Ferrara liegt in der Region Emilia-Romagna, wo es
derzeit 14.000 Corona-Infizierte gibt. Ferrara bleibt
jedoch mit nur 307 Erkrankten verschont. Dabei wurden
die meisten dieser Infektionsfälle an
der Grenze zu Bologna registriert.
Gesundheitsexperte Sergio Venturi vermutet, dass die
Einwohner von Ferrara über natürliche Schutzmechanismen
verfügen.
„Vielleicht lässt es
sich dadurch erklären, dass dies eine Malaria-Region ist
oder irgendwie mit Thalassämie zusammenhängt - einer
Krankheit, die vom rezessiven Typ geerbt wird“, zitiert
die Zeitung Vernturi.
Lage in Italien
Italien ist Nummer eins in Europa nach der Zahl der Corona-Infizierten.
Offiziellen Angaben zufolge gibt es in diesem Land
bereits mehr als 105.000 Fälle, mehr als 12.000 Menschen
sind daran gestorben.
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Das Dorf Ferrera Erbognone liegt in der Corona-Hochburg
Lombardei. Trotzdem sieht es so aus, als sei der rund 50
Kilometer von Mailand entfernte Ort bisher von der
COVID-19-Pandemie verschont geblieben. Das mag ein Zufall
sein, doch die Einwohner sind stolz darauf.
Der Bürgermeister der südspanischen Gemeinde Zahara de
la Sierra hat entschieden, seine Stadt vollkommen von
der Aussenwelt abzuriegeln. Zu diesem Zweck wurden vier
der fünf Zufahrtsstrassen blockiert, sodass kein
Durchkommen mehr möglich ist.
Grund dafür ist, dass es bisher bei den rund 1400
Einwohnern des Ortes noch keinen einzigen Corona-Fall
gab. «Seit der Abriegelung sind zwei Wochen vergangen
und wir haben noch immer keine Infektionen. Es sieht
also gut aus», sagte der Bürgermeister zu CNN.
Die Bewohner von Zahara de la Sierra stehen vollkommen
hinter dem Entscheid ihres Bürgermeisters. Beinahe ein
Viertel der Bevölkerung ist über 65 Jahre alt, und in
nahe gelegenen Dörfern und Städten sind bereits einige
Corona-Fälle bekannt geworden.
Am einzigen Eingang zur Stadt steht die Polizei Wache.
Ausserdem waschen zwei Männer in Schutzkleidung jedes
einzelne Auto mit Bleichmittel und Wasser ab. Ausserdem
müssen die Autos durch eine Desinfektions-Pfütze fahren,
damit auch die Räder gereinigt werden. «Kein einziges
Auto kommt in die Stadt, das nicht desinfiziert wurde»,
sagt der Bürgermeister.
Aber nicht nur die Autos werden gereinigt. Jeden Montag
und Donnerstag geht eine Gruppe bestehend aus zehn
Personen in Schutzanzügen durch die Stadt und
desinfiziert die Strassen, öffentlichen Plätze und
Fassaden der Häuser. Ausserdem tragen zwei Frauen
täglich Lebensmittel aus lokalen Geschäften zu den
Häusern aus, damit die Bewohner ihre Wohnungen so wenig
wie möglich verlassen müssen.
Damit endet die Solidarität in der Bevölkerung aber
noch nicht. Es wird auch für die älteren Personen
gekocht und man hilft sich gegenseitig wo immer möglich.
So werden beispielsweise Reparaturen von Nachbarn
übernommen, oder technisch versierte Personen haben
angeboten, die Fotos älterer Personen während der
Ausgangssperre zu digitalisieren.
All dies funktioniert, da die lokale Ökonomie
hauptsächlich aus autonomen Geschäften besteht. Für
Unternehmen, die normalerweise auf Kunden oder Touristen
angewiesen sind, wird finanzielle Hilfe angeboten. Auch
die Kosten der Elektrizität oder des Wassers wird für
lokale Geschäfte übernommen.