Als das Virus kam, überschlugen sich die Medien mit Panikmeldungen. Danach überquollen ihre Kassen – Covidanzeigen und -spots sei Dank.

Knapp 22 Millionen Franken kostete die mediale Aufklärungskampagne („Bevölkerungsinformation“) den Steuerzahler über die letzten drei Jahre – netto.

Das geht aus einer Aufstellung des Gesundheitsdepartements hervor, um welche dieses Medium mit Verweis auf das Öffentlichkeitsprinzip gebeten hat. (Ganze Aufstellung: Siehe hier.)

Coronawahn Schweiz Plakat 01, 28.1.2023
Coronawahn Schweiz Plakat 01, 28.1.2023 [5]
So begann’s (BAG; 25.2.2020)

Das für die verschiedenen Kampagnen verantwortliche Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat in der gesamten bisherigen Covidzeit seit Anfang 2020 insgesamt 41 Teilkampagnen lanciert.

Themen waren Verhalten, Impfen sowie das Projekt „Impfoffensive“. Davon profitierten zahlreiche Medien und Medienagenturen.

Vorne mit dabei: Ringier. Marc Walders Verlag bekam (zusammen mit Tochtergesellschaft Admeira) über drei Millionen Franken für Covid-Aufklärung ausbezahlt.

Mindestens.

So kassierte der „Blick“ 379’900 Franken. Der „Sonntagsblick“ 132’465 Franken. Weitere Ringier-Marken erhielten ebenfalls Geld. Die Zahlen verstehen sich für Print.

Und noch ein Bazeli gab’s vom Bund obendrauf. Denn auch im Netz musste der Bürger belehrt werden. 378’343 Franken erhielt der „Blick“ für seine dreijährige Online-Aufklärungskampagne.

TV-Kampagne?

Satte 1’986’311 Franken für Admeiras (Ringiers) Aufklärungsarbeit. Alles in allem (Print, Online, TV) beläuft sich der Covid-Betrag für das Medienhaus an der Zürcher Dufourstrasse auf über drei Millionen Franken.

Ringier-CEO Marc Walder geriet vor Jahresfrist erstmals unfreiwillig in die Schlagzeilen, nachdem der Nebelspalter ein Video publizierte, in welchem Walder seine Redaktion(en) auf Regierungskurs trimmte.

Endgültig „explodiert“ ist das Walder-Gate vor 2 Wochen, als CH Media brisante Mails zwischen Alain Bersets Vorzimmer und und dem Ringier-CEO veröffentlichte.

Eine Standleitung zwischen Limmat und Aare kam zum Vorschein – und die Frage, ob der SP-Gesundheitsminister den „Blick“ lenkte oder umgekehrt der Zürcher Verlag den Berner Bundesrat.

Berset und Walder waren Gspusis. Und doch will Berset von einer Indiskretionsaffäre nichts gewusst haben: Mein Name ist Hase. Sein damaliger PR-Chef ist schuld.

Coronawahn Schweiz Plakat
                            02, 28.1.2023
Coronawahn Schweiz Plakat 02, 28.1.2023 [2]
Die vorläufig Letzte (BAG, 17.2.2022)

Auch CH Media erhielt Geld. Nordwestschweiz (444’050 Franken), Luzerner Zeitung (384’100 Franken), St. Galler Tagblatt (373’580 Franken) und Schweiz am Wochenende (303’709 Franken).

Plus weitere, kleinere Beträge. Total: Über 1.5 Millionen Franken (Print).

Goldbach Media (TX Group) erhielt für TV-Aufklärung 981’322 Franken, für Print knapp zwei Millionen Franken, für Online rund eine Million Franken. Und für Radio-Kampagne 675’900 Franken. 

Skurrilerweise tauchen sogar die Dating-App Tinder (25’000 Franken) oder die Gamer-Plattform „Twitch“ (10’918 Franken) auf der Liste auf, die Bersets Innendepartements zusammengetragen hat.

Eine Million Franken ging schliesslich an Facebook/Instagram, 75‘015 Franken waren’s für die chinesische Social Media App TikTok.

Die Beträge im Artikel sind nicht abschliessend. Die vollständige Liste braucht Lupe und Lineal.

Sämtliche oben genannten Aufwände verstehen sich laut BAG exklusiv Honorar, technischer Kosten und Mehrwertsteuer (netto).