mit
Kameras überwachen, und mit Stacheldraht und
Warngeräten einzäunen. Der Neid oder der Zorn
sind in der heutigen, elektronischen Welt
dermassen gross, dass dies notwendig ist.
Michael Palomino, 10.10.2013
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30.10.2013: Bundesverwaltungsgericht
Leipzig verweigert Bienenschutz vor
Gentechpflanzenpollen von Monsanto-Mais
aus: Netzfrauen
online: Wir sind empört!
Bundesverwaltungsgericht – Imker scheitern gegen
Monsanto
http://netzfrauen.org/2013/10/30/wir-sind-empoert-bundesverwaltungsgericht-imker-scheitern-gegen-monsanto/
<“Die Bundesregierung hat schriftlich im
Gerichtsverfahren artikuliert, dass nicht
erwünscht ist, dass die Imkerei zu einer
Gefährdung für die Agro-Gentechnik wird!”
Dies ist unserer Ansicht nach eine unglaubliche
Umkehrung der Tatsachen und sollte möglichst
weit verbreitet werden.
Das Leipziger Bundesverwaltungsgericht hat sich
am 24.10.2013 vor einer für die Imker wichtigen
Grundsatzentscheidung gedrückt. Geklagt hatte
der Imker Karl-Heinz Bablok,
der Blütenpollen
des GVO-Maises MON810 von
Monsanto in seinem Honig fand.
Der Freistaat Bayern hatte ihn zu
Versuchszwecken angebaut wollten von dem Gericht
wissen, ob er Schadensersatz verlangen kann und
der Gentechnikanbau in der Nähe seiner Bienen
unterbleiben muss. Das Gericht hat nun
argumentiert, dass ein neuerlicher Anbau des
Gentech-Maises nicht zu erwarten ist. Daher
wolle es keine Entscheidung dazu treffen und hat
die Klage abgewiesen.
Der Streit dauerte Jahre – und es ging ums
Prinzip: Muss der Staat Imker, ihre Bienen und
den Honig der Imker vor Pollen genveränderter
Pflanzen schützen?
Hintergrund:
Im Laufe des Verfahrens hatten der Europäische
Gerichtshof und die vorigen Instanzen in Bayern
hatten zweifelsfrei festgestellt, dass selbst
geringste Verunreinigungen von Honig durch
Pollen des Maises MON810 zum Verlust
dessen Verkehrsfähigkeit führen. Es gilt die
sogenannte Nulltoleranz, denn der Mais hat bis
heute keine umfassende Lebensmittel-Zulassung.
Weil Monsanto nun aber eine Behebung dieses
Zulassungsmangels angekündigt hat, war das
Bundesverwaltungsgericht heute nicht bereit,
über den von den Imkern geforderten
Schutzanspruch für Honig zu entscheiden. Denn,
so die Richter, mit einer Wiederholungsgefahr
sei nicht zu rechnen. Auch auf die Frage nach
Schadensersatz wollten die Richter nicht
eingehen.
Bereits in den Vorinstanzen waren Bablock und
seine Mitstreiter, die sich später der Klage
anschlossen, erfolglos geblieben. Das Verwaltungsgericht
Augsburg entschied, dass
Imkereiprodukte wesentlich beeinträchtigt sind,
wenn entsprechende Mais-Pollen nachweisbar sind.
Die Forderung Babloks nach Schutzmaßnahmen wies
das Gericht jedoch ab.
Thomas Radetzki Initiator des Bündnis für den
Schutz der Bienen welches die Klagen der Imker
finanziert, machte deutlich: „Der sechsjährige
Gang durch alle Instanzen hat sich auf jeden
Fall gelohnt. Die Hürden für den Anbau
von GVO Pflanzen die nur für Energie,
Biomasse oder andere industrielle Nutzung
vorgesehen wären, wurden dadurch erheblich
erhöht.“ Nach seiner Auffassung haben Erzeuger,
die Lebensmittel mit der Kennzeichnung ‚ohne
Gentechnik‘ oder in Bioqualität herstellen einen
Schutzanspruch, der durch die Einstellung des
Verfahrens nicht abgewiesen wurde. Radetzki
stellt klar: „Wir kämpfen weiter. Die Kosten des
Rechtsstreites sind jedoch sehr hoch. Nur durch
viele Spenden konnte das Verfahren bisher
geführt werden. Noch fehlen allerdings 50.000
Euro zur Unterstützung von Imker Bablok.“
Thomas Radetzki wurde von Mellifera e.V. den
Goldenen Stachel für seinen unermüdlichen
Einsatz gegen die Agro-Gentechnik im Rahmen von
Aktionen und Gerichtsverhandlungen verliehen.
Herzlichen Glückwunsch!
Zitat aus der Rede von Thomas Radetzki
zum aktuellen Urteil zur Agro-Gentechnik des
Verwaltungsgerichts Leipzig: “Die
Bundesregierung hat schriftlich im
Gerichtsverfahren artikuliert, dass nicht
erwünscht ist, dass die Imkerei zu einer
Gefährdung für die Agro-Gentechnik wird!”
