Imker

Bienenstöcke mit Imker, ein Magazinstand [12]
Imkerarbeit und Zeitaufwand
-- in der Schweiz ist der Beruf Imker mit einer geregelten Ausbildung in Imkervereinen verbunden, in anderen Staaten nicht (LHT, S.14)
-- Freizeit-Imker sollten nicht mehr als 10 Bienenvölker betreuen (LHT, S.14)
-- die Betreuung von 10 bis 20 Bienenvölkern erfordert 1 Tag pro Woche (LHT, S.15)
-- manche Familien machen nur Imkerei und leben vom Honigverkauf, sie betreuen mindestens 300 Bienenvölker (LHT, S.14)
-- in er Schweiz hat der Imkerverein eine eigene "Schweizerische Bienenzeitung", das Abo ist gleichzeitig eine Haftpflichtversicherung gegen Bienenschaden wie Bienenstiche etc. (LHT, S.14)
-- Zeitaufwand sind die Pflege der Bienenvölker, Wegstrecken, Honigverkauf, Königinnenzucht - die Arbeit konzentriert sich von April bis September, Anfänger brauchen 3x so wie Zeit wie die erfahrenen Imker-Profis (LHT, S.15).
Imkerarbeit: Der Jahresrhythmus
Imker arbeiten immer im gleichen Jahresthythmus: 1) Auswinterung der Bienenvölker im Frühling mit Begutachtung - 2) Neuer Aufbau mit Waben und Raum schaffen, erste Flüge - 3) Königsbienenzucht und neue Schwärme bilden - 4) Erste Honigernte im Frühling - 5) Wanderungen im Sommer - 6) Sommer-Honigernte - 7) Herbst: Kontrolle von Futtervorrat, Brut, Volksstärken - 8) Auffütterung - 9) Einwinterung: Völker einengen, Reinigung von Bienenhaus, Kästen+Werkzeugen, Rahmen und Mittelwände neu vorbereiten, Reparaturarbeiten an Kästen (LHT, S.36)
Dieser Jahresrhythmus variiert je nach Wetter (LHT, S.36).
Dazu kommt die Bekämpfung von Schädlingen wie die Varroamilbe etc. (LHT, S.36) und der Honigverkauf (LHT, S.12,15).
1. Die Auswinterung der Bienenvölker
Auswinterung heisst: Begutachtung der Bienenvölker, eventuell Einengen der Bienenwabe, Begutachtung des Kastenbodens mit Bienenkot, Wabenresten, Wachsplättchen, Wachskrümel, Pollenhöschen, Zuckerkristalle deuten auf mangelhaft verarbeitetes Winterfutter hin, gelbe Kotflecken sind Anzeiger für Ruhr oder Nosema etc., Reinigung des Kastenbodens, Bienentränke einrichten, die Stockkarten für jeden Bienenstock für das neue Jahr vorbereiten (LHT, S.38,39), manche Imker markieren die Info mit Kreide auf die Kastenwände oder führen ein Bienenstockbüchlein (LHT, S.41).
Manche Imker streuen auf dem Schnee vor der Flugfront Hobelspäne, Asche oder Häckselgut. Sie meinen, so werden die Bienen nicht geblendet (LHT, S.39)
2. Frühjahrskontrolle
Kontrolle der Bienenvölker: Königin, Futter, Gesundheit, Sauberkeit, Einengen auf die kleinere Grösse nach dem Winter, schimmlige, schmutzige oder defekte Waben auswechseln, nasses Isolationsmaterial trocknen oder auswechseln, Futter ev. nachfüllen, Drohnenwaben installieren, schwache Völker und ohne Kïonigin mit anderen vereinen oder auflösen, Waben aussortieren, Krankheiten dem Bieneninspektor oder Berater melden (LHT, S.42).
Ein Bienenstock sollte zur Kontrolle immer auch gewogen werden (auf einer "Bienenstockwaage"), um den Zuwachs an Honig bzw. die "Trachtlage" abzuschätzen (LHT, S.60).
Frühjahrskontrolle: Rähmchen säubern, Drähte spannen und Zwischenwände einsetzen
Im Winter oder im Frühjahr, wenn noch kaum Bienen fliegen, werden die Rähmchen gesäubert, die Drähte neu gespannt und die Zwischenwände eingelegt und eingelötet. Unter 30 Völker hat eine Imkerei nie hohe Einkommen und ist in Deutschland von der Steuer befreit. Siehe das Video von Selbstversorger Rigotti:
Video: Mein Gold: So "schürfe"
ich als Selbstversorger, spare viel Geld und bin
sicher vor gefälschter Ware (12'30'')
Video: Mein Gold: So "schürfe" ich als
Selbstversorger, spare viel Geld und bin sicher vor
gefälschter Ware (12'30'')https://www.youtube.com/watch?v=IG2kxS3juu4 - YouTube-Kanal: Selbstversorger Rigotti -
Frühjahr: Brütende Bienenvölker vereinigen und stärken - eine Bienenkönigin muss sterben - die Waben
Wenn die Obstbäume und die Sträucher (z.B. Schwarzdorn) blühen, ist es Zeit, die Bienenvölker mit zusätzlichen, neuen Waben zu erweitern (LHT, S.46).
Wenn die ImkerInnen eher den Honig der Obstbäume ernten wollen, muss man nun starke Völker schaffen bzw. die schwachen mit den mittelstarken Bienenvölkern vereinen. Andere ImkerInnen, die erst im Sommer in den Bergen ihren Schwerpunkt der Honigsammlung haben, warten damit noch zu (LHT, S.44).
