Wegen Plomben sieben Monate
im Koma (QUICK 1989)
Amalgam:
Der bekannte Giftspezialist Doktor Max Daunderer fordert jetzt das Verbot von
Quecksilber-Zahnfüllungen
Max Daunderer: Buch "Gifte im Alltag" [1], er
ist also scheinbar wirklich ein Giftspezialist |
Dr. Dr. Max Daunderer
[2], geb. 1943 in Landshut, ist in München
tätiger Internist, Toxikologe und
Umweltmediziner [web01, web02] |
Heidi
Niedermeier mit Quecksilbervergiftung in
Bewusstlosigkeit bei Dr. Max Daunderer 1988 -
Quecksilberforschung - Daunderer will Hilfsfond für
Amalgamopfer
[Die Zeitschrift
Quick titelte über die Geschichte mit Heidi Niedermeier:
"Wegen Plomben sieben Monate im Koma"].
|
Die
Gefahrstoffkennzeichnung für Quecksilber [3]
heissen "sehr giftig" und "umweltgefährlich".
Der Mensch gehört auch zur Umwelt, aber
Amalgamfüllungen mit über 50% Quecksilber sind
bis heute nicht überall verboten. Die
"Wissenschaft" von gewissen Regierungen hat bis
heute nicht gemerkt, dass der Mensch auch zur
Umwelt gehört... |
Die kleine Heidi
Niedermeier aus den bayerischen Bergen unweit von
Rosenheim verdankt ihr Leben dem Mut eines Mannes, der
darüber fast zum Aussenseiter geworden ist. Dr. med. Max
Daunderer war am Abend des 14. April 1988 in dem
WDR-Film „Gift am Arbeitsplatz“ zu sehen.
Als er über „typische Symptome bei
Quecksilbervergiftung“ berichtete und Apathie,
Kopfschmerzen, Gedächtnisstörungen und Depressionen
erwähnte, wurde ein Münchner Assistenzarzt hellhörig.
Bei ihm auf der Station der Uni-Klinik lag die
damals neunjährige Heidi. Völlig apathisch, ohne
Kontakt zur Umwelt. Sie wurde künstlich
ernährt. Der Klinik-Assistent alarmierte Daunderer.
Einen Tag später stand der Giftspezialist vor dem Bett
des Kindes. Der Arzt gegenüber QUICK: „Ich war mir
sofort sicher, dass das Mädchen eine
Quecksilbervergiftung hatte. Viereinhalb
Stunden habe ich auf Chef- und Oberärzte eingeredet,
sie möchten der Kleinen ein Gegenmittel verabreichen.
Das Mittel hatte ich schon dabei. Es handelte sich um
einen schwefelhaltigen Stoff, der Schwermetalle wie
Quecksilber bindet kann.“ Endlich gaben die Ärzte der
kleinen Patientin eine einzige Kapsel pro Tag. 20
wären eigentlich nötig gewesen. Trotzdem
erwachte Heidi aus ihrer tiefen
Bewusstlosigkeit, in der sie schon sieben Monate
dahindämmerte. Daunderer recherchierte, vom
Ergebnis selbst überrascht, jetzt wie ein Detektiv
nach den Hintergründen. Er erfuhr, dass auf dem
elterlichen Hof der kleinen Heidi die
Quecksilber-Knopfbatterie einer Kamera verschwunden
war. Sein Verdacht: Das Kind hat sie aus Versehen
verschluckt. Doch eines Tages wurde die Batterie
wieder gefunden. Die Quecksilberwerte im Körper des
Mädchens blieben weiter konstant hoch. Da kam dem Arzt
erstmals der Verdacht, dass Amalgam – Zahnplomben die
Giftquelle sein könnten. Tatsächlich hatte Heidi
innerhalb eines Jahres fünf Amalgamfüllungen bekommen.
Daunderer, der international renommierte und erfahrene
Giftexperte hatte Amalgam bislang als „toxikologisch
unbedenklich“ eingestuft. Heidis Schicksal jedoch
machte ihn misstrauisch. Er überprüfte nach eigenen
Angaben seit Heidis Entlassung aus der Klinik (die
Plomben wurden entfernt; das Kind wird ambulant noch
immer behandelt) 800 Patienten daraufhin, ob
Amalgamfüllungen im Mund eine erhöhte
Quecksilberbelastung im Körper verursachen.
Sein
Untersuchungsergebnis gab Max Daunderer jetzt bekannt:
Patienten, die niemals Amalgam im Mund hatten, zeigten
Werte bis maximal 20 Mikrogramm Quecksilber pro Liter
Urin. Bei Patienten, die regelmässig Fisch, Thunfisch,
Krabben und andere Meeresfrüchte assen, fand er
maximal 50 Mikrogramm Quecksilber. Aber 98 Prozent
aller Patienten mit Amalgamfüllungen
(die zu 50 Prozent aus Quecksilber bestehen), waren
mit erheblich mehr als 50 Mikrogramm Quecksilber
belastet. Für den Toxikologen Daunderer ist erwiesen:
„Zahnfüllungen mit Amalgam vergifteten auf
schleichende Weise Millionen von Menschen. Amalgam als
Zahnfüllung muss deshalb sofort verboten werden. Wer
weiterhin Amalgam in Zahnlöcher füllt, begeht einen
schweren ärztlichen Kunstfehler. Da so viele Menschen
betroffen sind, geht der Schaden in die Milliarden,
und es sollte ein Hilfsfond gebildet werden, der die
ungeheuren Kosten abdeckt.“
Dr. Peter Schleicher
mit Amalgamforschung: Quecksilber schränkt die
Fresszellen ein
|
Dr.
