Bio-Abfälle erzeugen Strom --
Biokohle -- Strom aus Reishülsen -- Strom aus Pferdemist
-- die Energie-Toilette von Bill Gates -- Hopfen-Häcksel
vergären -- Rohöl aus Algen in 1 Stunde - Kraftwerk
geplant -- Rechenzentrum wird mit Bio-Gas-Strom aus
Kläranlage versorgt -- Bio-Gas aus Kuhmist -- Gärenergie
einer Brauerei -- Pflanzen statt Rohöl -- Bio-Gas aus
Kuhmist 02 -- Spiralen, Spulen, Pyramiden --
Bodensee-Fähre fährt mit Biogas vom Bauernhof --
Bioenergie 29.9.2006: Energie aus dem Güllenloch -
die Biogasanlage
Landwirtschaftliche Biogasanlage in Visp eingeweiht [- der
Bauer kann nun auch Strom verkaufen]
<Visp. SDA/baz. Aus Gülle, Mist und
Bioabfällen die Energie für den Betrieb des Bauernhofs
gewinnen. Dieses Ziel hat Bauer Max Stalder aus Visp VS in
den letzten Jahren erfolgreich verfolgt. Am Freitag wurde
seine Biogasanlage mit Blockheizkraftwerk eingeweiht.
Bis zu 700 000 kWh kann Stalder aus der Vergärung der Gülle
und des Mists seiner 100 Milchkühe sowie aus Bioabfällen aus
der Region gewinnen. Dieser Ökostrom und auch die gewonnene
Wärme reicht nicht nur für seinen Hof. Stalder liefert
fortan für einen Viertel der gemeindeeigenen Gebäude von
Visp Elektrizität und Heizenergie.>
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Bioenergie 12.8.2010: Biokohle
aus: n-tv online: Energieträger aus Pflanzenresten: Biokohle
kann Klima schützen; 12.8.2010;
http://www.n-tv.de/wissen/Biokohle-kann-Klima-schuetzen-article1257746.html
<Die Herstellung von sogenannter Biokohle kann den
Ausstoß der klimaschädlichen Treibhausgase wesentlich
verhindern. Das berechnen Forscher für das
Energieministerium der USA. Zudem wachsen Pflanzen, die in
Erde mit Biokohleanteil ausgesät werden, besser und
schneller.
Bis zu zwölf Prozent der vom Menschen produzierten
Treibhausgases könnten durch die Produktion von Biokohle
nachhaltig aus der Atmosphäre ferngehalten werden. Das
berichten Forscher um Jim Amonette, Bodenchemiker in
Diensten des US-Energieministeriums. Die Kalkulation ist im
Journal "Nature Communications" nachzulesen.
Biokohle (englisch: biochar) entsteht, wenn feuchte Blätter,
Stroh oder ähnliches unter Druck und hoher Temperatur zu
Kohle gewandelt werden. Diese speichert jenen Kohlenstoff,
der sonst bei der Verbrennung der getrockneten
Pflanzenabfälle als Kohlendioxid (CO2) frei geworden wäre –
und das über lange Zeit hinweg.
Alles, was auf dem Kompost landet, könnte zu Biokohle
verarbeitet werden.
Im Gegensatz zu anderen Verfahren, die Biomasse nutzen, muss
der Rohstoff nicht getrocknet werden: Der Prozess läuft
ohnehin im Wasser ab. Daher kann dafür Material eingesetzt
werden, dass sich anderenfalls nicht sinnvoll nutzen lässt.
Damit ein Klimaschutz-Effekt eintritt, müssen die
Pflanzenreste so verarbeitet werden, dass die dabei
entstehenden Energie in den Prozess zurückgeführt wird –
sonst entsteht am Ende mehr CO2 als gespart wird.
Mehrere positive Effekte
"Biochar bietet einen der wenigen Wege, mit dem wir Energie
gewinnen können, während wir den Gehalt von CO2 in der
Atmosphäre verringern", erklärte Amonette. Zusammen mit dem
internationalen Autorenteam schreibt er, dass es sich um die
bislang gründlichste und umfassendste Untersuchung zu den
Klimaeffekten der Kohle handelt. Ihre weiteren Vorteile: Sie
verbessert die Bodenqualität, weil sie Wasser und Nährstoffe
darin zurückhält. Zudem hält sie Stickoxide und Methan in
der Erde. Auch so lässt sie ausgelaugte Böden langfristig
wieder fruchtbar werden.
