Baum schneiden 01 / Bäume schneiden 01

Apfelbaum halb geschnitten,
                          28.Jan.2024   Sicht in den Apfelbaum, Schnitte
                          am Stamm   Kirschbaum ist verwildert+lange nicht
                          geschnitten, hat viel zu viele dicke Äste mit
                          Gestrüpp und trägt nur kleine Kirschen   Baumschere von Gardena
                          und Baumsäge mit Halfter von Felco
Apfelbaum halb geschnitten, 28.Jan.2024 [15] - Sicht in den Apfelbaum, Schnitte am Stamm [16]
Kirschbaum ist verwildert+lange nicht geschnitten, hat viel zu viele dicke Äste mit Gestrüpp und trägt nur kleine Kirschen [36]
Baumschere von Gardena und Baumsäge mit Halfter von Felco [2a]

"Ich bin wütend. Der Rudolf Steiner hat so viel über Bäume geschrieben mit Medizin, Wesen, Schnitzen etc., aber wie man Bäume schneidet, darüber hat er NICHTS geschrieben. Was ist der Steiner für ein Trottel!" Michael Palomino NIE IMPFEN+IMMER BAR, 2.3.2024

präsentiert von Michael Palomino (2024)

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1. Kurs Bäume schneiden 01 vom 26. bis zum 28.1.2024
irgendwo in den Voralpen in der Schweiz

Ausrüstung zum Bäumeschneiden
-- Gärtnerhose, Schutzweste, 1 Baumschere (am besten mit Halfter), 1 Handsäge (Baumsäge, am besten mit Halfter oder zusammenklappbar), 1 Okuliermesser (zum Ausbessern von Baumwunden), 1 lange Leiter (die sind heute meist aus Aluminium und leichter zum Tragen)
-- gute Schuhe (um Schmerzen bei langem Stehen auf der Leiter zu vermeiden)
-- Schienbeinschoner an jedem Schienbein wie beim Eishockey (damit man sich auf der Leiter und im Baum freier ohne Schmerzen bewegen kann)
-- 1 Kappe (damit Stösse von oben nicht schmerzen)
-- Gartenhandschuhe mit Gummibelag (damit in der Kälte die Hände weniger frieren und einem die Werkzeuge in der Höhe nicht gleich aus der Hand fallen)
-- in den Brusttaschen 1 Taschenmesser, 1 Schere, 1 Okuliermesser, 1 Uhr, das Handy für den Notfall
-- das Picknick mit Zitronenwasser etc. wird in einer Tasche oder in einem Rucksack am Boden oder an einem anderen Baum sicher aufbewahrt. Da Bäume meist in der kalten Jahreszeit geschnitten werden, ist die Frischhaltung des Picknicks kein Problem.

Baumsäge mit Halfter von Zübat   Baumsäge mit Halfter von Felco   Baumsäge klappbar von Tabor
     
Baumsäge mit Halfter von Zübat [1] - Baumsäge mit Halfter von Felco [2] - Baumsäge klappbar von Tabor [3]
Okuliermesser von Solingen   Okuliermesser von Fiskars   Okuliermesser+Rindenlöser als Taschenmesser
                        von Victorinox
Okuliermesser von Solingen [4] - Okuliermesser von Fiskars [5] - Okuliermesser+Rindenlöser als Taschenmesser von Victorinox [6]
Schienbeinschoner, um
                        schmerzfrei auf Leitern zu steigen   gummierte Gartenhandschuhe, so dass
                        einem nicht gleich die Gartenschere aus der Hand
                        fällt    Baumschere von Gardena offen
Schienbeinschoner, um schmerzfrei auf Leitern zu steigen [7] - gummierte Gartenhandschuhe, so dass einem nicht gleich die Gartenschere aus der Hand fällt [8]
Baumschere von Gardena offen [55]


Prinzipien zum Baumschneiden

-- Bäume schneiden heisst Bäume verjüngen (Stufenschnitt)

-- Sonnenäste (die in Richtung Süden wachsen) wachsen stärker als Schattenäste (die in Richtung Norden wachsen)

-- Wurzelmasse = Astmasse: Die Gesamtheit der Äste und der Wurzeln ist gleich gross. Wenn geschnitten wird, dann spriesst es an den verbleibenden Ästen, um das Ungleichgewicht auszugleichen - wenn viel geschnitten wird, dann spriesst es im Sommer sehr stark, um die fehlende Masse der Äste auszugleichen, und dann kann man gleich nochmals schneiden - es lohnt sich also nicht, zu viel zu schneiden, sonst droht doppelte Arbeit

-- jede Knospe war vorher mal ein Blatt

-- die letzten Abstände am Ast sind kürzer als die ersten

-- zu grosse Bäume nützen gar nichts, sondern erschweren nur die Ernte der Früchte, man kann dann kaum noch ernten, wenn man mit dem Korb auf die hohe Leiter steigen soll - geht nicht.


Man kann die Bäume steuern, ob man mehr Laub oder mehr Früchte will

-- wenn die Bäume nach der Ernte im Spätsommer geschnitten werden, bringt das im nächsten Jahr mehr Früchte

-- wenn die Bäume im Winter ab Januar / Februar geschnitten werden, bringt das mehr Laub und weniger Früchte und gibt dem Baum eine "Pause"

-- als Bauer oder Plantagenbesitzer muss man also den Zeitplan und jeden Baum komplett im Auge behalten, wann was gemacht wird

-- der Fruchtschnitt: reife, alte Triebe, die mal Blätter waren und nun Knospen sind, werden stehen gelassen, man lässt alle Knospen stehen, "auf Früchte schneiden" und nur die nach oben wachsen weg - wenn man das 30 Jahre lang so macht, ist der Baum nach 30 Jahren ausgepowert und nur noch Brennholz - man muss also abwechselnd auf Früchte und auf Laub schneiden - man muss auch genau wissen, welcher Baum die Jahre hindurch wie geschnitten wurde - [und wenn die Bäume nicht geschnitten werden, dann verwildern sie und verlieren ihre Energie in viel zu vielen Zweigen]


Äste mit der Baumschere abschneiden: Der schräge, etwas nach innen geneigte Schnitt

Baumschere von
                        Gardena mit der weissen Klinge oben geschlossen   Baumschere von Gardena
                        mit der weissen Klinge oben offen   Baumschere von Gardena mit der
                        schwarzen Klinge oben   Baumschere von Gardena
                        mit der schwarzen Klinge oben offen
Baumschere von Gardena mit der weissen Klinge oben geschlossen [54] - offen [55] - Baumschere von Gardena mit der schwarzen Klinge oben [56] offen [57]

-- Baumscheren haben eine weisse Klinge (dick) und eine schwarze Klinge (dünn). Die schwarze Klinge muss zum Stamm zeigen, die weisse Klinge immer nach aussen zeigen, dann sind die Schnitte so sauber wie möglich und fransen nicht oder kaum aus

