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Water force without end: wave energy power plants - news 01

Waves bring energy, you just have to know how

News

presented by Michael Palomino

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Financial
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5.7.2011: <Energiewende: Schotten wollen grüne Saudis werden> - Schottland will mit Wellenkraftwerken grünen Strom exportieren

aus: Financial Times Deutschland online; 5.7.2011;
http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:energiewende-schotten-wollen-gruene-saudis-werden/60074421.html

<Das Land will mit erneuerbaren Energien zum Stromexporteur aufsteigen. An erster Stelle stehen dabei Wind- und Wasserkraft. Die raue See um die Orkney-Inseln lockt auch kontinentaleuropäische Konzerne wie Eon an.

von Rodney Jefferson, Stromness

Über dem Eingang der ehemaligen Schule auf den Orkney-Inseln steht ein Zitat von John F. Kennedy: "Wir brauchen Menschen, die sich Dinge erträumen können, die es noch nie gegeben hat." Ganz ohne Pathos geht es nicht, wenn man so ehrgeizige Ziele verfolgt wie die Forscher des Europäischen Zentrums für Marine Energie (European Marine Energy Centre, EMEC): Sie wollen die Inselgruppe an der Nordspitze Schottlands in einen der wichtigsten Standorte für die Nutzung der Wasserkraft verwandeln.

Dahinter steckt ein Plan der Regionalregierung in Edinburgh. Sie will Schottland in eine Art Saudi-Arabien für grüne Energie verwandeln: Bis 2020 soll die Region dank erneuerbarer Energien doppelt so viel Strom erzeugen, wie ihre Bewohner selbst verbrauchen. Den Überschuss will das Kabinett von Ministerpräsident Alex Salmond exportieren. Der heimische Strombedarf soll vollständig mithilfe regenerativer Energieträger gedeckt werden. Damit geht Salmond deutlich weiter als beispielsweise die deutsche Regierung, die mit Wind, Sonne und Biomasse bis 2020 rund 35 Prozent des Stromverbrauchs abdecken will. In Schottland liegt der Anteil heute schon bei 30 Prozent.

Experten halten Salmonds Ziele dennoch für ausgesprochen ehrgeizig. "Die Frage ist, ob das realistisch und bezahlbar ist", sagt Gordon Walkden, Professor für Geowissenschaften an der Universität Aberdeen. "Würde unser Haushalt uns erlauben, Geld da reinzustecken, wie die Amerikaner es getan haben, als sie die erste bemannte Mondfahrt planten? Die Herausforderung ist vergleichbar."

Wie Pelamis und Waver Dragon aus Wellen Strom erzeugen

Immerhin haben die Forscher von EMEC schon die Unterstützung mächtiger Konzerne gewonnen: Der deutsche Energieversorger Eon lässt seit Mai 2010 ein Wellenkraftwerk von den Wissenschaftlern testen. Gebaut wurde es von der schottischen Spezialfirme Pelamis Wave Power, die Ende August im Auftrag des heimischen Versorgers Scottish Power ein zweites Kraftwerk zu Wasser lassen will. Zusammen sollen die beiden Modellkraftwerke 1,5 Megawatt Strom erzeugen.

Ein konkurrierendes System will ab dem nächsten Jahr der Hersteller AWS Ocean Security erproben, hinter dem ebenfalls ein Großkonzern steht: Alstom übernahm Ende Juni 40 Prozent an AWS.

Noch vier Jahre bis zur Marktreife

"Der Prozess der Verwandlung von Meerwasser in Elektrizität ist geschafft", sagt EMEC-Chef Kermode. Dennoch gebe es noch viel zu tun, wenn Wellenkraftwerke wie von der schottischen Regierung geplant in neun Jahren eine Leistung von 1600 Megawatt erbringen sollten. Bis zur Marktreife würden noch mindestens vier Jahre vergehen, schätzt Kermode. "Die Innovationsführerschaft haben wir - jetzt dürfen wir sie nicht verlieren", sagt er.>

Teil 2: Regierung hofft auf Investitionen von 6 Mrd. Pfund

aus: http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:energiewende-schotten-wollen-gruene-saudis-werden/60074421.html?page=2

<Nach Auffassung von EMEC-Chef Kermode haben die Orkneys zwei große Standortvorteile: Die Inseln sind der nördlichste Zipfel des britischen Stromversorgungsnetzes. Vor ihrer Küste erzeugte Energie kann also direkt in das Netz eingespeist werden, ohne dass für viel Geld neue Kabel gelegt werden müssten.
Der zweite Vorteil heißt Scapa Flow. Es handelt sich um die Bucht südlich der größten Orkney-Insel Mainland, die von mehreren kleineren Inseln vom Atlantischen Ozean abgeschirmt wird. Während jenseits dieses natürlichen Hafens die tosenden Wellen die Energie für die Kraftwerke liefern sollen, könnten die Stromversorger in Scapa Flow die empfindlicheren Teile ihrer Infrastruktur in der sturmgeschützten Bucht aufbauen.

Für die Orkneys mit ihren 20.000 Einwohnern ist die neue Technik eine große Hoffnung. Laut Schätzungen der Regierung in Edinburgh könnte der Ausbau der Wasserkraft Investitionen in Höhe von 6 Mrd. Pfund (6,6 Mrd. Euro) auf die Inseln und den gegenüberliegenden Küstenstreifen locken. Doch die Bedingungen dafür zu schaffen, kostet zunächst einmal viel Geld: 14 Mio. Pfund gibt die Verwaltung der Orkney-Inseln allein für den Ausbau der Hafenanlagen aus, die bislang vorwiegend von Fischer- und Taucherbooten genutzt werden.