Dies zeigen etwa Experimente eines Teams um Mingxin Guo von
der Delaware State University, vorgestellt 2008.
Winterweizen wuchs in Töpfen mit zwei verschiedenen Arten
von Erde. In einigen befand sich gewöhnliche Erde, in
anderen ein zu zwei Prozent mit Biokohle angereicherter
Boden. Pflanzen in der mit Biokohle versehenen Erde keimten
"erheblich" besser und wuchsen schneller. Sogar Erde mit
einem Prozent Biokohle könne zur Verbesserung beitragen.
Hergestellt wurde die Biokohle aus Baumblättern,
Maisstängeln und Holzchips.
Biokohle entsteht aus
Abfall
Für die Untersuchung konzentrierten sich die Forscher auf
Biomasse-Quellen, die nicht als Nahrungsmittel dienen –
Rasenschnitt, Getreideblätter, Reisspelzen, um nur einige zu
nennen. Geklärt wurde die Frage, wie viel davon für die
Biokohle zur Verfügung steht. Aus den Rechnungen gingen drei
Szenarien hervor: Nummer eins nutzt alle zur Verfügung
stehende Biomasse, Nummer drei einen kleinen Teil, Nummer
zwei den Mittelweg. Die Maximalvariante erfordert große
Umstellungen, das Minimal-Szenario nur kleine Varianten der
bestehenden Praxis.
Amonette und seine Kollegen fanden heraus, dass sich mit der
starken Variante eins jährlich eine Treibhausgas-Menge
einsparen lässt, die dem Ausstoß von 1,8 Milliarden Tonnen
Kohlenstoff entspricht. Umgerechnet sind das 6,6 Milliarden
Tonnen Kohlendioxid. Dies wiederum entspricht in etwa dem
CO2-Ausstoß der USA im Jahr 2006.
dpa>
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4.1.2012: Strom aus Reishülsen: Strom für alle:
alternative Entwicklungshilfe
aus: Schweizer Radio DRS 2; 4.1.2012;
http://www.drs2.com/www/de/drs2/sendungen/kontext/5005.sh10205834.html
Fototexte:
<Das Herzstück des Biomasse-Kleinkraftwerks: Der
Reaktor, in dem die Reishülsen vergast werden. Husk
Power beschäftigt lokale Angestellte. Die
Angestellten werden in einem eigenen Ausbildungszentrum
geschult. Die Vergasung der Reishülsen erzeugt viel Teer,
der die Anlage verstopft. Experimente im
Ausbildungszentrum sollen Wege aufzeigen, wie die
Teerproduktion gesenkt werden kann. Das Ausbildungszentrum
in Bihars Hauptstadt Patna. Sumit Kumar entwickelt eine
Übermittlerbox, die automatisch per SMS den
Betriebszustand eines Kraftwerks an die Zentrale in Patna
übermittelt.
Gyanesh Pandey, einer der beiden Gründer von Husk Power,
vor dem Reaktorgefäss des Kraftwerks im Dorf Tamkuha. Der
Maschinist des Werks in Tamkuha vor dem Motor, der den
Stromgenerator antreibt.
Das treibt die Biomass-Kraftwerke an: Reishülsen.
Reishülsen, sonst nur Abfall, jetzt ein Wertstoff. Der
Reaktor in Tamkuha wird nachgeladen.
Ein Fernseher ist in Tamkuha eine Attraktino. Die
Dorfjugend in der Schlafhütte der Angestellten auf dem
Werkhof des Kraftwerks. Dank Strom kann Schreiner Umakant
Dubey auch abends arbeiten. Ladenbesitzer Surendra Chauhan
hat dank elektrischem Licht abends länger geöffnet.
