Flughafen Zürich am 20.8.2022: Koffer-Chaos wegen
Personalmangels:
Koffer-Chaos am Flughafen herrscht weiter – auch nach
den Sommerferien
https://www.watson.ch/schweiz/mobilität/583112718-koffer-chaos-am-flughafen-swissport-und-gewerkschaften-streiten-weiter
Fototexte:
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Einer von mehreren Gängen am
Flughafen Zürich, der mit nachgesandtem Gepäck
vollgestellt ist.
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«Die Branche als Ganzes muss sich
den aktuellen Herausforderungen stellen und Lösungen
finden.» Nathalie Berchtold, Swissport-Sprecherin
Der Artikel:
Am Flughafen Zürich stauen sich Koffer, obwohl
Angestellte zusätzliche Nachtschichten schieben. Es
fehlt an Personal. Doch die Gewerkschaften und Swissport
werden sich nicht einig.
Sarah Serafini
Das wünscht sich niemand: Nach einer langen Reise am
Flughafen Zürich anzukommen und dann vergeblich bei der
Gepäckausgabe auf den Koffer zu warten.
Genau das passiert derzeit aber vielen Passagieren, die
von den Sommerferien in die Schweiz zurückkehren. Weil
ausländische Flughäfen die grossen Gepäckmengen nicht
bewältigen können, bleiben viele Koffer am Abflugort
liegen. Sie müssen nachgeschickt werden – und kommen oft
erst viele Tage später in Zürich an.
Was für die Passagiere unerfreulich ist, bedeutet auch für
die Angestellten der Firma Swissport in Zürich Stress und
Mehraufwand. Sie sind verantwortlich für die
Gepäckabfertigung und müssen die nachgesandten Koffer aus
dem Ausland erfassen, sortieren und zwischenlagern. Per
Kurierdienst werden die Gepäckstücke danach an ihre
Empfänger ausgeliefert.
Dass es während Hochbetriebszeiten wie den Sommerferien zu
solchen Störungen in der Gepäckabfertigungs-Kette kommt,
ist kaum zu verhindern. Doch wer derzeit am Flughafen
Zürich ist, staunt nicht schlecht, denn: In der ganzen
Gepäckausgabe-Halle stehen zwischen den Rollbändern,
entlang den Wänden, überall dort, wo noch Platz ist,
Unmengen an Koffern. Es müssen Hunderte sein. Auf Wägen,
übereinandergestapelt, mit dem Ankunftsdatum beschriftet.
Diese reichen bis zu zehn Tage zurück.
Nathalie Berchtold, Swissport-Sprecherin, bestätigt den
Eindruck: «Es sind rund fünfmal mehr Gepäckstücke als vor
der Pandemie, die derzeit nicht mit den Passagieren in
Zürich ankommen.» Im Juli seien rund 5000 Gepäckstücke aus
dem Ausland an den Flughafen Kloten nachgesandt worden.
«Viele Leute sind ohnehin schon am Limit mit ihrer Energie
und nicht erpicht darauf, noch mehr zu arbeiten.»
Regula Pauli, Gewerkschaftssekretärin des
Verkehrspersonals SEV
Bei Swissport erklärt man den grossen Kofferrückstau mit
dem erhöhten Flugvolumen, einer Häufung an Verspätungen
und Infrastrukturproblemen. Berchtold sagt: «Sicherlich
haben auch Bodenverkehrsdienstleister wie Swissport ihren
Anteil an den aktuellen Problemen. Doch viele Probleme
liegen ausserhalb unseres Einflussbereichs.» Zum Beispiel
Unregelmässigkeiten wie kurzfristige Flugannulationen,
Umbuchungen, kurze Umsteigezeiten an Transitflughäfen oder
Personalengpässe an ausländischen Flughäfen.
Das sieht Regula Pauli, Gewerkschaftssekretärin des
Verkehrspersonals SEV, etwas anders. Auch in Zürich fehlt
es an Personal. «Der Flughafen Kloten ist zwar nicht
Treiber des Koffer-Chaos. Aber Swissport ist aufgrund von
Personalmangel nicht in der Lage, das Problem in
nützlicher Frist zu lösen und die Gepäckstücke
nachzuschicken.»
Um die grosse Gepäckmenge verarbeiten zu können, müssten
die Swissport-Angestellten Nachtschicht schieben. «Doch
viele Leute sind ohnehin schon am Limit mit ihrer Energie
und nicht erpicht darauf, noch mehr zu arbeiten», sagt
Pauli.