Dies ist unserer Ansicht nach eine unglaubliche
Umkehrung der Tatsachen und sollte möglichst
weit verbreitet werden.
„Wenn die Biene einmal von der Erde
verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre
zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung
mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr,
kein Mensch mehr.“ Albert Einstein
5.11.2013: Bienenexperiment mit
bitteren Stoffen: Bienen überlegen lange
nach
aus: n-tv online: Genau
wie der Mensch:
Bienen scheuen schwierige Entscheidungen; 5.11.2013;
http://www.n-tv.de/wissen/Bienen-scheuen-schwierige-Entscheidungen-article11670716.html
<Jeder kennt das: Eine
schwerwiegende Entscheidung steht an und man
weiß nicht mehr, was richtig oder falsch ist.
Man möchte in solchen Situationen nur noch
fliehen. Dass es Bienen ähnlich geht, beweisen
Forscher mit Hilfe bitterer Stoffe.
Menschen scheuen schwierige Entscheidungen,
wenn es an Informationen für die richtige Wahl
mangelt - einige Bienen auch. Das berichten
australische Forscher in den "Proceedings" der
US-Nationalen Akademie der Wissenschaften
(PNAS). Dass auch Tiere sich dem Grad an
Unsicherheit ihrer Entscheidung bewusst sein und
ihre Strategie daran anpassen können, hätten
zuvor nur Beobachtungen bei Primaten, Delfinen,
Hunden und Ratten gezeigt.
Clint Perry und Andrew Barron von der Macquarie
Universität in Sydney hatten die Entscheidungen
markierter freifliegender Honigbienen (Apis
mellifera) in einer Serie verschieden
schwerer Tests untersucht. Zunächst wurden die
Tiere darauf trainiert, die aus zwei Kammern
bestehende Testapparatur anzufliegen. Für die
Tests wurden in den Kammern Objekte mit einer
Belohnungsflüssigkeit oberhalb oder einer
"Strafsubstanz" unterhalb angebracht.
Wählten die Tiere das richtige Objekt, konnten
sie süße Zuckerlösung aufnehmen, bei Fehlern
stießen sie auf die bittere Substanz Chinin. Im
Lauf der Versuchsreihe wurden Form, Position,
Größe sowie Farbe der Objekte verändert und
damit die Schwierigkeit, die süße Belohnung von
der bitter schmeckenden "Bestrafung" zu
unterscheiden.
Je unübersichtlicher und schwieriger die
Kombination wurde, desto häufiger brachen
einzelne Bienen die Aufgabe ab und flogen weg.
"Unsere Ergebnisse zeigen, dass Bienen ihre
Entscheidungen auch von der Schwierigkeit der
Tests abhängig machen. Das könnte ein Hinweis
darauf sein, dass auch Insekten in der Lage
sind, komplexe und adaptive Entscheidungen zu
treffen", schreiben die Forscher in ihrem
Artikel. Insgesamt hätten allerdings nur wenige
Bienen dieses Verhalten gezeigt. Ob es den
anderen an den kognitiven Fähigkeiten mangele
oder andere Faktoren entscheidend seien, sei
unklar.
<Schwindet die Artenvielfalt, hat der
Mensch den Schaden. Wie groß er ist, lässt
sich aber meist schwer beziffern. Jetzt haben
Forscher versucht, den Wert der Arbeit von
Bienen zu berechnen. Sie kommen auf
gigantische Summen.
Stirbt wieder einmal eine Spezies aus,
trauern ihr vor allem Umweltschützer nach,
während Ökonomen meist mit den Schultern
zucken. Ein Grund: Wie viel Artenvielfalt wert
ist, lässt sich meist kaum berechnen. Jetzt
aber hat eine Forschergruppe genau das am
Beispiel von Bienen getan, die Erdbeeren
befruchten.
Das deutliche Ergebnis der Studie, die jetzt in der
Fachzeitschrift "Proceedings of the Royal
Society B" erschienen ist: Wenn Bienen
Nutzpflanzen bestäuben, erhöht das nicht nur den
Ertrag, sondern es verbessert auch die Qualität
der Früchte. Bei Erdbeeren ergebe sich durch die
Arbeit der Bienen ein Handelswert, der um 54
Prozent höher liege als bei Selbstbefruchtung
der Pflanzen, schreiben die Wissenschaftler um
den Biologen Björn Klatt von der Universität
Göttingen. Sie schätzen den Wert der Bestäubung
durch Bienen allein für Erdbeeren, die in der EU
verkauft werden, auf jährlich gut eine Milliarde
Euro.
"Die durch Bienen bestäubten Früchte waren
schwerer, hatten weniger Missbildungen und
erreichten eine höhere Handelsklasse", heißt
es in dem Beitrag. Zugleich wiesen die
Erdbeeren weniger gelbe und grüne Stellen auf,
hatten ein günstigeres Zucker-Säure-Verhältnis
und waren fester. Die festeren Erdbeeren
ließen sich rund einen Tag länger lagern,
bevor sie verdarben. Auch deshalb wiesen ihnen
die Forscher einen höheren Handelswert zu.