Die meisten Familien in Tamkuha haben nun 2
Stromsparlampen im Haus: Elektrisches List ist besser und
billiger als die zuvor benutzten Kerosinlaternen. Der
Dorfarzt BP Singh kann dank elektrischem Licht besser
nächtliche Notfälle behandeln. Er besitzt nun auch einen
Fernseher und schätzt es, dadurch mehr über die Welt zu
erfahren. Gyanesh Pandey in seinem Büro in Tamkuha.>
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24.2.2012: Strom aus Pferdemist
aus: Die Welt online: Meinung: "Fuhrs Woche": Die Lösung
heißt Strom aus Pferdeäpfeln; 24.2.2012;
http://www.welt.de/debatte/kolumnen/Fuhrs-Woche/article13885095/Die-Loesung-heisst-Strom-aus-Pferdeaepfeln.html
<Autor: Eckhard Fuhr
Warum ein Querstromzerspaner zur
Renaissance der Stadt-Pferde führen könnte und sich
auch große Jungs für Ponyhöfe interessieren.
Diese Woche habe ich zwei Dinge gelernt: Erstens, wozu man
einen Querstromzerspaner braucht; und zweitens, dass das
Leben manchmal doch ein Ponyhof ist. Ich verdanke diese
Erkenntnisse der Universität Hohenheim, einer Stätte der
Wissenschaft, die schon viel Nützliches hervorgebracht
hat.ggg
Die Zahl der in Deutschland gehaltenen Freizeitpferde
wächst ständig, ebenso der Berg von Mist, welchen diese
liebenswerten Tiere produzieren. Meine Töchter sind aus
dem Ponyhof-Alter zwar schon lange heraus, doch kann ich
mich noch gut daran erinnern, wie ich mit Schäufelchen
und Eimerchen einen Teil von den strohigen Pferdeäpfeln
für die Balkon-Rosen holte. Auf das Wachstum des
Mistberges hatte das natürlich keinen Einfluss. Im
großen Stil ist Pferdemist als Dünger wegen seiner
Trockenheit schwer zu verwenden. Also muss er
anderweitig entsorgt werden.
Querstromzerspaner kommt hier zum Einsatz
Findige Agrartechniker aus Hohenheim suchten nun nach
Wegen, diese Verschwendung wertvoller Biomasse zu
beenden. Die Lösung heißt Strom aus Pferdemist. Damit er
biogasanlagentauglich wird, muss er vorbehandelt werden.
Hier kommt der Querstromzerspaner zum Einsatz.
Er zerkleinert den Mist so, dass die fleißigen
Mikroorganismen in der Anlage etwas mit ihm anfangen
können. Bisher scheiterte die energetische Mission der
Pferdeäpfel immer daran, dass sie auf der Gärsuppe
schwammen und den ganzen Ablauf störten. Aus den
jährlich viereinhalb Millionen Tonnen Pferdemist können
400 Millionen Kubikmeter Methan erzeugt werden, was 400
Millionen Liter Mineralöl einspart. Auf 80.000 Hektar
könnte etwas anderes als Energiemais angebaut werden.
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Tiere für sich arbeiten lassen
Und das sind nur die Anfänge. Die Zahl der Pferde
lässt sich steigern. Ihre Rückkehr in innerstädtische
Verkehrssysteme ist längst überfällig. Das Taxi geht,
die Droschke kommt. Auch Straßenbahnen können von
Pferden gezogen werden. Der von umzugswilligen Studenten
gern in Anspruch genommene Autoverleih mit den Robben
könnte eine ökologische Servicelinie kreieren mit einem
vielfältigen Angebot rund um die heu- und
haferbetriebene Zugkraft.
Wer Hemmungen hat, ein Tier für sich arbeiten zu
lassen – viele junge Menschen kennen so etwas nicht mehr
aus eigener Erfahrung – kann ein Elektroauto mieten,
dessen Batterie mit Pferdestrom aus der firmeneigenen
Verstromungsanlage geladen ist. Solche Perspektiven
öffnen sich, weil man in Hohenheim Ponyhöfe nicht nur
als Sozialbiotope frühpubertärer Mädchen und Pferdemist
nicht nur als unvermeidlichen Kollateralschaden
weiblicher Selbstfindung betrachtete.