Bei der Vereinigung eines schwachen Bienenvolks mit einem mittelstarken Bienenvolk im Frühjahr [bei wenig Aktivität]
-- wird die Königin des schwachen Bienenvolks abgefangen und getötet
-- werden die Brutwaben des schwachen Bienenvolks neben die Brutwaben und neben das Zeitungsblatt des mittelstarken Bienenvolks gehängt (LHT, S.44)
-- dafür werden wenig bebrütete, schöne Waben ausgesucht (Handtest: "Wenn die Wabe gegen Tageslicht gehalten wird und die dahinter liegende Hand durchschimmert, ist die Wabe noch brauchbar) (LHT, S.45)
-- volle Vorratswaben werden separat gelagert und im Sommer 2 pro Bienenvolk eingehängt, wenn wenig Blüte herrscht (LHT, S.45)
Imkerarbeit: Bienenvölker vereinigen im Sommer und Herbst: Das Zeitungsblatt
Bei der Vereinigung eines schwachen Bienenvolks mit einem mittelstarken Bienenvolk im Sommer und im Herbst [bei voller Aktivität]
-- wird die Königin des schwachen Bienenvolks abgefangen und getötet
-- nun wird ein Zeitungsblatt neben die Waben des starken Bienenvolks eingehängt
-- dann werden die Brutwaben des schwachen Bienenvolks neben die Brutwaben und neben das Zeitungsblatt des mittelstarken Bienenvolks gehängt
-- das Zeitungsblatt wird von den Bienen schrittweise durchgefressen, so verläuft die Vereinigung harmonischer und ohne Schock (LHT, S.44).
Weitere Tricks für Sommer und Herbst:
-- wenn Bienenvölker im Sommer oder Herbst [bei voller Aktivität] miteinander vereinigt werden, sollen beide Völker mit Thymianwasser eingesprüht werden (LHT, S.44)
Imkerarbeit: Schwache Bienenvölker ohne Brut etc. werden abgetötet
-- schwache Bienenvölker ohne Brut werden aufgelöst
-- buckelbrütige Bienenvölker werden aufgelöst (LHT, S.44): Abseits vom Bienenstand werden die Bienen abgewischt [und vernichtet?] (LHT, S.56)
-- stark verkotete Völker oder Völker mit krankhafter Brut werden abgetötet:
-- die Bienen des schwachen Bienenvolks werden in kochend heisses Waschwasser abgestreift (ist umweltschonender als abschwefeln)
-- Waben mit fehlerhafter Brut oder verkotete Waben werden vom Müllwagen zur Verbrennung abgeholt
-- Waben, die nur leicht verkotet sind, kann man von Bienen ausfressen lassen und einschmelzen
-- Bienenkästen von schwachen Bienenvölkern ohne Brut oder verkotet werden ausgekratzt und abgeflammt (LHT, S.44).
Imkerarbeit: Das Recycling von alten Waben

Imker mit einer dunklen Wabe [21]
Alte Waben können Träger von Krankheitskeimen sein und gehören aussortiert (LHT, S.46) bzw. werden aus dem Bienenstock entfernt und von den Bienen ausgeleckt und schlussendlich recyclet:
-- dunkelbraune Waben -- schwarze Waben -- schimmlige Waben -- schlecht ausgebaute Waben -- leicht verkotete Waben (LHT, S.45)
-- man lässt diese Waben von den Bienen auslecken, stellt sie 3 Tage in einer Kiste ins Trockene nach draussen und kann sie wiederverwerten (LHT, S.45,95)
-- Waben mit faulbrutkranker Brut darf man nicht nach draussen stellen (LHT, S.45)
-- manche ImkerInnen hängen alte Waben aufgeritzt hinter einem Fenster oder Trennschied auf mit dem Argument, so werde die Übertragung von Faulbrut oder Nosema oder Räuberei verhindert, das Auslecken der alten Waben gelingt aber so nie vollständig und man muss die alten Waben dann immer noch nach draussen stellen (LHT, S.45)
Imkerarbeit: Das Abschwärmen verhindern - neue Jungvölker bilden
Wenn die Mittelwände in einem Bienenstock ausgebaut und grossflächig bebrütet werden, kommt in einem Bienenvolk der Vermehrungstrieb samt Schwarmtrieb auf (LHT, S.47).
Wenn ein Bienenvolk voll am Sammeln ist, aber aufhört, an den Waben zu bauen, dann ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass das Volk schwärmen wird (LHT, S.68).
Im Video von Rigotti wird gezeigt, wie man einen abgeschwärmten Bienenschwarm mit einer BeeBox einfängt, und wie man Bienenstöcke auf Weiselzellen von neuen Königinnen kontrolliert:
Video: Bienen halten, ohne Imker zu
sein: Die BeeBox im Selbstversorger-Garten (22'47'')
Video: Bienen halten, ohne Imker zu sein: Die
BeeBox im Selbstversorger-Garten (22'47'')
https://www.youtube.com/watch?v=xR8Z6AOB3bk - YouTube-Kanal: Selbstversorger Rigotti -
https://www.youtube.com/watch?v=xR8Z6AOB3bk - YouTube-Kanal: Selbstversorger Rigotti -
Dem Abschwärmen muss man entgegenwirken und man muss das Folgende wissen:
Anzeichen, dass ein Abschwärmen bevorsteht: Die Weiselzellen für eine neue Bienenkönigin
-- keine grosse Bautätigkeit mehr -- kein intensives Sammeln mehr
-- Weiselnäpfchen werden bestiftet
-- am Rande der Brutwabe werden Weiselzellen hergestellt [zum Ausbrüten einer neuen Bienenkönigin], diese Weiselzellen für eine neue Bienenkönigin (auch "Schwarmzellen" genannt) kann man in den verschiedenen Stadien genau beobachten: 1) Weiselnäpfchen ohne Ei - 2) Weiselnäpfchen mit Ei - 3) Weiselnäpfchen werden gefüttert (LHT, S.48).
