4.11.2001:
Viagra macht Frauen Lust - Viagra am besten im
Doppelpack
In: Kabel 1 Text 4.11.2001Tafel 541
<Sildenafil
(Viagra), der Wirkstoff, der Männern mit
Erektionsschwäche hilft, scheint auch Frauen mit
sexuellen Problemen die Lust zurückzubringen. Dies
haben US-amerikanische Wissenschaftler
herausgefunden. Ihr Fazit: Die tägliche Einnahme von
100 Milligramm Viagra verbesserte die vaginale
Durchblutung, Feuchtigkeit, Muskelspannung und
Empfindungsfähigkeit deutlich. Die Frauen empfanden
laut "Medical Tribune Online" zudem wieder mehr
Spass am Sex.>
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22.10.2001: Delphis Dämpfe machten
"high"
in: ARD-Text 22.10.2001Tafel
553
<Aus einer Erdspalte unter dem Tempel von Delphi
trat nach Erkenntnissen von US-Forschern ein
berauschendes Gas aus. Die Weissagerinnen der Antike
haben sich demnach von ihren meist mehrdeutigen
Prophezeiungen in Dämpfe gehüllt, die Ethylen
enthielten. Das berichtet das Hamburger Magazin
"Geo" in seiner Novemberausgabe. Ethylen sei noch
vor rund 100 Jahren auch als Narkosemittel verwendet
worden. In geringer Menge eingeatmet rufe es
Euphorie hervor. In höheren Mengen wirkt es
narkotisch und kann zum Tod führen.>
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17.11.2001:
Leberkrebs: Impfungen schützen
in: SAT 1 Text 17.11.2001Tafel 502
<Mit einer Hepatitisimpfung liessen sich viele
Fälle von Leberkrebs vermeiden, meinen Experten des
Robert-Koch-Institutes. Die Leberentzündung
Hepatitis B ist demnach eine der häufigsten Ursachen
für Geschwüre in dem Organ. Die Impfung biete eine
wirksame Vorsorge. Eine Hepatitis-Erkrankung werde
oft erst nach Jahren erkannt. Nicht alle Patienten
hätten die typischen Symptome wie eine gelb gefärbte
Haut, so die Forscher. Eine Diagnose erfolge häufig
erst, wenn es zu spät ist.>
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21.1.2002:
Frauen bevorzugen Geruch des Vaters
In: ARD Text 21.1.2002Tafel
551
<Frauen mögen Männer, deren Geruch sie
an ihren eigenen Vater erinnert. Diesen Schluss
ziehen US-Forscher aus einer Untersuchung, bei der
sich Frauen beim Schnüffeln an Männerhemden für den
Geruch entschied, der ihnen am sympathischsten war.
Das Ergebnis zeigt, dass Töchter ihre Vorliebe für
bestimmte Gerüche von einer genetischen Frequenz
bekommen, die sie vom Vater erben.Die Autorin der Studie identifiziert die
ererbte Eigenart als Sequenz im Human Leukocyte
Antigen (HLA). Danach spielt HLA auch eine wichtige
Rolle bei der Immunreaktion des Körpers.>
-----
9.5.2002:
Künstliche Netzhaut für Blinde
In: ARD-Text 9.5.2002 Tafel 554
<"US"-Wissenschaftler haben eine künstliche
Netzhaut entwickelt, die blinden Menschen hilft,
zumindest wieder Licht [Hell] und Dunkel zu
unterscheiden. Nach US-Medienberichten wurde die
künstliche Retina an 6 erblindeten oder fast blinden
Patienten erfolgreich erprobt. Einige von ihnen
konnten wieder Licht erkennen, andere sogar Formen
und Gesichter identifizieren. Die künstliche
Netzhaut enthält einen Microchip von der Grösse
eines Nadelkopfes. Er enthält 3500 Solarzellen, die
wie die Netzhaut Licht aufnehmen und in ein Signal
für das Gehirn umwandeln.>
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23.5.2002:
Anti-Zecken-Mittel
In: SAM Pro7, 23.5.2002 12:59-13:58
Gute Anti-Zecken-Mittel sind Zanzarin, Nexa Lotte,
Antan und Tovasis. Test von Anti-Zecken-Mitteln: Das
Mittel auf eine Kupferplatte aufsprühen, eine Zecke
auf die Kupferplatte legen, abwarten, ob die Zecke
auf die Haut geht (wirkungsloses Mittel) oder sich
fallen lässt (gutes Mittel).
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17.7.2002:
Schokolade gab es schon vor 2600Jahren
In: ARD-Text 17.7.2002 Tafel 553
<Schon vor mindestens 2600 Jahren haben die
Menschen ihre Liebe zur Schokolade entdeckt. Das
haben US-Wissenschaftler bei chemischen
Untersuchungen alter Keramikgefässe aus
Mittelamerika nachgewiesen, wie das britische
Wissenschaftsmagazin "Nature" berichtet. An
Grabbeigaben in der Maya-Ausgrabungsstätte Colna auf
der Halbinsel Yucatan wurden Spuren von Theobromin
entdeckt, einer anregend wirkenden Substanz der
Kakaobohne. Der Mensch hat den Kakao demnach schon
rund 1000 Jahre früher genutzt als bisher
angenommen.>
-----
16.9.2002:
Wechseljahre beim Mann
in: ARD-Text 16.9.2002 Tafel 546
<Immer mehr Männer leiden nach Angaben des
Mediziners unter Wechseljahrsbeschwerden. Bundesweit
litten 5-10 Mio. Männer an Symptomen wie
Hitzewallungen, Nervosität und sexuellen Störungen,
sagt der Endokrinologe Rolf-Dieter Hesch von der
Universität Konstanz dem Magazin "Geo Wissen". Dabei
reagierten nicht nur Männer über 55, sondern immer
häufiger auch Jüngere auf körperlichen und
psychischen Stress mit einem sinkenden
Testosteron-Spiegel. Die Verabreichung von Hormonen
zum Ausgleich sei aber umstritten.>
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16.9.2002:
Vitamine gegen Augenschäden
In: Sat1-Text Tafel 502 16.9.2002
<Um die Sehkraft auch im Alter zu erhalten, sollten
Senioren unter Umständen Vitaminpräparate zu sich
nehmen. Besonders wichtig seien Vit. A sowie Vit. C
und E, so die deutsche Seniorenliga in Bonn. Aber auch
Mikronährstoffe wie Beta-Karotin sowie Selen und Zink
sollten in ausreichendem Masse vorhanden sein, um der
altersbedingten Augenkrankheit "Makuladegeneration"
vorzubeugen, von der in Deutschland 2 Millionen
Menschen betroffen seien.>
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16.9.2002: Beim Wegschauen weniger
Schmerzen
In: Pro7-Text 16.9.2002 Tafel 542
<Patienten sollten besser wegschauen, wenn sie eine
Spritze bekommen. Der "Piks" schmerze dann weniger,
berichtet die "Ärzte Zeitung". Bei einer Studie wurden
Freiwillige in den Arm gepikst. Dabei wurde die
Aktivität in dem für das Fühlen zuständigen Bereich
des Zentralen Nervensystems gemessen. Diese war
deutlich grösser, wenn die Probanden auf die Spritze
schauten. Am heftigsten war der Schmerz, wenn die
Patienten durch eine Lupe zuschauten.>
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11.3.2011: Je nach Jahreszeit und
Sonneneinstrahlung schwankt die Aufnahmefähigkeit
bei Medikamenten
La luz solar influye en la capacidad
de absorción de los medicamentos
Das Sonnenlicht beeinflusst die
Aufnahmefähigkeit bei Medikamenten
de / aus:
http://www.cronicaviva.com.pe/index.php/ciencia-y-tecnologia/ciencia/14899-la-luz-solar-influye-en-la-capacidad-de-absorcion-de-los-medicamentos
Viernes, 11
de Marzo de 2011 06:32 (Lima)
Freitag, 11.
März 2011, 6:32 Uhr (Lima-Zeit)
ESTOCOLMO.- La luz solar
influye en la capacidad de absorción que
tienen los medicamentos en el cuerpo humano,
por lo que puede variar con cada estación
del año, según se desprende de un estudio
realizado por el Instituto Karolinska
(Suecia), que revela por qué los fármacos
tienen diferentes efectos en cada persona.
El trabajo, que será publicado próximamente
en la revista Drug se basa en el análisis de
cerca de 70 mil pacientes que fueron objeto
de un seguimiento regular de los niveles de
drogas en su sangre.
Los medicamentos analizados servían para
reforzar el sistema inmune tras un
trasplante de órganos. Posteriormente, se
compararon las muestras tomadas durante los
meses de invierno con las de finales del
verano.
Un análisis más detallado mostró que las
concentraciones de fármacos como el
tacrolimus y sirolimus, que se usan para
prevenir el rechazo del órgano trasplantado,
varían a lo largo del año en función de los
distintos niveles de vitamina D que existen
en el cuerpo.
Según aclaran los investigadores, la
capacidad del cuerpo para formar la vitamina
D depende de la luz solar, por ello la
conexión entre la luz del sol, la vitamina D
y las variaciones en la concentración de
fármaco depende de la activación de la
vitamina D, que aumenta la cantidad de una
enzima conocida como CYP3A4.
"Si aumenta la capacidad de absorción, se
requerirán dosis más altas de un medicamento
para lograr el mismo efecto", afirma uno de
los autores de la investigación, Jonatan
Lindh, que apunta que será más investigación
para confirmar los resultados que, "en el
futuro", predice, "tendrá consecuencias para
muchos fármacos".
"Estos resultados ofrecen un modelo
completamente nuevo para explicar las
diferencias individuales en los efectos de
los medicamentos, y para averiguar cómo el
entorno puede influir en la capacidad del
cuerpo para hacer frente a las toxinas",
concluye. Andina.
ESTOCOLMO. - Das Sonnenlicht
beeinflusst die Aufnahmefähigkeit der
Medikamente im menschlichen Körper, die somit
je nach Jahreszeit variieren kann. Dies besagt
eine Studie des Karolinska-Instituts
(Schweden), die herausfinde, wieso die Pillen
bei verschiedenen Personen verschieden wirken.
Die Arbeit, die in der Zeitung "Drug"
demnächst publiziert wird, basiert auf der
Analyse von fast 70.000 Patienten, bei denen
der Medikamentengehalt im Blut regelmässig
untersucht wurde.
Die analysierten Medikamente dienten zur
Stärkung des Immunsystems wegen
Organtransplantationen. Dann wurden die
Blutproben der Wintermonate mit denjenigen der
Sommermonate verglichen.
Eine genauere Analyse zeigte, dass die
Medikamentenkonzentrationen wie Tacrolimus und
Sirolimus, die eingenommen werden, um das
Abstossen eines Organs zu verhindern, je nach
dem Gehalt von Vitamin D im Körper variierten.
Gemäss den Wissenschaftlern hängt die Bildung
von Vitamin D selbst vom Sonnenlicht ab. Somit
hängt die Konzentration des Medikaments im
Blut von der Sonne ab.Vitamin D erhöht die
Menge des Enzyms CYP3A4.
"Wenn die Aufnahmefähigkeit sich erhöht,
braucht es höhere Dosen an Medikamenten, um
denselben Effekt zu erzielen", versicherte
einer der Autoren, Jonatan LIndh, der darauf
hinweist, dass weitere Untersuchungen nötig
seien, um die Resultate zu bestätigen. "In
Zukunft wird dies aber Konsequenzen für viele
Medikamente haben."
"Diese Resultate bieten ein völlig neues
Modell, um die verschiedenen, individuellen
Wirkungen von Medikamenten zu erklären, und um
herauszufinden, wie die Umwelt die
Aufnahmekapazität im Körper beeinflussen kann,
um Vergiftungen zu verhindern",
schlussfolgerte er. Nachrichtenagentur Andina.
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12.8.2011: Forschung: Medikamente müssen je
nach Mann oder Frau unterschiedlich sein, weil die
Stoffwechsel sehr verschieden sind: <Entwicklung
geschlechtsspezifischer therapien und Medikamente
müsse vorangetrieben werden>
aus: Der Standard online: Studie mit 3.000 Menschen:
Grosse Stoffwechsel-Unterschiede bei Frauen und Männern;
12.8.2011;
http://derstandard.at/1313024079482/Studie-mit-3000-Menschen-Grosse-Stoffwechsel-Unterschiede-bei-Frauen-und-Maennern
<Geschlechtsspezifische Behandungsmöglichkeiten
sollen vorangetrieben werden.
München - Forscher des Helmholtz Zentrums München
haben erhebliche Unterschiede bei
Stoffwechselprodukten im Blut von Frauen und Männern
entdeckt. Deshalb müsse die Entwicklung von
geschlechtsspezifischen Therapien und Medikamenten
vorangetrieben werden, schreiben die Wissenschaftler
im Journal "PLoS Genetics".
An der repräsentativen Untersuchung beteiligten
sich mehr als 3.000 Menschen. Sie ist Teil der
größeren Kora-Studie, die seit 20 Jahren die
Gesundheit tausender Bürger aus dem Raum Augsburg
untersucht, um Auswirkungen von Umweltfaktoren,
Verhalten und Genen zu erforschen.
Epidemiologen, Bioinformatiker und Biochemiker
wirkten an der Untersuchung mit. Es sei die weltweit
erste Studie, die fachübergreifend genetische
Einflüsse auf den geschlechtsspezifischen
Stoffwechsel untersuche, sagte der Biochemiker Prof.
Jerzy Adamski.
Unterschiede bei Lipiden und Aminosäuren
Unterschiede zwischen Frauen und Männern fanden
sich bei 101 von 131 untersuchten
Stoffwechselprodukten, vor allem bei Lipiden und
Aminosäuren. Die Forscher verknüpften nun genetische
Daten und Stoffwechsel-Profile aufgrund von
Berechnungen des Bioinformatikers Karsten Suhre.