Peter Schleicher, ein Immunologe mit Praxis in
München [4] |
Inzwischen bekommt Dr. Daunderer Schützenhilfe von einem
jungen Wissenschaftler, der völlig unabhängig eigene
Forschungen zu den Amalgambelastungen durchgeführt hat:
Dr. Peter Schleicher (40), der praktische Arzt und Leiter
des Instituts zur Erforschung neuer Therapieverfahren
chronischer Krankheiten und Immunologie in München.
Schleicher zu QUICK:
„Alle von mir untersuchten Patienten
mit Amalgamfüllungen hatten stark erhöhte
Quecksilberausscheidungen im Urin. Und alle diese
Patienten waren zu mir gekommen, weil sie an einer
ausgeprägten Immunstörung litten.“ Schleicher weiter:
„Durch Quecksilber wird die Fressabteilung der
Abwehrzellen stark eingeschränkt, die normalerweise
Bakterien und Pilze abwehren, aber auch erhöhte
Blutwerte abbauen und sogar Tumorzellen auffressen.“
Als Folge hoher Quecksilberbelastungen treten laut
Peter Schleicher vermehrt chronische Krankheiten auf
wie Schuppenflechte, multiple Sklerose, Migräne,
Rheuma, Muskelzucken, Nierenfunktionsstörungen und
sogar Krebs. Der Immunbiologe weist auf eine
sensationelle eigene Untersuchung hin:
„Nach meiner Feststellung ist die Immunlage von
Patienten mit Schwermetallvergiftung, wie sie durch
Amalgamfüllungen verursacht werden, zu 98 Prozent
identisch mit der von Patienten, die an einem
„malignem Melanom“ leiden, dem gefährlichen schwarzen
Hautkrebs. Ich bezweifle deshalb stark, dass wir dafür
pauschal das Ozonloch verantwortlich machen können,
das so bequem weit weg liegt.“
Die Forderung des Münchner Arztes: „Alles was in den
Mund eines Menschen hineinkommt, muss darauf überprüft
werden, ob der Mensch es auch verträgt und wie die
Langzeit-Giftwirkung aussieht. Ausserdem muss endlich
deklariert werden, was die Materialien enthalten, die
bei der Zahnheilkunde verwendet werden. Die meisten
Zahnärzte wissen nicht, was sie ihren Patienten in den
Mund stopfen.“ Müssen nun alle Amalgamfüllungen raus?
Was wäre der ideale Ersatz? Daunderer: „ Zement hält
schlecht, bleibt Kunststoff
oder
Keramik.“
Kostenfrage -
Zinkorotat 40 oder DMPS-Präparat Dimaval
Doch
wer bezahlt das? Eine Amalgamfüllung kostet 38 bis 96
Mark (Kunststoff und Zement in etwa das gleiche). Für
Keramik im Zahn müssten
dagegen runde 400 bis 500 Mark je Plombe berappt
werden. Zuschuss geben nur Privatversicherungen und
Ersatzkassen. Bei geschätzten 300 Millionen
Amalgamplomben in der Bundesrepublik würde der
vollständige Ersatz durch Keramik etwa 120 Milliarden
Mark verschlingen – rund ein Drittel eines
Bundeshaushalts.
Dr. Max Daunderer: „Das muss trotz hoher Kosten
gemacht werden. Wir sind doch kein Entwicklungsland.
Unsere Gesundheit muss uns das wert sein.“ Auch im
Bonner Gesundheitsministerium gibt es inzwischen
Überlegungen zur Eindämmung der Giftströme aus den
Zahnplomben. Nach QUICK-Informationen
ist zunächst an eine Begrenzung der Plombenzahl in
einem bestimmten Zeitraum gedacht. Pro halbes Jahr
soll künftig nicht mehr als eine Amalgamfüllung je
Patient erlaubt sein. Schleicher rät allen
Amalgamträgern, sich ausreichend mit Zink zu
versorgen, etwa durch „Zinkorotat
40“, das in Apotheken erhältlich ist: „Zweimal täglich
eine Tablette mindert das Amalgamrisiko.“
- Zink
allein reicht keinesfalls. Näheres zu Zink siehe unten
und: http://www.toxcenter.de/1
Daunderer
empfiehlt die Arzt-Behandlung mit dem DMPS-Präparat „Dimaval“.
Daunderer zu QUICK: „Ich werde keine Ruhe geben, bevor nicht Amalgam als
Zahnfüllung ein für allemal verboten ist.
Das bin ich schon der kleinen Heidi schuldig, die
durch dieses Gift zwei Jahre ihres jungen Lebens
verloren hat.
Hans
Wagner