Die ImkerIn muss ab Stadium 3 eingreifen
-- die neue Königin kann abgesondert verwendet werden
-- man kann ein neues Bienenvolk samt neuer Königin als Ableger gründen
-- man kann einen Kunstschwarm mit der alten Königin bilden
-- "das Schwärmen durch Zwischenableger unterbinden" (LHT, S.48)
Faktoren, die das Abschwärmen fördern
-- Bienenschwärme, die aus dem Bienenhaus oder aus dem Bienenkasten fliehen, bilden sich vor allem,
oo wenn das Bienenvolk zu wenig Platz hat, wenn nur zögerlich erweitert wird, wenn keine Brutmöglichkeit bzw. Legemöglichkeit für die Bienenkönigin mehr besteht
oo wenn zu viel Pollen und zu wenig Honig gesammelt wurde (LHT, S.47)
-- Bienenschwärme schwärmen auch gerne ab,
oo wenn nach langem, schönem Wetter mit viel Sammeltätigkeit eine Zeit lang schlechtes Wetter folgt [Hyperaktivität]
oo wenn immer wechselhaftes Wetter herrscht (LHT, S.47)
oo wenn noch im späten Frühling Zuckerwasser zugegeben wird (LHT, S.47)
oo wenn die Königin schon 3 bis 4 Jahre alt ist (LHT, S.47)
oo wenn die Flugfronten der Bienenhäuser oder Bienenkästen zu intensive Sonnenbestrahlung haben (LHT, S.47)
-- Bienenschwärme gehen dem Imker / der Imkerin dann verloren, v.a. wenn der Bienenstand nicht laufend beobachtet werden kann (LHT, S.47) [und wenn in den Bergen keine Feuerwehr zur Verfügung steht, die den Bienenschwarm "einsammelt"]
Manche Bienenschwärme weisen auch eine erbliche Veranlagung zum Schwärmen auf (LHT, S.47).
Faktoren, die das Abschwärmen verhindern
-- rechtzeitig mit leeren Waben erweitern
-- Völker ausgleichen: Von starken Bienenvölkern kann man verdeckelte Brutwaben in schwache Völker reinhängen
-- starke Völker teilen und neue Völker bilden (Brutableger bilden, Kunstschwärme bilden)
-- in Gebiete ziehen, wo volle Tracht herrscht
-- Waben ausschneiden und neu bauen lassen
-- junge Königinnen einsetzen
-- Beschattung der Flugfront am Nachmittag: Bienenkästen unter Laubbäume setzen (LHT, S.47).
Abgetrennte Jungvölker
Jungvölker entstehen durch das Abtrennen ("Schröpfen") von grossen Bienenvölkern, die keinen Platz mehr haben, die schwärmen wollen, oder die zwar gross, aber nicht mehr optimal produktiv sind. Jungvölker haben verschiedene Bezeichnungen wie Kunstschwarm, Ableger, Fluglinge, Sauglinge etc. (LHT, S.49)
Jungvölker sind sehr arbeitseifrig, haben einen hohen Honigertrag und schwärmen nicht. In einem Bienenhaus sollten 50% Jungvölker leben. Jungvölker abtrennen ist im Mai und Juni am besten. Durch das Vereinigen von Bienenvölkern wird die Anzahl Bienenvölker immer stabil gehalten (LHT, S.49).
Kunstschwarm bilden
-- die junge Königin in einen Königinnenkäfig platzieren, diesen Käfig neue Wabe platzieren und die Wabe in eine Schwarmkiste einhängen
-- Bienen aus dem Volk oder aus anderen Völkern hinzufügen (abwischen und mit Trichter in die Kiste einfüllen)
-- etwas Flüssigfutter an der Fütterungsöffnung zugeben
-- 1 bis 2 Nächte im Dunkeln warten, bis sich eine Schwarmtraube um den Königinnenkäfig gebildet hat, dann in 3km Entfernung platzieren
-- oder 4 Nächte im Dunkeln warten und am selben Ort einsortieren (LHT, S.50)
-- manche Länder haben eine Tradition entwickelt, Kunstschwärme in Kisten zu verkaufen, z.B. die "USA" (LHT, S.51).
Viele Details zu Kunstschwärmen und Ablegern findet man in LHT, S. 52-55.
Der eingefangene Bienenschwarm
-- wenn das ausgeschwärmte Bienenvolk in den ursprünglichen Bienenstock zurück verpflanzt wird und die Weiselzellen so belassen werden, wird der Schwarm nochmals abschwärmen
also:
-- alle Weiselzellen werden bis auf eine entfernt, oder die schon geschlüpfte Königin bleibt ohne Weiselzellen
-- oder das Bienenvolk wird aufgeteilt mit je einer Weiselzelle
-- je nach Situation kann man Honigwaben entfernen und schwächeren Bienenvölkern übertragen (LHT, S.56).
Wenn ein Bienenvolk ohne Bienenkönigin bleibt,
-- muss es sofort mit einem Bienenvolk mit Bienenkönigin vereinigt werden
-- oder muss sofort eine Weiselzelle erhalten (LHT, S.56).
Die Drohnen in den Drohnenwaben
-- Drohnen (männliche Bienen) werden in speziellen Waben gezüchtet, wobei die Brutzellen der Drohnen länger sind als bei den Bienen - der Abstand zu anderen Waben muss also auf beiden Seiten 3-5mm grösser sein, es werden an die Rahmen Abstandhülsen oder Abstandstifte angebracht (LHT, S.44)
-- pro Volk werden 1 bis 2 Drohnenwaben in den Bienenkasten gehängt, oder ein leerer Rahmen oder eine unten abgeschnittene Brutwabe werden von den Bienen zum Drohnenbau verwendet (LHT, S.44)
-- wenn keine Drohnenwabe eingehängt wird, bauen die Bienen automatisch einen Teil der Waben zu Drohnenwaben um, so dass eine gemischte Brut entsteht, manchen ImkerInnen ist das egal (LHT, S.44,45)
Wabenbau
-- ab März bis April herrscht der Bautrieb der Bienen für den Wabenbau, je nach geographischer Lage und Kleinklima setzt der Bautrieb im März oder April ein (LHT, S.45)
-- wenn ein Bienenvolk von einer Krankheit betroffen ist wie Nosema oder Viren, setzt der Bautrieb später ein (LHT, S.45)
Imkerarbeit: Honig ernten
Also Imkerei ist auch Schwerarbeit: "Eine volle Honigwabe wiegt ca. 2 kg. Bei den 12 Waben einer Bienenkiste liegt das Brutto-Erntegewicht bei etwa 25 kg, wenn der Honigraum ganz vollgetragen ist." Link
2mal Honig ernten pro Jahr
-- das hängt von der Wetterlage im Frühling im Sommer ab (LHT, S.56)
-- in Mitteleuropa bei günstigen Wetterlagen kann man zweimal 1) Ende Mai bis Mitte Juni sowie 2) Ende Juli bis August Honig ernten (LHT, S.56)
-- bei der ersten Ernte sind die Bienen kaum aggressiv, weil noch der Sommer bevorsteht, aber bei der zweiten Ernte Ende Juli / August sind die Bienen aggressiver, weil sie Angst haben, dass der Winter kommt und sie für den Winter nicht genug Honig sammeln können. Die Honigernte des Sommerhonigs muss schnell gehen, es besteht sogar Räubereigefahr unter den Bienenvölkern (LHT, S.60)
-- man muss während der zweiten Honigernte im Sommer Massnahmen gegen Räuberei treffen, diese Massnahmen sind z.B.