Im Feldversuch pflanzten die Biologen neun
wichtige Erdbeersorten an. Durch feinmaschige
Gewebe an den Knospen sorgten sie dafür, dass
manche Pflanzen nicht von Bienen und vom Wind
bestäubt werden konnten. Diese Pflanzen
konnten sich nur selbst befruchten. Eine
andere Gruppe von Pflanzen konnte vom Wind,
eine dritte Gruppe auch von Bienen bestäubt
werden. Im Ergebnis waren die durch Bienen
bestäubten Früchte durchschnittlich 11 Prozent
schwerer als die windbestäubten und sogar 30
Prozent schwerer als die selbstbestäubten.
Forscher kritisieren EU-Agrarpolitik
Klatt und Kollegen erklären dies damit, dass
die Bienen bei ihrem Besuch die Pollen
gleichmäßig auf dem Fruchtboden verteilen.
Dadurch entstünden mehr befruchtete Achänen,
die eigentlichen, nussartigen kleinen Früchte
der Erdbeere. Die Befruchtung sorge dafür,
dass pflanzliche Wachstumshormone
ausgeschüttet würden. Missbildungen und weiche
Stellen gebe es hingegen vor allem in jenen
Bereichen der Erdbeerfrucht, die einen großen
Anteil unbefruchteter Achänen aufweisen,
schreiben die Wissenschaftler.
Da Pflanzenhormone die Qualität von Früchten
bei vielen Nutzpflanzen beeinflussen, halten
die Forscher ihre Ergebnisse für übertragbar
auf andere Feldfrüchte. Sie kritisieren, dass
die gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen
Union (EU) durch die Förderung einer sehr
intensiven Landwirtschaft jene Ökosysteme
gefährde, die natürliche Dienstleistungen wie
Bestäubung möglich machten. Im Feldversuch
waren es zu knapp zwei Dritteln Wildbienen,
die die Pflanzen bestäubten, trotz fünf
Bienenstöcken mit Honigbienen in unmittelbarer
Nähe.
Es könnte ein
Grund für das seit Jahren in Europa und
Nordamerika grassierende Bienensterben sein.
Neben Pestiziden werden auch
Krankheitserreger, Klimaveränderungen und
fehlende Pflanzenvielfalt dafür verantwortlich
gemacht - wahrscheinlich beruht das Phänomen
auf einer Kombination dieser Faktoren. Die EU
hat zwar kürzlich die Nutzung mehrerer
Insektizide zeitweise verbotenoder
stark eingeschränkt.
mbe/dpa>
========
9.1.2014: <In Europa fehlen
sieben Milliarden Bienen>
Der europaweite Bedarf an Bienen ist in den
letzten Jahren um 38 Prozent gestiegen, die
Zahl der Völker jedoch nur um sieben
Prozent. Eine britische Studie prophezeit
eine «Katastrophe».
In Europa gibt es laut einer britischen Studie
einen dramatischen Mangel an Honig-Bienen. Die
am Mittwoch im Magazin «Plos one»
veröffentlichte Studie von der Universität
Reading kalkuliert den bestehenden Mangel auf
sieben Milliarden Bienen.
In mehr als der Hälfte der 41
untersuchten Länder gebe es nicht ausreichend
viele Bienen, um die Pflanzungen «korrekt zu
bestäuben», halten die Forscher fest. Dies
gelte insbesondere für Deutschland,
Frankreich, Italien und Grossbritannien.
«Wenn wir jetzt nicht handeln,
werden wir in der Zukunft eine Katastrophe
erleben», erklärte Forschungsleiter Simon
Potts. Den schlimmsten Mangel an Bienen gebe
es derzeit auf dem Baltikum und in
Grossbritannien, wo nur ein Viertel der
erforderlichen Insekten vorhanden seien.
Besser stelle sich die Lage in der Türkei, in
Griechenland und auf dem Balkan dar, wo es
eine fest verwurzelte Kultur der Imkerei gebe.
Der Bedarf an Bienen ist insbesondere durch den
verstärkten Anbau von ölhaltigen Pflanzen
angestiegen, die wie Raps, Sonnenblumen und Soja
zur Produktion von Biotreibstoffen verwendet
werden. Innerhalb von wenigen Jahren sei daher
der Bedarf an Bienen um 38 Prozent gestiegen,
die Zahl der Bienenvölker aber nur um sieben
Prozent, resümierten die Forscher. (chk/sda)>
========
18.3.2014: <Hummeln sind viel
fleißiger als Bienen>
aus: Rheinische Post online; 18.3.2014;
http://www.rp-online.de/panorama/wissen/hummeln-sind-viel-fleissiger-als-bienen-aid-1.4111850
<Düsseldorf. Bis zu 1000
Blüten in 18 Stunden: Hummeln sind
Frühlingsboten und Schwerstarbeiter –
und trotz Stachels ausgesprochen
gutmütig.
