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Baum: Eberesche (Vogelbeerbaum)

von Michael Palomino

Eberesche (Vogelbeerbaum), Fiederblatt
vergrössernEberesche (Vogelbeerbaum), Fiederblatt
verkleinertes Blatt vom Baum an der Kreuzung Bleulerstrasse / Enzenbühlstrasse in Zürich

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aus:
-- Anke-Usche Clausen und Martin Riedel: Plastisches Gestalten in Holz. Methodisches Arbeitsbuch Band III; J. Ch. Mellinger-Verlag GmbH, Stuttgart 1970 ca.
-- Jean-Denis Godet: Bäume und Sträucher. Sehen, staunen, bestimmen; Einheimische und eingeführte  Baum- und Straucharten. Arboris-Verlag, Hinterkappelen-Bern 1986


Namengebung
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Gestalt 
Die Gestalt der Eberesche (Vogelbeerbaum) ist strauchförmig oder ein Baum 5 bis 20 m hoch. Der Stamm erreicht maximal 40 cm Durchmesser. Der Baum wird bis zu 120 Jahren alt. Die Krone ist eiförmig bis kugelig.

Verbreitung
Die Eberesche (Vogelbeerbaum) wächst in ganz Europa. Wild wächst die Eberesche (Vogelbeerbaum) in der montanen und subalpinen Stufe. Auch oberhalb der Waldgrenze ist sie in der Krummholzstufe anzutreffen. Sie tritt zusammen mit Rottanne auf. Die Eberesche (Vogelbeerbaum) bietet an der Waldgrenze den jungen Nadelhölzern Schutz gegen die Witterung.

In Nordeuropa bildet die Eberesche Gemeinschaften mit Zwergbirken, Zitterpappeln und Zwergweiden.

Die Wurzeln der Eberesche (Vogelbeerbaum) sind weitreichend und gehen tief in die Erde hinein. Deswegen eignet sich der Baum zur Befestigung lockerer Schuttberge oder von Lawinenkegeln. Staunässe verträgt die Eberesche nicht.

Die Eberesche (Vogelbeerbaum) wirkt unkrauthemmend, wird vom Wild abgefressen und schützt so Edelbäume vor übermässigem Verbiss. Es folgt ein rasches und starkes Wiederaustreiben.

In der Küche werden aus den Beeren Essig, Branntwein und Likör hergestellt.

Boden
Staunässe darf keine vorkommen. Die Eberesche (Vogelbeerbaum) ist nicht sehr anspruchsvoll und wächst auf frischem, lockeren, fruchtbaren Boden, aber auch auf magerem, trockenem Boden, in der Sonne oder im Schatten.

Rinde
Die Rinde der Eberesche (Vogelbeerbaum) ist gelblich-grau und glänzend, mit viel Gerbstoff. Alte Rinden sind schwarz mit einer längsrissigen Borke.

Holz
Der Kern ist hellbraun bis rotbraunstreifig, der Splint breit und rötlich-weiss. Das Holz hat eine sehr schöne Struktur und schöne, braune Spätholzlinien. Das Holz der Eberesche (Vogelbeerbaum) ist biegsam, elastisch, glänzend, wenig dauerhaft, schwer spaltbar, zerstreutporig, gut schnitzbar, polierbar und beizbar. Das Holz wird verwendet zur Herstellung von Möbeln, Fässern, Schnitzarbeiten.

Blatt
Das Fiederblatt ist unpaarig gefiedert, wird 10 bis 25 cm lang mit 4 bis 9 Paar Fiederblättern. Das Fiederblatt enthält Gerbstoffe. Das Laub ist gutes Futter für Schafe und Ziegen. Die Fiederblätter erleiden nach dem Abfallen eine rasche Zersetzung, was aber einen guten Humus ergibt. Die Herbstverfärbung ist gelb.

Blüte
Die Blüten sind in Trugdolden angeordnet mit Blüte im Mai und im Juni.

Frucht
Die Beeren sind zuerst gelblich, dann korallenrot. Zwischen den Beeren finden sich flache, schmal zugespitzte, rötliche Samen. Vögel und Vieh bedienen sich gern davon.

Volksglaube
Über alte Glaubensweisen existieren sehr verschiedene Angaben. Viele Sagen besagen, dass die Eberesche (Vogelbeerbaum) aus dem Blut schuldlos Gerichteter entstand. In Island sollen zwei Geschwister wegen angeblicher Blutschande hingerichtet worden sein und deswegen ein Vogelbeerbaum entstanden sein, und an Weihnachten soll es Lichter auf dem Baum gegeben haben, die auch bei starkem Wind nicht erloschen. Andere Volksbräuche kennen das "Maienstecken": Mit dem Vogelbeerbaum wird auf unkeusche oder wankelmütige Mädchen bzw. Spott oder Abneigung hingewiesen.

Volksmedizin
Ein Tee aus Eberescheblättern wirkt durch Gerbstoffe gegen Magen-Darmverstimmungen.




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