oo jedes Auslecken von Bienenwachs (von der Abdeckelung) vermeiden
oo Honigwaben bienendicht lagern
oo erst einige Tage nach der Honigernte schwache Völker mit mittelstarken Völkern vereinigen
oo Fluglochöffnungen verkleinern
oo kein Zuckerwasser vergiessen (LHT, S.61)


Bienenstock mit Schiebeschloss aus Metall [22] - Bienenstock mit Plastikgitter mit verschiedenen Lochreihen [25]
-- in hohen Berglagen über 1000m wird meist nur einmal Honig Ende Juli geerntet (LHT, S.56)
[Der Honig, der ab September gesammelt wird, ist für die Überwinterung des Bienenvolks].
-- der Frühlingshonig ist heller Honig von den blühenden Obstbäumen, Löwenzahn, Ahorn, Raps, Akazie (LHT, S.56)
Video: Honig aus Honigwaben ernten - Video
Im Video von Rigotti wird gezeigt, wie man den Honig in offenen Honigwaben kontrolliert, wie man geschlossene Honigwaben öffnet, und wie man dann den Honig schleudert:
Video: Flüssiges Gold: Die
Honigernte (20'26'')
Video: Flüssiges Gold: Die Honigernte (20'26'')
https://www.youtube.com/watch?v=VTlS89gHUd4 - YouTube-Kanal: Selbstversorger Rigotti -
https://www.youtube.com/watch?v=VTlS89gHUd4 - YouTube-Kanal: Selbstversorger Rigotti -
Video: Das Testen des Honigs in der Honigwabe - der Transport zum Schleuderraum
-- bei Regen bleiben die Bienen drinnen im Bienenstock und wärmen den Honig bzw. trocknen den Honig, der somit nur noch wenig Wassergehalt aufweist (44'')
-- man kontrolliert den Honig mit einem Refraktometer und einer Spritzprobe, ob er reif ist zum Ernten (51'')
-- Honigernte geht mit Beruhigung der Bienen mit etwas Rauch, mit einer Gänsefeder zum abstreifen, mit einem Meissel und dem Refraktometer zum Messen des Wassergehalts (1'20'')
-- über 19% Wassergehalt geht nicht, dann ist der Honig nicht haltbar (1'35'')
-- es werden fast komplett gedeckelte, schwere Bienenwaben rausgezogen (2'12'')
-- die Bienen werden in den Bienenkasten abgestreift
-- zuerst kommt die Spritzprobe, ob aus den nicht verdeckelten Zellen Honig rausspritzt
-- wenn kein Honig rausspritzt, ist er trocken genug für die Ernte (3'4'')
-- dann kommt die Probe mit einer Honigprobe im Refraktometer, der 16,5% Wassergehalt anzeigt (3'37'')
-- der Honig ist "erntereif", die Waben kann man mitnehmen und schleudern (3'45'')
-- die vollen Waben werden in einer leeren Bienenkiste eingehängt und zur Honigschleuder transportiert (4'20'')
-- die Bienen werden aggressiv, wenn man ihnen ganze Honigwaben raubt, und komischerweise wollen sie immer ins Mikrophon stechen (4'40'')
-- die letzten Waben sind noch nicht mit Honig voll, sind leicht und bleiben bei den Bienen (4'47'')
-- insgesamt sind es 9 volle Honigwaben (5'20'')
Video: Das Entdeckeln der Honigwaben im Schleuderraum
-- der frische Honig wird von den Bienen gewärmt und gelüftet, um den Wassergehalt zu reduzieren, und am Ende werden die Honigzellen mit einer dünnen Wachsschicht gedeckelt (5'58'')
-- die Honigzellen müssen also geöffnet werden, z.B. mit einer Entdeckelungsgabel (6'19'')
-- mit dem Wachs der Deckschicht werden Kerzen oder neue Mittelwände gepresst (6'41'')
-- am Wachs der Deckschicht ist noch etwas Honig, der sich auf einem Beckenboden sammelt (6'52'')
-- das Entdeckeln der Honigwaben geht auch mit Messern, Profi-Imker haben dazu Maschienen (7'6'')
-- erfahrene Imker können am Honiggeschmack aus den Waben herausschmecken, von welchen Blüten der Honig stammt (7'44'')
-- jede Honigwabe muss auf beiden Seiten entdeckelt werden, und die Entdeckelungsgabel ist nadelscharf (8'30'')
-- eine kleine Honigschleuder hat Platz für 4 Waben, und dann wird von Hand geschleudert (10'14'')
Video: Das Schleudern der Honigwaben
-- beim ersten Schleudern der vollen Honigwaben wird noch nicht viel geschleudert, sonst würden die Honigwaben [durch die Zentrifugalkraft] brechen (10'34'')
-- die vollen Honigwaben werden also auf jeder Seite "angeschleudert" (10'50'')
-- der Honig wird an die Wand der Honigschleuder gespritzt und läuft an der Wand runter (11'20'')
-- dann werden beide Seiten der Honigwaben leergeschleudert (11'50'')
-- beim Honigschleudern sollte man nichts mit Wasser im Raum stehen haben, auch die Hände nicht waschen, weil der Honig immer Wasser aufnimmt (12'8'')
-- die Waben sind nun leer und wiegen fast nichts mehr (12'26'')
-- gebeulte, leere Waben können mit etwas Schwung gerade werden (12'42'')
-- die leeren Honigwaben werden dem Bienenvolk zurückgebracht, und um den Honigduft zu reduzieren und Räuberei zu verhindern, werden die leeren Honigwaben mit Wasser eingesprayt (14'18'')
-- Als Schutzdach dient ein Blechdeckel und ein Ziegelstein oben drauf (14'36'')
-- der Honig in der Schleuder wird nun gesiebt und gewoben, letzte Honigreste in der Schleuder werden mit einem Gummischaber abgeschabt (15'38'')
-- wenn der Honig beim Abfliessen eine Pyramide bildet, ist es hohe Qualität mit wenig Wassergehalt (16'46'')