Dies ermögliche neue Erkenntnisse die Ursachen und
den Verlauf bestimmter Krankheiten betreffend, hieß
es. Zugleich könne dies Ansätze für neue Therapien
und Medikamente bieten, so die Experten. Außerdem
könnten auf dieser Grundlage Marker für die
Früherkennung von Krankheiten entwickelt werden.
"In ihrem molekularen Profil müssen Männer und
Frauen in zwei komplett unterschiedliche Kategorien
eingeteilt werden", schreiben die Epidemiologen
Professor Thomas Illig und Kirstin Mittelstrass.
"Das heißt, dass wir auch geschlechtsspezifische
Ansätze für die Behandlung von Krankheiten
brauchen."
Als nächstes wollen die Wissenschafter eine größere
Anzahl von Stoffwechselprodukten untersuchen und die
Ergebnisse anhand weiterer Studien mit anderen
Teilnehmern bestätigen. (APA)
22.10.2011: Für alte Menschen sind viele
Medikamente krankmachend - die "Priscus-Liste"
aus: Welt online: "Priscus-Liste": Arzneimittel
können alte Menschen krank machen; 22.10.2011;
http://www.welt.de/gesundheit/article13674053/Arzneimittel-koennen-alte-Menschen-krank-machen.html
<Krank durch Arzneimittel:
Was absurd klingt, betrifft vor allem viele ältere
Menschen. Die sogenannte "Priscus-Liste" zeigt
Ärzten, welche Medikation unpassend ist.
Experten warnen vor vielen Arzneimitteln im Alter:
„In Deutschland sind rund zehn Prozent der
Krankenhauseinweisungen bei Menschen über 65 Jahren
das Ergebnis von falschen oder zu hoch dosierten
Medikamenten“, sagte Prof. Gerd Glaeske vom
Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen in
Köln. Dort trafen sich Experten zum Deutschen
Kongress für Versorgungsforschung.
„80 Prozent aller Arzneimittel werden von Menschen
eingenommen, die über 65 Jahre alt sind“, sagte
Glaeske. Grundsätzlich gebe es zwei Hauptprobleme
bei älteren Patienten.
„Erstens leiden Menschen im höheren Alter
gleichzeitig an mehreren Krankheiten. Durch die
Behandlung treten dann nicht selten Wechselwirkungen
auf, die mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden
sind.“
Zweitens ließen im Alter die
Körperfunktionen nach. „Arzneimittel werden
beispielsweise langsamer durch die Niere
ausgeschieden, so dass der Wirkstoff dann auch
länger im Körper bleibt.“ Dann sei der Schaden durch
Medikamente oft größer als der Nutzen.
Um dies zu verhindern, haben Forscher von der
Universität Witten/Herdecke Ende 2010 die sogenannte
„Priscus-Liste“
veröffentlicht. Dort sind 83 Arzneimittelwirkstoffe
aufgeführt, die die Gesundheit älterer Patienten
gefährden können. Mit Hilfe der Liste sollen Ärzte
hinterfragen, ob ein Medikament tatsächlich
verordnet werden muss oder ob es Alternativen gibt.
Allerdings sei es für den behandelnden Mediziner
oft schwer, den Überblick zu behalten, da viele
ältere Leute bei mehreren Ärzten gleichzeitig in
Behandlung seien, sagte Glaeske.
Antibiotika
Nitrofurantoin -> andere Antibiotika (gemäss
Antibiogramm): Cephalosporine, Cotrimoxazol,
Trimethoprim, nicht medikamentöse Massnahmen nutzen
Anticholinergika
Antihistaminika
Hydroxyzin
Clemastin
Dimetinden
-> Alternativen: andere Sedativa, Hypnotika,
nicht sedierende Antihistaminika, solche ohne
anticholinerge Eigenschaften: Cetirizin,
Desloratadin, Loratadin, Mizolastin, Azelastin,
Ebastin
Chlorphenamin -> Alternative: Paracetamol, andere
nicht hirngängige Antihistaminika, Antihistaminika
ohne anticholinerge Eigenschaften
Triprolidin -> Alternative: Paracetamol,
Nasensprays mit Alpha-Sympathomimetika, andere nicht
hirngängige Antihistaminika, Antihistaminika ohne
anticholinerge Eigenschaften
-> Alternative: zur medikamntösen Behandlung
einer Demenz vom Alzheimer-Typ:
Acetylcholinesterase-Hemmer Memantin
Antiepileptika
Phenobarbital
-> Alternative: andere Antiepileptika:
Lamotrigin, Valproinsäure, Levetiracetam,
Gabapentin, bei Langzeittherapie prophylaktische
Gabe von Vitamin D.
========
28.10.2011: Wenn Patienten die Medikamente
nicht so nehmen, wie der Arzt sagt - das kostet
jährlich Milliarden
aus: Welt online: Medikamenteneinnahme: Jeder zweite
Patient setzt sein Leben aufs Spiel; 28.10.2011;
http://www.welt.de/gesundheit/article13685965/Jeder-zweite-Patient-setzt-sein-Leben-aufs-Spiel.html
<Die Hälfte aller
Patienten hört nicht auf den guten Rat vom Arzt.
Schwere Erkrankungen sind die Folge.
Wer die Anweisungen seines Arztes nicht befolgt,
zahlt am Ende womöglich mit seinem Leben – die
Kassen kostet die fehlende Therapietreue jährlich
Milliarden.
Die Hälfte der Patienten in Industriestaaten hört
Studien zufolge nicht auf Anweisungen des Arztes und
steigert so erheblich das Risiko für
Herz-Kreislauf-Krankheiten und Schlaganfälle. Darauf
hat die Deutsche Schlaganfall-Hilfe am Freitag in
Gütersloh anlässlich des Weltschlaganfalltags am 29.
Oktober hingewiesen.
Bis zu zehn Milliarden Euro Mehrkosten entstünden
dem deutschen Gesundheitssystem jährlich allein
durch fehlende Therapietreue, sagte die
Stiftungschefin Brigitte Mohn laut Mitteilung. „Zu
viele Patienten wissen oft nicht um die
Gesamtzusammenhänge zwischen ihrer Erkrankung und
ihres beeinflussbaren Verhaltens auf ihre
Gesundheit.“
„Immer noch landen viele Medikamente im Mülleimer
und verordnete Hilfsmittel verstauben in der Ecke“,
berichtete die Stiftung. Gerade bei
Schlaganfall-Patienten seien aber die
kontinuierliche Einnahme
von Medikamenten und der regelmäßige Einsatz
von Hilfsmitteln entscheidend.
Die Experten beriefen sich auf eine Studie der
Weltgesundheitsorganisation von 2003, wonach in
Industriestaaten nur 50 Prozent der Patienten eine
gute Compliance erreichen. Das ist der medizinische
Fachbegriff für strenges Durchhalten einer Therapie.
Anzeige
Auch schwer verständliche Beipackzettel von
Medikamenten trügen nur dazu bei, dass der Patient
die vom Arzt empfohlene Therapie nicht durchführe,
meint die Stiftung: "Verklausulierte Formulierungen
auf Beipackzetteln tragen häufig eher zur
Verunsicherung der Patienten bei, als dass sie zur
Einnahme motivieren.“ Die Organisation hat eine
„Übersetzungshilfe“ dafür erstellt. Sie ist unter www.schlaganfall-hilfe.de
zu finden.
Insgesamt leiden den Angaben zufolge fast eine
Million Bundesbürger an den Folgen eines
Schlaganfalls. Nach Schätzungen komme es jährlich
zu rund 250.000 neuen Schlaganfällen. Rund 20
Prozent der Schlaganfall-Patienten sterben laut
Stiftung innerhalb von vier Wochen, mehr als 37
Prozent innerhalb eines Jahres. Rund die Hälfte der
Überlebenden Schlaganfall-Patienten bleibe ein Jahr
nach dem Ereignis dauerhaft behindert.
Ein Schlaganfall entsteht durch eine verminderte
Blutversorgung im Gehirn, oftmals hervorgerufen
durch eine Gefäßverstopfung durch ein Blutgerinsel.
epd/dpa/AK>
========
29.6.2012: <Wechselwirkung: Wie
Krankheiten vor anderen Krankheiten schützen> -
spezielle körperliche Funktionen bei Krankheiten
können Wirkungen haben, die vor anderen
Krankheiten schützen
-- wer eine Krebskrankheit überstanden hat, bekommt zu
33% weniger Alzheimer
-- Allergiker haben ein hyperaktives Immunsystem, das
viele Krebsarten automatisch nicht entwickeln lässt
-- Cholesterin schützt vor bakterieller
Lungenentzündung
-- Cholesterin stärkt auch die Hirnzellen
-- Fettzellen wandeln bei Frauen das Testosteron in
Östrogen um und gleichen so die Wechseljahre aus und
führen zu mehr Lust am Sex
-- Speckpolster bewirken die Stimulation des
Belohnungszentrums bei jedem Essen, so dass die Leute
weniger anfällig für negative Süchte werden
-- Depressive haben ein hochaktives Immunsystem, das
Infektionskrankheiten besser abwehrt
-- starke Infektionskrankheiten bewirken Depression,
um "abzuschalten"
aus: Welt online; 29.6.2012;
http://www.welt.de/gesundheit/article107301464/Wie-Krankheiten-vor-anderen-Krankheiten-schuetzen.html
<Krebspatienten
erkranken nur selten an Alzheimer und Parkinson.
Auch für viele andere Leiden konnte gezeigt
werden, dass sie vor anderen Erkrankungen
schützen. Doch was steckt dahinter?
Von Jörg Zittlau
[Es gibt viele
Krankheiten, aber nur eine "Gesundheit" - die
"Gruppierung" der chronischen Krankheiten]
Der Schweizer Schriftsteller Walter Ludin beklagte
einmal: "Warum gibt es Krankheiten in der Mehrzahl,
Gesundheit aber nur in der Einzahl?" Und tatsächlich
kommen viele Leiden oft als teuflische Duos oder
sogar Trios.
Etwa 25
Prozent der Bundesbürger ab 55 Jahren haben
mindestens zwei chronische Erkrankungen, und ab 80
Jahren liegt die Quote sogar bei 67 Prozent. So geht
Diabetes oft Hand in Hand mit Bluthochdruck, während
viele Rheumapatienten gleichzeitig ein schwaches
Herz haben und eine Grippe oft eine Lungenentzündung
im Gepäck hat.
[Wer einmal Krebs
hatte, bekommt zu 33% weniger Alzheimer als der
Durchschnitt]
Aber es
geht auch anders herum. Ein
französisch-amerikanisches Forscherteam konnte jetzt
nachweisen, dass Krebs offenbar vor Alzheimer
schützt. Die Wissenschaftler beobachteten
zehn Jahre lang 1278 Männer und Frauen, die bei der
Basisuntersuchung kognitiv völlig gesund waren, von denen aber
176 eine Tumorerkrankung überstanden hatten.
Krebskranke sterben vor dem
typischen Alzheimer-Alter
Am Ende
des Beobachtungszeitraums hatten 221 der Probanden
eine Alzheimer-Demenz entwickelt, doch
Krebspatienten waren nur wenige darunter. "Wenn der
Einfluss von Alter, Geschlecht und Raucherstatus
herausgerechnet wurde", so Studienleiterin Jane
Driver vom Boston Medical Center, "hatten die
Krebspatienten ein um 33 Prozent geringeres
Alzheimer-Risiko".
Das war
auch dann der Fall, wenn die früh verstorbenen
Patienten nicht in der Analyse berücksichtigt
wurden. Das verringerte Risiko hat also nichts damit
zu tun, dass Krebskranke meistens früher sterben und
dadurch gar nicht erst das typische Alzheimer-Alter
erreichen, sondern damit, dass sie über einen
speziellen Schutzfaktor verfügen – wobei dieser bei
tabakbedingten Tumorarten besonders groß ausfällt.
Ein Lungenkrebspatient etwa hat ein um 74 Prozent
geringeres Risiko für eine Alzheimer-Demenz.
Doch wie
lässt sich dieser Effekt erklären? Die
Wissenschaftler vermuten als Ursache eine genetisch
bedingte Neigung zum programmierten Zelltod, der
Apoptose. Sie sorgt dafür, dass stark veränderte
Zellen sich nicht weiter vermehren, sondern
Selbstmord begehen. Sie können sich dadurch nicht zu
bösartigen Geschwüren auswachsen, was sicherlich
wünschenswert ist.
Wenn
jedoch die Neigung zur Apoptose besonders stark ist,
kann dies dazu führen, dass empfindliche Zellen wie
die Hirnneuronen ihr Selbstzerstörungsprogramm
aktivieren, obwohl ihr Fortbestehen noch gar kein
Problem darstellt, eigentlich sogar erwünscht ist.
So wird
aus dem Schutz- ein Hirnzerstörungsprogramm. Daher
bekommen gesunde Menschen eher Alzheimer als
Krebspatienten, deren Apoptose-Schwäche die
Hirnzellen vor dem Untergang schützt. Bei Parkinson
war dieser Mechanismus bereits bekannt, nun ist er
auch für Alzheimer belegt.
Heuschnupfen verringert
Krebs-Risiko - [weil das hyperaktive Immunsystem die
Krebszellen und krebsauslósende Substanzen
vernichtet]
Vermutlich würden Menschen lieber in der Demenz
versinken, als unerträgliche Krebsschmerzen ertragen
zu müssen. Ihre Chancen darauf sind umso größer,
wenn sie Heuschnupfenprobleme haben. "Eine Reihe von
Untersuchungen der letzten Jahre hat gezeigt, dass manche
Krebstypen bei Menschen mit Allergien seltener
vorkommen als bei Nichtallergikern", berichtet
Reiner Hartenstein vom Bund deutscher Internisten.
Dies gelte vor allem für Tumoren in Mundhöhle,
Speiseröhre, Bauchspeicheldrüse, Gebärmutter,
Haut, Darm und Gehirn.
