Anmeldungen gestartet: Digitale
Landwirtschaft: Neuer Masterstudiengang an der
unibz
https://www.suedtirolnews.it/wirtschaft/digitale-landwirtschaft-neuer-masterstudiengang-an-der-unibz
Von: mk
Bozen – Die Anmeldungen für den neuen
einjährigen Master der Grundstufe in
Technologien der digitalen Landwirtschaft, ein
hochspezialisiertes Ausbildungsprogramm, haben
begonnen. „Auch die Landwirtschaft steht vor den
Herausforderungen der digitalen Innovation. Mit
diesem Studiengang möchten wir lokale
Unternehmen und Fachkräfte darin unterstützen,
auf dem neuesten Stand zu bleiben und die
Vorteile neuer Technologien optimal zu nutzen“,
so Studiengangsleiter Prof. Andreas Gronauer.
Der Master wird über das
NextGenerationEU-Programm finanziert.
Der rasche technologische Wandel betrifft
sämtliche Bereiche. Auch in der
landwirtschaftlichen Produktion und Technik sind
Themen wie digitale Innovation für ökologische
und ökonomische Nachhaltigkeit und der Einsatz
von Künstlicher Intelligenz unumgänglich. Die
unibz bekräftigt ihr Engagement zur Ausbildung
von Fachkräften, die die Zukunft der
Landwirtschaft durch Innovation und nachhaltige
Strategien gestalten. Der über das
NextGenerationEU-Programm finanzierte
Masterstudiengang ist eine Spezialisierung für
Studierende mit einem Hochschulabschluss. Es
zielt darauf ab, Experten in den Bereichen
Landmaschinen, Beratung und digitales Management
in der Landwirtschaft auszubilden, um die Lücke
zwischen technologischer Innovation und dem
Bedarf an neuen Kompetenzen zu schließen. Der
dreisprachige, interdisziplinäre Studiengang mit
starkem Praxisbezug bietet eine fundierte
technische und wissenschaftliche Basis mit Fokus
auf Präzisionssysteme und digitale Technologien
in der Pflanzenproduktion und Tierhaltung, mit
besonderem Augenmerk auf Nachhaltigkeit und die
spezifischen Anforderungen der Berggebiete.
„Das Masterstudium ergänzt die Grundausbildung
und konzentriert sich dabei auf die
Herausforderungen der digitalen Landwirtschaft.
Zu den Ausbildungszielen gehören
Schlüsselbereiche wie Präzisionslandwirtschaft,
intelligentes Management von
Pflanzenschutzbehandlungen im Pflanzenbau,
digitale Technologien in der Landwirtschaft und
nachhaltige Praktiken“, erklärt
Studiengangsleiter Prof. Andreas Gronauer.
„Weitere Themen sind Sensortechnologie,
Positionierungssysteme und die Bewertung von
intelligenten Landwirtschaftsmethoden. Auch
landwirtschaftliche Rechtsvorschriften und
nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken werden
behandelt, wobei der Schwerpunkt auf Prävention
und Effizienz liegt.“ Der Master der Grundstufe
in Technologien der digitalen Landwirtschaft ist
in fünf Hauptmodule gegliedert und umfasst
Vorlesungen, praxisorientierte Laboreinheiten,
Exkursionen und die Ausarbeitung einer
Abschlussarbeit. Das Studienprogramm ist so
organisiert, dass es berufsbegleitend absolviert
werden kann. Die Lehrveranstaltungen finden an
zwei Wochenenden im Monat statt, jeweils am
Freitagnachmittag und am Samstag.