-- Honig mit zu hohem Wassergehalt bildet beim Abfliessen ein Tal und wird beim Einlagern sauer (16'56'')
-- jede Honigschleuderung wird mit einem kleinen Sicherungsglas gesichert, um zu sehen, wann der Honig anfängt zu kristallisieren, und wenn der Honig zu kristallisieren anfängt, kann man mit regelmässigem Rühren des Honigs einen cremigen Honig erreichen (17'28'')
-- vom Bienenvolk wurden 11kg Honig geerntet (17'37'')
-- die Werkzeuge und die Honigschleuder müssen so schnell wie möglich gereinigt werden, sonst kommen ganze Bienenvölkerung zum Abschlecken und vernichten sich gegenseitig (17'54'')
-- nur kaltes Wasser zum Säubern verwenden, sonst schmelzen auch Wachsreste und ergeben einen Schmierfilm (18'5'')
-- die Stahlkugel in der Honigschleuder soll dort bleiben, zum Einfetten nur Vaseline verwenden (18'24'')
-- die Wachsreste vom Entdeckeln kommen in den Sonnenwachsschmelzer, und der abgetropfte Honig am Gefässboden wird wiederum gesiebt und abgefüllt (19'15'')
-- nach der Reinigung der Honigschleuder mit kaltem Wasser kommt noch die Reinigung mit heissem Wasser (19'45'')
Der unreife und der reife Honig: offene+geschlossene Waben - die Stossprobe
-- der reife Honig ist in verdeckelten, geschlossenen Waben, oder wenn der Honig noch nicht gedeckelt ist, so bleibt der unverdeckelte Honig bei der Stossprobe in der Wabe drin (LHT, S.56)
-- unreifer Honig in nicht verschlossenen Waben hat zu viel Wasser, spritzt bei der Stossprobe aus der Wabe, ist viel zu flüssig, und wenn er geschleudert und gelagert würde, dann gärt er schnell und wird unbrauchbar (LHT, S.56)
-- bei der Stossprobe spritzt er aus der Wabe: "Dazu wird die Honigwabe waagrecht gehalten und ruckartig nach unten gestossen." (LHT, S.56)
Das Öffnen ("Entdeckeln") der geschlossenen Honigwaben
-- die Honigwaben werden abgedeckelt: mit einer Entdeckelungsgabel (kalt), oder mit einem Arter-Hobel (muss heiss sein), oder mit einem Entdeckelungsmesser (heiss), oder mit einem Föhn (LHT, S.57). Der Hobel und das heisse Messer gehen schnell (LHT, S.58).
Das Schleudern des Honigs
-- der Raum zum Schleudern muss trocken, sauber, geruchsfrei sein, und es darf keine Biene reinfliegen können (der Raum muss "bienendicht" sein), und der Raum sollte über Strom und fliessendes Wasser verfügen (LHT, S.56)
-- Erntegeräte müssen in der Schweiz aus rostfreiem Stahl oder aus "lebensmittelechtem Kunststoff" bestehen (LHT, S.56), damit keine Metallelemente in den Honig gelangen (Video: Flüssiges Gold)
-- die (meist gedeckelten) Honigwaben sollten nach der Entnahme aus dem Bienenstock noch am selben Tag geschleudert werden, oder warm und trocken gelagert werden, sonst verhärtet sich der Honig in der Wabe (LHT, S.56)
-- der Honig wird in einer Honigschleuder geschleudert und schlussendlich [durch ein Sieb gelassen] und in einem Kessel gesammelt (LHT, S.57).
-- es gibt verschiedene Typen Honigschleudern, wichtig ist das gleichmässige Füllen auf alle Seiten, damit keine Unwucht aufkommt
-- am Anfang wird nur langsam geschleudert, um ein Brechen der vollen Honigwaben zu verhindern (LHT, S.58)
-- der "Schleuderhonig" enthält noch Wachspartikel und muss gesiebt werden, bis er in den Honigeimer fliesst (LHT, S.58)
-- ein spezielles Honigsieb ist das "Lunzer Honigsieb" mit grobem und feinem Sieb, die nie verstopfen (LHT, S.58).
Die Reinigung der Honigschleuder und der Honigsiebe
-- erfolgt mit lauwarmem Wasser, das ergibt Honigwasser, das den Jungvölkern hingestellt werden kann, LHT meint: mit Zucker angereichert (LHT, S.58)
-- Abdeckelungshobel in sehr heisses Wasser legen (LHT, S.58)
-- weiche Propolisrückstände mit Haushaltpapier abreiben (LHT, S.58).
Das Wachs der Honigwaben ("Abdeckelungswachs")
-- das abgeschabte Bienenwachs wird in einer Wanne 1 bis 3 Tage lang gelagert und der Honig am Wachs sammelt sich am Wannenboden (LHT, S.58)
-- das abgeschabte Bienenwachs wird im Wachsschmelzer zu neuen Barren geschmolzen, man sollte nicht damit zuwarten, sonst besteht Schimmelgefahr am Bienenwachs (LHT, S.58)
-- die Wanne wird mit handwarmem Wasser ausgewaschen und das Honigwasser den Jungvölkern hingestellt, LHT meint: mit Zucker angereichert (LHT, S.58)
Den Honig rühren, damit er cremig wird
Kristallisation des Honigs
-- Löwenzahn- und Rapshonig kristallisieren schon nach 2 bis 5 Wochen (LHT, S.56)
Video: Honig cremig rühren
Im Video von Rigotti wird gezeigt, wie die Kristallisation von Honig durch regelmässiges Rühren im Honigkessel verhindert werden kann. Die Kristallisationen am Kesselrand werden gebrochen und zerstört. So kristallisiert der Honig nicht sondern wird am Ende cremig hart. Zum Abfüllen wird der Honig dann bei 36º im Wasserbad 12 bis 24 Stunden erwärmt, nochmals gerührt und erst dann in Gläser abgefüllt.