Der
Grund: Das
hyperaktive Immunsystem des Allergikers schießt
auch auf Krebszellen und auf potenziell
krebsauslösende Substanzen. Beim gesunden
Menschen können Pollen, an die Problemstoffe wie
Pestizide oder Schwermetalle angedockt haben, tief
in den Körper eindringen, doch beim
Heuschnupfenpatienten werden sie schon früh
energisch bekämpft und schließlich abtransportiert.
Wer also
im nächsten Frühjahr wieder eine Niesattacke nach
der anderen erlebt, kann sich damit trösten, dass
dabei diverse Krebsauslöser ausgeprustet werden.
[Asthma begünstigt Lungenkrebsrisiko]
Wer aber
schon beim allergischen Asthma angelangt ist,
besitzt ein höheres Lungenkrebsrisiko, weil der
Schleim den Abtransport von Schadstoffen blockiert.
Cholesterin schützt vor
bakterieller Lungenentzündung
Dafür
können sich infarktgefährdete Menschen wiederum über
diverse Schutzeffekte gegenüber Krankheiten freuen.
Ein Forscherteam konnte nämlich zeigen, dass
Cholesterin vor den lebensbedrohlichen Folgen
einer bakteriellen Lungenentzündung schützt,
indem es die infektionsbedingten Schädigungen im
Gewebe verringert.
Für Studienleiter und Intensivmediziner Michael
Bauer vom Uniklinikum Jena steht fest, dass das
berüchtigte Gallenfett bei einer Lungenentzündung
"auf der guten Seite" kämpft: "Unser Ergebnis ist
ein Argument gegen exzessive Cholesterinsenkung als
Präventionsmaßnahme – sie mindert das
Abwehrpotenzial im Fall einer Infektion."
[Cholesterin stärkt auch die
Hirnzellen]: Speiseplan aus Innereien, Speck, Sahne,
Eiern und Aal
Aber
Cholesterin wird nicht nur für die Lungen, sondern
auch für die Membranen der Hirnzellen benötigt.
Göttinger Forscher entdeckten im Laborversuch, dass eine
cholesterinreiche Diät den Verlauf des
Pelizaeus-Merzbacher-Syndroms lindert. Bei
dieser Erkrankung fehlt den Hirnzellen das Myelin
für ihre elektrische Isolierung, sodass es zu
erheblichen Funktionsstörungen kommt und Kinder in
ihrer motorischen und geistigen Entwicklung
zurückbleiben. Eine Therapie gibt es bislang nicht –
und da wäre es schon eine Sensation, wenn man diese
Erkrankung ausgerechnet durch einen Speiseplan aus
Innereien, Speck, Sahne, Eiern und Aal bekämpfen
könnte, die sonst als Todfeinde des gesunden Herzens
gehandelt werden.
[Fettzellen verwandeln
Testosteron in Östrogen - 5 kg Übergewicht bei
Frauen lindert Wechseljahre und bewahrt die Freude
am Sex]
Zu diesen
Todfeinden zählt normalerweise auch das Übergewicht,
doch diese Betrachtungsweise ist ebenfalls zu
einseitig. Denn Fettzellen verwandeln Testosteron zu
Östrogen, was gerade Frauen in den Wechseljahren
helfen kann. Die Mailänder Gynäkologin
Alessandra Graziottin fand heraus, dass ein mäßiges
Übergewicht von fünf Kilogramm den über 50-jährigen
Frauen die Freude am Sex bewahrt. Ihre Fettdepots
sorgen nicht nur für weibliche Rundungen, sondern
erhalten aufgrund ihrer Östrogenproduktion auch die
Libido.
Speckpolster bewahren vor Sucht
[und bringen ein Glücksgefühl im Belohnungszentrum
durch Essen]
Dass Speckpolster zum Glück beitragen können, belegt
auch eine Studie an über 9000 US-Amerikanern, die vom
Group Health Institute in Seattle durchgeführt wurde.
Demnach gleiten adipöse Menschen mit einem BMI (Body
Mass Index) über 30 seltener in die Sucht. "Sie
greifen zu 22 Prozent seltener zu Tabak, Alkohol und
anderen Drogen", so Studienleiter Gregory Simon.
Mögliche Erklärung: Das Belohnungszentrum der Dicken
wird schon durch die opulenten Mahlzeiten und das
Fettgewebe genug aktiviert, sodass keine stärkeren
Reize mehr gebraucht werden.
Depressive haben hochaktives
Immunsystem - [leichtere Abwehr von Infektionen]
So wie
das Übergewicht zum Glück, so kann dessen Gegenteil,
die Depression, zur Abwehr von schweren Krankheiten
beitragen. Gleich mehrere Studien konnten
nachweisen, dass depressive Menschen über ein
hochaktives Immunsystem verfügen und
dadurch Infekte
oft erfolgreicher abwehren als ein geistig
gesunder Mensch.
Ein
Forscherteam der University of California hat die
derzeit bekannten Gen-Varianten untersucht, die
hinter einer Depression stecken, und dabei
festgestellt, dass jede einzelne von ihnen mit dem
Immunsystem verknüpft ist. Was Studienleiter Andrew
Miller als deutlichen Hinweis darauf interpretiert,
"dass die Evolution depressive Symptome und die
Immunabwehr genetisch zusammengeschmiedet hat, um
tödlichen Infektionen die Stirn zu bieten". Nach dem
Muster: Nichts hilft besser gegen gefährliche Keime
als ein starkes Immunsystem und der Rückzug aus dem
gesellschaftlichen Miteinander.
Die Liaison von Depression und
hochaktivem Immunsystem funktioniert indes nicht nur
in eine Richtung. Schwere Infekte können das
Immunsystem zum Ausschütten von Botenstoffen
anregen, die bis zum Hirn wandern und dort für miese
Stimmung sorgen. Von der Grippe zur Depression ist
es also nur ein kurzer Weg – und dann wird aus
beiden Krankheiten doch wieder ein teuflisches
Duo.>
[Nein: Die betroffene Person wird angehalten, ruhig
zu sein um auszuspannen].
========
9.12.2012: Gewisse Lebensmittel verstärken
oder schwächen die Wirkung von Medikamenten
aus: Welt online: Wirkmechanismen: Welche Nahrung
Medikamente unwirksam macht; 9.12.2012;
http://www.welt.de/gesundheit/article111875921/Welche-Nahrung-Medikamente-unwirksam-macht.html
-- übermässiger Konsum von Grapefruitsaft hemmt einige
Stoffwechsel- und Verwertungsprozesse, kann bewirken,
dass Medikamente in höheren Konzentrationen im Blut
sind, kann z.B. die Wirkung von Blutdrucksenkern
erhöhen, kann den Abbau von Medikamenten behindern, so
dass mehr Nebenwirkungen auftreten, kann Muskelmasse
abbauen, kann Niere und Rückenmark schädigen
-- Johanniskraut kann eine Enzymwirkung beschleunigen
und den Abbau von Medikamenten beschleunigen, die dann
wirkungslos bleiben, kann auch Anti-Baby-Pille hemmen,
kann Medis gegen Transplantabstossung hemmen und einen
Organverlust bewirken
-- Milchprodukte binden Kalzium, wenn in Medikamenten
Kalzium ist, so dass das Medikament dann fast komplett
ausgeschieden wird
-- stark kalziumhaltige Mineralwasser binden Kalzium,
wenn in Medikamenten Kalzium ist, so dass das
Medikament dann fast komplett ausgeschieden wird
Der Artikel:
<Grapefruitsaft kann die
Wirkung von Blutdrucksenkern stark erhöhen. Milch
und Antibiotika vertragen sich nicht. Und sogar
Mineralwasser kann die Wirksamkeit mancher
Arzneien im Körper verändern.
Für viele
gehört die Grapefruit zu einem gesunden Frühstück
einfach mit dazu. Gerade im Winter, wenn das Angebot
an Beeren und Kernobst nachlässt, ist sie eine
willkommene Vitaminbombe. Doch die bittere
Zitrusfrucht trägt ein ebenso bitteres Geheimnis:
Sie hemmt eine ganze Reihe von wichtigen
Stoffwechsel- und Verwertungsprozessen.
Bemerkbar
macht sich das vor allem bei der Einnahme bestimmter
Medikamente. Wenn ihr Abbau gehemmt ist, können sie
zu schweren Nebenwirkungen führen.
Herzmedikamente im Fokus
Zurzeit gibt es 43 Wirkstoffe,
bei denen der übermäßige Genuss von
Grapefruit-Produkten gefährlich werden kann. Bald
könnten es aber noch deutlich mehr werden, zumindest
wenn sich der Trend der letzten Jahre fortsetzt. Die
Einführung neuer Rezepturen und Wirksubstanzen hätte
dazu geführt, dass jedes Jahr sechs neue Medikamente
mit einer bekannten Wechselwirkung zur Grapefruit
hinzugekommen seien, schreibt der Kanadier David
Bailey von der University
of Western Ontario im Fachmagazin "Canadan
Medical Association Journal".
In seiner aktuellen Übersichtsarbeit warnt der
Pharmakologe vor dem unachtsamen Genuss der
Zitrusfrucht.
Irritierende Testergebnisse
Bailey
weiß, wovon er spricht. Er selbst war es, der den
Effekt der Grapefruit vor über 20 Jahren entdeckt
hat. Damals wollte der Pharmakologe eigentlich eine
ganz andere Wechselwirkung testen. Er wollte prüfen,
wie gut sich Alkohol mit einem bestimmten
Bluthochdruckmittel verträgt. Um festzustellen,
welche Nebenwirkungen allein auf den Alkoholkonsum
zurückzuführen waren, brauchte Bailey zwei
Studiengruppen: Eine, die tatsächlich Alkohol und
Medikamente bekommt und eine andere, die das
Blutdruckmittel ohne Zusätze einnimmt.
Wer aber
zu welcher Gruppe gehört, das durften weder
Wissenschaftler noch Probanden wissen. Sonst hätte
das Ergebnis schließlich verfälscht werden können.
Dabei gab es jedoch ein Problem: Alkohol hat einen
strengen, brennenden Geschmack.
Hätte er
den Studienteilnehmern Pille und Schnaps allein
gegeben, hätte sofort jeder gewusst, zu welcher
Probandengruppe er gehört.
Bittere Grapefruit gegen bitteren
Alkohol
Der
Pharmakologe musste also ein Mischung finden, in der
der Geschmack des Alkohols vollkommen überlagert
wird. Nach einigen gescheiterten Geschmacksproben
fand er schließlich ein geeignetes Getränk: zweifach
konzentrierten Grapefruit-Saft. Tatsächlich konnte
kein Studienteilnehmer schmecken, ob dieser nun mit
Alkohol gemischt war oder eben nicht. Die Studie
schien zu funktionieren.
Doch
schon früh stellte Bailey etwas völlig Unerwartetes
fest: Die Blutkonzentration des Medikaments war bei
den Teilnehmern auf das Dreifache erhöht, und zwar
sowohl in der Test- als auch in der Kontrollgruppe.
Schnell wurde klar, dass nur der Grapefruitsaft
daran schuld sein konnte.
Enzyme machen Pharmakologen das
Leben schwer
Mittlerweile
weiß man, wieso die Zitrusfrucht den
Medikamentenspiegel so massiv beeinflussen kann. Die
Inhaltsstoffe der Grapefruit hemmen das sogenannte
Cytochrom-3A4-Enzym, kurz CYP3A4 genannt. Das
Schlüsselenzym sitzt im Gewebe von Leber und Darm
und hemmt dort den Effekt vieler Medikamente. CYP3A4
initiiert nämlich einen entscheidenden Schritt des
Medikamentenabbaus.
Wird
dieses Enzym also durch Grapefruitsaft gehemmt, dann
erreicht der Wirkstoff höhere Blutkonzentrationen.
Dies kann
besonders dann drastische Folgen haben, wenn ein
Medikament üblicherweise nur schlecht ins Blut
aufgenommen wird. Über diese Eigenschaft gibt die
Bioverfügbarkeit eines Arzneimittels Auskunft. Sie
zeigt an, wie viel von dem geschluckten Wirkstoff
tatsächlich im Blut landet. Hat das Medikament eine
hohe Bioverfügbarkeit, dann wird fast die gesamte
Dosis in den Blutkreislauf aufgenommen.
Ist die
Bioverfügbarkeit jedoch gering, dann kommt auch nur
ein geringer Prozentsatz des Medikaments überhaupt
im Blut an. Der Rest wird einfach ausgeschieden und
hat damit keine Wirkung auf den Körper.
Körper nimmt manche Wirkstoffe
nur schwer auf
Ein gutes
Beispiel dafür ist das Felodipin, ein
Bluthochdruckmedikament. Wer fünf Milligramm von
diesem Arzneimittel schluckt, nimmt nur 0,75
Milligramm auf – denn die Bioverfügbarkeit von
Felodipin liegt bei gerade einmal 15 Prozent. Kommt
allerdings eine ausreichende Menge an Grapefruit mit
ins Spiel, dann kann die aufgenommene Wirkstoffmenge
auf das Dreifache ansteigen.
Dieser
drastische Anstieg kann dem Patienten schnell bitter
bewusst werden. Die Überdosierung macht sich nicht
selten durch Nebenwirkungen bemerkbar.
Kopfschmerzen, ein
schneller Pulsschlag und ein plötzlicher
Blutdruckabfall sind klassische Nebenwirkungen bei
einer Überdosierung von Bluthochdruckmedikamenten.
Noch schlimmer kann es bei der Einnahme anderer
Tabletten kommen. So müssen beispielsweise
Medikamente gegen Herzrhythmusstörungen, sogenannte
Antiarrhythmika, besonders sorgsam dosiert werden.
Steigt
ihr Spiegel unerwartet an, dann kann genau das
passieren, was durch sie eigentlich verhindert
werden sollte. Wird die optimale Wirkungsdosis
überschritten, können lebensbedrohliche
Herzrhythmusstörungen entstehen.
