aus:
-- Anke-Usche Clausen und Martin Riedel: Plastisches Gestalten
in Holz. Methodisches Arbeitsbuch Band III; J. Ch.
Mellinger-Verlag GmbH, Stuttgart 1970 ca.
-- Jean-Denis Godet: Bäume und Sträucher. Sehen, staunen,
bestimmen; Einheimische und eingeführte Baum- und
Straucharten. Arboris-Verlag, Hinterkappelen-Bern 1986
-- heute. Das Neueste am Abend, www.heute-onhline.ch
Namengebung
Mit Birke sind viele geographische Namen verbunden, in
Deutschland 470, in der Schweiz z.B. Birr, Birchwil usw.
Gestalt
Die Birken werden 20 bis 30 m hoch. Die Gestalt ist licht und
anmutig, mit einem schlanken und biegsamen Stamm, der bis 40 bis
60 cm dick wird. Die Baumkrone ist anfangs schmal und
spitzkegelig, später rundlich gewölbt, unregelmässig. Das
Längenwachstum der Birke dauert 50 bis 60 Jahre. Der Baum wird
nicht selten über 100 jährig.
Verbreitung
Die Birke liebt dürftige Böden und kältere Klimaten. In den
europäischen Kilometern wächst die Birke im Berner Oberland bis
1800 m, im Tessin bis 1950 m, im Bergell und in den Pyrenäen bis
2000 m Meereshöhe.
Zu heisse Klimaten vertragen die Birken nicht. Infolge des
Klimawandels und des wärmer werdenden Klimas sterben die Birken
z.B. in den warmen Regionen in Mitteleuropa ab, z.B. in Basel,
wo die Birken die regelmässigen Hitzesommer nicht vertragen, und
absterben (heute. Das Neueste am Abend, 8.8.2007).
Boden
Birken lieben dürftige Böden.
Rinde
Der untere Teil des Stammes ist wulstig, rissig, dunkelbraun bis
schwarz, mit wenigen weissen Rindenflecken. Zwischen den weissen
Partien sind grobe, knorrige, tiefrissige, schwarze Leisten. Der
restliche Stamm und die Äste haben eine glatte, mit
Querverbindungen versehene silbrig-weisse bis gelblich
schimmernde Rinde, die zweischichtig ist. Die Rinde löst sich in
horizontalen Streifen ab.
Aus den äusseren Teilen der schneeweissen Rinde kann Birkenteer
gewonnen werden. Birkenteer ist ein Konservierungsmittel für
Leder und Holz, auch Wagenschmiere. Durch die trockene
Destillation der äusseren Rindenteilen ist die Gewinnung von
Birkenöl möglich.
Der innere Teil der Rinde enthält Gerbstoff und wird in den
nordischen Ländern [wo viele Birken wachsen] zum Gerben
verwendet.
Die Rinde als Ganzes ist kaum wasserdurchlässig und ist
Unterlage bei Schwellen, Dachbedeckungen und Balken. IN
Skandinavien werden Häuser mit Birkenrinde bedeckt und diese mit
Torf beschwert. Birkenrinde wird auch zu Tabakdosen, Körbe,
Matten, Stricke, Fackeln und für Schreibmaterial verarbeitet.
Holz
Das Holz ist gelblichweiss, gegen die Mitte zu rötlich, schwach
glänzend, ziemlich weich, elastisch, schwer spaltbar, zäh, nicht
wetterfest. Die Trocknung muss langsam erfolgen. Es besteht
dabei die Gefahr, dass das Holz vergilbt und Flecken bekommt.
Das Holz hat keine grosse Tragkraft. Das Holz ist brauchbar zur
Möbelherstellung, zur Herstellung von Holzschuhen, Leitern,
Deichseln, Wäscheklammern und Sperrholzschindeln. Birkenholz ist
aufgrund der enthaltenen ätherischen Öle ein gutes Brennholz.
Früher wurden aus den Zweigen Kehrbesen produziert.
Blatt
Die Herbstverfärbung ist gelb.
Blüte
Eine Birke blüht das erste Mal mit 20 bis 30 Jahren. Im
Vorherbst und Herbst blühen die männlichen, hängenden Kätzchen
an der Spitze der Äste. Im nächsten Frühling nach wachsen dann
die Kätzchen nach dem Blattaustrieb auf 10 cm an. Die weiblichen
Kätzchen stehen aufrecht und sind im Herbst in Knospen angelegt.
Sie kommen im nächsten Frühling mit den neuen Blättern. Nach dem
Verblühen neigen sie sich nach unten.
Frucht
Die Birkenfrüchte sind Nüsschen mit Flughäuten.
Volksglaube
Mit den Birkenzweigen wird allerhand Zauberglaube verbunden.
Frische Birkenzweige werden der Geliebten als Zeichen der
wachsenden Liebe vor das Fenster gelegt. Die Germanen pflegten
den Brauch eines Frühlingsfest der Germanen, Ställe und Scheunen
mit Birkenmaien zu schmücken. In Niederbayern wird das Vieh beim
ersten Verlassen des Stalles mit Birkenzweigen getrieben, auf
dass die Tiere gesund und ergiebig seien.
Volksmedizin
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Birkensaft
Birkensaft wird im April durch das Anbohren der Birken gewonnen.
Nach dem 2 bis 5 cm tief gebohrten Loch tritt der Saft aus. Die
Vergährung lässt Birkenwein entstehen.