Video: Honig nach der Ernte: Das
Rühren für cremigen Honig (7'6'')
Video: Honig nach der Ernte: Das Rühren für cremigen Honig (7'6'')
https://www.youtube.com/watch?v=YpP1aKzQJ54 - YouTube-Kanal: Selbstversorger Rigotti -
Video: Honig nach der Ernte: Das Rühren für cremigen Honig (7'6'')
https://www.youtube.com/watch?v=YpP1aKzQJ54 - YouTube-Kanal: Selbstversorger Rigotti -
-- die meisten Honigsorten kristallisieren mit der Zeit, manche aber gar nicht (17'')
-- die meisten Honige aus der Frühtracht und der Sommertracht kristallisieren, aber viele Kunden wollen das nicht, dass es "etwas knirscht beim Essen" (33'')
-- also muss der Imker / die Imkerin den Honig rühren, da gibt es verschiedene Werkzeuge für, z.B. ein "Auf-Ab" (45''), oder eine Bohrmaschiene mit Aufsatz dran, oder eben der "Auf-Ab" (50'')
-- alle gefüllten Honigeimer erhalten Besuch und der Honig in den Kesseln wird mit dem "Auf-Ab"-Gerät aufgerührt (53'')
-- sobald im Probeglas der Honig trübe wird, werden die Honigeimer gerührt, so werden die harten Kristalle der Kristallisierung gebrochen (1'9'')
-- so können sich die Kristalle nicht weiter vermehren, der Honig wird cremig und dann "so richtig bockelhart" (1'19'')
-- der harte Honig muss erwärmt werden, 12 bis 24 Stunden lang auf 36 Grad, dann wird der Honig in Gläser abgefüllt, dann wird er wieder "etwas härter" und "verkaufsfähig" (1'35'')
-- wenn der Honig leicht trübe ist, wird gerührt, es reicht pro Eimer ein paar Mal "auf-ab" (2'5'')
-- beim Rühren sollte das Rührgerät (egal welches) den Honig nie verlassen, sonst können sich im Honig Luftblasen bilden (2'16'')
-- die Kristalle setzen sich immer am Rand des Eimers ab, also stösst man mit dem Rührinstrument immer am Rand nach unten (2'36'')
-- mit ca. 12 bis 20 mal auf-ab ist der Eimer fertig durchgerührt (2'45'')
-- zum Abtropfen sollte das Rührgerät den Honig nur wenig verlassen, um Luftblasen im Honig zu vermeiden (2'58'')
-- wenn der gerührte Honig hart geworden ist, wird er erwärmt und in Gläser abgefüllt (3'42'')
-- die Honigeimer sollen verschlossen sein, sonst saugt der Honig Feuchtigkeit von aussen auf (hygroskopisch) (4'3'')
-- zähflüssiger Honig ist schon "ziemlich weit", das Rühren ist schon "ziemlich anstrengend", und der Honig hat einen Perlmut-Schimmer (4'42'')
-- junger Honig ist noch flüssig und leicht zu rühren, eventuell kommt das Rührgerät von einem härteren Honig, so dass der flüssige Honig mit Kristallisation geimpft wird (5'35'')
-- der fertige "bockelharte" Honig ist wie ein Trommel und klingt beim Aufschlagen auf den Boden, der flüssige Honig klingt nicht (6'2'')
-- der harte Honig wird in einem Einkochautomat erwärmt, auf 36 Grad 12 bis 24 Stunden lang, dann wird der Honig nochmals durchgerührt, weil ein harter Kern bleibt, dann wird der Honig in einen Edelstahl-Abfülleimer gefüllt und von dort in die Gläser (6'28'')
-- die Gläser müssen mit einer geeichten Waage genau gewogen werden und dann wird verkauft (6'45'').
Imkerarbeit: Die Herbstkontrolle
-- Königinnen und Weiselzellen kontrollieren -- Gesundheit der Brut kontrollieren -- Futtervorrat kontrollieren -- bei alter Königin, lückenhafter Brut oder Kalkbrut muss umgeweiselt werden -- alte Waben ev. entfernen -- kleine Völker auffüttern oder mit mittelgrossen vereinen -- fehlen Brutwaben für die Winterbrut? (LHT; S.60)
Bienenkrankheiten
-- Nosema: ist eine schleichend auftretende Krankheit, die von ImkerInnen kaum bemerkbar ist (LHT, S.45)
-- Viren: entwickeln sich schleichend, von ImkerInnen kaum bemerkbar (LHT, S.45)
-- im Herbst erfolgt die Varroakontrolle mit Ameisensäurebehandlung (LHT, S.60), die Ameisensäurebehandlung erfolgt 2mal: vor und nach der Auffütterung im Herbst (LHT, S.62)
Die Auffütterung im Herbst für den Winter
Die Herbstfütterung mit Zuckerwasser
-- die Bienenvölker erhalten nun 5 bis 8 Liter Zuckerwasser, eher abends, um die Räubereigefahr zu mindern
-- dann erfolgt 5 bis 7 Tage später die Varroabehandlung mit Ameisensäure
-- schwache oder weisellose Völker werden "abseits vom Stand abgewischt"
-- alle 10 Tage erfolgen weitere Futtergaben, bis Mitte September ist die Futtergabe abgeschlossen (LHT, S.61)
-- man muss die Zuckerwasser-Rezepte kennen, da gibt es verschiedene: Zuckerwasser, Bienentee, Futtersirup etc. (LHT, S.62)
Zuckerwassermischungen
-- Zuckerwasser wird 1:1 Wasser mit Zucker gemischt: halber Kessel Wasser, auffüllen mit Zucker, bis der Kessel voll ist (LHT, S.62)
-- Zuckerwasser wird 7:10 Wasser mit Zucker gemischt: 1kg Zucker in 7dl Wasser (LHT, S.62)