-- das Abschneiden von Ästen, klein oder gross, erfolgt mit Schnitten knapp beim Wulst und etwas schräg nach oben zum Zentrum des Baumes geneigt (pyramidenförmig), NIE einfach senkrecht oder nach aussen geneigt schneiden - denn ein senkrechter Schnitt bewirkt das Austrocknen oder das Runterfaulen des Astes am senkrechten Schnitt

-- der Baumschnitt am Ast darf nicht ausfransen oder ausfasern, sonst kann der Baum den Schnitt nicht mehr überwuchern und ausheilen, DESWEGEN wird immer mit der dünnen, schwarzen Klinge zum Baumstamm / zum grossen Ast hin geschnitten und die dicke, weisse Klinge schaut immer nach AUSSEN

-- ein Baumschnitt beginnt schräg zum Stamm geneigt mit kräftigem Sägen und wird am Ende immer vorsichtiger, die andere Hand hält den Ast, so dass am Ende des Schnitt nichts ausfranst oder ausfasert

-- die Verheilung einer Schnittstelle kann der Baum selber machen, wenn der Schnitt sauber und ohne Ausfasern gelungen ist, mit einem Wulst von unten und seitlich, von oben kommt der Wulst nur wenig, deswegen sind schräge, nach innen geneigte Schnitte am besten, dann wird der starke Wulst von unten [Kallusbildung] am grössten - manchmal bildet sich an der Schnittstelle noch ein zusätzlicher Ast, den man abschneiden kann, der fördert die Heilung der Schnittstelle nämlich nicht sondern behindert nur

-- Schnitte kann man mit Paste schützen, Bienenwachs oder Tannenharz sind super


Äste abschneiden: Die Baumentwicklung

-- junge Bäume: Ab dem dritten Jahr muss man definieren, welche Äste die Leitäste werden sollen, und man muss die Krone definieren, der Rest wird abgeschnitten

-- als Leitäste wählt man Äste aus, die sich nicht überdecken - das sind 3 bis 4 Hauptäste / Leitäste, die in die verschiedenen Himmelsrichtungen ragen, einer immer nach Süden - optimal sind für den ersten Kranz 3 Leitäste, für den zweiten Kranz ebenfalls 3 Leitäste - es können auch 4 Leitäste sein - das Prinzip muss lauten: Es darf einfach nie zu viel Schatten entstehen

-- Äste, die steil nach oben zeigen, werden sich neigen und geneigt, wenn sie Früchte tragen, dann werden sie fast horizontal weiterwachsen - wenn dieser Ast einen Spross bildet, wird auch der sich neigen und fällt dann auch, wenn er Früchte trägt, man muss also die steilen Äste im jungen Alter des Baumes nicht zu viel abschneiden

-- der Rhythmus: Junge Bäume muss man jedes Jahr schneiden - tragende Bäume alle 3 Jahre

-- wenn ein Leitast bricht, soll man die anderen Äste runterschneiden

-- die unteren Leitäste sollten am weitesten nach aussen schauen, die Äste darüber sollten nie so weit nach aussen reichen, um Schatten auf die unteren Äste zu vermeiden


Äste kürzen

-- auf kleinere Äste zuschneiden: Wenn ein Ast gekürzt wird, wird der Schnitt dort gemacht, wo noch ein kleiner Ast herausschaut, und der Schnitt erfolgt dann in der Verlängerung dieses kleinen Astes
-- man kann auch auf Knospen schneiden, deren Richtung ins Bild passt und die richtige Richtung hat: schräg hoch und nach aussen
-- die Krone muss ausgelichtet werden, um zu viel Schatten im Baum zu vermeiden


Starke Äste NICHT kürzen, sondern sich neigen lassen

-- starke Äste, die steil nach oben zeigen, werden sich neigen und geneigt, wenn sie Früchte tragen, dann werden sie fast horizontal weiterwachsen - wenn dieser Ast einen Spross bildet, wird auch der sich neigen und fällt dann auch, wenn er Früchte trägt, man muss also die steilen Äste im jungen Alter des Baumes nicht zu viel abschneiden

-- neue Äste im Zentrum kommen, wenn in der Breite nicht geschnitten wurde


Äste ganz wegschneiden

-- tote Äste haben keine Knospen und werden alle weggeschnitten, aber auch das nur vorsichtig und ohne Ausfransen

-- Äste, die nach unten oder in Richtung Baumzentrum nach innen in die falsche Richtung wachsen, werden alle weggeschnitten, denn sie bilden zu viel Schatten und sie wachsen ja auch im Schatten und werden nur schwache Äste, sie nehmen den gut gewachsenen Ästen nur Energie weg, also wegschneiden

-- grosse, dicke Äste kann man nicht in einem Mal absägen, sonst wäre das ein grosses Risiko, dass der Ast ausreisst, sondern ein grosser Ast wird in mehreren Schritten schrittweise bzw. stufenweise abgesägt:
1. Zuerst wird im Abstand von ca. 20cm zum Stamm ein Schnitt gemacht, wie man will
2. Dann wird der grosse Ast, der meistens auf anderen Ästen liegt, herangezogen, verkleinert und in Stücken durch das Geäst auf den Boden fallen gelassen
3. Und erst jetzt kommt der schräge Schnitt direkt am Stamm, so dass nur noch ca. 20cm Ast abgesägt werden, und dieser Rest reisst bestimmt nicht aus.

Grosse Äste
                        werden schrittweise abgeschnitten, es bleibt ein
                        Stummel, den man dann leicht absägen kann   Grosse Äste
                        werden schrittweise abgeschnitten, es bleibt ein
                        Stummel, den man dann leicht absägen kann  
Grosse Äste werden schrittweise abgeschnitten, es bleibt ein Stummel, den man dann leicht absägen kann [09,10]


Wenn Bäume jahrelang nicht geschnitten werden

-- Krone zu gross: Wenn Bäume jahrelang nicht geschnitten werden und die Krone zu gross geworden ist, wächst an den unteren Ästen nichts mehr
-- Überlappende Äste: Wenn Bäume jahrelang nicht geschnitten werden, überdecken sich viele Äste - viele Früchte im inneren Bereich bekommen keine Sonne und fallen dann unreif ab und sind unbrauchbar

Wenn ein Baum nicht geschnitten wird:
-- der Baum verwildert und hat viel zu viele Zweige und Laub
-- die Früchte werden kleiner (!)
-- die Früchte im inneren Bereich werden gar nicht mehr reif, weil sie nur noch im dunklen Schatten sind, und fallen dann unreif auf den Boden und sind für alle nutzlos.

