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Baum: Pappel: Pyramidenpappel (Italienische Pappel, Spitzpappel)

von Michael Palomino

Pyramidenpappel (Italiensiche Pappel, Spitzpappel),
                Blatt
vergrössernPyramidenpappel (Italienische Pappel, Spitzpappel), Blatt
originales Blatt einer Pyramidenpappel vom Krippenweg in Langenthal

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aus:
-- Anke-Usche Clausen und Martin Riedel: Plastisches Gestalten in Holz. Methodisches Arbeitsbuch Band III; J. Ch. Mellinger-Verlag GmbH, Stuttgart 1970 ca.
-- Jean-Denis Godet: Bäume und Sträucher. Sehen, staunen, bestimmen; Einheimische und eingeführte  Baum- und Straucharten. Arboris-Verlag, Hinterkappelen-Bern 1986


Namengebung
Pappel kommt von lat. "populus" (Volk). Eine Sage besagt, die Blätter der Pappel seien wie das römische Volk in ständiger Erregung.

Gestalt 
Die Pyramidenpappel (Italienische Pappel, Spitzpappel) wird bis über 30 m hoch. Der Stamm erreicht bis über 1 m Durchmesser. Die Äste wachsen straff aufrecht und klemmen alle am Stamm. Die Krone ist schmal, pyramidenförmig, oder verlängert walzenförmig und wird nicht mehr als 2 m breit. Die Pyramidenpappel (Italienische Pappel, Spitzpappel) sieht insgesamt aus wie ein Obelisk. Wenn die Pyramidenpappel allein steht, hat sie eine fast lächerliche Gestalt.

Verbreitung
Am Ende des 17. Jh. wurde die Pyramidenpappel (Italienische Pappel, Spitzpappel)  von Persien her ins Mittelmeergebiet gebracht. Die Pyramidenpappel wurde dann im 18. Jh. von Italien aus in Mitteleuropa eingeführt und wächst in der kollinen Stufe. Vor allem Napoleon verfügte im frühen 19. Jh., dass viele Heerstrassen mit Pappeln bepflanzt wurden. In Reihen gepflanzt vermittelt die Pappel den militärischen Eindruck, wie wenn eine Reihe Soldaten dastehen würde. Napoleon teilte seine Landschaft so ein und liess seinen Besitzanspruch durch Papelalleen entlang seiner Heerstrassen darstellen.

In der montanen Stufe wächst sie nur selten und wenn, dann nur als Busch. Die Pyramidenpappel ist viel kälteempfindlicher als z.B. die Schwarzpappel.

Häufig ist die Pyramidenpappel an Flussufern zur Bestockung der Uferböschungen angepflanzt, oder bei Bauernhöfen als Schirmbaum gegen Blitzschlag, oder an Landstrassen als Windschutzstreifen, bei Kapellen und Häusern als Zierbaum.

Boden
Die Pyramidenpappel (Italienische Pappel, Spitzpappel) braucht frischen, humusreichen Boden. Gleichzeitig ist die Pyramidenpappel sehr anfällig auf den Käfer-Schädling Pappelbock.

Rinde
Die Rinde der Pyramidenpappel (Italienische Pappel, Spitzpappel) ist dunkel ocker-beige, stark gerippt und aufgesprungen.

Holz
Der Splint des Pyramidenpappelholz ist weiss bis gelblich-weiss, das Kernholz graugelb bis hellbräunlich. Das Holz weist sehr breite Jahresringe auf mit dunklen Spätholzlinien. Das Pyramidenpappelholz ist leicht, grobfaserig, sehr weich, schwammig, leicht spaltbar und nicht dauerhaft. Es wird verarbeitet zu Kisten, Trockenfässern, Blindholz, Zündhölzer, Zellulose oder Holzschuhen usw.

Blatt
Erst nach der Blütezeit entfalten sich die Blätter, zuerst rötlich-hellgrün, später wird die Blattoberseite dunkelgrün, die Blattunterseite graugrün. Beide Blattseiten sind kahl. Das Blatt wird 4 bis 8 cm lang, der Rand ist buchtig gesägt / gezähnt, der Stiel ist 1 bis 3 cm lasng, oft rötlich.

Blüte
Die Pyramidenpappeln (Italienische Pappel, Spitzpappel) haben männliche oder weibliche Kätzchen, die im März oder April blühen. Weibliche Bäume sind in der Schweiz selten.

Frucht
Der Samen hat einen Haarschopf und kann vom Wind weit weggetragem werden.

Volksglaube
Eine Salbe aus Pappelknospen soll das Haar schnell wachsen lassen. Die Mädchen glaubten, weil der Baum schnell wächst, würden auch die Haare schneller wachsen.

Volksmedizin
siehe Pappel allgemein



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