Von Christian Satorius
Die ersten Hummeln sind schon
unterwegs. Hummeln wohlgemerkt, obwohl doch
eigentlich Honigbienen als besonders fleißig
gelten. Die sitzen allerdings immer noch in
ihrem warmen Stock, wenn die Hummeln schon
längst ausfliegen. Während Honigbienen erst
bei Außentemperaturen ab etwa zehn Grad
Celsius so richtig munter werden, so sind
Hummeln durchaus schon bei sechs Grad Celsius
unterwegs, die Königinnen manchmal sogar schon
um den Gefrierpunkt herum. Atemberaubende 18
Stunden pro Tag können die Arbeiterinnen
unterwegs sein, wenn sie morgens früh gleich
nach Sonnenaufgang starten – bis zu 1000
Blüten haben sie dann in dieser Zeit
durchschnittlich besucht.
Hummeln haben so manchen Trick auf Lager, um
diese enormen Leistungen erbringen zu können.
Zum einen ist da natürlich ihre Körperform,
die schon allein aufgrund ihrer größeren Masse
mehr Wärme speichern kann, als die einer
Honigbiene. Der Körper bietet aber auch mehr
Platz für Muskelpakete und somit auch für eine
ausgezeichnete Thermoregulation. Hummeln
können ihre vier Flügel einfach von den
Muskeln abkoppeln, und diese dann, ohne die
geringste Flügelbewegung und auch ohne das
kleinste Geräusch zu erzeugen, etwa 200 mal
pro Sekunde zusammenziehen und wieder
entspannen. Biologen sprechen dabei vom
"Wärmezittern", weil durch diese
Muskelkontraktionen Wärme entsteht, die den
Körper aufheizt und auf Flugtemperatur bringt.
Das ist wichtig, denn Hummeln benötigen zum
Fliegen eine Muskeltemperatur von 30 Grad
Celsius. Andererseits überhitzen sie aber auch
schnell und müssen bei spätestens 44 Grad
Celsius Muskeltemperatur wieder abkühlen. So
können sie zwar aufgrund ihrer eingebauten
Heizung auch bei schlechtem Wetter noch
ausfliegen, müssen dafür aber auch in extrem
heißen Sommern im Schatten bleiben.
Der dichte haarige Pelz auf ihrem Körper
schützt zwar hervorragend vor Auskühlung,
stört aber auch sehr, wenn es zu warm wird.
Doch auch hier hilft den Hummeln wieder ihr
spezieller Körperbau: Mit ihrem unteren
Hinterleib ist es den Tieren nämlich möglich,
überschüssige Wärme gezielt an die Umgebung
abzugeben.
Manche Pflanzen, wie etwa die Hummelblumen,
haben sich speziell auf das Gewicht der ganz
dicken Brummer eingestellt: Deutlich
zweigeteilt bietet der untere Teil der Blüte
eine Art stabile Landebahn für die
anfliegenden Hummeln, die ja im Vergleich zu
Honigbienen doch einiges mehr auf die Waage
bringen. Die Tiere können aufgrund ihres
höheren Körpergewichts natürlich auch
wesentlich mehr Nektar und Pollen
transportieren als Honigbienen. Ihre größere
Kraft ermöglicht es ihnen zudem, tief in
diejenigen Blüten vorzudringen, die den
schwächeren Bienen verschlossen bleiben. Kein
Wunder also, dass Hummeln aufgrund ihrer
ausgezeichneten Bestäubungsleistung, auch
gerade unter erschwerten Bedingungen, im
gewerblichen Pflanzenanbau immer beliebter
werden. Zudem sind die dicken Brummer im
Umgang ausgesprochen gutmütig, was vor allem
für die Bestäubung in Gewächshäusern ideal
ist. Dennoch ist es ein verbreiteter Irrtum,
zu glauben, dass Hummeln überhaupt nicht
stechen könnten. Zwar verspüren sie dazu keine
große Lust und tun es auch nur recht
widerwillig zur reinen Selbstverteidigung,
wenn sie sich selbst oder ihr Nest bedroht
sehen – sie können es aber sehr wohl. Zuerst
wird in der Regel aber noch gedroht, indem dem
Angreifer ein Bein abwehrend entgegen
gestreckt wird. Versteht der diesen Wink
nicht, so legen sie sich auf den Rücken und
präsentieren ihren Stachel, was oft von lautem
Brummen begleitet wird. Wer sich nun der
Hummel nähert, kann sich durchaus einen Stich
einfangen.
Einfach so auf der Hand sitzend, kann eine
Hummel übrigens nicht stechen, weil ihre
Stechmuskulatur zu schwach ausgeprägt ist. Sie
muss sich dazu entweder mit dem Rücken
abstützen, etwa wenn sie auf dem Boden liegt,
oder aber schon gleich beim Anflug so hart
aufprallen, dass der Stachel die menschliche
Haut durchdringen kann. Aber wer will das
schon? Die Hummel ganz bestimmt nicht.
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5.4.2014: Nun sind auch die Hummeln
stark reduziert - 24% der Arten vom
Aussterben bedroht
aus: Der Standard online: Jede vierte Hummelart
Europas vom Aussterben bedroht; 5.4.2014;
http://derstandard.at/1395364060996/Jede-vierte-Hummelart-Europas-vom-Aussterben-bedroht
<Klimawandel, intensive
Landwirtschaft und veränderte
Landnutzung Ursachen dafür, dass die
Populationszahlen sinken.