Auch Cholesterinsenker sind
betroffen
Doch
Grapefruitsaft kann nicht nur Nebenwirkungen von
Kreislaufmedikamenten provozieren. Denn auch
bestimmte Cholesterinsenker, sogenannte Statine,
verschiedene Krebsmedikamente und Immunsuppressiva
werden über das CYP3A4-Enzym abgebaut. Ebenso wie
bei Bluthochdruckmitteln und Antiarrhythmika kann
die Hemmung dieses Abbauprozesses zu kritischen
Medikamentenspiegeln führen.
Je mehr
sich von dem Wirkstoff im Kreislauf ansammelt, umso
eher treten Nebenwirkungen auf. So kann eine
Überdosis Statine klassischerweise zu einem rapiden
Verlust an Muskelmasse führen. Ein Zuviel an
Krebsmedikamenten und Immunsuppressiva schädigt
Niere und Knochenmark.
Im Zweifel den Hausarzt fragen
Muss die
Grapefruit also aus dem Speiseplan vieler Patienten
vollkommen verbannt werden? Nicht unbedingt, meint
Klaus Mörike, stellvertretender Abteilungsleiter des
Instituts für Klinische Pharmakologie und
Toxikologie am Universitätsklinikum
Tübingen.
Er rät zu
einer genauen Rücksprache mit dem Hausarzt.
"Grapefruitsaft-Getränke können, je nach
Zubereitungsart, ganz unterschiedliche
Konzentrationen an Wirksubstanzen aufweisen.
Nebenwirkungen treten oft erst dann auf, wenn der
Saft in großen Mengen getrunken wird", sagt Mörike.
Johanniskraut ist kritisch
Vielfach
werden diese Mengen gar nicht erst erreicht.
Nebenwirkungen, die auf die Grapefruit allein
zurückgeführt werden können, sind im Alltag deshalb
eher selten. Viel häufiger sind dagegen
Wechselwirkungen einer ganz anderen Substanz, die
oft gedankenlos mit anderen Medikamenten zusammen
genommen wird. Beim Johanniskraut genügen bereits
kleine Mengen, um große Schäden zu verursachen.
Die
Heilpflanze gilt als Geheimtipp bei leichten
depressiven Verstimmungen, denn sie kann rezeptfrei
in der Apotheke gekauft werden.
Mörike
warnt jedoch davor, "verschreibungsfrei" mit
"vollkommen unbedenklich" gleichzusetzen.
"Rezeptfreie Arzneimittel werden oft nicht als
Medikamente wahrgenommen. Patienten unterschätzen
leider häufig die möglichen Wechselwirkungen mit
anderen Wirkstoffen", sagt er. Tatsächlich wirkt
Johanniskraut nicht nur auf die Botenstoffe des
Nervensystems, sondern eben auch auf das
CYP3A4-Enzym – allerdings ganz anders als die
Grapefruit. Beide Substanzen haben quasi
gegensätzliche Effekte.
Während
die Grapefruit das Enzym hemmt, führt der Konsum von
Johanniskraut zu einer Induktion von CYP35A. "Eine
Induktion bewirkt, dass ein bestimmter
Stoffwechselschritt schneller und häufiger abläuft",
erklärt Mörike. Dem zugrunde liegt meist eine
gesteigerte Enzymproduktion, die durch das
Johanniskraut angeheizt wird.
Rezeptfrei heißt nicht
nebenwirkungsfrei
Das
folgende Problem ist offensichtlich: Je mehr
Enzym-Moleküle zur Verfügung stehen, umso schneller
wird auch der Wirkstoff abgebaut. In so einem Fall
nehmen nicht die unerwünschten Wirkungen zu, sondern
die erwünschten Wirkungen nehmen ab. Wenn
Johanniskraut beispielsweise mit der Antibabypille
kombiniert wird, kann die Frau unerwartet schwanger
werden.
Wird die
Arzneipflanze zusammen mit Tabletten gegen eine
Transplantatabstoßung eingenommen, droht manchmal
sogar der Organverlust. Der rezeptfreie Erwerb von
Johanniskraut ist daher nur scheinbar eine
Erleichterung. Meist ist der Besuch beim Hausarzt
unumgänglich, um eventuelle Wechselwirkungen vorab
auszuschließen.
[Medikamente
nicht mit Milchprodukten einnehmen: Kalzium bindet
Medikamente und dann wird das Medi ausgeschieden
statt verwertet]
Bei dieser Gelegenheit kann der Patient dann auch
gleich all die anderen möglichen Wechselwirkungen
besprechen, die im Beipackzettel eines jeden
Medikaments aufgelistet sind. Oft stehen dort
nämlich Warnungen, an die der Behandelte nie gedacht
hätte – geschweige denn, dass er sich diese erklären
könnte. So findet sich in manch einer
Packungsbeilage den Hinweis, die Tabletten nicht
zusammen mit Milchprodukten einzunehmen. Grund dafür
ist diesmal keine veränderte Aktivität des
CYP3A4-Enzyms, sondern vielmehr eine chemische
Eigenschaft.
Manche
Antibiotika und manche Anti-Osteoporosemittel binden
Komplexe mit Kalzium. Diese sind zwar nicht direkt
schädlich, aber eben auch nicht nützlich. Die
Kalzium-Wirkstoff-Komplexe können nicht in den
Blutkreislauf übertreten und werden einfach
ausgeschieden. Wer derartige Tabletten mit einem
Glas Vollmilch herunter spült, nimmt also nur einen
Bruchteil des notwendigen Wirkstoffs in den Körper
auf.
[Stark kalziumhaltige Mineralwasser]
Ähnliche Effekte wurden sogar für stark
kalziumhaltige Mineralwasser beschrieben. Wer
wirklich sicher gehen will, nimmt seine Tabletten am
besten mit einem Schluck Leitungswasser ein.
Prinzipiell gibt es nur wenige
Nahrungs- und Genussmittel, die erwünschte und
unerwünschte Wirkungen von Medikamenten
beeinflussen. Diese wenigen sollten aber auch
bekannt sein. Ansonsten läuft der Patient Gefahr,
nie die optimale Dosis an Wirkstoff zu bekommen.
Dagegen kann dann auch kein gesundes Frühstück
helfen.>
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11.9.2013: "39% der Medikamente in
Deutschland sind überflüssig oder sogar
gefährlich"
aus: Rheinische Post online: Nutzlos, gefährlich oder
voller Nebenwirkungen: Diese Medikamente kann man sich
sparen; 11.9.2013;
http://www.rp-online.de/gesundheit/medizin-und-vorsorge/diese-medikamente-kann-man-sich-sparen-1.3666093
<VON TANJA WALTER
Bremen (RPO).39
Prozent der deutschen Arzneimittel sollen nach
Einschätzung von Pharma-Kritikern überflüssig oder
sogar gefährlich sein. Allein der Blick auf die
Liste der Erkältungsmittel decke Produkte auf, die
eigentlich niemand braucht. Wir haben mit
Arzneimittel-Experten gesprochen.
Menschen, die starke Schmerzen
leiden, sind vielleicht schon mit dem Wirkstoff
Metamizol behandelt worden. Bekannt ist es vielen
durch den Marktschlager Novalgin, das seit 1952 auf
dem Markt ist. "Es ist ein hocheffektives
fiebersenkendes Schmerzmittel, mit wenigen häufig
vorkommenden Nebenwirkungen", erklärt Prof. Bernd
Mühlbauer, Direktor des Instituts für Pharmakologie
am Klinikum Bremen Mitte. Der Haken: "Einige seiner
Nebenwirkungen sind zwar selten aber tödlich."
Deutschland als
Arzneimittelfeldversuch
So führt es sehr selten zu einer
Schockreaktion oder lässt die Zellbildung im
Knochenmark versiegen. Dadurch werden auch keine
weißen Blutkörperchen mehr gebildet. Die
Immunabwehr bricht zusammen. "Setzt diese Reaktion
ein, endet sie häufig tödlich. Das ist das
Schlimme. Man kann meist nichts mehr tun", sagt
Mühlbauer. Agranulozytose nennt man diese
Reaktion. Was den Bremer Pharmakologen und
Vorstandsmitglied der Arzneimittelkommission
beunruhigt ist, dass es seit der Zunahme von
Verschreibungen von Metamizol-Präparaten auch eine
der gefährlichen Agranulozytose gibt, bei der eine
Untergruppe der weißen Blutkörpcherchen
angegriffen wird "Ich bekomme Schnappatmung
angesichts dieser Entwicklung, denn Deutschland
macht da derzeit einen sehr unrühmlichen
Feldversuch", sagt er.
Schwere Entscheidungen um
die Zulassung
Wie schwer es ist zu entscheiden,
ob ein Medikament seine Zulassung verdient oder
nicht, weist der Blick auf die Wirkstoffgruppe der
Gliptine. Deren Einnahme senkt den Blutzucker von
Diabetikern und dadurch soll das Risiko für
langfristige Gesundheitsschäden minimieren. In
Deutschland sind drei zwar zugelassen, aber ihr
Zusatznutzen gegenüber den bisher vorhandenen
Arzneimitteln wird bezweifelt. Weil es keine
Studie, die eine vergleichende Nutzenbewertung
liefert, wissen wir nichts über den
therapeutischen Stellenwert dieser Wirkstoffe,
weshalb sie nur eingeschränkt erstattet werden.
"Tragisch ist: Es kann sogar sein, dass Gliptine
gute Medikamente sind, aber die Studien, die das
zeigen, sind nicht gemacht worden", so Mühlbauer.
Problemfrei sind ebenso wenig die
rezeptfreien Medikamente: Wenn Anne Migräne hat,
dann nimmt sie Thomapyrin Intensiv ein. Helfen
würde wahrscheinlich auch Thomapyrin Classic.
Beide unterscheidet nämlich lediglich eine
Wirkstoffmenge von 0,05 Gramm Paracetamol. Dem
Pharma-Kritiker Prof. Bernd Mühlbauer treibt das
einen Lacher über die Lippen, bevor er ernst
einräumt: "Der Placeboeffekt ist bei jeder
Schmerztherapie ein wichtiger Faktor."
39 Prozent der Medikamente
sind überflüssig
Exemplarisch zeigt sich daran ein
anders gelagertes Manko: 39 Prozent der auf dem
deutschen Markt befindlichen Pillen, Säfte und Co.
halten die Kritiker für unsinnig und überflüssig.
Unter unverzichtbare und lebensrettende
Medikamente mischen sich solche, die überflüssig
sind, weil sie dem Patienten keinen
therapeutischen Nutzen bringen. Ebenso auch
solche, deren Sinnhaftigkeit Pharmakologen wie
Prof. Peter Schönhöfer, ehemaliger Leiter der
Abteilung Arzneimittelsicherheit im
Bundesgesundheitsamt, anzweifeln. Weil sie
Wirkstoffe zusammen bringen, die in ihrer
Kombination als therapeutisch unsinnig gelten.
Unbedenklich sind zum Beispiel
einfache Erkältungspräparate wie Cetebe
antiGrippal Erkältungstrunk Forte nicht. Sie
könnten Sie getrost aus dem Arzneischrank
verbannen. Den Grund liefert Schönhöfer:
"Neben dem Schmerzstiller und Fiebersenker
Paracetamol enthält es einen Wirkstoff, der das
Nervensystem stimuliert, den Blutdruck erhöhen
kann und zudem Herzrhythmusstörungen oder ein
Herzinfarkt auslösen kann." Er hält die
systemische Aufnahme für zu riskant.
Halluzinationen nach
Erkältungstrunk
Die Sorgenfalten treibt ihm zudem
der dritte darin enthaltene Wirkstoff auf die
Stirn. "Dextromethorphan ist ein codeinähnliches
Hustenmittel, das Bewusstseinsstörungen,
Halluzinationen und Panikattacken auslösen kann
und für Sucht sowie kriminellen Missbrauch – wie
in K.o.-Tropfen – bekannt geworden ist". Solche
Wirkungen sind von einem Erkältungsmittel
sicher nicht erwünscht und dem in der Apotheke
Hilfesuchenden weder bewusst noch bekannt.
Ähnlich verhält es sich mit
Präparaten wie Grippostad C, Wick Daymed oder
WickMedi Nait, die alle seiner Meinung nach das
Etikett "Nicht sinnvoll" verdienen. Stattdessen
könnte man sie durch eine Packung Paracetamol –
falls erforderlich – zur Fiebersenkung ersetzen
"40 Milliarden Euro zahlen
wir für Arzneimittel im Jahr. Mehr als acht
Milliarden könnte man einsparen, ohne an
therapeutischer Qualität zu verlieren", moniert
Prof. Bernd Mühlbauer. "Häufig wird argumentiert,
dass den Menschen hierzulande durch die mit dem
Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz 2011
vorgeschriebene frühe Nutzenbewertung der
Fortschritt vorenthalten bleibe. Ich sehe das
anders. Wir sind so besser geschützt vor
überflüssigen Medikamenten."
Wie gefährlich Arzneimittel vom
Aknemittel bis zum Erkältungsbalsam sein können,
lesen Sie hier.
Quelle: wat>
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10.7.2014: <Wenn sich Wirkstoffe in die
Quere kommen> - Chemie-Pillen im Misch-Masch
provozieren gefährliche Effekte
aus: Schweizer Fernsehen online; 10.7.2014;
http://www.srf.ch/gesundheit/koerper/wenn-sich-wirkstoffe-in-die-quere-kommen
<Medikamente
beeinflussen sich gegenseitig. Bei manchen
Kombinationen wirken sie nicht mehr wie erhofft,
in anderen Fällen können die Mischungen sogar
Schäden anrichten.
Je mehr Medikamente eingenommen werden, desto
grösser die Chance, dass es im Körper zu einer
gefährlichen Mischung kommt. Und wie eine aktuelle Studie aus Israel
zeigt, sind Wechselwirkungen gerade zur Ferienzeit
ein Thema. Besonders betroffen: chronisch Kranke,
speziell solche, die Cholesterinsenker, Medikamente
gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder
Gerinnungshemmer einnehmen. Hier spielt es durchaus
eine Rolle, welche Mittel gegen Durchfall oder
Schmerzen eingepackt werden.