Seit Wochen brodelt es bei den Swissport-Angestellten in
Zürich. Das Bodenpersonal am Flughafen klagt über
schlechte Arbeitsbedingungen. Während der heissen Phase
der Pandemie habe sich die Situation noch mehr verschärft,
heisst es. Ende Juni kündeten die Gewerkschaften den
Gesamtarbeitsvertrag (GAV) mit Swissport auf, weil sich
die Firma weigerte, vom Krisen-GAV während der Pandemie
zum regulären GAV zurückzukehren. Ende Juli protestierten
rund 200 Angestellte am Flughafen Zürich mit einem
Pfeifkonzert und Buh-Rufen gegen schlechte
Arbeitsbedingungen.
In der Luftfahrt seien viele verschiedene Dienstleister
als Partner in einem komplexen Ökosystem miteinander
verbunden, erklärt Swissport-Sprecherin Berchtold. «Die
Branche als Ganzes muss sich den aktuellen
Herausforderungen stellen und Lösungen finden.» Dennoch
wurde erkannt, dass noch mehr Personal benötigt wird.
Nachdem bereits über 500 Mitarbeitende im 2022 angestellt
wurden, sollen zusätzliche 150 Mitarbeitende bis Ende 2022
bei Swissport am Flughafen Zürich aufgebaut werden.
Für die Gewerkschafterin Pauli ein optimistisches
Unterfangen. Sie bezweifelt, dass es realistisch ist, so
viele Leute zu finden, die dann auch tatsächlich bleiben.
Denn viele würden unter den jetzigen Arbeitsbedingungen
schnell ausbrennen und das Unternehmen wieder verlassen.
Sie findet: «Swissport muss mit einem neuen GAV auf 2023
darauf hinarbeiten, dass dem jetzigen Personal Sorge
getragen wird. Damit sie nicht künden und motiviert
arbeiten. Es ergibt wenig Sinn, unter denselben schlechten
Bedingungen neue Leute anzustellen.»
Wie es mit dem GAV weitergeht, wird derzeit zwischen
Gewerkschaften und Swissport ausgehandelt. Am
Freitagnachmittag fand ein erstes Treffen statt. Mit
enttäuschendem Ausgang, wie Pauli sagt. «Swissport hat uns
ein Angebot gemacht, bei welchem wir selbst in drei Jahren
nicht zum alten GAV 19 zurückkehren würden.» Das habe man
zurückgewiesen und ein letztes Entgegenkommen
unterbreitet. Die nächste Verhandlungsrunde findet Mitte
September statt.
Kriminelles Koffer-Chaos an Flughäfen in
Deutschland 30.8.2022: Der Koffer wird nachgeschickt
oder nicht - landet im Lost & Found-Büro, das
"überlastet" ist - haufenweise Koffer im Keller - das
"Hausrecht" eines Flughafens blockiert Kontrollen von
aussen - nach 21 Tagen gilt ein Koffer als "verloren
gegangen" + Entschädigung:
Kofferchaos am Flughafen: Das Gepäck kam erst nach der
Rückreise an
https://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/muenchen-kofferchaos-am-flughafen-wenn-das-gepaeck-nicht-mitfliegt-id63779616.html
im Internetarchiv lesen:
https://web.archive.org/web/20220914135029/https://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/muenchen-kofferchaos-am-flughafen-wenn-das-gepaeck-nicht-mitfliegt-id63779616.html
Sabrina Fries
fliegt von München nach Mallorca – ihr Koffer kommt
verspätet an. Zurück in Deutschland verschwindet er
zunächst. Mit ihrer Geschichte ist sie zurzeit nicht
allein.
Sabrina Fries flog mit zwei Freunden am 17. August von
München nach Mallorca – komplett ohne Koffer an Bord.
„Ein Schock für die Passagiere“, berichtet Fries: „Weil
man sich auf den Urlaub freut. Und dann hatten wir
nichts, weil wir alles im Koffer hatten – keine
Kleidung, keine Medikamente, keine Kosmetik.“ Ihren
beiden Freunden wurden die Koffer nachgeliefert – bei
Sabrina Fries klappte das nicht.
Gegenstände im Wert von 1000 Euro waren laut Fries im
Koffer, wenn auch nichts Unersetzbares. Fries musste in Palma de Mallorca alles
neu kaufen: „Die Sachen sind dort um einiges
teurer als in Deutschland“, ärgerte sie sich. Im Gepäck
befand sich auch eine 300 Euro teure Gesichtsbürste, die
sie zu Hause nachbestellte. Den Urlaub noch genießen zu
können, sei schwierig gewesen. Bis zur Rückreise am
Sonntag bekam die 30-Jährige ihr Gepäckstück nicht mehr.
Am Montag, 22. August, wurde es laut Sendungsverfolgung
nach München zurückgeflogen. Unserer Redaktion schrieb
sie am folgenden Freitag, beim Lost & Found Büro von
Eurowings sei sie zweimal vertröstet worden – man sei
überlastet, bitte um Geduld.