Bern - Fast jede vierte Hummelart in
Europa ist vom Aussterben bedroht, wie die
Weltnaturschutzunion (IUCN) unter Verweis
auf eine neue Studie berichtet, die alle
68 europäischen Arten untersuchte. Demnach
sind 24 Prozent von ihnen vom Aussterben
bedroht. Bei 46 Prozent der Arten sinkt
die Population.
Mögliche Konsequenzen für den Menschen
"Diese Resultate beunruhigen uns sehr",
erklärte Studienkoordinatorin Ana Nieto,
die beim IUCN für europäische
Artenvielfalt zuständig ist. "Ein so hoher
Anteil gefährdeter Hummeln kann ernsthafte
Konsequenzen für unsere
Nahrungsmittelproduktion haben."
Hummeln sorgen als Bestäuber dafür, dass
sich Pflanzen vermehren und gedeihen
können. Damit sind sie auch wichtig für
die Nahrungsproduktion. Der
wirtschaftliche Nutzen von Bestäubern wie
Hummeln für die europäische Landwirtschaft
liegt Berechnungen der IUCN zufolge bei
mehr als 22 Milliarden Euro im Jahr.
Die Ursachen
Klimawandel,
intensive Landwirtschaft und veränderte
Landnutzung sind nach Angaben der IUCN die
Hauptgefahren für Hummeln. Oft seien die
Tiere spezialisiert auf bestimmte
Pflanzen, was sie sehr anfällig für
Veränderungen ihrer Umwelt mache. So
verringere die steigende Temperatur den
Lebensraum der zweitgrößten europäischen
Hummelart Bombus hyperboreus. Diese kommt
in den kalten Gebieten der skandinavischen
Tundra und im hohen Norden Russlands vor.
"Der Schutz von Hummeln und ihren
Lebensräumen, die Wiederherstellung
geschwächter Ökosysteme und die Förderung
Artenvielfalt-freundlicher Landwirtschaft
werden entscheidend dafür sein, den
Negativtrend bei den Hummelpopulationen in
Europa umzukehren", sagte Nieto. (APA/red,
derStandard.at, 5. 4. 2014)
<Entlang des Rheins, in Hitdorf und
Rheindorf bei Leverkusen, sind auffällig viele
Bienen mit Vergiftungserscheinungen bei den
dortigen Imkern registriert worden. Die
Insekten seien seit Montagnachmittag
lebensschwach an den Bienenstöcken angekommen
und verendet. Bis zu zwei Drittel aller
Bienen der Völker sind betroffen, eine Million
Bienen, so neue Schätzungen aus dem
Veterinäramt, sind bei dem rätselhaften
Bienensterben am Montag und Dienstag verendet.
Auch der Imker Willi Gassen ist betroffen.
Als er am Montag gegen 13.30 Uhr nach seinen
Bienenvölkern schaute, lagen vor den Stöcken
überall tote Bienen. Dass die Bienen
offensichtlich an einer Vergiftung zugrunde
gegangen sind, da ist sich der Imker sicher:
„Das muss etwas Größeres sein, so viele Bienen
verenden nicht einfach mal eben.“
20 bis 30 Völker von sechs Imkern seien stark
geschädigt. Die Vergiftung am Montag sei sehr
akut und schnell verlaufen, berichtet
Amtstierarzt Molitor im Kölner Stadtanzeiger.
Die Insekten seien so geschwächt zu den
Stöcken zurückgekehrt, dass sie vor den
Einfluglöchern in Scharen verendet seien. Das
Gift könne kaum aus einem privaten Garten
stammen, so Molitor, das sei schon etwas
Größeres. „Das Bienensterben ist schon
beängstigend, weil wir noch gar nichts
wissen“, sagt der Amtstierarzt. In Frage kommt
etwa ein vergiftetes Rapsfeld. Blühender Raps
hat eine geradezu magische Anziehung auf
Bienen. Aber keiner der Landwirte, die
Molitor, befragt hat, habe ein für Bienen
giftiges Spritzmittel verwendet. Die Landwirte
benötigen die Bienen für die Bestäubung ihrer
Äcker. Dass irgendetwas Giftiges auf die
Rheinwiesen ausgebracht wurde, schließt der
Amtstierarzt ebenfalls aus.
Aufschluss können wahrscheinlich nur die
toten Tiere selbst geben. Ein Glas voller
vergifteter Bienen habe man an ein
Untersuchungsinstitut geschickt, so Molitor.
Zuerst werde nach den üblichen verdächtigen
Giften gesucht, dann erst nach exotischeren
Substanzen. Davon hänge ab, wann ein Ergebnis
komme. Quelle: Kölner
Stadtanzeiger
„Da es aber dauert, bis feststeht, woran die
Bienen verendet sind, ruft das Veterinäramt
jetzt dazu auf, auf keinen Fall für Bienen
gefährliche Stoffe zu spritzen“, betont die
Stadt. Als Giftstoffe kämen viele Toxine in
Frage, etwa in älteren Pflanzenschutzmitteln.