-- Wilde Varianten mit Dornen: Wenn Bäume jahrelang nicht geschnitten werden, entwickeln sie am Stamm neue Triebe, auch wilde Triebe der wilden Sorten der Früchte, und diese wilde Birne hat dann ca. 4cm lange Stacheln / Dornen an den Ästen
-- Neue Bäume durch sich ausbreitende Wurzeln: Wenn Bäume jahrelang nicht geschnitten werden, können sich die Wurzeln ausbreiten und daran neue Bäume austreiben - das gilt auch für Rosen: Die können jahrelang still halten, und dann plötzlich wuchern.


Schädlinge, die Bäumen schaden

-- Moos am Baum saugt Wasser auf und belastet den Baum wie nasse Kleider - muss man abschaben mit der Rückseite der Baumschere

-- Flechten am Baum ziehen Energie weg und muss man abschaben mit der Rückseite der Baumschere

-- die Baumrinde sollte man pflegen und dicke, ausgetrocknete Rinde kann man vom Stamm abziehen, damit die lebendige Rinde unten dran optimalen Platz hat

-- Esel und Geissen auf Weiden mit Bäumen können diesen Bäumen ernsthaften Schaden zufügen, wenn die Bäume nicht eingezäunt sind, z.B. mit Ästen oder Rinde abfressen, die Verletzungen sind massiv und der Baum kann das nicht selber heilen und das ist dann ein verlorener Ast, den man beim Schneiden entfernen muss, damit die Energie in die gesunden Äste fliesst


Knospen

-- tote Äste haben keine Knospen

-- Knospen muss man unterscheiden lernen, um Bäume zu erkennen


Faktor Früchte

-- junge, steile Äste kann man lassen, denn sie werden sich nach unten biegen, wenn sie Früchte tragen

-- die Äpfel im Supermarkt sind Züchtungen und der Kern des gezüchteten Apfels aus dem Supermarkt ergibt KEINEN Apfelbaum mit denselben Früchten, sondern nur einen Kümmerling.


Wurzeln schneiden

-- ausgraben und das Schnitzmesser anwenden


Die Versager

-- der Versager Rudolf Steiner hat viel über Bäume geschrieben, aber das Bäumeschneiden hat er verschwiegen oder vergessen - scheinbar hat er nie selber einen Baum geschnitten

-- der industrielle Versager-Staat mit seinen Schulbüchern über Naturheilkunde: Diese Schulbücher verschweigen das Bäume schneiden - scheinbar haben die ErziehungsministerInnen oder der Chefzensor "Dr. Eymann" in der Schweiz noch nie einen Baum geschnitten, sonst wäre das im Schulbuch der Mittelstufe erwähnt

-- die Städte schneiden ihre Bäume mit der Stadtgärtnerei oft unter Zeitdruck und dann werden die Schnitte nicht so sauber oder es wird nur pauschal geschnitten

-- Profi-Bauschneider erkennen im Winter sofort an der Silhouette, welche Bäume gut und welche nachlässig geschnitten sind


Alte Bäume schneiden

Apfelbaum jahrelang nicht geschnitten
-- der Apfelbaum ist ein einziges Gestrüpp
-- die Äste nehmen sich gegenseitig das Licht weg und viele Äpfel bleiben unreif und fallen im Herbst unreif zu Boden
-- also müssen viele Äste verschwinden, damit die anderen genug Licht bekommen

Apfelbaum jahrelang nicht
                        geschnitten: das ist ein einziges Gestrüpp, wo
                        kaum noch Licht rankommt   Apfelbaum jahrelang nicht
                        geschnitten: das ist ein einziges Gestrüpp, wo
                        kaum noch Licht rankommt
Apfelbaum jahrelang nicht geschnitten: das ist ein einziges Gestrüpp, wo kaum noch Licht rankommt [11,12]

Dieser Baum ist lange Zeit nicht beim Coiffeur gewesen...

Apfelbaum lange nicht
                        geschnitten: Blick ins Gestrüpp   Apfelbaum mit
                        Schnittstelle mit senkrechtem Spross - das
                        passiert manchmal und wird so stehengelassen
Apfelbaum lange nicht geschnitten: Blick ins Gestrüpp [13] - Apfelbaum mit Schnittstelle mit senkrechtem Spross - das passiert manchmal und wird so stehengelassen [14]

Apfelbaum halb geschnitten, 28.Jan.2024   Sicht in den Apfelbaum, Schnitte am
                        Stamm
Apfelbaum halb geschnitten, 28.Jan.2024 [15] - Sicht in den Apfelbaum, Schnitte am Stamm [16]


Der Holzhaufen

-- das Schnittgut kann man zerkleinern und häxeln, oder auch auf einen einzigen Haufen legen als Sammelplatz für Igel und Bodenvögel
-- die grossen Äste kommen mit der Schnittstelle aussen bündig
-- die kleinen Äste und Ruten werden in die Mitte geworfen und dann gestampft
-- gewisse Tiere fressen gerne frische Äste wie Esel, Pferde oder Geissen, aber die alten trockenen Äste dann doch nicht.

Asthaufen für Igel und Bodenvögel 01   Asthaufen für Igel und
                        Bodenvögel 02 im Sonnenschein
Asthaufen für Igel und Bodenvögel etc. 1,2 [17,18]



2. Buch "Bäume schneiden: Obstbaumschnitt in Bildern"
von Walter Riess; Ost- und Gartenbauverlag - München 1982

Buch von Walter Riess: "Bäume
                        schneiden: Obstbaumschnitt in Bildern"
Buch von Walter Riess: "Bäume schneiden: Obstbaumschnitt in Bildern" [19]


Ausrüstung
Baumschere, Baumsäge, Hippe (sichelförmiges Buschmesser), Okuliermesser (für die Rindenpflege) (S.17)


Bäume schneiden Prinzipien

-- die Lebensabschnitte der Bäume: A Jugendperiode - B Ertragsperiode - C Altersperiode (S.16)

-- je niedriger der Stamm, desto leichter ist die Baumpflege
-- je niedriger der Stamm, desto schneller kommen die Erträge, es braucht weniger Jahre, bis der Baum Früchte bildet (S.6)

-- die Krone muss lichtdurchlässig sein, damit alle Blätter und Früchte optimal wachsen (S.6)

-- Hauptgerüst sind die Leitäste, mindestens 3, kleine Äste sind Fruchtäste, die [sich mit den ersten Früchten biegen] und dann "flach abwärts" wachsen (S.6)

-- die Beschränkung auf 3 Leitäste bringt eine optimale Belichtung (S.6)

-- im Zentrum wachsen nur Fruchtäste (S.6)

-- 6 Leitäste 2x3 bringt nichts wegen Schatten auf die untere Etage (S.6)