Tipp der Verbraucherzentrale: hartnäckig, aber höflich
per E-Mail nachhaken
Trotz mehrerer E-Mails und der Besuche am Flughafen war
die Urlauberin noch nicht wieder mit ihrem Koffer
vereint: Am Mittwoch sei sie schließlich mit einem
Berechtigungsschein zur Gepäckausgabe gelangt. Dort war
ihr Koffer nicht. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
hätten ihr gesagt, sie würden versuchen, den
Koffer im Keller zu finden – dort seien
zahlreiche nachgeflogene Koffer gelagert. Doch Fries
habe aber aus Sicherheitsgründen keinen Zugang.
Julia Zeller, Referentin für Verbraucherrecht bei der
Verbraucherzentrale Bayern, hat wegen des Personalmangels
an den Flughäfen derzeit häufiger als sonst
solche Fälle vorliegen. Sie rät, zunächst den
Kofferverlust zu melden und alle Unterlagen zu behalten,
wie den Papierabschnitt, der belegt, dass das Gepäck
aufgegeben wurde. Und regelmäßig höflich per E-Mail
nachzuhaken. „Dann hilft es wirklich nur, hartnäckig zu
bleiben und zu hoffen, dass der Koffer noch auftaucht.“
Der Flughafen hat aus Sicherheitsgründen das Hausrecht,
wenn er den Zugang zu einer Halle verweigert, müsse man
das hinnehmen.
Nach 21 Tagen gilt der Koffer offiziell als
verloren gegangen, erklärt Zeller: Man habe
dann Anspruch auf eine Entschädigung. Die
Haftungshöchstgrenze liegt dabei bei circa 1600 Euro.
Ein Anwalt lohne sich bei dieser Summe nicht. Man könne
sich aber in Fällen, in denen man trotz Kontakt mit der
Fluggesellschaft nicht weiterkommt, an die
Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr
wenden.
Deutschland 22.6.2023: Kofferchaos total:
Koffer fehlgeleitet - Wartezeit mehrere Wochen - Fehler
mit dem Strichcode am Koffer auf dem Förderband oder
durch das Personal - Blockaden durch Umwicklung, leere
Koffer und Rucksäcke - "Sperrgepäck":
Gepäckchaos an Flughäfen: Was sollten Passagiere tun?
https://www.ndr.de/Gepaeckchaos-an-Flughaefen-Was-sollten-Passagiere-tun,fluggepaeck102.html
Stand: 22.06.2023 13:00 Uhr
An deutschen Flughäfen sind 2022
Zigtausende Koffer fehlgeleitet worden. In Hamburg
diente ein ganzes Terminal als Gepäck-"Parkplatz".
Mancher Passagier wartete wochenlang auf seinen Koffer.
Wie es in diesem Sommer laufen wird, ist ungewiss. Aber
es gibt ein paar Dinge, die man tun kann, um Chaos am
Flughafen zu vermeiden und damit das eigene Gepäck
sicher ankommt.
von Jörg Pfuhl
Oben legen Urlauber ihre Koffer aufs Band und ein
Stockwerk tiefer, im sogenannten Gepäckkeller, fährt,
rutscht und kippt das Gepäck über lange Förderbänder
Hunderte Meter weit. "Die Anlage über beide Terminals
ist ungefähr fünf Kilometer lang. Das Förderband
verbindet unterschiedliche Ebenen miteinander, sodass
wir die Kapazitäten zwischen Terminal 1 und 2 flexibel
steuern können", erklärt der Waldemar Raabe vom
Hamburger Flughafen. Er ist der Chef "im Keller",
spricht selbst aber lieber vom "Umschlagplatz".
[Krieg um Strichcodes auf dem Förderband -
unglaubliche Fehler des Personals]
Im Schnitt fährt ein Gepäckstück drei bis fünf Minuten
durch die Anlage. Es geht vorbei an Scannern und
Kameras, die versuchen, den am Koffer aufgeklebten
Strichcode zu lesen - nicht immer mit Erfolg, wie Raabe
betont: "Beispielsweise liegt das Gepäckstück auch mal
mit dem Barcode auf dem Band, deswegen kann es dann
nicht gelesen werden. Manchmal wurde das Label auch
nicht ordentlich aufgeklebt oder es ist zerknittert."
Alte Strichcodes sorgen für Probleme
Es kommt auch vor, dass noch alte Strichcodes von
früheren Flügen an Koffern kleben. Solche Gepäckstücke
werden aussortiert - und ein Mitarbeiter sucht dann nach
dem Barcode. Ganz schlecht sei es, wenn sich der
Strichcode gar nicht mehr am Gepäckstück befindet und
auch kein Kofferanhänger etwas über den Besitzer verrät,
so Raabe: "Das kann im schlimmsten Fall bis zu sechs
Wochen dauern. Wenn die Kollegen dann tatsächlich
fruchtlos die Suche aufgeben müssen, wird das
Gepäckstück danach in die zentralen Flughäfen
zurückgeschickt. Dort findet entweder eine Versteigerung
statt - oder das Gepäckstück wird entsorgt."