Der Autor ist Chefkorrespondent der
Welt-Gruppe>
*****
15.8.2012: <WC: Bill Gates will die Welt mit
Solar-Toiletten retten>
aus: Welt online; 15.8.2012;
http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article108635054/Bill-Gates-will-die-Welt-mit-Solar-Toiletten-retten.html
<Trinkwasser aus Urin, Strom aus
Kot: So will Bill Gates weltweit die Sanitärversorgung
verbessern. Dafür machte er sich auf die Suche nach dem
raffiniertesten Lokus und zeichnete ihn aus.
Microsoft-Gründer
Bill Gates ist auf der Suche nach der Toilette der
Zukunft. WCs seien "extrem wichtig für die öffentliche
Gesundheit und die Menschenwürde", erklärte der
Milliardär. "Vier von zehn Menschen auf dieser Welt können
kein ordentliches Klo benutzen", heißt es auf seiner
Website.
Der 56-Jährige,
der seine Milliarden seit seinem Rückzug beim
Software-Konzern für den Kampf gegen Krankheiten und Armut
einsetzt, gab die Sieger eines Wettbewerbs zur
Neuerfindung der weißen Porzellanschüssel bekannt. Der
erste Preis ging an eine mit Solarzellen betriebene
Toilette, die auch Wasserstoff und Strom produzieren
kann. Sie wurde von kalifornischen Forschern
entwickelt.
Nur Zugang zu Plumsklo
Gates betonte in
einem Blogeintrag, es gehe um ein extrem dringliches
Problem. Mit Fäkalien verschmutztes Wasser löse
Durchfall-Erkrankungen aus, denen jedes Jahr 1,5 Millionen
Kinder zum Opfer fielen. Weltweit hätten 2,5 Milliarden
Menschen noch nicht einmal Zugang zu einem Plumpsklo.
Seine Stiftung ehrte auf einer großen Sanitär-Messe in
Seattle im Nordosten der USA die vielversprechendsten
Erfindungen.
Der erste Preis
ging an eine vom California Institute of Technology
entwickelte Toilette, die mit Solarenergie betrieben wird
und zusätzlich Strom und Wasserstoffgas produziert.
Die englische
Universität von Loughborough belegte den zweiten Platz mit
ihrem Recycling-Klo, das Abwasser in Kohle, Minerale und
sauberes Trinkwasser zerlegt. Die WCs der reichen
westlichen Länder seien für 40 Prozent der Weltbevölkerung
unvorstellbar, da es oft an der nötigen Wasser- und
Stromversorgung sowie an der Kanalisation fehle,
kritisierte Gates im Internet.
Der Unternehmer
ist davon überzeugt, dass auch wohlhabendere Länder von
der Erfindung neuer Klos profitieren könnten, indem sie
"ihr sauberes Wasser für eine andere Verwendung als die
Toilettenspülung" sparten.
dpa/afp/eb>
*****
Bayern: 5.9.2012: Hopfen-Häcksel vergären
aus: Kreislaufwirtschaft: Bayern nutzen Hopfen zur
Energiegewinnung; 5.9.2012;
http://www.welt.de/regionales/muenchen/article109003411/Bayern-nutzen-Hopfen-zur-Energiegewinnung.html
<Die Bayern trinken nicht nur
gerne Bier, jetzt verwenden sie auch dessen Zutaten zur
Energiegewinnung: Mit Hopfen-Häckseln wird künftig
eine Bio-Erdgasanlage betrieben – ein weltweit
einmaliges Projekt
Das berühmte
bayerische Bier wird laut Reinheitsgebot nur mit Gerste,
Hopfen und Malz gebraut. Der Hopfen, der auf riesigen
Flächen in Bayern wächst, soll künftig aber noch zu ganz
anderen Wohltaten verwendet werden: als Biogas zum Heizen
oder als Stromquelle.
Ministerpräsident
Horst Seehofer (CSU) hat im oberbayerischen Wolnzach eine
nach Betreiberangaben weltweit einmalige Bio-Erdgasanlage
in Betrieb genommen. Erstmals würden darin hauptsächlich
beim Hopfenabbau anfallende Rebenhäcksel zur
Biogas-Produktion eingesetzt.
Die rund 20
Millionen Euro teure Anlage liefert 1000 Kubikmeter Gas in
Erdgasqualität in der Stunde und kann den Energiebedarf
von 5000 Haushalten decken.