Die Einnahme von Herzmitteln und bestimmten
Abführmitteln kann zu Herzrhythmusstörungen
führen.
Erhöhte Blutungsgefahr besteht bei der
Einnahme von Schmerzmitteln auf
Acetylsalicylsäure-Basis in Kombination mit
Gerinnungshemmern.
Johanniskraut beeinträchtigt die Wirkung von
Antibabypille und Immunsuppressiva.
Medikamente gegen die Höhenkrankheit vertragen
sich schlecht mit gewissen
Diabetes-Medikamenten.
Reiseapotheke checken lassen
Eine einfache Checkliste für Laien gibt es nicht.
Im Zweifelsfall lassen Sie Ihre Reiseapotheke vor
der Abreise vom Arzt oder Apotheker überprüfen.
Wichtig ist, dass die Fachperson dabei einen
möglichst umfassenden Überblick über alle
regelmässig eingenommenen und vorsorglich
eingepackten Medikamente hat – rezeptpflichtige
wie rezeptfreie.
basf>
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Australien 13.7.2017: Nach Unfall:
Grosse Zehe wird zum zweiten Daumen GuteAlternativezuProthese:AustralierbekommtZehalsDaumen-Ersatz
https://de.sputniknews.com/panorama/20170713316587309-australier-zeh-daumen-ersatz/
<Bei einem chirurgischen Eingriff hat ein
Australier seinen rechten Großzeh anstelle seines
fehlenden Daumens transplantiert bekommen. Wie der
britische Sender BBC News auf seiner Webseite
schreibt, hatte der 20-jährige Zac Mitchell
während der Arbeit in einer entlegenen Farm in
Westaustralien seinen Daumen verloren.
Original-Tweet: Sydney surgeons cut off bull
ride’s big toe to replace thumb torn off in
accident in remarkable medical feat.
„Ein Bulle hat meine Hand gegen den Zaun
geschlagen“, sagt Mitchell. Andere Arbeiter
in der Farm versuchten, den abgetrennten
Daumen zu retten, und legten ihn in den
Kühlschrank.
Ärzte versuchten zweimal, den abgetrennten Daumen
an die Hand anzunähen, doch ohne Erfolg.
Schließlich entschloss sich der junge Mann für
eine Operation zur Verpflanzung des Großzehs vom
rechten Fuß anstelle des abgetrennten Daumens.
„Das ist eine etwas
verrückte Idee. Sie (die Patienten – Anm. d. Red.)
wollen keine Traumen in einem anderen
Körperteil“, sagt Sean Nicklin, plastischer
Chirurg in einer Klinik in Sydney.
Ohne Daumen würde die Hand viele ihrer
Funktionsfähigkeiten verlieren, während der
Verlust eines Großzehs den Gang nur geringfügig
beeinflussen könne, so der Chirurg.
Die vollständige Rehabilitation von Mitchell soll
zwölf Monate in Anspruch nehmen.>
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24.8.2017: Gel einer Muschel wird
zum medizinischen Klebstoff: Dosima fascicularis Klebstoff aus dem Meer leistet Erste Hilfe
https://www.extremnews.com/nachrichten/gesundheit/43081667b0f84b9
"Freigeschaltet
am 24.08.2017
um 12:22 durch Manuel Schmidt
Kleben ersetzt in der
Medizin oft das klassische Nähen und Klammern. Ein
vielversprechender biobasierter Klebstoff ist das
Gel einer Muschel. Sie produziert es zum
Anheften und nutzt es als Schwimmkörper.
Wegen welcher Eigenschaften gerade dieses Gel in
der Medizin nützlich sein könnte, steht in den
„Nachrichten aus der Chemie“.
Klebstoff zu verwenden, hat in der Medizin
einige Vorteile gegenüber Operationstechniken
wie Nähen und Klammern. Kleber müssen nicht
wieder entfernt werden und wirken als Adhäsiv
sowie Dichtmaterial. Weiche Gewebe wie
Lunge, Leber und Herz lassen sich außerdem
besser kleben als nähen; so werden
sie weniger geschädigt. Biobasierte Klebstoffe
aus der Natur sind gewünscht, da sie
biokompatibel, abbaubar und wasserverträglich
sind.
Unter Wasser kleben Lebewesen effektiv, schnell
und fest mit Proteinen. Die gestielte
Meereichel Dosima fascicularis, eine
Muschelart, sondert ein
schaumartiges Proteingel ab, das verglichen mit
denen anderer Meerestiere besonders weich und
viskoelastisch ist. Das Gel dient der
Meereichel, um sich etwa an Treibholz
anzuheften, und ist so stabil und fest, dass es
sich mit herkömmlichen Chemikalien nicht lösen
lässt. Für den potenziell erfolgreichen Einsatz
in der Medizin sprechen der hohe Wasseranteil
des Gels, der es bioverträglich macht, und
Proteine, die der Mensch durch körpereigene
Enzyme abbauen kann. Der Meereichel-Klebstoff
regt die Körperzellen zum Vermehren an und
verbessert so die Wundheilung, wie eine Studie
zur Biokompatibilität zeigt.
Wie die Meereichel ihren Klebstoff herstellt
und welche Eigenschaften er hat, beschreiben die
Bioklebstoffforscher Ingo Grunwald, Janek von
Byern, Vanessa Zheden und Waltraud Klepal in den
„Nachrichten in der Chemie“. Die PDF-Datei des
Beitrags gibt es bei der Redaktion der
„Nachrichten aus der Chemie“ unter
nachrichten@gdch.de.
Nahezu 60.000 anspruchsvolle Chemiker und
Chemikerinnen aus Wissenschaft, Wirtschaft und
Lehre informieren sich mit den „Nachrichten"
über Entwicklungen in der Chemie, in
angrenzenden Wissenschaften sowie über
gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte.
Kennzeichen der Zeitschrift der Gesellschaft
Deutscher Chemiker sind das breite Spektrum der
Berichte und das einmalige Informationsangebot
an Personalien, Veranstaltungs- und
Fortbildungsterminen.
Quelle: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.
(idw)"
=========
Wien 7.9.2017: Wer am Wochenende
ins Spital eingeliefert wird, stirbt oft im
Spital An diesen Tagen sterben Patienten häufiger:
Forscher belegen „Wochenend-Effekt“
https://de.sputniknews.com/panorama/20170907317345381-krankenhaus-patienten-sterberisiko-wochenende/
"Eine Studie, die anhand von Statistiken
österreichischer Krankenhäuser durchgeführt
worden ist, soll den sogenannten
„Wochenend-Effekt“ belegen - eine Theorie,
laut der Patienten, die am Wochenende in einem
Krankenhaus aufgenommen werden, tendenziell
häufiger sterben. Die Studie ist in der
Fachzeitschrift „Critical Care“ veröffentlicht
worden.
Seit einigen Jahren diskutieren Forscher über
den sogenannten „Wochenend-Effekt“ – den
spürbaren Anstieg von Sterblichkeit unter
Patienten, die an Samstagen und Sonntagen
aufgenommen werden. Paul Zajic von der
Medizinischen Universität Graz und seine
Kollegen wollen nun bewiesen haben, dass dieser
Effekt tatsächlich existiert.
Zajic zufolge zeigt die Studie, dass Menschen, die
am Wochenende in ein Krankenhaus gebracht
werden, ein höheres Sterberisiko haben als andere
Patienten, es würde um 11 bis 15 Prozent höher
liegen. Anders verhalte es sich, wenn sie an einem
Arbeitstag eingeliefert würden.
Diesen Effekt sollten Ärzte sowie Politiker
beachten, so Zajic, da es unfassbar sei, dass
sich im 21. Jahrhundert der Zeitpunkt der
Aufnahme in einem Krankenhaus auf die
Überlebenschance eines Patienten auswirke.
Doch wie ist dieses sonderbare Phänomen zu
erklären? Laut Zajic hängt das damit zusammen,
dass Ärzte am Wochenende komplizierte
Therapiemaßnahmen und Eingriffe seltener
durchführen und diese eher auf die Arbeitswoche
verschieben.
Bislang ist aber nicht eindeutig geklärt, ob es
diesen „Wochenend-Effekt“ tatsächlich
gibt. Vor einigen Jahren war auch eine
Untersuchung im „British Medical Journal“ zu
einem ähnlichen Ergebnis gekommen. Die
Patienten, die gegen Ende der Woche oder am
Wochenende operiert werden, hätten ein höheres
Risiko, an den Folgen des Eingriffs zu sterben,
hieß es."
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19.9.2017: Nun rasieren sich auch
die Frauen - das "Dermaplaning" wirkt wie ein
Peeling Dermaplaning: Gesichtsrasur soll Frauen den
"Glow" geben
http://www.krone.at/videos/lifestyle/gesichtsrasur-soll-frauen-den-glow-geben-dermaplaning-video-587985
<Einer neuer Trend erobert die Badezimmer: Wie
Männer rasieren sich jetzt auch Frauen weltweit
das Gesicht. Angeblich wirkt die Prozedur wie ein
Peeling und trägt so zur Verjüngung der Haut bei.
Genannt wird die Damenrasur übrigens
Dermaplaning.>
<Bei einer Operation haben Ärzte eine
28 Zentimeter lange Metall-Platte im Bauch von
K. J.* vergessen. Ihre Schmerzen wurden als
psychosomatisch abgestempelt.
Das Metallstück in Form einer Schuhsohle ging vor
fast drei Jahren bei einer Operation in
einem Zürcher Spital vergessen und war
seither im Bauch der 49-jährigen K. J.*
eingeschlossen. Obwohl die Frau über Schmerzen
klagte und sich deswegen mehreren Untersuchungen
unterzog, wurde das Stück erst bei der
Sicherheitskontrolle am Flughafen entdeckt,
berichtet Tele Züri.
Beim vergessenen Objekt handele es sich um einen
Spartel, der die Organe beim Zunähen der
Bauchdecke schützt, schreibt der «Blick». Der Chirurg Hani
Oweira habe das 28 Zentimeter lange Stück gestern
erfolgreich entfernt. Die Platte habe vom Becken
bis zur Leber gereicht und der Frau Schmerzen
verursacht.
Entschädigung gefordert
Beat Meier, der Beistand von J., sagt zu Tele
Züri, dass J. in den vergangenen Jahren wegen
Schmerzen bei mehr als einem Dutzend Ärzten war,
die nichts herausfanden. Einer habe sogar
behauptet, dass das Leiden psychosomatischer Natur
sei. Meier pocht jetzt auf eine Entschädigung.
* Name der Redaktion bekannt
(tam)> Kommentar
Ärzte in der Schweinz (Schweiz) sind meistens
herzlos, finden nichts und kassieren nur. Das ist
mit diesem Fall wieder mal bewiesen. Wenn die
gesamte Bevölkerung durch einen Scanner laufen
müsste, würde man in der Schweinz noch viele solche
Metallteile in Körpern finden...
Michael Palomino, 28.9.2017
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Forschung 28.9.2017: Schrauben aus
Eigenknochen für Knochenoperationen - die
"Knochenschraube" Schon im
Einsatz: Forscher entwickeln Schrauben aus
Spenderknochen
http://www.krone.at/591018
<Für die Behandlung von komplizierten
Knochenbrüchen sind seit Jahrzehnten
Schrauben aus Titan oder Stahl im Einsatz.
Nach der Heilung sind sie als
Fixierungselemente jedoch überflüssig.
Grazer Forscher haben für ein Linzer
Start-up nun eine Alternative entwickelt:
chirurgische Schrauben aus
menschlichen Spenderknochen.
Der Linzer Klaus Pastl, Facharzt für
Orthopädie, hat bereits 2013 eine Knochenschraube
für die Behandlung von Brüchen
entwickelt, die anders als herkömmliche
Metallschrauben nicht mehr entfernt werden
muss. Damit soll den Patienten eine weitere
Operation erspart werden und das
Infektionsrisiko sinken, teilte die TU Graz am
Donnerstag mit.
Der menschliche Körper erkenne und
akzeptiere die bekannte Knochenmatrix und
baue sie so um, dass die Stellschraube ein
Jahr nach der Operation im Röntgen nicht
mehr sichtbar ist, heißt es
vonseiten des Linzer Start-ups "surgebright",
das sich auf die Entwicklung von
Transplantaten aus humanen Spenderknochen, die
körperfremde Materialien wie Metall oder
Kunststoff ersetzen, spezialisiert hat.
Schraube wird aus Oberschenkelknochen
hergestellt
Die chirurgische Schraube, die aus dem sehr
kompakten und harten Mittelteil des
menschlichen Oberschenkelknochens hergestellt
wird, wird gemeinsam mit dem Deutschen
Institut für Zell- und Gewebeersatz (DIZG) in
Berlin produziert und kommt laut dem Linzer
Unternehmen bereits in 14 österreichischen
Krankenhäusern zum Einsatz. Die Kooperation
mit dem Institut für Biomechanik der TU Graz
bleibt aufrecht: Gemeinsam entwickeln die
beiden Partner in einem von der
Forschungsförderungsgesellschaft FFG
geförderten Projekt "Bonescrew" neue
Prototypen der Stellschraube für die Fuß- und
Kieferchirurgie.
Je nach Anwendung müsse die Schraube völlig
neu gedacht werden, erklärte der Grazer
Biomechaniker Gerhard Sommer.
Kiefer-Operationen benötigen beispielsweise
maximal 20 Millimeter lange Schrauben, die
aber großen Belastungen standhalten werden -
immerhin handelt es sich bei dem Kiefermuskel
um den stärksten Muskel des menschlichen
Körpers. Entscheidend sei auch das
Ausgangsmaterial.>
========
28.9.2017: Impfungen soll es
bald in Pflasterform geben - ohne Spritzen Tschüss,
Spritze! Bald gibts die Impfung
auch per Pflaster
http://www.20min.ch/schweiz/news/story/19260974
Fototexte:
1. Mark Prausnitz, Professor für
Mikrobiologie am Georgia Institute of
Technology, hält das von ihm mitentwickelte
Mikronadel-Pflaster in der Hand.