Mögliche Berufsfelder
Der Master zielt darauf ab, neue Fachkräfte mit
interdisziplinären Kompetenzen auszubilden, die
in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden
können. Dazu gehören auch freiberufliche
Tätigkeiten als technisch-wissenschaftliche
Berater für Berufsgruppen wie Land- und
Forstwirte, Geologen, Landschaftsarchitekte und
Ingenieure. Darüber hinaus ermöglicht der
Studiengang eine Anstellung in lokalen
Institutionen und Behörden wie Gemeinden,
Provinzen und Regionen sowie Firmen in der
Landwirtschaft und den vor- und nachgelagerten
Wirtschaftssektoren. Die Absolventen können dort
ihre Expertise einbringen, insbesondere in den
technischen Strukturen nationaler Behörden und
öffentlicher Einrichtungen, die für
agrarwirtschaftliche Entwicklungsmaßnahmen
zuständig sind sowie in den Büros der
Europäischen Union und internationaler
Organisationen, wo sie in der
technisch-administrativen Unterstützung sowie in
der Beratung und Planung von
agrarwirtschaftlichen Entwicklungsstrategien
tätig sein können.
Förderungen und Stipendien
Dank der Finanzierung durch das EDIH NOI können
die Studiengebühren für Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter von Unternehmen, die bestimmte
Voraussetzungen erfüllen, um bis zu 70 Prozent
reduziert werden. Um diese Unterstützung zu
beantragen, muss bei der Bewerbung eine vom
Unternehmen unterzeichnete Absichtserklärung
(Letter of Intent – LOI) vorgelegt werden.
Online-Informationsveranstaltung
Am Mittwoch, den 6. November um 17.00 Uhr bietet
die Studienberatung der unibz eine
Online-Informationsveranstaltung an, in der der
Studiengang vorgestellt wird und
Studieninteressierte Fragen stellen können. Für
die Teilnahme ist eine Anmeldung unter folgendem
Link erforderlich:
https://bit.ly/SmartFarmingTechnologies_Infosession_1
Weitere Informationen sind auf der Webseite des
Masters verfügbar:
https://www.unibz.it/de/faculties/agricultural-environmental-food-sciences/master-smart-farming-technologies/
Schweiz am 3.1.2025:
Industriellen Landwirtschaft mit Drohnen und
Robotern - vollautomatische Felder -
Melkroboter - Pestizid-Drohnen etc. - und
alles kann man hacken:
Schweizer Bauern setzen jetzt auf Drohnen und
Roboter
https://www.nau.ch/news/schweiz/schweizer-bauern-setzen-jetzt-auf-drohnen-und-roboter-66888162
Fototext: Drohnen+Roboter kann man hacken:
Kuh Cyberangriff melkroboter: Bei einem
Zuger Bauer kam es zu einem Cyber-Angriff auf
seinen Melkroboter. - keystone
Alexander König - Münchwilen
Das Wichtigste in Kürze
Die Technologisierung macht
auch in der Schweizer Landwirtschaft nicht Halt.
Immer mehr Bauern nutzen
Melkroboter und Drohnen.
Manche Schweizer Bauern
bangen jedoch um traditionelle Werte.
Drohnen gibt es schon lange. Als Spielzeug, im
Krieg, und jetzt sogar in der Landwirtschaft.
Aber von Anfang an: Der erste dokumentierte
Einsatz einer Drohne – damals ein Ballon – fand
1849 statt. Damals regte der österreichische
Militär-Experte und Erfinder Franz Uchatius an,
Bomben über Venedig abzuwerfen. Per Definition
sind Drohnen nämlich nichts anderes als
unbemannte Luftfahrzeuge.
Fakt ist: Die erste als «Spielzeugdrohne»
bezeichnete Erfindung stammt aus dem Jahr 1920
und wurde von Etienne Omnichen entwickelt. 1936
wurden Drohnen erstmals militärisch als
Zielhilfen eingesetzt. Damit etablierte sich der
Begriff auch im militärischen Kontext.
[Drohnen sprayen giftige
Pestizide an steilen Lagen]
Drohnen in der Landwirtschaft
Heute finden Drohnen sogar in der Landwirtschaft
ihren Nutzen, wie ein Bericht der «NZZ» zeigt.
So zum Beispiel bei Adrian Hohl und Martin
Germann von der Agrargenossenschaft Landi
Weiland. An manche Weinstöcke in steilen Lagen
kommen Weinbauern nur mit grosser Mühe heran.
Vor sechs Jahren schafften sie Abhilfe, indem
sie diese Lagen mit kleinen Drohnen besprühten.
Technologisierung in der Landwirtschaft: ein
Segen?