Wurzeln
-- Wurzelteil des Baumes = Unterlage

-- Säumlingsunterlagen (S.6) = tiefe Wurzeln (S.7) sind für schnelles Wachstum (S.6)
-- Typenunterlagen für Buschbäume, Spindelbüsche und Hecken (S.6) = flache Wurzeln (S.7) sind für schwächeres Wachstum und frühe Fruchtbarkeit (S.6)
-- eine schwache Düngungsunterlage ist wichtig für Büsche, sonst treiben sie viel zu stark und wuchern (S.6)

Kernobst: Apfelbaum und Birnbaum

-- 1 Jahr alter Trieb hat nur Blattknospen, mit Humus auch Blütenknospen (S.8)
-- 2 Jahre alter Trieb hat Blattknospen + Blütenknospen (S.8)
-- Kernobst (Apfel+Birne): Diese Knospen tragen mehrere Jahre lang Früchte, sind mehrere Jahre lang triebfähig (S.8)
-- Beiaugen treiben, wenn Knospen ausfallen + nicht austreiben (S.8)

-- bei älterem Kernobst entstehen "Fruchtkuchen" dort, wo über Jahre hinweg immer an derselben Stelle mehrere Früchte gewachsen sind (S.8)
-- Knospen, die Abkürzungen: B=Blattknospe - BL=Blütenknospe - T=Terminalknospe am Ende eines Astes (S.8)

-- Blüten blühen an Kurztrieben [VOR dem Austrieb der Blätter, so dass die Bienen und Insekten freie Bahn haben] (S.9)


Baumformen
-- wir haben den Busch - die freie Spalierform - den Spindelbusch (S.10) (16 schwach wachsende Baumformen - S.16) - die Pyramide - die strenge Spalierform - den Schnurbaum - den Pillarbaum (Abwandlung des Spindelbusch) (S.11)

-- Faktoren für das Wachstum sind: Polarität - Schwerkraft - Nährstoffe - Geotropismus - Zweige im Schatten verkümmern (S.11) [und Früchte reifen nicht und fallen unreif]

-- beim Schneiden sind folgende Sektoren zu beachten: die Scheitelpunktförderung - der Kippobstbau - die Spitzenförderung - die Oberseitenförderung - die Basisförderung (S.12)


Bäume schneiden Prinzipien

-- nur das Notwendige schneiden (S.13)
-- starker Rückschnitt provoziert starken Neutrieb an den verbliebenen Ästen mit neuen Ästen, weil die Knospenzahl stark reduziert wurde = Verjüngungsschnitt
-- schwacher Rückschnitt provoziert viele neue Blätter aber schwache neue Triebe, so dass der Baum kaum wächst, aber mehr Früchte bildet (S.13)

-- gemischter Schnitt: einige Äste werden stark und andere nur schwach geschnitten - die Reaktion ist diese: Die Kraft des Baumes kommt bei den schwach geschnittenen Ästen raus, die viele Früchte tragen (S.14)

-- die Korrektur in der Baumkrone = "Erziehungsschnitt" (S.14)

-- die Leitäste müssen auf gleiche Höhe geschnitten werden = "Saftwaage" - so wird die Verlängerung im nächsten Jahr gleich lang: "Die oberen Knospen müssen in einer Höhe stehen" (S.14)

-- das "Waagrechtbinden": Man kann Triebe auch waagrecht festbinden, so dass die Äste sich waagrecht entwickeln, die dann mehr Früchte tragen [das entspricht dann dem Spalier] (S.15)


Das Ernten - die Ertragsperiode des Baumes

-- manche Sorten sind frühtragende Sorten oder schwach wachsende Baumformen (S.16)

-- zu Beginn der Ertragsperiode senken sich tragende Zweige wegen dem Gewicht der Früchte
-> Bildung von "Reitern", und die Verlängerungstriebe sind dann nur noch minim
-> wenn die Baumkrone immer ausgelichtet wird [und keinen grossen Schatten provoziert], sind Höchsterträge möglich und weniger Schädlingsbefall (S.16)


Die Altersperiode - nur noch kleine Früchte

-- der Baum hat kaum noch Längenzuwachs und entwickelt nur noch kurze+schwache Fruchttriebe (S.16)
-- alle Äste hängen nach unten + blätter+Früchte bleiben klein (S.16)


Der Schnitt
-- Fransenschnitte und Quetschschnitte vermeiden (S.17)
-- grosse Äste werden in mehreren Schritten geschnitten, 1. zuerst überlappt zuerst von unten halb rein und dann weiter entfernt von oben halb rein - 2. dann bricht der Ast längs ab - 3. dann wird der Stummel dicht am Stamm schräg aufwärts abgeschnitten (S.20)

Faktoren für einen guten Schnitt
1. glatte Schnittfläche (S.21)
2. Position zu den Leitungsbahnen im Kambium (S.21)
3. unverletzte Wundränder, es darf nichts ausfransen und keine gequetschten Ränder (S.21)

Die Heilung von schiefen Schnitten: Die Kallusbildung von unten + von beiden Seiten her
-- Schnitte heilen stark von unten und von den Seiten, von oben nur schwach -> deswegen schneidet man Äste am Baum schräg und lässt so unten mehr Raum
"Die obere Ansatzstelle wird kürzer abgesägt als die untere"
-> so heilen die Schnitte noch schneller mit der Kallusbildung (S.21)

-- grössere Wunden brauchen Verschlussmittel, z.B. Baumwachs (S.21)


Die Baumform

Man kann die Form aktiv beeinflussen
-- mit dem Abspreizen von Trieben und Ästen (S.22)
-- mit dem Formieren von Baumkronen (S.22)
-- mit dem Waagrechtbinden von Trieben (S.22)


Die Korrektur der Konkurrenzäste

-- Mitteltriebe (der senkrechte Stamm im Zentrum) bleiben oft nicht alleine, sondern es entwickeln sich Konkurrenztriebe (Afterleittrieb), die werden weggeschnitten (S.23)
-- zu flache Leittriebe werden gebunden: mit Bast geheftet (S.23)
-- zu steile Leittriebe werden abgespreizt: z.B. mit angespitzten Holundertrieben (S.23)
"Der ideale Neigungswinkel der Leittriebe beträgt 45 Grad." (S.23)




3. Kurs Bäume schneiden 02 plus Spalier vom 1. bis zum 3.1.2024
irgendwo in den Voralpen in der Schweiz


Ein Baum ist wie ein Blumenbeet in der Luft

Rudolf Steiner meinte einmal: "Ein Baum ist aufgestülpte Erde" und so wachsen die Früchte in der Höhe. Also sollten Bäume wie ein Blumenbeet gepflegt werden.