-- Zuckerwasser als Fertigprodukt als "Futtersirup" aus Maisstärke kann problematisch werden, wenn zu viel Maltose oder Oligosaccharide enthalten sind: dann entsteht schlechter, auskristallisierter Winterhonig (LHT, S.62)
Bienentee: Zuckerwasser mit Heilpflanzen gegen Krankheiten
Manche Imker mischen ins Zuckerwasser im Herbs tnoch Heilpflanzen hinzu, so dass ein "Bienentee" entsteht:
-- Mischung aus Schafgarbe, Kamille, Baldrian und Löwenzahn 15 Minuten ziehen lassen, [die Mengenangabe zum hinzumischen fehlt]
-- Mischung aus Brennnessel, Ackerschachtelham und Eichenrinde kalt ansetze, aufkochen und nach 10 Minuten abgiessen, 10g pro Pflanze in 100 Liter Zuckerwasser geben (LHT, S.62)
September: Die Berechnung für 15 bis 20kg Futtervorrat für den Winter
-- man muss die Menge Zuckerwasser auf die Menge Bienen berechnen, so dass ein Bienenvolk bis Mitte September 15 bis 20kg Honig als Futtervorrat hat (LHT, S.62)
-- hat ein Bienenvolk 5kg Futtervorrat, muss es noch 10kg fabrizieren (LHT, S.62)
-- 1 Liter Zuckerwasser 1:1 gemischt ergibt 0,6kg Futtervorrat, für 10kg Futtervorrat werden also 10 durch 0,6 = 16,66 (aufgerundet 17) Liter Zuckerwasser benötigt (LHT, S.62)
-- 1 Liter Zuckerwasser 3:2 gemischt ergibt 0,75kg Futtervorrat, für 10kg Futtervorrat werden also 10 durch 0,75 = 13,33 (aufgerundet 14) Liter Zuckerwasser benötigt (LHT, S.62)
-- 1 Liter Zuckerwasser 7:3 gemischt (72% Zucker) ergibt 0,9kg Futter, für 10kg Futtervorrat 10 dividiert durch 0,9 ergibt 11,11 Liter Zuckerwasser (LHT, S.62)
Maximal 20kg Winterfutter
-- wenn zu viel Futtervorrat angelegt wird (z.B. 25kg), landet im Frühling ein Teil des Vorrats in den neuen Honigwaben als falscher Frühjahrshonig (LHT, S.62)
-- ein Teil der Futterwabe sollte immer noch der Brut dienen, oder wenn die Futterwaben voll Honig sind, wird eine Leerwabe zur Brut eingehängt (LHT, S.62)
-- Bienenvölker mit viel Varroabefall, mit löchrigem Brutnest oder mit Kalkbrut werden "abgewischt", die Brutwaben werden eingeschmolzen (LHT, S.62)
-- nun erfolgen letzte Manöver mit Umweiselung oder Vereinigung von Bienenvölkern, [um starke Völker für die Überwinterung zu schaffen] (LHT, S.62)
Die Überwinterung
Putzarbeiten
-- Oxalsäurebehandlung machen
-- gereinigt werden Futtergefässe, Bienenkästen, das Bienenhaus (LHT, S.63)
Material putzen+reparieren
-- Werkzeuge reinigen, Futtergefässe reinigen (LHT, S.63)
-- Geräte reparieren (LHT, S.63)
Die Überwinterung
-- Der Standort muss im Winter die starke Mittagssonne haben (LHT, S.9, 17)
-- die ImkerInnen müssen den Futtervorrat für den Winter abschätzen (LHT, S.43)
-- für die Überwinterung braucht ein Bienenvolk in Mitteleuropa im Normalfall 15-20kg Winterfutter, bis im April/Mai die Frühjahrstracht kommt (LHT, S.43)
-- wenn zu viel Vorrat angelegt wurde, wird die Brutausdehnung behindert, dann wird eine verdeckelte Vorratswabe durch eine leicht bebrütete Leerwabe ersetzt und die Vorratswabe geht an Bienenvölker, die zu wenig Vorrat angelegt haben, oder werden bis zum Sommer aufbewahrt, wenn Futternot herrschen sollte (LHT, S.43)
Die Wintersicherung: Bienenstöcke und Bienenhaus wintersicher machen
-- Fluglöcher so breit wie möglich öffnen
-- Schutz gegen Mäuse: Die Fluglöcher müssen gegen Mäuse geschützt werden, also dürfen die Fluglöcher nur 7mm hoch sein, oder ein Drahtgitter mit 8mm-Löchern anbringen - Maschenweite 6,3mm blockiert auch Zwergspitzmäuse (LHT, S.63)
-- der Abstand zwischen Flugbrett und Zusatzgitter (Gitterfang) soll 6mm sein, so können tote Bienen leicht entsorgt werden (LHT, S.63)
-- Schutz gegen Vögel (Spechte!): Ein Bienenstock kann mit einem Vogelschutznetz überspannt werden (LHT, S.63)
-- Baumäste, die im Winter die Bienenkästen oder das Bienenhaus gefährden könnten, müssen weggeschnitten werden (LHT, S.63).
-- Magazine vor Sturmböen sichern (LHT, S.63).
Kontrollen
Alle 2 bis 4 Wochen sollte man den Bienenstand kontrollieren, was ohne Erschütterungen vor sich gehen sollte:
-- Fluglöcher können mit toten Bienen oder durch Eis verstopft sein, muss entfernt werden (LHT, S.63) oder mit Schnee blockiert sein, auch der muss entfernt werden (LHT, 64)
-- Schnee auf dem Dach von Bienenstöcken muss NICHT entfernt werden (LHT, S.64)
Vorbereitungen für den Frühling
-- Waben einschmelzen, wenn sie nicht mehr gebraucht werden (LHT, S.63)
-- neue Mittelwände giessen (LHT, S.63)
-- Rahmen drahten (Drähte anspannen) und die Mittelwände "einlöten" (LHT, S.63): Neue Wände werden in die Rahmen gelegt und die Drähte mit einem Transformator erwärmt, so dass die Mittelwände in die Drähte "einsinken" (LHT, S.64)
-- Honig verkaufen (LHT, S.63).