„Von den Industriebetrieben ist kein
entsprechender Störfall gemeldet worden“,
heißt es. Deshalb recherchiere die Stadt bei
Gartenbau- und Landwirtschaftsbetrieben. Da
aber auch Privatleute Verursacher sein
könnten, rufe man dazu auf, genau darauf zu
achten, was an Spritzmitteln verwendet wird
und strengstens die Gebrauchsanweisung zu
beachten. Quelle: RP
Leverkusen
Das Veterinäramt Leverkusen bittet um
Mithilfe: Wer im 3 km Radius um diese
Bienenstöcke wohnt und sachdienliche Hinweise
hat, sollte sich umgehend mit Dr. Kurt Molitor
vom Fachbereich 39 Veterinärmedizin der Stadt
Leverkusen unter (0214) 406-3901 in Verbindung
setzen!
Räselhaftes Bienensterben
Immer wieder haben wir letztes Jahr über das
Sterben der Bienen berichtet. Das Jahr ist
gerade erst angefangen und Millionen Bienen
sind bereits verendet. Die Obstbäume tragen
noch nicht mal ihr grünes Blätterkleid und
ihre Blüten werden demnächst vergebens auf das
Bestäuben durch die Bienen warten. Wir
befürchten schon, dass wir wie in China üblich
das Bestäuben mit der Pinzette übernehmen
werden müssen, damit wir überhaupt noch Obst
erhalten. Denn viele Pflanzen sterben
ohne Bestäubung, und die
Lebensmittelversorgung ist bedroht.
Bereits 2010 berichtete ARTE, dass die
menschliche Zivilisation dazu führt, dass
immer mehr Arten aussterben – mit schlimmen
Folgen, die auch auf die Verursacher
zurückfallen. Ein Beispiel: das unheimliche
Verschwinden der Bienen.
In Europa sind schon 40 Prozent der
Bienenvölker verschwunden. In China sind es
nur 10 Prozent. Trotzdem nehmen die Chinesen
diese Bedrohung für Mensch und Natur offenbar
ernster als die Europäer. Sie haben Versuche
zur künstlichen Bestäubung gestartet. Und es
gibt eine neue Art von Imker, den
Bienenverleiher. Forscher führen das
unheimliche Verschwinden der Bienen auf
Pestizide, genmanipulierte Pflanzen und
elektromagnetische Wellen von Handy-Masten
zurück.
Bereits in 2007
wurde Nordamerika von einem
geheimnisvollen Bienensterben heimgesucht.
Schon da hieß es, dass ein Viertel der
Bienenvölker bereits verschwunden sei. Damals
war die Ursache nicht bekannt, hieß es. Aber
auch schon da waren sich die Experten einig,
dass inzwischen die Lebensmittelversorgung
bedroht sei.
In einem normalen Jahr geht während der
Wintermonate rund ein Zehntel eines
Bienenstamms zugrunde. Die Ursachen sind Kälte
und Futterknappheit. Doch in den vergangenen
Jahren waren die Verluste überdurchschnittlich
hoch. Und in Deutschland sind auch im Winter
2012/2013 wieder deutlich mehr Bienen
gestorben als in Durchschnittsjahren: Im
Frühjahr 2013 haben die Imker rund 15,2 Prozent
ihrer Völker vor allem durch die Varroamilbe
verloren. Immer wieder wird die Schuld bei den
Varroamilben gesucht, aber wie schon erwähnt,
haben in 2010 chinesische Forscher entdeckt,
dass Pestizide ebenfalls für das Bienensterben
verantwortlich sind.
„Im Märzen der Bauer…“ dass Lied haben wir
als Kinder gelernt. Wie sieht es heute in der
Landwirtschaft aus. Nehmen wir ein aktuelles
Beispiel aus Schleswig-Holstein. m letzen Jahr
erntete der Landwirt auf einem Acker Getreide,
14 Tage vor der Ernte wurden noch einmal in
einer „Nacht- und Nebelaktion“ Pestizide
verwendet, nach der Ernte umgepflügt und
Ackergras gesät. Im März folgten dann wieder
Pestizide und das Gras wurde TOT gespritzt.
Etwa 14 Tage später wurde auf dem Acker Gülle
ausgetragen, was jetzt danach kommt, werden
wir weiter beobachten. Der Landwird wird
diesen Acker umpflügen und sicherlich Raps
oder Getreide säen. Was uns erschreckte, war,
wie viele Möwen auf dem mit Pestiziden
behandelten Acker nach Futter suchten.
Nun könnte man meinen, es wäre ein Leichtes
eine Probe von diesem Acker zu nehmen, darf
man aber nicht, ist sogar Diebstahl, denn der
Acker gehört dem Landwirt. Ohne seine
Zustimmung ist eine Entnahme der Probe
nicht möglich, im Gegenteil, er kann sogar
klagen. Wir können nur durch eine zeitliche
bildliche Dokumentation auf die Situation
hinweisen. Sie sehen, wir bleiben dran.