"Das ist Kreislaufwirtschaft in
Perfektion"
"Hier wird das
Potenzial der Region als größtes zusammenhängendes
Hopfenanbaugebiet der Welt genutzt. Das ist
Kreislaufwirtschaft in Perfektion", sagte Seehofer beim
Festakt im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm. Auf dem Weg
in ein neues Energiezeitalter seien solche innovativen und
kreativen Ideen nötig.
In der Anlage
werden pro Jahr 100 000 Tonnen Biomasse umgewandelt – 70
Prozent aus Hopfenreben. Der Rest besteht aus Mais, Silage
und Gras. "Für unsere Hopfenanbauer bedeutet dieses
Verfahren eine zusätzliche Wertschöpfung", sagte der
Vorsitzende der Hopfenverwertungsgenossenschaft, Johann
Pichlmaier. Pro Tonne Trockenmasse bekommen die Landwirte
18 Euro. Zusätzlich sparen die Anbauer teure
Lagerkapazitäten.
dpa/ans>
========
"USA" 15.1.2014: Rohöl aus Algen in 1
Stunde - Kraftwerk geplant
aus: Deutsche Wirtschaftsnachrichten online: Algen
werden in einer Stunde zu Rohöl verarbeitet ; 17.1.2014;
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/01/15/algen-werden-in-einer-stunde-zu-rohoel-verarbeitet/
Eine US-Biosprit Firma plant das
erste Algen-Kraftwerk. In wenigen Minuten gewinnt das
Unternehmen aus den Algen Rohöl. Dieses wird später zu
Treibstoff für Flug- und Fahrzeuge weiter verarbeitet.
Die Entstehung von Rohöl benötigt enorm viel Druck und
viel Zeit. Ingenieuren des Pacific Northwest National
Laboratory (PNNL) ist es jedoch gelungen, diesen Prozess
so zu beschleunigen, dass bald Rohöl aus Algen
gewonnen werden kann. In nicht mal einer Stunde ist der
Prozess abgeschlossen, für den die Natur Millionen von
Jahren braucht.
Das PNNL ist eine Forschungsabteilung der
US-Energiebehörde. Der Erfolg der Ingenieure wurde
zuerst in dem Fachmagazin Algal
Research veröffentlicht. Bislang wurde Rohöl nur
aus getrockneten Algen gewonnen. Nun ist es jedoch
möglich, ein Algengemisch zu verwenden, das bis
zu 90 Prozent aus Wasser besteht.
Das macht den Prozess sehr viel ökonomischer. Die
Trocknung der Algen, die bisher sehr zeit- und
kostenintensiv ist, fällt nämlich weg.
Forscher Douglas Elliot vom PNNL sagte den NBC
News:
„Die Algen nicht trocknen
zu müssen ist ein großer Gewinn für den Prozess und
reduziert die Kosten massiv. Außerdem bietet der Prozess
weitere Vorteile, wie beispielsweise der Umstand, dass
wir in der Lage sind, nutzbare Gase aus dem Wasser
extrahieren und das verbleibende Wasser und Nährstoffe
recyceln zu können. Daraus können wir weitere Algen
züchten, was die Kosten erneut reduziert.“
Der PNNL-Prozess wurde von der Firma Genifuel Corp
linzensiert. Sie will ein auf der Technik
aufbauendes Kraftwerk bauen.
Der Prozess ähnelt dem in einem Schnellkochtopf. Die
Algen sollen zunächst in 360 Grad Celsius heißes Wasser
eingetaucht und dann unter einen hohen Druck gesetzt
werden (3.000 PSI). Nach nicht einmal einer Stunde der hydrothermalen
Verflüssigung trennt sich das Rohöl vom Wasser.
Die hydrothermale Verflüssigung hat den Vorteil, dass
die ganze Alge genutzt werden kann. Aus dem vom Rohöl
getrennten Wasser kann in einem weiteren Schritt Methan
gewonnen werden. Die Überreste der Alge werden dazu
verwendet, um neue Algen zu züchten.