Tipp: Name und Telefonnummer am und im Koffer
Der wichtigste Tipp von Flughafen-Mitarbeiter Raabe ist
deshalb ganz einfach: Jeder und jede Reisende sollte
einen Anhänger mit seinen Daten am Koffer, Rucksack oder
Tasche befestigen: "Mindestens der Name und die
Telefonnummer sollten darauf notiert sein. Das wäre sehr
gut. Die Adresse muss gar nicht sein, das wäre schon zu
viel."
Noch besser ist es, wenn auch im Gepäckstück ein Zettel
mit den jeweiligen Kontaktdaten liegt: "Sollte das
Gepäckstück irgendwann verloren gehen auf der Reise,
vielleicht bei einem Zwischenstopp, hilft es den
Kollegen vom "Lost & Found" beim Identifizieren des
Besitzers, wenn wir solch einen Hinweis im Gepäck finden
können."
Plastikfolien um Gepäckstücke sind ein Ärgernis
Etwa jeder fünfzigste Koffer macht laut Raabe Probleme.
Zu den ärgerlichsten aus seiner Sicht gehört die dünne
Plastikfolie, in die manche Urlauber ihre Koffer
wickeln: "Das führt regelmäßig dazu, dass die
Gepäckstücke in der Sortieranlage haften bleiben und
nicht nach unten in die Zielbox gelangen können. Das
kann bis hin zum Stillstand der Anlage führen."
Leere Koffer und Rucksäcke besser als Sperrgepäck
aufgeben
Wer einen leeren Koffer eincheckt, um zum Beispiel am
Urlaubsort viel einkaufen zu können, sollte dieses
Gepäckstück übrigens nicht am Check-in, sondern am
Sperrgepäckschalter abgeben, rät Raabe: "Leichte
Gepäckstücke bleiben in der Anlage stehen, zum Beispiel
bei den Kontrollgeräten der Bundespolizei. Das hat
technische Gründe. Das sollten Reisende also bedenken.
Übrigens auch, dass sich Rucksäcke überall verhaken und
verklemmen können. Auch die sollten deshalb unbedingt
beim Sperrgepäckschalter aufgegeben werden."
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die
Aufgabe von Sperrgepäck keinen Aufpreis kostet. Ein
Rucksack oder Leerkoffer gehen dann nicht aufs
Förderband, sondern werden händisch verladen.
Flughafen Hamburg hofft auf wenig Probleme im Sommer
Laut Daten des IT-Dienstleisters SITA kam im Jahr 2022
jeder 130. Koffer entweder verspätet oder überhaupt
nicht am Ziel an. Wie das in diesem Jahr am Airport in
Hamburg laufen wird, kann Flughafen-Sprecherin Janet
Niemeyer noch nicht sagen: "Das ist davon abhängig, wie
es an den größeren Flughäfen wie Frankfurt, London und
Amsterdam funktioniert. Wenn dort die Gepäck-Beladung
und -Entladung funktioniert, haben wir auch hier bei uns
kein verspätetes Gepäck." Der wichtigste Hebel dafür
wäre mehr Personal, so Niemeyer: "Wir hatten im
vergangenen Jahr auch Kollegen aus Griechenland hier.
Die sind auch in diesem Jahr wieder da, zusätzlich
weitere Kolleginnen und Kollegen aus der Türkei."
Tracker sind keine Garantie, dass Gepäck schneller
gefunden wird
Misstrauische Passagiere legen Tracker wie einen Apple
AirTag in ihren Koffer. Und das kann unter Umständen
tatsächlich helfen, am Ende seinen eigenen Koffer wieder
zu bekommen. Denn so wissen die Reisenden zumindest, wo
ihr Gepäck ist. Flughafen-Mitarbeiter Raabe weiß, dass
Tracker die Reisenden etwas beruhigen können. Er warnt
aber vor zu großen Hoffnungen: "Das hilft nicht, den
Prozess zu beschleunigen oder schneller an das
Gepäckstück ranzukommen."
Nach Flughafen-Chaos: Tipps
für eine reibungslose Flugreise
- Auf der Airport-Homepage die Wartezeit für den
Sicherheitscheck abfragen und einen zusätzlichen
zeitlichen Puffer einbauen
- Wenn möglich, Zeitfenster für
Sicherheitskontrolle vorab online buchen.