Das Schneiden der Bäume

-- es muss alles raus, was 1) senkrecht wächst + 2) waagrecht wächst + 3) nach innen wächst + 4) tote, trockene Äste ohne Knospen + 5) Äste mit angefaulten Ecken, solche Äste sind nicht tragfähig

Äste mit angefaulten
                        Ecken, solche Äste sind nicht tragfähig  
Äste mit angefaulten Ecken, solche Äste sind nicht tragfähig - hier beim Apfelbaum [20]

-- es wird immer kurz nach einem Ast, kleinen Spross oder kurz nach einer Knospe schräg in der Linie zu diesem Ast oder zur Knospe geschnitten, damit die Säfte dorthin fliessen
-- bei Fruchtbäumen gilt es, ein Gleichgewicht zwischen Zweigen mit Blütenknospen und Zweigen / Ruten mit Blattknospen zu bewahren, man kann z.B. Ruten mit Blattknospen immer mit zwei Blattknospen stehenlassen, so dass der Baum genügend Blattwerk entwickelt
-- wenn man einfach mitten in einem Ast schneidet ohne Bezug / Ableitung zu einem Spross oder zu einer Knospe, dann trocknet der Ast aus, weil der Saft kein Ziel mehr hat: Der Saft bleibt dann weg (!), und der Ast trocknet aus und stirbt ab

Kirschbaum: Die Blütenknospen
                        wachsen in Büscheln, so wie später die Kirschen
                        in Büscheln wachsen   Birnbaum-Spalier: Die
                        Blütenknospen wachsen einzeln, so wie die Birnen
                        einzeln wachsen  
Kirschbaum: Die Blütenknospen wachsen in Büscheln, so wie später die Kirschen in Büscheln wachsen [21] - Birnbaum-Spalier: Die Blütenknospen wachsen einzeln, so wie die Birnen einzeln wachsen [22]


Grosse Äste oder eine Baumkrone abschneiden
-- damit sich die Kraft des Baumes sich nicht in zu grossen Ästen oder in zu hohen Baumkronen verliert
-- wenn eine Baumkrone sich mehrfach entwickelt hat ("Doppel-Baumkrone"), muss man auswählen, welcher Teil bleibt: "die Mitte finden" und den anderen Teil einkürzen
-- oder wenn oben die Krone austrocknet, muss man die Krone einkürzen
-- in die Baumkrone steigen erfordert eine extra lange Leiter (dreifach)
-- alle kleinen Äste an der Baumkrone werden abgeschnitten und am Ende wird der dicke Stumpf abgesägt, der dann viel weniger Gewicht hat und leichter zu sägen ist und sicher nicht ausreisst
-- der grosse Schnitt am Ende braucht viel Geduld
-- der Schnitt beim Stumpf der Baumkrone ist dann in einem Winkel von ca.45 Grad, optimal, damit das Regenwasser abfliesst

Apfelbaum: Die
                        doppelt gewachsene Krone wird gekürzt:
                        schrittweise werden die Äste abgeschnitten, es
                        bleibt ein Stummel, der dann schräg
                        abgeschnitten wird   Apfelbaum:
                        Der Schnitt, um die Krone zu schneiden im Winkel
                        von 45 Grad   Abgeschnittene Baumkrone  
Apfelbaum: Die doppelt gewachsene Krone wird gekürzt: schrittweise werden die Äste abgeschnitten, es bleibt ein Stummel, der dann schräg abgeschnitten wird [23] - Apfelbaum: Der Schnitt, um die Krone zu schneiden im Winkel von 45 Grad [24] - die abgeschnittene Baumkrone [25]


Alte Bäume schneiden
-- die Kursleiterin war einmal in Schweden in Stockholm und hat in Rosendalen 150 Jahre alte Bäume geschnitten, manche hatten nur noch 1 bis 2 Äste
-- hohle Bäume sind kein Problem, denn das Zentrum ist dann immer trocken
-- ein Problem ist aber, wenn das Zentrum im Stamm fault, dann wirkt die faulende Masse hinderlich wie nasse Kleider beim Menschen.


Bäume in kalten Klimazonen
-- Obstbäume werden viel kleiner als in Mitteleuropa, sonst haben sie bei der kurzen Warmperiode keine Chance zum Früchte tragen


Stufenschnitt
-- den Baum abkappen, sich pyramidenförmig verjüngen lassen


Kanton Bern: Der Berner Oeschbergschnitt ist nicht so gut: Der Baum verhärtet wie ein Roboter

Oeschbergschnitt im Kanton Bern: ist eine
                        brutale Vergewaltigung des Baumes, wenn nur die
                        Fruchtäste stehen gelassen werden   Oeschbergschnitt Schema
Oeschbergschnitt im Kanton Bern: ist eine brutale Vergewaltigung des Baumes, wenn nur die Fruchtäste stehen gelassen werden [26] -
Oeschbergschnitt Schema [27]

-- der Baumschnitt "Oeschbergschnitt" wurde von Hans Spreng an der Obst- und Gartenbauschule Oeschberg in Koppigen (nördlich von Burgdorf, Schweiz) [web01] erfunden
-- jede Region oder Kanton oder Bundesland etc. hat eigene Baumschnitttraditionen bei den Bauern
-- der Oeschbergschnitt im Kanton Bern definiert 4 Hauptäste und lässt nur die Früchte tragenden Äste stehen und schneidet alle Äste mit Blattknospen ab, das heisst: Alle Ruten werden weggeschnitten
-- es bleibt Fruchtholz, das sind die waagerechten Äste, die gut zum Pflücken sind, die steilen Äste werden alle weggeschnitten, die tragenden Äste sind dann horizontal gezogen praktisch zum Pflücken [wie ein Spalier ohne Mauer]
-- ein Fruchtbaum im Oeschbergschnitt ist praktisch zum Pflücken, weil die Äste flacher und niedriger bleiben, aber das Wesen des Baumes ist total verloren, der Mensch macht aus dem Baum eine Diktatur, die Beziehung zu den Bäumen geht verloren, das sind schon geistig degenerierte Bäume, die so was mit Bäumen machen..

Der Fruchtbaum mit dem Oeschbergschnitt ist nicht normal:
-- die Belastung für den Baum ist bei dieser Schnittmethode enorm, das Holz ist viel härter als normal, man braucht also viel mehr Zeit zum Schneiden
-- innen ist das Holz ganz dunkel, der Baum kommt nie richtig "in den Saft"
-- der Fruchtbaum muss Jahr für Jahr das Maximum geben wie ein Roboter und lebt nicht lange sondern ist nach 30 Jahren tot.


Der Baumstamm

-- im Holz sind Harz und Mineralien eingelagert
-- im Kambium (in der Kambiumsschicht) fliessen die Säfte aufwärts und abwärts, Säfte kommen und gehen
-- im Kambium findet auch das Wachstum des Baumes mit dem Jahresring statt, hier teilen sich die Zellen, die das Wachstum provozieren
-- die Rinde reisst beim Wachsen, trockene Rinde soll man wegreiben und so die Rinde verjüngen, das ist wichtig, damit die Rinde auch genug Sonne abbekommt

Der Baumanstrich: der braune Nähranstrich-Schutzanstrich
-- Baumstämme kann man mit einem Schutzanstrich anstreichen, z.B. mit einer Mischung aus
-- 50% Kuhdung (Kuhfladen ohne Stroh)
+ 50% Lehm
+ Schachstelhalmtee (hat schon Kiesel drin)
+ Wasserglas (Kiesel, Natriumsilikat)

Das Wasserglas hilft bei der Haftung.