Die nächste Herausforderung wird
sein, genügend Algen zu züchten, um den Prozess der
Rohölgewinnung effizienter zu gestalten. Im Anschluss
müssen die Standards für die Treibstoffgewinnung
angepasst werden. Denn das aus der Alge gewonnene Rohöl
„sieht etwas anders aus und hat auch leicht veränderte
Eigenschaften“, sagte Elliot.
Wenn dann noch die Abwasserbestimmungen eingehalten und
der Nährstoffkreislauf optimiert werden können, „dann
sind wir schon einen wichtigen Schritt weiter“.>
========
1.12.2014: Rechenenzentrum wird mit
Bio-Gas-Strom aus Kläranlage versorgt
aus: Deutsche Wirtschaftsnachrichten online: Biogas für
Computer: Kläranlage liefert Energie für Rechenzentrum;
1.12.2014;
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/12/01/biogas-fuer-computer-klaeranlage-liefert-energie-fuer-rechenzentrum/
<Ein US-Rechenzentrum
deckt seinen gesamte Energiebedarf aus einer
Kläranlage. Diese liefert Biogas, das in
Brennstoffzellen zu Strom umgesetzt wird. Die
Pilotanlage soll die Zuverlässigkeit der alternativen
Energie auch bei komplexen Aufgaben demonstrieren.
Ein Rechenzentrum in den USA gewinnt den Strom
für seine Server komplett aus Biogas: Eine
Kläranlage liefert den Brennstoff, der in
Brennstoffzellen zu Strom umgesetzt wird.
Die Pilotanlage in Cheyenne im US-Bundesstaat
Wyoming besteht aus 200 Servern und ist an
das Supercomputing Center der Universität Wyoming
angeschlossen. Das Methan zur Stromerzeugung entsteht im
Faulturm der Kläranlage und wird an das Rechenzentrum
geleitet. Dort wandelt eine Brennstoffzelle mit 300
Kilowatt Leistung das Gas elektrochemisch in Strom um.
Siemens
realisierte das kürzlich in Betrieb gegangene
Pilotprojekt zusammen mit Microsoft und dem Unternehmen
Fuel-Cell Energy. Den Betreibern zufolge gelten
für die kleine Pilotanlage die gleichen hohen
Anforderungen wie für große Rechenzentren:
Die Stromversorgung der Server muss absolut zuverlässig
und unterbrechungsfrei sein, um teure Datenverluste
auszuschließen. Dazu kommen hohe Vorgaben für die
Qualität der Versorgung – schon Spannungsspitzen oder
-einbrüche im Milli-Sekundenbereich können den
IT-Betrieb stören.
Eine Anbindung an das öffentliche Stromnetz hat
das Zentrum nicht. Siemens entwickelte und
installierte für die Anlage intelligente Steuerungs- und
Überwachungstechnik sowie Energiemanagement-Software,
damit die Server zu jeder Zeit stabil mit Strom versorgt
sind. Die Partner wollen demonstrieren, dass sich mit
intelligenter Hard- und Software auch kritische
Installationen wie Rechenzentren mit alternativen
Energiequellen zuverlässig betreiben lassen.>
========
Estland 20.7.2017: Bio-Gas aus Kuhmist Gazprom zuckt zusammen: Estland will mit
Erdgas-Ersatz fahren
https://de.sputniknews.com/wirtschaft/20170720316679468-estland-will-mit-erdgas-ersatz-fahren/
<Estland will Brennstoff aus Kuhmist
herstellen, wie das Portal „EADaily“ berichtet.
Über
fünf Millionen Euro kostet das Biogasprojekt der
estnischen Firma Biometaan. Die Firma will Methan aus
Exkrementen des Rindes erzeugen. Beliefert werden die
Verbraucher mit dem Biogas über ein spezielles
Tankstellennetz, das allerdings noch gebaut werde müsse,
erklärte der Firmenchef.
Bis 2020 müssen alle Länder der Europäischen
Gemeinschaft aufgrund einer EU-Verordnung zehn Prozent
ihres Kraftstoffs aus regenerativen Rohstoffen
erzeugen.>
========
Region Wien 21.6.2019: Gärenergie
einer Brauerei kann man als Fernwärme zum Heizen und
für Warmwasser nutzen: Diese Niederösterreicherin heizt ihre Wohnung mit
Bier
https://de.sputniknews.com/oesterreich/20190621325283802-oesterreicher-heizung-bier/
<In
Niederösterreich ist die erste Wohnung übergeben
worden, die mit Abwärme von der Brauerei Schwechat
unweit von Wien beheizt wird. Dies schreibt das
Magazin a3bau am Freitag.