Urs Niggli, Leiter des Instituts für
Agrarökologie in Aarau, sagt zur Zeitung: «Die
digitalen Technologien haben sich viel schneller
durchgesetzt, als ich erwartet hätte.»
[Drohnen überwachen Herden im
steilen Gelände]
Automatisierte Steuerung und digitale
Landwirtschaft
Nicht nur manuell, sondern auch vollautomatisch
können Drohnen inzwischen Felder abfliegen und
besprühen. Die Nachrichtenagentur SDA berichtete
bereits im Juli 2024, wie die unbemannten
Luftfahrzeuge Herden im steilen Gelände
überwachen.
[Industrielle Bauernbetriebe:
Eine "Future Farm" und "Smart Farming":
automatische Fotos, KI erkennt
Schädlingsbefall - KI erkennt die besten Tiere
zum Verkuppeln]
In Tänikon TG betreibt die landwirtschaftliche
Forschungsanstalt des Bundes, Agroscope, eine «Future
Farm». Gleich daneben hat die
Ostschweizer Fachhochschule (OST) ein Institut
für «Smart Farming» und andere
intelligente [und ausspionierbare und hackbare]
Systeme eröffnet. An der Eröffnung der OST
zeigte sich, so die «NZZ», wie weit die
Technologie bereits ist. Mittels
Satellitenbildern wird die Bodenbeschaffenheit
vermessen, und Künstliche Intelligenz (KI)
hilft, Schädlingsbefall zu erkennen.
Tinder für Kühe
Algorithmen berechnen sogar, welches Zuchttier
genetisch am besten zu einer Kuh passt. Doch
Drohnen sind nur ein Puzzlestück. Gigantische
Datenmengen werden von neuronalen Netzwerken
verarbeitet, um den Bauern zu unterstützen.
[Industrielle Bauernbetriebe:
KI überwacht Felder und Plantagen - Roboter
und Drohnen bringen auf KI-Befehl Wasser,
Dünger oder Pestizide - die Bauern verweigern
das teilweise]
Feld wird bewässert
So zeichnete die Universität Zürich in einer
Medienmitteilung bereits im Oktober ein
Szenario, das an Science-Fiction erinnert:
Intelligente Systeme überwachen den Zustand von
Kartoffelfeldern oder Apfelplantagen. Zufuhr von
Wasser, Dünger und sogar
Schädlingsbekämpfungsmitteln – alles
vollautomatisch!
Zwischen Effizienz und Kontrollverlust
Weniger Arbeit, gleiche oder sogar bessere
Erträge: Jubeln die Bauern? Mitnichten. Laut
Niggli empfinden viele Bauern die neuen
Technologien als «Kontrollverlust», da sie
Verantwortung an Maschinen abgeben müssen.
[Fall Melkroboter - in rund 14% der Zürcher
Milchbetriebe vorhanden]
Wenn ein Bauer sich verletzt, kann er seine
Wunde verpflegen oder einen Kollegen um Hilfe
bitten. Fällt jedoch ein Melkroboter aus, muss
ein Experte hinzugezogen werden. Selber
reparieren? Kaum möglich. Nicht nur das ist ein
Problem: Im August wurde der Melkroboter eines
Zuger Milchbauers Opfer eines Cyberangriffs! Die
Hacker fordern Lösegeld – eine Kuh stirbt.
Dennoch setzt rund jeder siebte Zürcher
Milchviehbetrieb bereits auf Melkroboter und
andere Automatisierungen.
Was Drohnen betrifft, wollen die wenigsten
Bauern selbst Hand anlegen. Eine Lizenz ist
erforderlich und nicht einfach zu bekommen.
Deshalb greifen viele auf externe Dienstleister
zurück.
Schwindende Tradition
Hinzu komme, dass die Technologisierung vieler
Bauernhöfe im Konflikt zu traditionellen
Vorstellungen steht. Das klischeehafte Bild der
Heidi, die in den Alpen Kühe melkt, wirkt
nostalgisch. Trägt sie künftig aber eine
Virtual-Reality-Brille und einen Roboter-Arm?