Das ist z.B. am Airport
Hamburg möglich
- Vorab online einchecken und Gepäck
anschließend am Automaten aufgeben
- Strichcodes früherer Flüge vom
Koffer entfernen, um das automatisierte Scannen bei
der Abfertigung zu erleichtern
- Anhänger mit Namen und Telefonnummer an allen
Gepäckstücken befestigen und Kontaktdaten
zusätzlich im Koffer hinterlegen, um bei Verlust die
Eigentümersuche zu vereinfachen
- Tracker wie Apple AirTag in den
Koffer legen, um verlorenes Gepäck selbst einfacher
wiederzufinden
- Flüssigkeiten, Technik und Kosmetik griffbereit im Handgepäck
verstauen und bei der Sicherheitskontrolle ungefragt
offenlegen
- Handgepäck klein halten und möglichst viele Dinge
mit dem Koffer aufgeben; desto weniger muss
kontrolliert werden. Aber: wertvolle und unersetzbare
Gegenstände lieber nicht aufgeben, falls
der Koffer verloren geht
- Rucksäcke und leeren Koffer nicht einchecken,
sondern als Sperrgepäck aufgeben,
außerdem Koffer nicht mit dünner Folie umwickeln. All
das führt regelmäßig zu technischen Störungen der
Airport-Transportanlagen. Sperrgepäck kostet
nicht extra.
[Nur die Hauptursache des Koffer-Chaos, der
Personalmangel, wird nicht erwähnt].
Flughafen Zürich 21.7.2023: Wartezeit auf
Koffer nach der Ankunft von 2 Stunden ist normal:
«Warteten fast so lange, wie der
Flug dauerte» – Verspätungen sorgen für Koffer-Ärger
https://www.20min.ch/story/warteten-fast-so-lange-wie-der-flug-dauerte-verspaetungen-sorgen-fuer-koffer-aerger-376084133266
Am Flughafen Zürich kommt es wegen verspäteter Flüge
und wenig Personal zu massiven Wartezeiten bei der
Gepäckausgabe. Die Probleme dürften in den kommenden
Wochen noch zunehmen.
von Luca La Rocca, Mikko Stamm
Am Wochenende mussten Passagiere bei der Ankunft am
Flughafen Zürich im Extremfall bis zu 67 Minuten auf ihr
Gepäck warten.
Der Grund: Viele Flüge landeten verspätet und
gleichzeitig. Im Juli sind bisher 49 Prozent aller
Starts- und Landungen über 15 Minuten verspätet
Laut einer Sprecherin von Swissport bleibt das
Passagieraufkommen weiterhin hoch.
Endlose Schlangen, verspätete Flüge, hässige Passagiere:
Der Flughafen Zürich kämpft besonders in der Ferienzeit
immer wieder mit Problemen. Und die Passagierzahlen nehmen
weiter zu: Zum ersten Mal nach der Pandemie wurden am
Sonntag wieder 100’000 Reisende an einem Tag gezählt.
Jetzt steht das nächste Ferienwochenende an – und damit
wohl auch wieder ein Gepäck-Chaos am Flughafen. Wie
News-Scouts berichten, mussten sie vergangenes Wochenende
bis zu einer Stunde auf ihr Gepäck warten.
«Befürchteten, den letzten Zug zu verpassen»
Celine aus Basel flog mit Edelweiss von Santorini nach
Zürich. «Bereits im Flugzeug wurde uns gesagt, dass wir
etwas ausharren müssen, da derzeit zu wenig Bodenpersonal
zur Verfügung steht.» Im Terminal angekommen, sei die
Warterei weitergegangen: «Wir mussten über eine Stunde auf
unsere Koffer warten.»
Wie die 29-Jährige sagt, seien die Fluggäste um 23 Uhr
nervös geworden. «Viele befürchteten, ihren letzten Zug
nach Hause zu verpassen.» Als Celines Koffer dann endlich
auf dem Band erschien, sei noch dazu das Rad abgebrochen
gewesen. «Es ging wirklich einfach alles schief.»
Ähnlich ging es L., die aus den Ferien in Italien
zurückgekehrt ist: «Zuerst scherzte der Pilot, dass wir
noch im Flieger bleiben müssten, weil am Flughafen
offenbar niemand mit uns gerechnet hat.» Später habe sie
beim Gepäckband nochmals über 40 Minuten warten müssen:
«Wir wurden total ungeduldig. Die Wartezeit war fast so
lange wie die ursprüngliche Flugdauer. Das kann nicht
sein.»
Auch Swiss-Crew betroffen
Ein Swiss-Flugbegleiter erzählt gegenüber 20 Minuten, dass
auch die Crew am Flieger über eine Stunde auf ihr Gepäck
warten musste: «Als nach einer halben Stunde immer noch
niemand von Swissport da war, um unsere Koffer auszuladen,
machten wir es selber. Die Koffer der Passagiere waren
noch im Flugzeug.»