2. Mit diesem kleinen Pflaster
soll man sich künftig ganz einfach und
schmerzfrei impfen können. Laut Prausnitz
ist dies viel günstiger, weil es jeder
selbst machen könnte. Das Pflaster könnte
man den Leuten – im Falle einer Pandemie
etwa – sogar per Post nach Hause schicken.
3. Der Impfstoff befindet sich in den
Mikronädelchen in der Mitte des Pflasters.
Wenn die kleinen Nädelchen in die Haut
eindringen, lösen sie sich auf und geben den
Impfstoff frei.
4. Probanden, die sich via Pflaster impften,
gaben zu 96 Prozent an, dass sie dabei
keinen Schmerz verspürten. Die Probanden
waren zudem beeindruckt, wie klein das
Pflaster ist und wie einfach die Impfung
damit geht.
5. Die Reaktion auf den Impfstoff war
ähnlich wie bei der Spritzenimpfung: Bei
einigen war der Impfort danach etwas
schmerzempfindlich. Dort, wo das Pflaster
den Impfstoff abgab, wurde es bei einigen
Testpersonen auch etwas rot und juckte. Das
hielt maximal zwei bis drei Tage an.
6. Die Forscher wollen die Grippeimpfung nun
noch weiter austesten und bis zur Marktreife
entwickeln. Gleichzeitig sollen auch
Pflasterimpfungen für Masern, Röteln und
Kinderlähmung entwickelt werden.
Der Artikel:
<Forscher in den USA haben ein Pflaster
entwickelt, mit dem man Impfstoff verabreichen
kann. In ein paar Jahren soll es auf den Markt
kommen. Beim Bund ist man begeistert.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt,
sich gegen die Grippe zu impfen. Denn die Folgen
der alljährlichen Krankheitswelle sind hoch:
Mehrere tausend Spitalaufenthalte und Hunderte
Tote.
Trotzdem impfen sich in der Schweiz nicht einmal
die Risikogruppen ausreichend gegen Influenza. Mit
dem Problem sind Bund und Kantone nicht allein:
Überall in der westlichen Welt ist die Zahl jener,
die sich gegen die Grippe impfen, tief.
Test mit Pflaster war positiv
Ein Forscherteam vom Georgia Institute of
Technology geht das Problem nun auf ganz neue Art
an: Statt mittels Spritze und schmerzvollem
Nadelstich soll man sich bald durch Aufkleben
eines Pflasters gegen die Grippe schützen können.
Viele kleine Mikronadeln, die auf dem Pflaster
angebracht sind, setzen den Impfstoff in der Haut
frei und lösen sich danach auf.
Ein erster Test des Pflasters mit 100 Probanden
hat alle Erwartungen erfüllt: Die Pflasterimpfung
schützt ähnlich gut wie jene mit der Spritze,
schmerzt nicht und ist gut verträglich. Es braucht
nun weitere Testreihen und Studien. Aber die
ersten Resultate sind so positiv, dass das
Impf-Pflaster in ein paar Jahren auf dem Markt
sein könnte. Gleichzeitig sind die Forscher daran,
Impf-Pflaster gegen Masern, Röteln und
Kinderlähmung zu entwickeln.
BAG: «Einfacher Zugang zu Impfungen ist
wichtig»
Begeistert vom Pflaster ist man beim BAG. «Wir
begrüssen solche Entwicklungen, die das Impfen
vereinfachen», sagt Daniel Koch, Leiter Abteilung
Übertragbare Krankheiten. Dem BAG sei wichtig,
dass die Bevölkerung einen möglichst einfachen
Zugang zu Impfungen habe, was dieses Pflaster
verspreche.
Zur Frage, ob die Pflaster dereinst bei Migros
oder Coop im Regal liegen könnten, will man sich
beim BAG noch nicht äussern. Koch: «Das
Impfverfahren ist noch in den Anfängen. Darum kann
man noch nicht sagen, wie damit in der Schweiz
umgegangen wird.»
So muss das Pflaster nach der Marktreife in den
USA in der Schweiz erst einmal zugelassen werden.
Laut Swissmedic dauert ein Zulassungsverfahren
einer neuen Applikationsart samt neuem Impfstoff
rund zwei Jahre.
(ann)>
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7.1.2017: "Teure" Placebos können Nebenwirkungen haben - der Nocebo-Effekt Nocebo-Effekt: Auch Scheinpräparate können Nebenwirkungen haben
"Scheinmedikamente ohne Wirkstoffe können nicht nur einen heilsamen
Placebo-, sondern auch einen nachteiligen Nocebo-Effekt haben. Das
haben jetzt Forscher des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE)
herausgefunden. Ihren Angaben zufolge verstärkt sich diese Wirkung, wenn
die Patienten glauben, es handle sich bei dem Medikament um ein teures
Mittel.
Für die Studie der deutschen Wissenschaftler erhielten 49
Teilnehmer ein Scheinmedikament. Ihnen wurde gesagt, zu den
Nebenwirkungen des Präparats zähle ein erhöhtes Schmerzempfinden. Eine
Hälfte der Teilnehmer erhielt zudem die Information, das Mittel sei
günstig, der anderen wurde mitgeteilt, es sei teuer. Resultat: Jene
Probanden, die von einem teuren Mittel ausgingen, verspürten mehr
Schmerz als die übrigen Teilnehmer der Studie.
Um die neuronalen Grundlagen zu klären, untersuchten die Forscher die
Teilnehmer mit einer Form der funktionellen Magnetresonanztomographie
(fMRT), die die aktivierten Hirnareale darstellte. Bei
Erwartungseffekten sei das sogenannte modulierende Schmerzsystem von
großer Bedeutung, erläutert Autorin Alexandra Tinnermann vom Institut
für Systemische Neurowissenschaften am UKE in einer Mitteilung der
Hochschule. Erwartungen, die im Frontalhirn entstehen, würden so die
Verarbeitung von schmerzhaften Reizen in tieferen Regionen des
Nervensystems beeinflussen.
"Die Ergebnisse zeigen, dass der Wert eines Medikaments zusätzlich zu
den negativen Erwartungen das Schmerzempfinden beeinflussen kann", so
Tinnermann. "Auch die Verarbeitung von Schmerzreizen im Rückenmark wird
durch diese Faktoren verändert.""
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11.10.2017: Chirurginnen operieren BESSER als Chirurgen -
wegen mehr Regelbefolgung und wegen besserer Kommunikationsfähigkeiten -
Sterblichkeit um 12% geringer! Warum weibliche Chirurgen besser als ihre männlichen Kollegen sind – Forschung
https://de.sputniknews.com/panorama/20171011317814976-chirurgen-frauen-besser-als-maenner/
"Die von den
weiblichen Chirurgen operierten Kranken haben mehr Chancen zu überleben
als diejenigen, die sich von ihren männlichen Kollegen behandeln
lassen. Das berichtet die Fachzeitschrift „British Medicine Journal“.
Demnach
hatten die kanadischen Wissenschaftler eine Forschung im Zeitraum vom
Jahr 2007 bis zum Jahr 2015 durchgeführt, indem sie 100.630 von 3.314
Ärzten operierte Kranke beobachtet hatten. Die Ärzte waren nach solchen
Kriterien wie Geschlecht, Erfahrung, Zahl der Operationen und dem
Krankenhaus, in dem sie arbeiteten, gewählt worden.
Es stellte sich heraus, dass das Sterberisiko um 12 Prozent niedriger
war, wenn der Patient von einer Chirurgin operiert worden war.
Wie der Wissenschaftler Dr. Raj Satkunasiwam meinte, üben Männer und
Frauen die Medizin unterschiedlich aus, obwohl nur wenig erforscht
wurde, wie die Chirurgen sich Fähigkeiten aneignen, welcher
Ausbildungsweise sie folgen und wie das ihre Operationsergebnisse
beeinflussen kann. Die Gründe, warum Frauen bessere Chirurgen sind,
seien ebenso nicht ermittelt worden. Raj Satkunasiwam betonte, dass es
damit verbunden sein dürfte, dass die Frauen den vorgeschriebenen Regeln
öfter folgen und stärker entwickelte Kommunikationsfähigkeiten
besitzen."
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Santa Fé (Nevada, "USA") 25.10.2017: Nervenlähmungen
durch Schimmelallergie bis zur Unbeweglichkeit - das Leben in der Wüste
heilt die Patientin Fast gelähmt und dann zum Selbstversuch
https://bazonline.ch/wetter/allgemeinelage/fast-gelaehmt-und-dann-zum-selbstversuch/story/22889756
Fototext: Nach jahrelanger Leidenszeit kann sie an den meisten Tagen wieder
arbeiten, wandern und sogar laufen: Julie Rehmeyer mit ihrem Hund
Frances.
Der Artikel:
"Bei Julie Rehmeyers Krankheit waren die Ärzte ratlos. Ihr Leben veränderte sich schliesslich in der Wüste.
[Projekt: 2 Wochen in einer schimmelfreien Wüste leben]
Als Julie Rehmeyer im Februar 2012 ins Death Valley in Nevada fährt,
weiss sie nicht, ob sie lebend zurückkehren wird. Es ist in jeder
Hinsicht eine verrückte Idee: Eine Frau, die regelmässig von so heftigen
Nervenlähmungen heimgesucht wird, dass sie bewegungsunfähig wird, fährt
allein, nur mit ihrem Hund Frances und einem Zelt, in die Wüste. «Ich
war mir nicht sicher, ob ich an diese Mission glaubte», meint Rehmeyer.
«Aber wie bisher konnte es nicht weitergehen. Es musste etwas
passieren.»
In der Wüste wollte die 44-jährige Patientin ihre
Theorie bestätigen. Sie glaubte, dass Schimmelpilze sie krank machten.
Winzige Pilze, die überall herumfliegen. Deshalb die Wüste. Sie wollte
mindestens zwei Wochen in einer «absolut schimmelfreien Zone»
verbringen, wie sie sagt. Und deshalb das Zelt, neue Kleidung, die sie
nie zuvor getragen hat, und ein Tagebuch, um aufzuschreiben, was
passieren würde.
[12 Jahre medizinische Behandlungen ohne Resultat: Zeitweise Lähmungen und starke Schmerzen]
Dem Camping-Trip gingen mehr als zwölf Jahre
medizinisches Mysterium voraus. An manchen Tagen war die hochgewachsene
Frau mit den fast hüftlangen blonden Haaren so gelähmt, dass sie sich
nicht mal im Bett umdrehen konnte. «Es fühlte sich an, als hätte jemand
meine Beine durch Elefantenbeine ersetzt und mein Gehirn durch einen
überreifen Pfirsich», erinnert sich Julie Rehmeyer. Der Schmerz war
überwältigend.
Sie sei chronisch müde, behauptete der Arzt. Er wollte sie nur loswerden.
[Stress durch Hausbau und bipolaren Ehemann]
Na
ja, hatte ihr Arzt zu Hause in Santa Fe im US-Bundesstaat New Mexico
anfangs gesagt, sie habe ja auch eine Menge Stress. Rehmeyer steckte
mitten im Hausbau und ihr Mann mitten in einer bipolaren Phase. Aber
kann Stress allein zu Lähmungen führen? Rehmeyer bezweifelte das.
[Wissenschaftsjournalistin erleidet 2006 die Totallähmung - die Diagnosen - die Ärzte wollen sie nicht haben]
Über
die Jahre wurde ihre Krankheit immer schlimmer. Früher war sie Marathon
gelaufen, nun kam sie den Hügel hinter ihrem Haus nicht mehr hoch.
Immer öfter musste die Wissenschaftsjournalistin ihre Auftraggeber um
Aufschub für fällige Artikel bitten. Und dann kam im November 2006 die
Totallähmung. Hatte sie Multiple Sklerose? Parkinson? Einen Gehirntumor?
Ein Neurologe in Washington konnte alles ausräumen: «Neurologisch ist
mit Ihnen alles in Ordnung», beschied er ihr. «Sie haben das chronische
Müdigkeitssyndrom.»
«Müdigkeit?» dachte Rehmeyer. Ist ihm
entgangen, dass ich verdammt noch mal gelähmt bin? «Ich habe
schliesslich verstanden, dass chronisches Müdigkeitssyndrom für den Arzt
bedeutete: Ich kann nichts für Sie tun, bitte verlassen Sie meine
Praxis.»
Angst war ihr ständiger Begleiter - [Mathe studiert, aber ihre eigene Krankheit bleibt ein Rätsel]
Rehmeyer
spricht bestimmt. Sie ist in der Welt der Wissenschaft zu Hause, hat
Mathematik am exklusiven Massachusetts Institute of Technology studiert,
schreibt für renommierte Magazine wie «Discover», die «New York Times»
und die «Washington Post». Es ist ihr anzumerken, dass sie betont
sachlich und seriös bleiben möchte, um auf keinen Fall als durchgeknallt
zu gelten. Sie liebt es, knifflige Mathe-Gleichungen aufzudröseln. Nur
das Rätsel ihrer eigenen Krankheit konnte sie nicht lüften.
[1000e Franken für Medis und Vitamine ausgegeben - am Ende nach der
Scheidung droht Pflegeheim - Lähmungsanfälle - Tests zeigen keine
Krankheit an]
Menschen
mit unerklärlichen Beschwerden gibt es viele. Und wie Rehmeyer
durchlaufen die meisten eine unendliche Odyssee. Auch Rehmeyer gab, wie
viele andere Patienten, zunächst ihre Ersparnisse für die Medikamente
und Vitamine aus, die ihre Ärzte empfahlen. Doch damit ging es ihr kaum
besser, im Gegenteil. So entwickelte die Journalistin bald eine ganz
eigene Art, mit der Krankheit umzugehen, die sie so niederdrückte: Sie
machte sich selbst zum Gegenstand ihrer Recherchen.