Schon letztes Jahr mussten wir feststellen,
dass die Hummeln viel kleiner waren. Freuten
wir uns, dass diese Tiere endlich da waren,
fanden wir sie nur kurze Zeit später tot im
Garten. Auch die Hummeln sind betroffen und
auch hier sollte nach der Ursache geforscht
werden.
Mittlerweile haben wir, die Netzfrauen, über
40 Beiträge über die Bienen verfasst und es
werden sicherlich noch viele folgen, denn wie
sagte schon Albert Einstein:
„Wenn die Biene einmal von der Erde
verschwindet, hat der Mensch nur noch vier
Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine
Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine
Tiere mehr, kein Mensch mehr.“
Unglaublich! Der als „Bienenkiller“ bekannte
Chemiekonzern Bayer verteilte im Januar im
Raum Köln Bienenschutz-Kalender. Nicht nur
das! Wie Sie dem Foto entnehmen können, wurde
die Biene sogar als Zeichen verwendet, und
zwar mit dem Wortlaut: „bee care“.
Sogar eine Webseite mit „bee care“
betreibt der Chemiekonzern, obwohl der
Konzern für das Bienensterben
mitverantwortlich ist.
So beteiligten sich 2012 die Chemie-Konzerne BAYER
und BASF mit
millionenschweren Spenden an einer Kampagne
des amerikanischen Gentechnik- und
Pestizid-Herstellers Monsanto. Die
Industrie wollte damit eine Initiative von
Umweltverbänden zur Deklaration gentechnisch
veränderter Lebensmittel stoppen. Die
Unternehmen investierten über 40 Millionen
Dollar in ihre Werbekampagne, die vor allem
aus TV-Spots besteht – rund zehnmal so viele
wie die Befürworter der Initiative. Leider
erfolgreich, denn BAYER, BASF und MONSANTO siegten
gegen die Kennzeichnungspflicht.
Weltweit sterben massenweise Bienen. Für
ihren Tod ist vor allem der Mensch
verantwortlich. Die langfristigen Folgen
sind dramatisch: Nicht nur die Artenvielfalt
ist bedroht, auch die Ernteerträge sind in
Gefahr. Wenn Äpfel, Gurken und Nüsse rar
werden, könnten den Menschen am Ende viele
wichtige Nährstoffe fehlen.
Pestizide wirken wie Nervengift
Die Gründe, warum ganze Bienenvölker in
Europa, Nordamerika und Asien schwinden, sind
vielschichtig. Zum Großteil sind sie
menschengemacht. Monokulturen in der
industrialisierten Landwirtschaft bieten den
Insekten nicht genug Nahrung.
Was auf den Feldern wächst, wird zudem
reichlich gedüngt und mit Pestiziden
behandelt.
Bienen sind einem Cocktail von
Pestiziden ausgesetzt, das wird nun durch
eine aktuelle Studie deutlich.
Wie wir der Studie entnehmen konnten, hat das
mysteriöse Sterben von
Honigbienen, welche Getreide im Wert von
30 Billionen US-Dollar bestäuben, die
amerikanische Population der Honigbiene (aspis
meelifera) so dezimiert, dass nach noch einem
harten Winter die Felder brachliegen. – Nun
tut es finanziell weh!!
Wissenschaftler entdecken
in einer aktuellen Studie,
was die Bienen tötet. Es ist schlimmer,
als es schon vermutetet wurde.
Jetzt hat eine neue Studie einige
der möglichen Ursachen des Bienensterbens
aufgedeckt. Die ziemlich beängstigenden
Ergebnisse zeigen, dass es viel schwieriger
ist, die Ausrottung der Bienen aufzuhalten als
angenommen.(Siehe auch unseren Beitrag: Bedrohtes Nutztier:
BIENEN – Ausrottung, schlimmer als vermutet
!
Ein Massensterben von Bienen gab es auch in Juli 2013 in Ungarn, und
zwar auf einem Sonnenblumenfeld, auch darüber
haben wir berichtet. Und während Sie diesen
Artikel gelesen haben, sterben sicherlich
irgendwo auf dieser Welt gerade wieder
zahlreiche Bienen, nur weil irgendwo wieder
Pestizide eingesetzt werden. Wir fragen uns
auch diesmal, wie viele Studien sind
notwendig, um endlich dem Leid der Bienen ein
Ende zu machen. Und übrigens auch für uns
Menschen, denn wir sind ebenso betroffen, wie
von uns bereits oft berichtet.
Derzeit versuchen 23
Agrarminister die übrig gebliebenen
Greening-Maßnahmen der gemeinsamen
EU-Agrarpolitik (GAP) zunichte zu machen,
indem sie sich für eine Zulassung von
synthetischen Pestiziden und
Mineraldüngern auf Leguminosen (Pflanze:
Hülsenfrüchtler) (Ecological Focus Areas,
kurz: EFAs) einsetzen. Siehe dazu unser
Beitrag: Nach Genmais 1507 –
Pestizide auf Ökoflächen.