Grund für die Probleme sind offenbar viele verspätete
Flüge: In einem Video, das 20 Minuten vorliegt, ist eine
Durchsage zu hören. Es seien zwischen 20 und 30 Flieger
mit einer Stunde Verspätung eingetroffen. «Wir sind nicht
darauf ausgelegt, dass so viele Flüge am Schluss
zusammenkommen», heisst es in der Durchsage weiter. «Wir
rechnen daher mit Verzögerungen von bis zu einer halben
Stunde.» Bei Swiss landeten im Mai und Juni 61 Prozent der
ankommenden Flugzeuge pünktlich, wie eine Sprecherin
bestätigt. Der Flughafen Zürich schreibt, dass im Juli
bisher 49 Prozent aller Starts- und Landungen über 15
Minuten verspätet sind: «In den vergangenen Wochen hatten
herausfordernde Wetterlagen wie häufigen Westwinde und
mehreren starke Sommergewittern ebenfalls einen Einfluss
auf den Flugbetrieb», so eine Sprecherin.
Das sagt Swissport
Laut Swissport-Sprecherin Nathalie Berchtold ist das
Problem bekannt. Der Grund liege hauptsächlich bei der
hohen Anzahl an Flugunregelmässigkeiten und nicht bei der
Anzahl Mitarbeitenden. Zu Spitzenzeiten stünden bis zu 150
Mitarbeitende gleichzeitig im Einsatz: «Wenn wie aktuell
viele Flüge verspätet ankommen, können diese aber nicht
umfassend abgefedert werden.»
Das führe dazu, dass zu Spitzenzeiten das letzte
Gepäckstück teilweise nicht in den vorgegebenen 30 Minuten
ausgeliefert werde. «Am Sonntagabend dauerte die
durchschnittliche Wartezeit 28,9 Minuten. Es kam bei
gewissen Flügen zu Wartezeiten von rund 45 Minuten und in
einem Einzelfall von maximal 67 Minuten», so Berchtold.
Auch die Swiss und Edelweiss bedauern die Wartezeiten und
arbeiten laut Sprechern an Verbesserungen.
Gewerkschaft widerspricht
Dass nur verspätete Flüge Schuld am Gepäck-Chaos sein
sollen, glaubt Stefan Brülisauer, Sprecher des
Schweizerischen Verbands des Personals öffentlicher
Dienste VPOD, nicht. Die langen Wartezeiten bei der
Gepäckausgabe seien primär auf den Personalmangel
zurückzuführen. «Mit dem aktuellen Personalbestand ist es
unmöglich, das Gepäck aller Flüge rechtzeitig
abzufertigen.» Auch Überbuchungen seien ein Problem. «Es
braucht viel zusätzliche Zeit, bereits eingeladenes Gepäck
wieder auszuladen.»
Darunter leide das Personal: «Die Angestellten leisten
Überstunden bis zum geht nicht mehr, was dazu führt, dass
viele krank werden und ausfallen. So schlimm wie dieses
Jahr war es noch nie.»
Probleme werden wohl bleiben
Swissport-Sprecherin Nathalie Berchtold ist überzeugt,
dass das Passagieraufkommen hoch bleiben wird: «Am letzten
Wochenende haben vielerorts die Sommerferien begonnen. Das
bringt erfahrungsgemäss Rekordzahlen, was Passagier- und
Gepäckvolumen betrifft. Unsere Personalplanung ist
entsprechend dem angekündigten Flugplan vorbereitet.»
Flughafen Kloten am
20.9.2023: versinkt im Koffer-Chaos: 10 Tage alte
Ettiketten an Koffern:
Flughafen Zürich: Koffer-Berge liegen herum
https://www.nau.ch/news/schweiz/flughafen-zurich-koffer-berge-liegen-tagelang-herum-66604753
Beitrag von
Nico Leuthold, Alexander Dreyer
Fototext: Kofferchaos am Flughafen Zürich: Ein Passagier
findet Berge von Gepäck, auf das die Besitzer teilweise
seit zehn Tagen warten.
Der Artikel:
-- Ein Passagier findet am Flughafen Zürich Berge von
Koffern vor.
-- Teilweise sind die Etiketten auf den Koffern zehn Tage
alt.
-- Dabei handelt es sich um Koffer, die aus dem Ausland
nachgesendet werden müssen.
Als Simon K.* am Sonntag am Flughafen Zürich ankommt,
staunt er nicht schlecht. «Es war erschreckend», sagt er
zu Nau.ch.
Denn: In Kloten wird er empfangen von reihenweise Koffern.
«Es war der Wahnsinn, teilweise waren die Etiketten der
Koffer auf den 7. September datiert.» Also zehn Tage,
bevor er selbst in Zürich landete.