Der Baumanstrich ist auch eine Komponente der Ernährung für den Baum - die Ernährung kommt hier über die Borke rein.

Der Baumanstrich: der weisse Schutzanstrich im Sommer
-- weisse Stämme sind mit Kalk gegen Ungeziefer angestrichen, sind mit Brandkalk (gelöschtem Kalk) weiss angemalt als Sonnenschutz

Baumschutz im Winter
-- Man kann die Stämme der Bäume "einpacken".

Wunden am Baum pflegen
-- Ruten (Blattäste) werden knapp am Ast schräg abgeschnitten und provozieren kleine Wunden, Äste (tragende Äste) werden abgesägt
-- wenn ein Ast knapp am Stamm oder knapp an einem Hauptast abgeschnitten wurde, bildet das Kambium einen Wulst und der Schnitt wächst in ein paar Jahren problemlos wieder zu
-- man kann eine Baumwunde anstreichen, damit sie nicht austrocknet
-- grüne Wundsalbe sieht man lange, die graue "verschwindet" bald im Baum
-- Baumharz (Wundharz) bleibt länger haften, man macht es etwas warm und dann wird es aufgepinselt

Baumschnitt: Das Kambium wächst zu und der
                        Schnitt verheilt, Birne Spalierbaum   Baumschnitt an einem
                        Kirschbaum mit Kambium heilt  
Baumschnitt: Das Kambium wächst zu und der Schnitt verheilt, Birne Spalierbaum [28] - Baumschnitt an einem Kirschbaum mit Kambium heilt [29]

Junge Bäume schneiden

-- Bäume, die 1 bis 4 Jahre alt sind
-- junge Bäume brauchen einen absoluten Schutz mit Manschette oder Zaun, damit Geissen oder Esel nicht am Stamm knabbern, und Esel oder Pferde fressen ganze Äste ab, sollte man nicht dort grasen lassen, wo junge Bäume stehen, denn sie fressen nicht nur Gras...
-- junge Bäume bekommen Schutzmanschetten und Pfösten als Starthilfe, das Anbinden erfolgt in Form einer "8" mit fixem Abstand zum Posten
-- neben jungen Bäumen dürfen keine "Nebenbäume" spriessen, sonst geht die Energie in den "Nebenbaum" und der Hauptbaum bekommt hängende Äste

Baummanschetten zum Schutz vor Baustellen oder Nagetieren wie Geissen / Ziegen, Esel, Pferde etc.:

Baum Schutzmanschette aus Holz+Stoff   Baum Schutzmanschette Mähschutz   Baum Schutzmanschetten aus Holzlatten   Jungbaum mit
                        Manschette und am Pfosten angeseilt mit einer 8
Baum Schutzmanschette aus Holz+Stoff [30] - Baum Schutzmanschette Mähschutz [31] - Baum Schutzmanschetten aus Holzlatten [32]
Jungbaum mit Manschette und am Pfosten angeseilt mit einer 8 [33]

Äste von jungen Bäumen - die Leitäste bestimmen

-- ab dem dritten Wachstumsjahr muss man die Leitäste bestimmen und privilegiert behandeln, also die meisten anderen grossen Äste, die da noch aus dem Stamm kommen, wegschneiden
-- ab ca. dem sechsten Wachstumsjahr wird die zweite Etage mit den Leitästen in der Höhe definiert und die anderen Äste am Stamm werden weggeschnitten
-- bei jungen Bäumen wachsen neue Äste im fixen Abstand und befinden sich dicht nebeneinander, man muss also einige der Äste wegschneiden, sonst verzweigen sie sich nicht, weil Verzweigungen Platz brauchen
-- wenn dann die jungen Bäume ihre Verzweigungen ausbilden, können es auch zu viele sein (es bilden sich "Hirschgeweihe" oder "Fischgräten" oder "Orgelpfeifen") und man muss die Kräfte auf nur ein paar Zweige konzentrieren, so dass alle Zweige genug Platz haben, und den Rest wegschneiden

Jungbaum Kastanie
                        entwickelt ein Fischgrätenmuster  
Jungbaum Kastanie entwickelt ein Fischgrätenmuster [34]

-- manche Ruten haben auch Läuseschaden, müssen auch abgeschnitten werden
-- bei jungen Bäumen, die noch nicht tragen sollen, kann man Blütenknospen immer abschneiden oder die kleinen, unreifen Früchte dann abschneiden, damit der Baum weiterwächst und die Kraft nicht in die Früchte geht
-- man schneidet also bei jungen Bäumen alle Äste mit Blütenknospen weg und lässt die Ruten mit Blattknospen stehen
-- wenn junge Fruchtbäume zu früh Früchte tragen, werden sie viel zu schnell alt
-- ab einer gewissen Schräge der Äste sollte es Früchte geben, vorher nicht, ab 10 Jahre kann ein Fruchtbaum voll tragen, vorher nicht.


Faktor Wasseradern
-- manche Bäume sind auf Wasseradern gepflanzt und wachsen deswegen ganz eigenwillig oder mit verdrehter Rinde


Bäume aus dem Gartencenter haben viel zu wenig Wurzeln
-- es gilt das Prinzip: Wurzelmasse ist gleich Astmasse
-- wenn man kleine Bäume in einem Gartencenter kauft, im Jumbo etc., dann haben diese Bäume viel zu kleine Wurzeln, denn sie wurden gekappt, sonst wäre der Wurzelteller für den Transport viel zu gross
-- wenn man die Bäume also in einem Gartencenter kauft und pflanzt, bekommen die Äste viel zu wenig Nährstoffe, weil die Wurzeln viel zu klein sind - und deswegen hängen die Äste im ersten Jahr herunter
-- man kann die kleinen Bäume aus dem Gartencenter schneiden, um die Astmasse der Wurzelmasse anzupassen, dann hängen keine Äste herunter.