Angst war ihr
ständiger Begleiter. Sie fürchtete, mit 39 in einem Pflegeheim zu
landen, nachdem auch ihre Ehe in die Brüche gegangen war. An manchen
Tagen kam sie alleine gar nicht aus dem Bett, an anderen schaffte sie es
zum Lebensmittelhändler nebenan. Sie musste Freunde zu Hilfe rufen,
wenn sie plötzlich von einer Lähmung übermannt wurde und sich nicht
alleine zurückschleppen konnte. Weil viele Standardtests normal
ausfielen, sagten ihr mehrere Ärzte, sie bilde sich die Krankheit nur
ein. Zu der Verzweiflung gesellten sich Selbstzweifel. Hatten die Ärzte
womöglich recht?
Das chronische Müdigkeitssyndrom - [aber die Physio hilft auch nicht - CFS-Patienten müssen eigene Wege gehen]
Die
grösste wissenschaftliche Studie zum chronischen Müdigkeitssyndrom
(CFS), publiziert im renommierten «Lancet,» schien Rehmeyers schlimmste
Befürchtungen zu bestätigen. Die so genannte PACE-Studie kam 2011 zu dem
Schluss, den meisten CFS-Patienten gehe es mit Verhaltenstherapie und
Physiotherapie besser, und jede dritte betroffene Person genese sogar
vollständig. Es hiess, die Patienten seien durch eine Krankheit ausser
Form geraten und trauten sich nun nicht mehr, Sport zu treiben.
«Ich
las das zu einer Zeit, als es mir besonders miserabel ging. Die Studie
empfahl genau das, was ich auch anfangs geglaubt hatte: Ich sei einfach
ein wenig aus dem Training und müsste nur regelmässig Sport machen»,
erzählt die 44-Jährige. «Und in psychotherapeutischer Behandlung war ich
längst. Ich war ja bereit, an mir zu arbeiten und der Sache auf den
Grund zu gehen.» Doch all das half nicht. Fakt war vielmehr: Wenn
Rehmeyer versuchte, sich anzustrengen, lag sie am nächsten Tag komplett
flach. Und allen anderen CFS-Patienten, die sie kannte, ging es genauso.
Die
Studie schien genau die Vorurteile zu bestätigen, mit denen Rehmeyer
und andere CFS-Patienten kämpfen: «Geh einfach raus und treibe Sport!»,
fasste eine Schlagzeile im «Independent» die Ergebnisse zusammen. «Ich
kam mir vor wie ein Vollidiot», sagt Rehmeyer. Sie weiss inzwischen,
dass sie mit ihrer Erfahrung nicht allein ist: Die Amerikanische
Vereinigung für Autoimmunerkrankungen schätzt, dass 40 Prozent aller
Frauen mit schweren Autoimmunleiden von ihren Ärzten erst einmal gesagt
wird, das Problem sitze in ihrem Kopf.
Fragwürdige, schädliche Studie - [CFS-Studie von 2011 ist gefälscht! - die effektive Heilungsrate ist unter 7%]
Es
dauerte fünf Jahre und brauchte das hartnäckige Nachhaken von
kenntnisreichen Betroffenen wie Rehmeyer, bis eine Gruppe
Wissenschaftler die PACE-Studie überprüfte und zu einem ganz anderen
Schluss kam: Erstens waren die Versuchspersonen schlampig ausgewählt.
Denn es war gar nicht klar, ob alle wirklich CFS hatten. Und die
Kriterien für eine Verbesserung ihrer Symptome waren so lax gestaltet,
dass Patienten als geheilt galten, wenn sich ihre Krankheit
verschlimmerte.
Tatsächlich hatten die PACE-Forscher die Kriterien
nachträglich geändert, um ihrer Methode Wirksamkeit bescheinigen zu
können. Hätten sie ihre ursprünglichen Kriterien beibehalten, hätte die
Heilungsrate weniger als sieben Prozent betragen, also nicht höher als
in der Vergleichsgruppe ohne Therapie. Die neue Schlussfolgerung war
eine Kehrtwende: Die Empfehlungen der PACE-Studie seien sogar schädlich
für CFS-Patienten, hiess es. Die amerikanischen Gesundheitsbehörden
revidierten vor Kurzem ihre Therapie-Empfehlungen.
Es geht um Muskelschmerzen mit einer Entzündung des Gehirns und des Rückenmarks.
Rehmeyer
spricht nun lieber von Myalgischer Enzephalomyelitis: Muskelschmerzen
mit einer Entzündung des Gehirns und des Rückenmarks. Oder abgekürzt:
ME/CFS. Das, findet sie, trifft es schon eher, denn Nervenentzündungen
sind definitiv Teil ihrer Beschwerden. Wie bei vielen CFS-Patienten
finden sich auch bei ihr Unregelmässigkeiten im Immunsystem. Sie begann,
genau auf ihre Symptome zu achten und aufzuschreiben, was diese
schlimmer oder besser werden liess.
[Die "Wissenschaft" hat gegen die Myalgische Enzephalomyelitis nichts zu bieten]
Die Selbsthilfe-Foren der
CFS-Patienten machten ihr dagegen Angst, «weil ich sie
unwissenschaftlich fand. Aber je kränker ich wurde, desto besser
verstand ich sie, weil ich sah, wie wenig die Wissenschaft zu bieten
hatte.» Sie vergleicht die Patienten mit Guerilla-Kämpfern: «Sie haben
nicht die Ressourcen wie die grossen Organisationen, aber sie kennen das
Terrain besser und können sich schnell dazu entschliessen, neuen Ideen
nachzugehen.»
[These: Schimmel ist Schuld - der Test: Ein paar Wochen in der Wüste leben]
Auf ihrer Suche nach Heilung stiess sie in den
Selbsthilfe-Foren auf die «Moldies». Diese Patienten machen Schimmel
(«mold») für ihre Beschwerden verantwortlich. Sie kannte zwar Studien,
wonach Schimmelpilze Asthma, Herzrhythmusstörungen oder Allergien
verursachen können. Trotzdem konnte sie sich kaum vorstellen, dass die
Pilze und ihre Sporen junge, gesunde Menschen wie sie in den Rollstuhl
zwingen könnten. Und wo sollte der Schimmel sein? In ihrem Wohnwagen war
nichts zu sehen. Dort lebte sie, seit sie so krank war und nicht mehr
voll arbeiten konnte. Um Geld zu sparen, hatte sie ihr Haus vermietet.
Die «Moldies» sagten ihr, sie müsse für ein paar Wochen in die Wüste ziehen.
Doch
die Geschichten wundersamer Heilung, von denen Patienten in den Foren
berichteten, machten sie neugierig. Es gebe nur eine Möglichkeit
herauszufinden, ob Schimmel die Ursache für ihre Symptome sei, erklärten
ihr die «Moldies»: Sie müsse für ein paar Wochen in die Wüste ziehen.
All ihre Kleidung und persönlichen Gegenstände müsse sie zurücklassen,
denn die könnten kontaminiert sein. Und ihren Hund müsse sie mit Essig
abwaschen.
«Das erschien mir einerseits total verrückt,
andererseits war es ein klar strukturiertes Experiment. Ausserdem war
ich es wirklich leid, im Bett zu liegen», erzählt Rehmeyer. Also Death
Valley. Meilenweit entfernt von anderen Menschen. Würde sie das
schaffen?
Was, wenn eine Totallähmung einsetzen und niemand sie rechtzeitig
finden würde?
[Der Wüstentest bei Santa Fé: Totale Entspannung ohne Ehrgeiz und ohne Stress]
Death Valley: Das war ein symbolisch guter Name.
«Ich war bereit für einen Neuanfang. Und ich fand einen unglaublichen
Frieden da draussen», erzählt sie. «Mein ganzes Leben lang war ich von
Ehrgeiz getrieben. Im Death Valley erschien mir das absurd. Ich war
plötzlich dankbar dafür, überhaupt am Leben zu sein.»
Zurück zum Wohnwagen: Der Härtetest
Es
ging ihr gut genug, ihr Essen aufzuwärmen, den Sand aus dem Zelt zu
kehren und sogar leichte Wanderungen zu unternehmen. Die Zeit in der
Wüste, vor der sie sich so gefürchtet hatte, war relativ unspektakulär.
Aber der wirkliche Test würde die Rückkehr nach Santa Fe sein. Das
hatten ihr die «Moldies» in den Internet-Foren gesagt. Wohnwagen seien
notorische Schimmel-Schleudern, warnten diese Leute. «Wenn ich wieder in
meinen Trailer zurückkehrte, würde ich extreme Symptome spüren.»
[Rückkehr: Der Mikro-Schimmel im Wohnwagen schlägt zu - Schimmelallergie]
Julie
Rehmeyer zeltete nach ihrer Rückkehr die erste Nacht im Garten. Sie
wollte sich den Test für den Morgen aufsparen. Aber sie brauchte
dringend eine Zange. Kurz stürzte sie in den Trailer, mit angehaltenem
Atem, um sich das Werkzeug zu greifen. Binnen Stunden war sie gelähmt.
Ihr ganzer Körper fühlte sich an wie vergiftet. «Ich konnte es nicht
glauben, vielleicht hatten die ‹Moldies› tatsächlich recht?»
Ihr Körper entwickelte sich zu einer Art Detektor für Schimmel.
Als
Wissenschaftlerin war ihr klar, dass eine schlechte Erfahrung noch kein
Beweis ist. In ihrem eben in den USA erschienenen Buch «Through the
Shadowlands» erzählt sie, wie ihr Körper in den folgenden Jahren zu
einer Art Detektor für Schimmel wurde. Wann immer sie sich in Gebäuden
oder Autos aufhielt, in denen Schimmel war, wurde sie gelähmt. Es
brauchte keinen sichtbaren Totalbefall, kleinste Mengen reichten aus:
«Ich fühlte mich, als würde mir der Strom abgedreht.»
Auch auf
wissenschaftliche Erklärungen stiess sie: James Pestka hatte mit seinem
Team an der Michigan State University herausgefunden, dass
Schimmelpilzgifte von der Nase in das Gehirn gelangen und dort
Entzündungen hervorrufen können. Andere Studien zeigen, dass die Gifte
bei Mäusen zu Gehirnentzündungen führen. Möglicherweise reagierte auch
Rehmeyers Immunsystem extrem: Ärzte vermuten nun, dass sie schon auf
kleinste Mengen bestimmter Schimmelpilze allergisch reagiert. Geklärt
ist noch wenig. «Der Mangel an Fördergeldern ist unser grösstes
Problem», sagt Rehmeyer. «Die Krankheit betrifft Zigtausende, aber
solange der Mechanismus nicht richtig erforscht ist, können die Leute
immer sagen, das Problem existiere nur im Kopf.»
Schimmel ist schwer zu vermeiden. Und er kann schnell zurückkommen.
Julie
Rehmeyer gab alles auf: ihren Wohnwagen, ihre Kleidung, alle ihre
Bücher. Schimmel ist schwer zu vermeiden. Und er kann schnell
zurückkommen. Vor Kurzem wurde das Haus ihrer Nachbarn überschwemmt.
Schimmel wuchs, der Wind wehte ihn in ihr Haus: «Und mein Körper spielte
verrückt». Sie fand sich mal wieder im Rollstuhl zurück. Sie musste mal
wieder ausziehen. Derzeit lebt sie noch in einem extra schimmelfreien
Wohnwagen, bis die Krise zu Hause beseitigt ist.
Doch an den
meisten Tagen kann sie wieder arbeiten, wandern und sogar laufen. «Ich
bin fast zu 100 Prozent gesund. Ich lebe ein glückliches Leben. Mir
fehlen die Worte dafür, wie dankbar ich bin.» (Tages-Anzeiger)"
Kommentar: Natron heilt Schimmelallergie
Allergie ist ein Impfschaden. Mit 1 TL Natron in 1 Glas Wasser mit 3 bis
4 EL Apfelessig nüchtern 20 Tage lang eingenommen sollte diese
Schimmelanfälligkeit behoben werden können.
Michael Palomino, 26.10.2017
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Genf 26.10.2017:
Klinik verwechselt Essigsäure 3% mit Essigsäure 98% - Hals von Patient
verbrannt - Berufsunfähigkeit und Millionenklage Spital verwechselt Säure: Entstellter Patient fordert 6 Millionen Franken
http://www.20min.ch/schweiz/news/story/13653574
"Weil eine Genfer Klinik eine Lösung
verwechselte, verbrannten die Ärzte einem Patienten den Hals. Nun will
das Opfer Genugtuung in Millionenhöhe.
Bei einer Operation in der Genfer Klinik Générale-Beaulieu im Jahr
2011 kam es zu einer fatalen Verwechslung: Statt einer Essigsäure in
einer dreiprozentigen Konzentration nahmen die Ärzte eine Lösung mit
einer Konzentration von 98 Prozent. Der heute 60-jährige Patient
verbrannte sich dadurch den Hals und ist seither arbeitsunfähig.
Für den Unfall fordert er nun in einem Prozess, der am Mittwoch in
Genf begann, sechs Millionen Franken von der Klinik. Der Betrag soll in
monatlichen Raten von 26'700 Franken ausbezahlt werden. Der Patient
begründet seine Ansprüche mit jahrelangem Verdienstausfall, seinen
Anwaltskosten und seinen moralischen Verletzungen, berichtet die «Tribune de Genève» (Bezahlartikel). Vor seinem Unfall habe er 400'000 Franken im Jahr verdient.
Bereits 1,5 Millionen Franken erhalten
Werde
der Mann nicht entschädigt, müsse er ein Zivilverfahren anstrengen, das
wieder etwa zehn Jahre daure, sagte sein Anwalt vor Gericht. Dann werde
er zum Sozialfall und müsse im Alter auf Kosten des Staates leben.
Der
Patient hatte bereits früher eine Vereinbarung mit der Klinik
getroffen, die ihm 1,5 Millionen Franken zusicherte, sofern er keine
Beschwerde einlegte. Da sich der Mann nun aber belogen fühlt und das
Gefühl hat, die Beteiligten wollten den Fall herunterspielen, ist er vor
Gericht gelangt.