Was steckt dahinter? Die Koffer werden aus dem Ausland
nachgesendet und stapeln sich in der Empfangshalle,
erklärt Nathalie Berchtold vom Bodenabfertiger Swissport.
50 Gepäckwagen voller Koffer müssen den Passagieren vom
Flughafen Zürich aus noch ausgeliefert werden.
Passagiere können beim Umsteigen Koffer nicht mitnehmen
Sie erklärt: «Die Ursachen liegen mehrheitlich bei den
kurzen Umsteigezeiten an Transitflughäfen, Verspätungen
und Kapazitätseinschränkungen im Luftverkehr.»
Hinzu kommen Infrastruktur- oder Personalengpässe an den
Abgangsflughäfen im Ausland. «Diese haben zur Folge, dass
teilweise ganze Flüge ohne oder mit falschem in Zürich
Gepäck ankommen.»
«Es ist üblich, dass mit dem Rückreiseverkehr aus den
Sommerferien auch die Zahl der nachgesendeten Gepäckstücke
steigt. Allerdings stellen wir fest, dass im Vergleich zu
vor Corona etwa ein Drittel mehr Gepäckunregelmässigkeiten
auftreten.»
«So schlimm» war Personalmangel «noch nie»
Das Koffer-Chaos am Flughafen Zürich «war erschreckend»,
sagt ein Leser zu Nau.ch. – Leserreporter
Hintergrund: Laut der Gewerkschaft VPOD «herrscht an den
Flughäfen akuter Personalmangel.» Generell habe die
gesamte Flugbranche seit Corona schwer mit
Personalengpässen zu kämpfen. Hinzu kommen bald auch noch
die Herbstferien.
«So schlimm war es noch nie»,
lässt die Gewerkschaft
verlauten. Die Arbeitsbedingungen seien extrem
stressig und man komme bei der Gepäckbearbeitung
kaum hinterher. Teilweise werden Flieger laut
der VPOD nicht fertig geladen. «Es ist ein
Teufelskreislauf»
Swissport
rekrutiert im Ausland für Flughafen Zürich
Philipp Hadorn, Präsident der Bodenpersonalgewerkschaft
SEV-Gata sieht das kritisch. Die Unterstützung von
Mitarbeitenden aus dem Ausland dürfe keinesfalls zu
Lohndumping führen.
Flughafen Zürich
Swissport rekrutiert Fachkräfte aus dem Ausland, um am
Flughafen Zürich beim Gepäck auszuhelfen. (Archivbild) -
keystone
«Soweit dürfte es gar nicht kommen», so Hadorn. «Dass dies
nötig ist, zeigt, dass Swissport die Attraktivität der
Arbeitsbedingungen und die Löhne nach wie vor verbessern
muss.»
*Name der Redaktion bekannt
Kofferkrise Flughafen Zürich 23.9.2023:
Viele Flugzeuge fliegen ohne Gepäck
Impfschäden Schweiz Coronaimpfung,
[23.09.2023 10:57]
https://t.me/Impfschaden_Corona_Schweiz/78858
Ich habe ca vor einem Monat mit einem Arbeiter vom
Zürich Flughafen geredet. Er hat gesagt, es herrsche ein
Riesenchaos mit dem Gepäck. Die Flugzeuge fliegen ohne
Gepäck. Er dürfe aber nichts sagen. Es sei streng
geheim..
Massnahmen 24.9.2023 wegen Kofferkrise an
Flughäfen
von Michael Palomino, 24.9.2023
Man kann das Kofferchaos an Flughäfen reduzieren,
— wenn man weltweit nur noch 1 Koffer erlaubt
— wenn die Passagiere selber ihren Koffer zum Flugzeug
bringen oder vom Flugzeug wegbringen dürfen (also
zumindest das zweite wäre ja wohl möglich!)
— wenn man die geimpften Kranken an Flughäfen informiert
und mit den Heilmitteln versorgt, die von der
"Coronaimpfung" heilen, so gut es geht (Zeolith, Tees,
CDL, TCM etc.)
— wenn man dort Obelixe für die Koffer sucht und
ausbildet, wo die arbeitslosen Obelixe sind (da sind doch
so viele starke Männer aus dem Süden eingereist und sind
meist UNgeimpft und gesund, dasselbe gilt für Ukrainer)
— aber vernünftige Lösungen sind ja meistens nicht so
gefragt...
— also die Delikte sind heftig, wenn systematisch Koffer
nicht ankommen:
-- Raub mit Koffer klauen (ab 21 Tagen gilt er einfach als
"verloren"!)
-- systematischer Betrug
-- Irreführung mit Nichteinhaltung des Transportvertrags
-- Verheimlichung einer Notlage etc.