Imker: Ausbildung zum Imker
-- die Ausbildung zum Imker umfassst in der Schweiz normiert 18 Halbtage in 2 Jahren, dann kann man 2 Bienenvölker kaufen und mit Imkern anfangen (LHT, S.14), mehr als 5 Bienenvölker sollte ein Anfänger nicht haben (LHT, S.15), man beginnt mit Bienenkästen an einem günstigen Standort, schleudern kann man in einer Küche oder Waschküche, ab 10 Völker braucht es eigene Lager- und Arbeitsräume (LHT, S.20)
-- zusätzliche Kenntnisse vermittelt der "Bienenvater", ein erfahrener Imker sowie Literatur (LHT, S.14).
Imker: Bienenstiche
-- Bienenstiche werden provoziert, wenn vor einem Bienenstand oder Bienenhaus das Gras gemäht wird, da ist Schutzkleidung erforderlich (LHT, S.18)
Imker: Die Werkzeuge
-- Imkerpfeife mit Rauchentwicklung, um in gewissen Situationen die Bienen zu vertreiben, Brennmaterial sind Tabakabfälle (LHT, S.26)
-- mehrere Wabenzangen zum Halten von Waben (LHT, S.26)
-- ein Bienentrichter zum Auffangen von Bienen, wenn sie von Waben abgewischt werden müssen (LHT, S.26)
-- ein Schiebewagen mit Tablaren zum Halten von Waben ("Wabenknecht") (LHT, S.26)
-- ein Schieber ("Reinigungskrücke") zum Reinigen von Kastenböden (LHT, S.26)
-- noch ein Raucher, Brennmaterial ist Jute oder morsches Holz etc. (LHT, S.26)
-- Meissel für die Reinigung (LHT, S.27)
-- eine Bienenbürste zum Abbürsten von Bienen von einer Wabe, kann auch eine Gänsefeder sein (LHT, S.27)
-- Wabendraht (LHT, S.27)
-- Lötwerkzeuge "zum Einlöten der Mittelwände" (LHT, S.27)
-- Schutzkleidung (LHT, S.27)
-- Spritzmittel gegen die Varroamilbe: Thymovar oder Ameisensäure (LHT, S.27)
-- weitere Zusatzgeräte für die Königinnenzucht (LHT, S.27)
-- Erntegeräte zum Sammeln von Pollen, von Propolis, für das Gewinnen von Bienenwachs, für das Pressen von Mittelwänden (LHT, S.27,28):
Entdeckelungsgabel, Entdeckelungsmesser zum Aufmachen der Honigwaben, Lagerkessel, Abfüllkessel, Tangentialschleuder und Radialschleuder zum Gewinnen von Honig aus den Bienenwaben (LHT, S.28).
Abkürzungen in der Imkerei
BW=Brutwabe -- DW = Drohnenwabe -- DR=Drohnenrahmen -- MW=Mittelwand -- FW=Futterwabe (Vorratswabe) -- HW=Honigwabe -- AW=Altwabe (LHT, S.36)
Imker: Die Beobachtung der Bienenvölker
-- Imker können das Einflugloch der Bienenvölker genau beobachten und am Verhalten der Bienen am Einflugloch den Entwicklungsstand oder Krankheiten erkennen (LHT, S.35)
-- die Entwicklung eines Bienenvolkes wird an der Ahnzahl Bienen und Brutzellen in einer Bienenwabe abgeschätzt (LHT, S.35)
-- wenn am Bienenloch die Bienen mit verdrehten Flügeln herumkrabbeln, beteht Verdacht auf Tracheenmilbe (LHT, S.40)
-- wenn keine Bienen mehr fliegen, und nach kräftigem Rütteln immer noch keine Bienen fliegen, scheint das Volk tot (LHT, S.40)
-- wenn am Abend nach der Flugzeit Bienen vor dem Flugloch hastig herumrennen, ist das Volk wahrscheinlich "weisellos", wird kontrolliert und aufgelöst [das Volk wird einem anderen hinzugegeben, oder bei Schwäche ohne Aussicht auf Heilung vernichtet] (LHT, S.40)
Der Bio-Imker / die Bio-Imkerin
Bio-Imkerei in der Schweiz seit 2002 und die Vorschriften
-- Bio-ImkerInnen haben in der Schweiz seit Juni 2001 einen eigenen Verein "apibio" zur Förderung der Bio-Imkerei, Webseite: http://www.apibio.ch/ [2022 nicht mehr da, stattdessen kommt die Webseite von der Imkerei Rita Bieri: https://apibio.ch/box18/
-- in der Schweiz ist seit 2002 die Bio-Imkerei und der Bio-Honig definiert (LHT, S.65)
-- Bio-Imkereien müssen im Umkreis von 3km biologisch bebautes Land vorweisen (LHT, S.65)
-- bei Kontrollen von Bio-Honig wurde festgestellt: Rückstände im Bio-Honig stammen aus der Imkerei und nicht aus der Pestizid-Landwirtschaft (LHT, S.65)
-- Bienenkästen müssen aus natürlichen Materialien sein, ausser Zuchtkästchen und Kleinteile, die aus Kunststoff sein dürfen (LHT, S.65)
-- Waben mit Brut dürfen nicht geschleudert werden (LHT, S.65)
-- Zuckerwasser muss mit Bio-Zucker hergestellt werden (LHT, S.65)
-- die Ergänzung mit Honig zur Auffütterung muss Bio-Honig sein (LHT, S.65)
In der Bio-Imkerei sind folgende Sachen verboten:
-- die Vermehrung mit kündlicher Besamung
-- das Verwenden genmanipulierter Bienen
-- die Flügel der Bienenkönigin werden NICHT beschnitten (LHT, S.65)
-- verboten ist Wachs, das mit sehr giftigen Varroamitteln vermischt ist (Apistan, Perizin) (LHT, S.65)
-- verboten sind Aluminiumgefässe, weil Alu in den Honig übergeht (LHT, S.65)
Schädlingsbekämpfung im Bio-Bienenhaus
-- gegen Varroamilben: Ameisensäure, Milchsäure, Oxalsäure, ev. auch ätherische Öle
-- gegen Wachsmotten: Essigsäure, Ameisensäure, Produkte mit Bacillus thuringiensis (LHT, S.65)
Ein lizenzierter Kontrolleur kontrolliert die Bio-Imkerei (LHT, S.65).