Alte Bäume schneiden

Kirschbaum jahrelang nicht geschnitten: hat nur kleine Kirschen
-- bleibt ein Kirschbaum jahrelang ungepflegt und verwildert, wird der Baum innen immer dichter bewachsen, entwickelt viel zu viele dicke Äste, die Energie verliert sich und die Kirschen werden immer kleiner
-- wird der Kirschbaum geschnitten und die Energie konzentriert sich in 3 bis 4 gesunde, tragende Äste und einige Laubäste, werden die Kirschen wieder grösser.
-- bei hohen Kirschbäumen ist das Ernten gefährlich, es fehlt eine Drohne, die Kirschen in hoher Höhe pflücken kann, das wäre ein Forschungsauftrag an die ETH

   Kirschbaum ist verwildert+lange nicht
                        geschnitten, hat viel zu viele dicke Äste mit
                        Gestrüpp und trägt nur kleine Kirschen   Kirschbaum ist verwildert+lange nicht
                        geschnitten, hat viel zu viele dicke Äste mit
                        Gestrüpp und trägt nur kleine Kirschen   Kirschbaum ist
                        verwildert+lange nicht geschnitten, hat viel zu
                        viele dicke Äste mit Gestrüpp - das Zentrum
Kirschbaum ist verwildert+lange nicht geschnitten, hat viel zu viele dicke Äste mit Gestrüpp und trägt nur kleine Kirschen [35,36] - das Zentrum [37]

Birnbaum jahrelang nicht geschnitten: entwickelt hohe Säulen

Birnbaum
                        jahrelang nicht geschnitten: entwickelt hohe
                        Säulen 01   Birnbaum
                        jahrelang nicht geschnitten: entwickelt hohe
                        Säulen 02   Birnbaum
                        jahrelang nicht geschnitten: entwickelt hohe
                        Säulen 03
Birnbaum jahrelang nicht geschnitten: entwickelt hohe Säulen 01, 02, 03 [38,39,40]


Kirschbäume: Wenn grosse Äste brechen
-- wenn Bäume nie geschnitten werden, werden die Äste zu lang, haben zu viele Verzweigungen und werden viel zu schwer
-- wenn im Winter dann noch nasser Schnee oder lange nasse Zeiten mit viel Regen dazukommen, brechen diese Äste und liegen abgebrochen da oder hängen gebrochen herunter - dies war auf dem Hof irgendwo in der Schweiz immer bei Kirschbäumen der Fall, scheinbar brauchen Kirschbäume speziell regelmässige Pflege
-- die Bruchstellen sind dann weitere sensible Zonen, wo sich Pilze und Schädlinge breitmachen können, so dass der Baum auch von innen angegriffen wird.

Kirschbaum 1 mit 3 gebrochenen Ästen:

Lange
                        nicht geschnittener Kirschbaum mit gebrochenen
                        Ästen: Ein Ast hängt bis zum Boden, der andere
                        Ast hängt in der Luft, und in der Krone ist auch
                        ein Teil gebrochen       Lange
                        nicht geschnittener Kirschbaum mit gebrochenen
                        Ästen: Ein Ast hängt bis zum Boden, der andere
                        Ast hängt in der Luft, und in der Krone ist auch
                        ein Teil gebrochen 
Lange nicht geschnittener Kirschbaum mit gebrochenen Ästen: Ein Ast hängt bis zum Boden, der andere Ast hängt in der Luft, und in der Krone ist auch ein Teil gebrochen [41,42]

Kirschbaum 2 mit einem gebrochenen Ast:

Ein
                        verwilderter Kirschbaum: Die Äste sind viel zu
                        lang+verzweigt, und der Schnee hat einen grossen
                        Ast gebrochen   Lange nicht geschnittener Kirschbaum: Dann
                        kam schwerer nasser Schnee und nun hängt ein Ast
                        bis zum Boden, die Bruchstelle   Die Bruchstelle am Kirchbaum ist
                        nun stromlinienförmig ausgebessert, damit der
                        andere Teil der Gabel weiterwachsen kann und die
                        Wunde verheilt
Ein verwilderter Kirschbaum: Die Äste sind viel zu lang+verzweigt, und der Schnee hat einen grossen Ast gebrochen [43]
Lange nicht geschnittener Kirschbaum: Dann kam schwerer nasser Schnee und nun hängt ein Ast bis zum Boden, die Bruchstelle [44]
Die Bruchstelle am Kirchbaum ist nun stromlinienförmig ausgebessert, damit der andere Teil der Gabel weiterwachsen kann und die Wunde verheilt [45]

Wenn ein Baum am Stamm bricht
-- wenn ungepflegte Bäume durchfaulen, können sie auch als Ganzes brechen
-- dann bilden sie einen Spielplatz für Hühner, Vögel und Insekten etc.
-- das war einmal ein Zwetschgenbaum

Ein fauler Baum ist abgebrochen
                        und bildet einen Spielplatz für Hühner, Vögel
                        und Insekten
Ein fauler Baum ist abgebrochen und bildet einen Spielplatz für Hühner, Vögel und Insekten [46]

Spalierbäume mit Spalierobst

-- Spalierobstbäume sind eine spezielle Züchtung
-- die Äste vom Spalierobst wachsen an Wänden, an Steinwänden wird es bei Sonneneinstrahlung besonders warm und tolles Mikroklima für wärmeliebende Früchte wie Birnen, Aprikosen etc. - nicht für Äpfel, die lieben die besondere Wärme gar nicht, das heisst: Äpfel am Spalier sollten eine Wand als Hintergrund haben, die nicht warm wird (Holzhaus mit Holzwand, Steinwand, die nicht zu viel in der Sonne steht)
-- Spalierobstbäume zu schneiden ist nun unterschiedlich zum normalen Obstbaum: Es muss alles raus, was senkrecht und nach aussen wächst
-- ein paar Blatttriebe sollte man aber immer stehen lassen
-- die Äste werden am Draht oder Gitter mit Schnur und Lappen befestigt.

Spalierobst
                        Birne   Birnbaum-Spalier vor dem Schnitt 01   Birnbaum-Spalier vor dem Schnitt 02
Spalierobst Birne [47] - Birnbaum-Spalier vor dem Schnitt 1,2 [48,49] - das ist ja schon wie ein Struwelpeeter...

Geschnitten und neue gebunden sind die Energien auf die niedrigen Blüten gerichtet und oben sind die Kronen entfernt:

Das Spalierobst Birne
                        geschnitten: Kronen und Äste, die nach vorne
                        stehen, sind weg, die Ruten sind meist auf 2
                        Blattknospen zurückgeschnitten
Das Spalierobst Birne geschnitten: Kronen und Äste, die nach vorne stehen, sind weg, die Ruten sind meist auf 2 Blattknospen zurückgeschnitten [50]

Birnbaum Spalier mit Schnurbindung
                        am Draht   Birnbaum
                        Spalier mit Schnurbindung mit Lappen zum Schutz
                        des Astes   Birnbaum
                        Spalier mit Schnurbindung mit Lappen zum Schutz
                        des Astes 02
Birnbaum Spalier mit Schnurbindung am Draht [51] - Birnbaum Spalier mit Schnurbindung mit Lappen zum Schutz des Astes [52,53]


Das Schnittgut

-- das Schnittgut kann man zerkleinern und häxeln, oder auch auf einen einzigen Haufen legen als Sammelplatz für Igel und Bodenvögel
-- die grossen Äste kommen mit der Schnittstelle aussen bündig
-- die kleinen Äste und Ruten werden in die Mitte geworfen und dann gestampft
-- gewisse Tiere fressen gerne frische Äste wie Esel, Pferde oder Geissen, aber die alten trockenen Äste dann doch nicht.