Da muss sich etwas ändern!
🙈🙈🙈🙈🙈🔔🔔🔔🔔🔔
Kloten mit Fluggesellschaft Edelweiss
24.9.2023: Koffer bleibt auf Rollfeld stehen, obwohl die
Familie aus Jegenstorf das Personal warnt:
Kinder ohne Kleider auf Rhodos – Berner Familie warnte
Kabinenpersonal vergebens: «Edelweiss liess unseren
Koffer im strömenden Regen stehen»
https://www.blick.ch/wirtschaft/kinder-ohne-kleider-auf-rhodos-berner-familie-warnte-kabinenpersonal-vergebens-edelweiss-liess-unseren-koffer-im-stroemenden-regen-stehen-id18972613.html
Levin Stamm - Beim
Edelweiss-Flug von Zürich nach Rhodos muss eine Familie
aus Jegenstorf zusehen, wie ihr Koffer trotz Warnung ans
Kabinenpersonal am Flughafen zurückbleibt.
Der Schreckensmoment erfolgt bereits in der Kabine.
Familie D.* aus Jegenstorf BE verliert am Freitagmorgen
während der Reise von Zürich nach Rhodos ihr Gepäck.
Kurios: Sie muss zusehen, wie Swiss-Tochter Edelweiss
ihren Koffer im strömenden Regen auf dem Vorfeld
stehenlässt. Obwohl die Familie umgehend das Bordpersonal
alarmiert, fliegt die Maschine ohne das Gepäckstück ab.
Frachtraum noch offen
Was den Familienvater (48) besonders verärgert. «Es wäre
halb so schlimm, wenn wir es dem Kabinenpersonal nicht
noch mitgeteilt hätten», sagt er. Denn als sein Sohn (11)
das Missgeschick bemerkt, ist der Frachtraum noch
geöffnet, das Förderband in Bewegung. Obwohl die
Stewardess ihr Team informiert, bleibt der Koffer
unberührt.
In der Luft kommt einen kurzen Moment lang Hoffnung auf:
Der Maître de Cabine teilt der Familie mit, es sei keine
Meldung zu einem zurückgelassenen Gepäckstück bei ihnen
eingetroffen. Doch nach Ankunft löst sich die Hoffnung in
Luft auf. Die Familie bleibt am Flughafen, bis das
Förderband ausgeschaltet wird, und muss den Weg ohne
Gepäckstück ins Hotel antreten.
«Fühlen uns im Stich gelassen»
Seither versuchen sie, herauszufinden, was mit ihrem
Gepäck passiert ist – erfolglos. Bereits mehrmals haben
sie die Hotline der Airline kontaktiert. «Das gibt eine
saftige Telefonrechnung», ärgert sich der Familienvater.
Die Hotline verweist sie jedoch nur an das Formular des
Kundendienstes. Auf dessen Antwort warten sie noch immer.
«Wir fühlen uns im Stich gelassen.»
Kleider der Kinder
Für die zwei Kinder, die seither auf ihre Kleider für die
Ferien warten, ist der vorläufige Verlust eine emotionale
Achterbahnfahrt. Sie könnten ihre Lieblingskleider
verlieren. Bis der Koffer auftaucht, bleibt der Familie
nichts anderes übrig, als die Reisekleider der Kinder
täglich von Hand zu waschen.
Immerhin: Die Hotline-Mitarbeiterin bietet der Familie an,
den Kauf der «nötigsten» Kleider für die Kinder vor Ort zu
vergüten. Was Familie D. aber verunsichert: Einen
spezifischen Betrag nennt die Airline nicht. Zudem sind
viele Kleider nur in der nächstgelegenen Stadt erhältlich
– hin und zurück eine Autofahrt von 120 Kilometern.
Edelweiss meldet sich nicht
Blick hätte gerne von Edelweiss gewusst, ob der Koffer der
Familie immer noch in Zürich ist, was die Ursache sein
könnte und wie viel Geld die Familie effektiv ausgeben
könnte, um den Kindern neue Kleider zu kaufen.
Leider «arbeiten nur die operativ relevanten Stellen» am
Sonntag bei Edelweiss, heisst es in einer Mailantwort.
Deshalb sieht sich die Airline ausser Stande, die Fragen
von Blick – und vor allem auch der Familie – zu
beantworten.
Immerhin: Der Koffer ist inzwischen in Rhodos
eingetroffen, wurde am Sonntagnachmittag ins Hotelzimmer
geliefert. Die Kleider seien allerdings vom Regen feucht
und von Edelweiss hat die Familie «bis jetzt keine
Rückmeldung» erhalten.
* Name der Redaktion bekannt.
Das Meldeportal vom Flughafen Zürich nimmt keine
Reklamationen mehr an [2]
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