Außerdem hängt der Nutzen für die Bevölkerung davon ab, ob sich die Regionalregierung in Edinburgh im Streit über die Einnahmen gegen London durchsetzen kann. Bislang muss jedes Unternehmen, das Wasserkraftwerke vor der schottischen Küste installiert, Miete an die Zentralregierung zahlen. Auf 13 Mio. Pfund beliefen sich die Einnahmen allein im vergangenen Jahr. Der schottische Ministerpräsident Salmond will, dass dieses Geld künftig in Schottland bleibt. Sollte er es nicht bekommen, könnte der Traum vom grünen Saudi-Arabien schnell platzen.>

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n-tv online,
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9.7.2011: Wellenkraftwerk im Baskenland vor Mutriku in Betrieb - Wellen treiben Turbinen an

Stromproduktion mit Wellen am Meeresstrand. Wieso wurde dieses Konzept nicht schon vor 50 Jahren erfunden?

aus: n-tv online: Zukunftsmusik wird hörbar: Wellenkraftwerk eingeweiht; 9.7.2011;
http://www.n-tv.de/wissen/Wellenkraftwerk-eingeweiht-article3769736.html

<Energiewende live: Während an der deutschen Küste Offshore-Windparks entstehen, kann in Nordspanien das Meer selbst genutzt werden. Dort geht das erste kommerzielle Wellenkraftwerk ans Netz. Experten sehen die Technik aber noch in den Kinderschuhen.

Wellen krachen gegen das weißgraue, massive Bauwerk vor dem Hafen von Mutriku im nordspanischen Baskenland. Ein scheinbar unauffälliger Betonklotz neben der Hafenmole. Doch er hat es in sich: Dort verbergen sich 16 Turbinen, die nur auf die nächste Welle warten, denn sie verwandeln sie in Strom. Am Freitag ist es soweit: Das nach Firmenangaben erste kommerziell genutzte Wellenkraftwerk geht ans Netz.

Seine Dimensionen lassen eine Energiewende mit Hilfe der Weltmeere allerdings zunächst wenig realistisch erscheinen. Die Turbinen versorgen mit ihrer Leistung von 300 Kilowatt gerade mal rund 250 Haushalte mit Strom, erläutert der Bauherr EVE (Ente Vasco de la Energia). "Die Größe lässt noch keine Aussage zu, ob das einer der wichtigen Energieträger der Zukunft ist", sagt Wellenkraftexperte Kai-Uwe Graw von der Technischen Universität Dresden. "Die ersten Windräder waren auch verhältnismäßig klein."

Riesiges Energiepotenzial in Wellen

"Das Potenzial der Energiegewinnung aus Wellen ist gigantisch", ist sich Roland Münch, Chef von Voith Hydro, hingegen sicher. Die Sparte des Heidenheimer Anlagenbauers hat die sogenannten Wellsturbinen geliefert, die nun in Mutriku laufen. Wellenkraft sei die interessanteste aller Arten, aus Weltmeeren und deren Strömungen Energie zu gewinnen. Voith hat dabei selbstredend ganz handfeste Interessen, auch wenn in Nordspanien nur 6,7 Millionen Euro investiert wurden. Die Heidenheimer sind einer der Weltmarktführer bei der Wasserkraft - wo sonst viel größere Projekte wie Staudämme gestemmt werden.

Seit Jahrzehnten tüfteln Wissenschaftler und Ingenieure daran, wie der Wellengang genutzt werden kann. "In der Anfangszeit haben sich viele Firmen daran ausprobiert, dann aber wegen fehlender Marktchancen einen Rückzieher gemacht", sagt Hydromechanikprofessor Graw. Tatsächlich ist zumindest in Deutschland, das sich ja als Vorreiter in Sachen Energiewende sieht, kein Einsatz vorstellbar. "Die Küsten von Nord- und Ostsee eignen sich nicht", sagt Graw.

Optimal hingegen sieht es an den Atlantikküsten von Schottland, Norwegen, Portugal oder eben auch Spanien aus. "Ob Mutriku wirklich unter kommerziellen Bedingungen funktioniert, müssen die jetzt aber erst einmal beweisen", sagt Graw. Technisch läuft es jedenfalls, die Methode nennt sich "Oszillierende Wassersäule" (OWS). Die Wellen schwappen unter der Wasseroberfläche in eine Kammer und produzieren dadurch einen Luftzug, der wiederum die Turbine antreibt. Weil es in Mutriku eine Wellsturbine ist, dreht die sich immer in der gleichen Richtung. Es ist also egal, ob die Welle gerade raus- oder reinschwappt.

Prognosen sind schwer

Wellenkraftexperte Graw ist hin- und hergerissen, wenn es um eine Prognose für die Wellenkraft geht. Aussagen, in den Weltmeeren stecke bis zu ein Drittel des weltweiten Strombedarfs, will er nicht kommentieren. Neben der Wellenkraft sei die Nutzung der Gezeiten ja schon gängig. "Die Möglichkeiten sind riesig, das stimmt. Aber wie lange es dauert, sie wirklich auszunutzen, lässt sich nicht eindeutig bestimmen."

Auch deutsche Energiekonzerne arbeiten neben den Offshore-Parks an Möglichkeiten, sich die Weltmeere zunutze zu machen. RWE Innogy etwa will an Schottlands Küste ein 4-Megawatt-Wellenkraftwerk installieren. Vorbilder wie Mutriku sind da nicht ungeeignet. Der weißgraue, spitzzulaufende Klotz sollte so oder so gebaut werden - als Wellenbrecher und Schutz für den dahinter liegenden Hafen der baskischen Stadt.

Johannes Wagemann, dpa>

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