Klinik sieht sich nicht in der Verantwortung
Weshalb
es zu der Verwechslung kam, wurde bisher nicht restlos geklärt. Der
Anwalt des beim Spital verantwortlichen Apothekers sagte vor Gericht,
sein Mandant habe die besagte Flasche nie gesehen. Der Anwalt des
Chirurgen wiederum sagte, es sei nicht Aufgabe der Ärzte im
Operationssaal, jede Flasche auf ihre Korrektheit zu überprüfen. Dass
die 98-Prozent-Lösung im Saal gestanden sei, sei aussergewöhnlich. Der
Chirurg sei nicht dafür zuständig, das Unvorhersehbare zu planen.
Auch
der Klinikchef sieht sich nicht in der Pflicht. Nach dem Gesetz könne
sein Unternehmen nicht verfolgt werden, wenn der Täter nicht
identifiziert werden kann. Dass sein Unternehmen dem Mann bereits 1,5
Millionen Franken geboten habe, sei allein eine ethische Handlung und
nicht aus rechtlichen Gründen erfolgt, so der Rechtsvertreter der Klinik
vor Gericht. Das Urteil folgt später.
(ehs)"
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27.10.2017: Gynäkologe zeugt über 20 Kinder durch künstliche Befruchtungen mit seinem eigenen Sperma
Mindestens 20 Kinder: Gynäkologe nutzte eigenen Samen für Befruchtungen
http://www.krone.at/595593
"Mehr als 30 Jahre lang erfüllte US-Gynäkologe Donald Cline seinen
Patientinnen ihren Herzenswunsch und verhalf ihnen per künstlicher
Befruchtung zu Schwangerschaft und Kind. Jetzt kommt raus: In mindestens
20 Fällen ist der inzwischen 78 Jahre alte und längst pensionierte
Mediziner selbst der Vater.
Der Doktor aus Indianapolis, US-Bundesstaat Indiana, hatte die Vorwürfe
bisher kategorisch abgestritten. Stattdessen meinte er stets stolz, dass
die Samenspender junge, gesunde Medizinstudenten seien, die höchstens
dreimal ihren Samen bei ihm abliefern durften.
Diese Aussage hat er mittlerweile revidiert, nachdem einige von Clines
biologischen Kindern dem Doktor mithilfe von DNA-Tests auf die Schliche
kamen. Damit kommt eine Lawine ins Rollen, denn jetzt stellt sich die
Frage, wie viele Kinder der heute 78-Jährige noch auf diese Weise
gezeugt hat."
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Russland 31.10.2017: Transplantationsknochen mit neuem Material ähnlich Knochengewebe Russische Forscher erfinden Legierung mit Elastizität menschlicher Knochen
https://de.sputniknews.com/wissen/20171031318108271-russische-forscher-erfinden-legierung-mit-elastizitaet/
"Russische
Wissenschaftler von der Universität MISiS haben zusammen mit kanadischen
Kollegen eine Legierung entwickelt, die dem Knochengewebe bei der
Elastizität ähnlich ist. Der nur aus bioverträglichen Metallen (Titan,
Zirkon und Niobium) geschaffene Stoff kann die Einsatzdauer von
medizinischen Implantaten deutlich verlängern.
Ein Artikel über diese Entwicklung wurde in der Zeitschrift „Materials Science and Engineering: A“ veröffentlicht.
Das menschliche Knochengewebe war eine lange Zeit einmalig in seinen
Eigenschaften – es ist gleichzeitig fest und elastisch, was
jahrzehntelange Arbeit im menschlichen Körper bei ständigen zyklischen
Belastungen ermöglicht. Doch manchmal werden Knochen so stark verletzt,
dass sie ersetzt werden müssen.
In
den letzten Jahren war der verbreitetste Ersatzstoff für Implantate das
Titan, das mit dem Gewebe des menschlichen Körpers verträglich ist.
Doch diese Implantate haben einen Nachteil – sie sind nicht so flexibel
wie Knochen. Das führt oft zur Verletzung des mechanisch-biologischen
Gleichgewichts im Körper.
Das Knochengewebe wird keiner größeren Belastung mehr ausgesetzt –
sie wird von dem härteren Stoff des Implantats übernommen. Im Ergebnis
sterben die Zellen des Gewebes ab, weil der Körper sie nicht mehr für
notwendig hält. Deswegen verschwindet die Verbindung zwischen dem
Implantat und dem Knochen, das Implantat kommt ins Pendeln und muss
selbst ersetzt werden.
Wie auch die Titan-Legierung ist die Legierung Titan-Zirkon-Niobium
resistent gegen aggressive Wirkungen wie der menschliche Organismus.
Wegen einer gleichen Elastizität mit dem Knochen werden die aus dieser
Legierung gefertigten Implantate viel langlebiger.
„Unsere internationale Wissenschaftsgruppe
entwickelt jetzt zusammen mit der Firma KONMET eine industrielle
Technologie zum Anfertigen der Modelle – Stäbchen mit rundem Querschnitt
für künftige Implantate“, sagte Wadim Scheremetjew von der MISiS-Universität.
Um eine innere Struktur in den Produkten der Legierungen zu bilden,
die die beste Kombination der Funktionseigenschaften ermöglichen wird,
ist eine strikte Reihenfolge der Verfahren erforderlich, darunter
verschiedene Typen der Bearbeitung der Modelle mit Druck unter hohen
Temperaturen. Aus den erhaltenen Stäbchen sollen Säulen für Systeme zur
transpedikulären Fixation der Wirbelsäule hergestellt werden.
Solche Systeme werden an der Wirbelsäule befestigt, sie werden zur Behandlung von schwerer Skoliose verwendet.
Die
Säulen aus einer Titan-Zirkon-Niobium-Legierung werden unter den
Bedingungen großer Deformationen während der Nutzung beständig sein,
dank der unbedeutenden Härte wird das Risiko verringert, den Patienten
zu traumatisieren, seine Lebensqualität werde sich verbessern, ergänzt
Scheremetjew.
Die neue ultrafeste Legierung kann auch in der personenbezogenen
Medizin genutzt werden. Die Wissenschaftler haben es gelernt, sie
in Form eines Pulvers von bestimmter Zusammensetzung zu bilden. Das
machte diesen Stoff passend für additive Technologien. Dadurch kann man
mithilfe von 3D-Druck daraus personenbezogene Metall-Implantate mit
einer bestimmten Porosität anfertigen.
„Der Stoff hat einen niedrigen Youngscher Modul
(30-50 Gigapascal), weshalb er besonders elastisch ist und die für das
Knochengewebe notwendige Belastung nicht verhindert. Die Legierung hat
eine hohe Korrosionsfestigkeit. Sie kann als Alternative für
ausländische Entwicklungen (Dynesis, PEEK) genutzt werden, die in der
Medizin aktiv angewendet werden“, so der Traumatologie-Experte,
Alexander Kuleschow.
Die Technologien auf Grundlage des neuen Stoffs können als
stabilisierende Funktionsmethode bei der Behandlung verschiedener
degenerativer Erkrankungen und Deformationen des Rückgrats genutzt
werden.
Die neue Legierung habe große Aussichten in der Traumatologie, Orthopädie und Vertebrologie, sagte Kuleschow."
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Pakistan 9.11.2017: Bub kann Kopf um 180 Grad nach hinten drehen Junge hat "Augen" auch hinten: Sein Kopf dreht sich 180 Grad - VIDEO
https://de.sputniknews.com/videos/20171109318216270-pakistan-junge-kopf-180-grad/
"Dieser Junge aus
Pakistan kann seinen Kopf so weit drehen, dass er sogar sieht, was
hinter seinem Rücken passiert. Über die bizarren Verrenkungskünste des
jungen Pakistani berichtet die Zeitung "Daily Pakistan".
Laut dem 14-jährigen Muhammad Sameer ist diese Biegsamkeit nicht angeboren, sondern das Ergebnis von langjährigen Übungen.
Mit
zehn Jahren soll er einen Schauspieler in einem Hollywood-Horrorfilm
gesehen haben, der seinen Kopf genauso verdrehte. So begann der Junge
mit dem Training und erreichte wenige Monate später sein Ziel.
Die Mutter von Sameer versuchte, ihm diese Tricks zu verbieten.
"Später verstand sie, dass es eine Gottesgabe ist", zitiert die Zeitung den Jungen.
Der 14-Jährige schmiss schließlich die Schule, um mit der Tanzgruppe
"Dangerous Boys" Geld zu verdienen und damit die Familie nach der
Erkrankung seines Vaters unterstützen zu können."
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Irland 6.12.2017: Wer neben einer Viagra-Fabrik lebt, braucht kein Viagra mehr Ein Hauch reicht: Irische Dorfbewohner kriegen Dauerständer von Fabrikdämpfen
https://de.sputniknews.com/panorama/20171206318586864-irland-fabrik-viagra/
"Die Bewohner des
südirischen Dorfes Ringaskiddy, wo sich eine Viagra-Fabrik befindet,
sollen wegen ausgestoßener „Liebes-Dämpfe“ ungewöhnliche Nebenwirkungen
erleben.
Wie die Zeitung „The Times“ berichtet, führen die Fabrik-Emissionen dazu, dass die Anwohner ständig erregt seien. Demnach können sie stundenlang Sex haben.
„Ein Hauch (der Luft – Anm. d. Red.) reicht
aus, und schon hat man einen Ständer. Seit Jahren nutzen wir schon dank
der Fabrik kostenlos Viagra“, zitiert die Zeitung Debbie O’Grady,
Mitarbeiter einer Bar in Ringaskiddy.
Seine Mutter bezeichnete ihrerseits die entstandene Lage als
Gottessegen. Eine andere Dorfbewohnerin sagte, die Wirkung der
Fabrikemissionen habe sogar auf Hunde Einfluss. Ihr zufolge gelang das
Viagra noch in den 1980er Jahren auf sonderbare Weise in die
Wasserleitung.
Die
Viagra-Produktion begann in Ringaskiddy vor fast 40 Jahren. Damals
erlebte das Dorf einen Demographie-Boom. So erhielt der Ort scherzhaft
den Namen „Viagra Falls“ (zu Deutsch: „Viagra-Fälle“).
Mit der Sache sollte eigentlich nicht zu spaßen sein: Eine ständige
Erektion, auch Priapismus und Dauererektion genannt, kann nämlich laut
Medizinern zu erektiler Dysfunktion führen. Die Krankheit wurde nach dem
antiken Gott Priapos benannt, der für Fruchtbarkeit und Sexualität
stand.
Im September wurde berichtet, dass ein Mann aus Kroatien nach einer
Schönheitsoperation schmerzhafte Dauererektionen bekam. Laut der
„Bild“-Zeitung flog der Kroate in den Iran, um sich seine Nase richten
zu lassen. Nach der Narkose habe er dann eine Erektion feststellen
müssen, die nicht nachgelassen habe. Zur Hilfe seien schließlich Ärzte
in Belgrad gekommen."
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22.12.2017: Reagenzglasfötus - 24 Jahre tiefgekühlt - geboren am 25. November 2017 Junge Mutter bekommt bisher ältestes "Schneebaby" aus dem Reagenzglas
http://www.shortnews.de/id/1234190/junge-mutter-bekommt-bisher-aeltestes-schneebaby-aus-dem-reagenzglas
<Emma, so heißt das Baby, wurde in einem Reagenzglas gezeugt,
verbrachte dort tiefgekühlt 24 Jahre und erblickte nun am 25. November
2017 das Licht der Welt.
Babys, die auf
diese Art auf Eis liegen nennt man "Schneebabys". Emma ist nun das
Älteste seiner Art, das jemals erfolgreich zur Welt gebracht wurde.
Die jetzigen
Eltern von Emma hatten keine eigenen Kinder bekommen können, weil der
Vater Mukoviszidose hatte und dadurch nicht zeugungsfähig war. Er findet
aber: "Sie sieht ziemlich perfekt aus dafür, dass sie all diese Jahre
eingefroren war".>
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21.12.2017: Tampon zu lange dringelassen - Entzündung breitet sich aus - beide Beine weg USA: Vergiftung durch Tampon
http://www.shortnews.de/id/1234187/usa-vergiftung-durch-tampon
<Lauren Wasser erfuhr ein dramatisches Schicksal. Das Model verlor
durch Tampons beide Beine. Die 29-Jährige ließ den Tampon zu lange in
ihrem Körper.
Das Model
erlitt infolgedessen einen einen toxischen Schock, die bakterielle
Infektion breitete sich schnell aus, sie erlitt sogar einen Herzinfarkt
und musste künstlich ins Koma versetzt werden.
Sie kann zwar
ihre Beine nicht mehr retten, aber sie möchte andere Frauen warnen."Ich
denke, wir Frauen brauchen mehr Aufklärung über TSS. Es ist Zeit, dass
wir sicherere Produkte verlangen und dass wir erfahren, was da in unsere
Körper gelangt", schreibt Lauren.>
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Syrien 23.12.2017: Da ist ein magnetischer Bub, bei dem das Besteck am Bauch klebenbleibt Fake oder echt? Syrischer Bub scheint total magnetisch zu sein
http://www.krone.at/1599013
<Der kleine Zulfikar Ibrahim aus Syrien hat eine ganze Menge mit
dem Comic-Superschurken Magneto, der in "X-Men"-Filmen in Erscheinung
tritt und den Spitznamen „Meister des Magnetismus“ trägt, gemeinsam:
Gegenstände aus Metall haften wie von einem unsichtbaren Magneten
gehalten am Bauch des Buben, der in der am Mittelmeer gelegenen
Hafenstadt Latakia am Mittelmeer zu Hause ist. Entdeckt habe er seine
Fähigkeit, als ihm eines Tages beim Essen ein Löffel aus der Hand
gefallen und an seinem Bauch hängen geblieben sei, so Ibrahim.>