Asthaufen für Igel und Bodenvögel 01   Asthaufen für Igel und
                        Bodenvögel 02 im Sonnenschein
Asthaufen für Igel und Bodenvögel etc. 1,2 [17,18]




Quellen
[web01]
-- Oeschbergschnitt: https://de.wikipedia.org/wiki/Oeschbergschnitt
-- der Oeschberg in Koppigen nördlich von Burgdorf: https://de.wikipedia.org/wiki/Koppigen#Oeschberg,_Bildungseinrichtungen


Fotoquellen
M.P.=Michael Palomino NIE IMPFEN+IMMER BAR ZAHLEN

[1] Baumsäge mit Halfter von Zübat: https://www.hortima.ch/fr/shop/artikel/art/scie-a-main-silky-zuebat-30-cm/
[2a] Baumschere von Gardena und Baumsäge mit Halfter von Felco: https://neeser.swiss/contents/de/p55144.html
[3] Baumsäge klappbar von Tabor: https://amaazoon.ru/homegarden/2077114031/bjvw93270b
[4] Okuliermesser Solingen: https://www.linkshaender.de/produkt_details/lnk04-10087
[5] Okuliermesser Fiskars: https://www.amazon.de/Fiskars-Okuliermesser-Gesamtlänge-Rostfreier-Schwarz/dp/B001BKWYIO?th=1
[6] Okuliermesser+Rindenlöser als Taschenmesser von Victorinox: http://www.schweizer-messer-store.de/Victorinox-Garten-und-Okuliermesser-19116
[7] Schienbeinschoner zum schmerzfrei auf der Leiter Bäume schneiden: M.P.
[8] gummierte Gartenhandschuhe: https://www.frankenspalter.ch/de/gartenhandschuhe-grosse-l-xl-polyester.html
[9,10] Grosse Äste abschneiden, Stummel bleibt und wird separat abgesägt: Fotos von M.P.

[11,12] Apfelbaum jahrelang nicht geschnitten: das ist ein einziges Gestrüpp, wo kaum noch Licht rankommt: M.P.
[13] Apfelbaum lange nicht geschnitten: Blick ins Gestrüpp: M.P.
[14] Apfelbaum mit Schnittstelle mit senkrechtem Spross - das passiert manchmal und wird so stehengelassen: M.P.
[16] Apfelbaum halb geschnitten, 28.Jan.2024 [15] - Sicht in den Apfelbaum, Schnitte am Stamm: M.P.
[17,18] Asthaufen für Igel und Bodenvögel etc. 1,2: M.P.
[19] Buch von Walter Riess: "Bäume schneiden: Obstbaumschnitt in Bildern": M.P.
[20] Äste mit angefaulten Ecken, solche Äste sind nicht tragfähig - hier beim Apfelbaum: M.P.

[21] Kirschbaum Knospen: https://bildschoen.xobor.de/g440p7940-Knospen-Kirschbaum.html
[22] Birnbaum-Spalier: Die Blütenknospen wachsen einzeln, so wie die Birnen einzeln wachsen: M.P.
[23] Apfelbaum: Die doppelt gewachsene Krone wird gekürzt: schrittweise werden die Äste abgeschnitten, es bleibt ein Stummel, der dann schräg abgeschnitten wird: M.P.
[24] Apfelbaum: Der Schnitt, um die Krone zu schneiden im Winkel von 45 Grad: M.P.
[25] Abgeschnittene Baumkrone: M.P.
[26] Oeschbergschnitt: brutale Vergewaltigung des Obstbaums, wenn nur die tragenden Äste gefördert werden:
https://www.facebook.com/groups/Oeschbergschnitt/permalink/5207956622607294/
[27] Oeschbergschnitt Schema: https://www.pinterest.de/pin/oeschbergschnitt-wikipedia--763993524263936222/
[28] Baumschnitt: Das Kambium wächst zu und der Schnitt verheilt: M.P.
[29] Baumschnitt an einem Kirschbaum mit Kambium heilt: M.P.
[30] Baum Schutzmanschette aus Holz+Stoff: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/pflanzen/pflanzenwissen/04009.html

[31] Baum Schutzmanschette Mähschutz: https://www.witasek.com/baumschutz/fegeschutz-maehschutz-mechanisch/497/witaknabb-maehschutz-pro-20-cm
[32] Baum Schutzmanschetten aus Holzlatten: https://www.benno-baumschutz.de/benno-baumschutzmanschette
[33] Jungbaum mit Manschette und am Pfosten angeseilt mit einer 8: https://www.ogv-moessingen.de/post/jungbaumpflege/
[34] Jungbaum Kastanie entwickelt ein Fischgrätenmuster: M.P.
[35,36] Kirschbaum ist verwildert+lange nicht geschnitten, hat viel zu viele dicke Äste mit Gestrüpp und trägt nur kleine Kirschen: M.P.
[37] Der grosse verwilderte Kirschbaum, das Zentrum mit seinen vielen dicken Ästen: M.P.
[38,39,40] Birnbaum jahrelang nicht geschnitten: entwickelt hohe Säulen 01, 02, 03: M.P.

[41,42] Lange nicht geschnittener Kirschbaum mit gebrochenen Ästen: Ein Ast hängt bis zum Boden, der andere Ast hängt in der Luft, und in der Krone ist auch ein Teil gebrochen: M.P.
[43] Ein verwilderter Kirschbaum: Die Äste sind viel zu lang+verzweigt, und der Schnee hat einen grossen Ast gebrochen: M.P.
[44] Lange nicht geschnittener Kirschbaum: Dann kam schwerer nasser Schnee und nun hängt ein Ast bis zum Boden, die Bruchstelle: M.P.
[45] Die Bruchstelle am Kirchbaum ist nun stromlinienförmig ausgebessert, damit der andere Teil der Gabel weiterwachsen kann und die Wunde verheilt: M.P.
[46] Gebrochener Baum innen verfault wird Spielplatz für Hühner, Vögel und Insekten: M.P.
[47] Birnen am Spalier: https://www.pinterest.fr/pin/371195194271520173/
[48,49,50] Spalierobst Birne UNgeschnitten wie ein Struwelpeter, dann geschnitten: M.P.

[51,52,53] Birnbaum Spalier mit Schnurbindung am Draht [51] - Birnbaum Spalier mit Schnurbindung mit Lappen zum Schutz des Astes: M.P.



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