Etwa ein Drittel jener Nahrungsmittel, die
der Mensch im Laufe eines Tages zu sich nimmt,
gedeihen nur deshalb, weil sie von Insekten
bestäubt werden. Honigbienen tragen mindestens
zu 80 Prozent zu dieser Bestäubung bei. Die
Blüten vieler Pflanzenarten werden sogar
ausschließlich von Bienen bestäubt. Dazu
gehören unter anderem Obstsorten wie Äpfel,
Kirschen, Pfirsiche und Kiwis sowie viele
Gemüse wie Sojabohnen, Spargel, Brokkoli,
Sellerie, Kürbisse und Gurken.
Und viele Sorten, wie zum Beispiel die
Sojabohnen sind genmanipuliert und werden mit
reichlich Pestiziden behandelt, noch Fragen?
Alles über die Macht der Agrarlobby und deren
Pestizide können Sie in diesem Beitrag
lesen: Pestizide – “Mord auf Raten”
! Die Macht der Agrarlobby!. Wie sagte
unser Umweltminister in Schleswig-Holstein,
die Macht der Agrarlobby ist zu groß. Da
fragen wir uns, warum wird deren Macht nicht
wieder genommen, und zwar durch richtige
Gesetzte. Es geht um unser aller Überleben.
Wir fordern auf: Schützt endlich die Bienen,
denn dann schützt Ihr auch uns.
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8.4.2014: Weniger Pestizide,
Strahlung und Chemtrails: <EU-Studie: Bienen
geht es in Süd- und Osteuropa am besten>
Kommentar: Es ist eindeutig so, dass Pestizide,
Strahlung und Chemtrails eine kombinierte Rolle
gegen die Bienen spielen. Diese Wahrheit wird im
Artikel aber verschwiegen.
aus: Rheinische Post online; 8.4.2014;
http://www.rp-online.de/panorama/wissen/forschung/bienen-geht-es-laut-studie-in-sued-und-osteuropa-am-besten-aid-1.4161614
<Brüssel.
Seit Jahren
sterben Bienenvölker in Europa, den USA
oder Asien. Als Gründe gelten
Umwelteinflüsse, Parasiten und
Krankheiten. Doch das genaue Ausmaß der
Verluste ist unklar. Eine Studie der EU
bringt etwas Licht ins Dunkel.
Im Norden Europas sterben besonders
viele Bienen. Das geht aus einer Studie
in siebzehn EU-Staaten hervor, die die
EU-Kommission am Montag in Brüssel vorstellte.
In Deutschland starben 2012/2013 demnach in
den Wintermonaten 13,6 Prozent der
Bienenvölker, im Frühling und Sommer waren es
3,8 Prozent. Besser erging es im Winter den
Bienen in Süd- und Osteuropa, schlechter im
Norden und Nordwesten des Kontinents.
Die Studie nennt keine exakten Gründe für den
Unterschied. Man müsse jedoch bedenken, dass
der Winter 2012/2013 in einigen Regionen
Europas ungewöhnlich lang und kalt gewesen
sei.
Insgesamt starben weit mehr Bienen im Winter
als im Sommer. Die schlimmsten Ausfälle gab es
der Studie zufolge in den Wintermonaten in
Belgien (33,6 Prozent), im Sommer in
Frankreich (13,6 Prozent). Den Winter
überstanden die Bienen am besten in Italien
(5,3 Prozent Sterblichkeit), im Sommer gab es
die geringsten Verluste bei Völkern in Litauen
(0,3 Prozent). Die Autoren der Studie
betrachten eine Sterblichkeit von unter 10
Prozent in den Wintermonaten als normal.
"Diese regionalen Unterschiede erfordern
offensichtlich weitere Untersuchungen" sagte
der zuständige EU-Gesundheitskommissar Tonio
Borg. Wildlebende Bienen erlitten noch größere
Verluste als domestizierte Völker.
"Die begrenzte Wintersterblichkeit in einigen
wichtigen Imkerei-Ländern, die einen großen
Anteil der EU-Bienenpopulation ausmachen, ist
ermutigend", sagte Borg bei einer Konferenz zu
dem Thema. "Einige Mitgliedsstaaten mit einer
vergleichsweise kleinen Bienenbevölkerung
zeigen allerdings eine hohe
Wintersterblichkeit." Milben, Krankheiten oder
Chemikalien setzen den Tieren zu. Im
vergangenen Jahr schränkte die EU den Einsatz
von drei Pflanzenschutzmitteln stark ein, um
Bienen zu schützen.
Für die Studie untersuchten die Autoren knapp
32 000 Bienenvölker zwischen Herbst 2012 und
Sommer 2013. Eine weitere Untersuchung ist
derzeit im Gange. Frühere Untersuchungen
hatten auf einen schlechten Zustand der
Bienenvölker hingedeutet, allerdings mangelte
es nach Angaben der Kommission an
verlässlichen und vergleichbaren
Daten. Bienen spielen eine wichtige
Rolle, weil sie Pflanzen bestäuben und so zu
deren Fortpflanzung beitragen.