Brau Union Österreich und EVN entwickelten demzufolge ein
innovatives Konzept. Abwärme aus der nahe gelegenen
Brauerei, die sonst ungenutzt verloren ginge, wird mit
einer Wärmepumpe für Heizzwecke und Warmwasser in der
entstehenden Wohnanlage nutzbar gemacht. Die Abwärme
entstammt dabei keinem industriellen Prozess, sondern
ist das Produkt eines biologischen Vorgangs.
Birgit Kolar wurde in Niederösterreich zur ersten
Eigentümerin einer mit Gärwärme beheizten Wohnung.
Insgesamt sollen mit der nachhaltigen Naturwärme 900
Wohnungen beheizt werden, die am „Alten Brauereigelände“
von den Wohnbaugenossenschaften Wien-Süd, NBG,
Atlas-Wohnbau und Wohngut errichtet werden.
Schwechat ist nach dem „Brauquartier Puntigam“ in
Graz bereits das zweite Projekt, bei dem Wärme aus
Bier erzeugt wird, berichtete das Portal Energie-Bau. Zwei
Wärmepumpen der Kelag wandeln schon seit Februar 2018
Abwärme aus dem Gärprozess der Brauerei Puntigam in
Heizwärme und Warmwasser um.
Bodensee-Schifffahrt am 24.7.2024: mit
Biogas vom Hof: Bodensee-Fährschiff fährt mit Biogas von Südtiroler
Milchkühen: Mist und Gülle werden restlos verwertet
https://www.suedtirolnews.it/unterhaltung/wer-haette-das-gedacht/bodensee-faehrschiff-faehrt-mit-biogas-von-suedtiroler-milchkuehen
Von: luk
Sterzing – Seit Anfang Juli fährt das Fährschiff
„Richmond“ auf der Strecke zwischen Konstanz und
Meeresburg weitgehend treibhausgasneutral mit Bio-LNG
(Flüssiggas) von biwi aus Sterzing. Bei biwi wird dieser
Treibstoff aus Gülle und Mist von den Milchkühen der
Landwirte der Umgebung hergestellt.
Der Geschäftsführer der Stadtwerke Konstanz, Dr. Norbert
Reuter sagt dazu: „Wir freuen uns, damit einen weiteren
Meilenstein bei der Dekarbonisierung unserer Schifffahrt
erreicht zu haben.“ Das Schiff „Richmond“ ist eines der
ersten Binnenfahrgastschiffe in Europa, das von reinen
Gasmotoren angetrieben wird. Der Betrieb mit Biogas ist
praktisch CO2-neutral. Für den Einsatz von Bio-LNG war
keinerlei Umrüstung notwendig, da die zwei
schnelllaufenden mtu-Gasmotoren von
Rolls-Royce-Power-Systems genau darauf ausgerichtet sind,
auch mit Bio-LNG zu funktionieren. Bei jeder Ersparnis von
1.000 Litern Dieselkraftstoff bei der Fährflotte der
Stadtwerke Konstanz werden so rund drei Tonnen CO2
eingespart. Angeliefert wird das Flüssiggas von biwi aus
Sterzing durch einen mit Bio-LNG betriebenen Lastwagen.
Eckdaten des Fährschiffs „Richmond“
Länge: 82,5 Meter
Breite: 13,4 Meter
Gewicht: ca. 840 Tonnen
Fahrgäste: 700 Personen
Fahrzeuge: 64 PKW
Tragfähigkeit: 400 Tonnen
Motoren: zwei 8-Zylinder-Gasmotoren von
Rolls-Royce-Power-Systems (mtu)
Leistung pro Motor: 746 Kilowatt
Mehr Infos unter
https://www.stadtwerke-konstanz.de/faehre/aktuelles/lng-faehre-richmond/
Bei biwi sind es auch Südtiroler Unternehmen aus dem
Transportbereich (IVECO Gasser, FERCAM, Transbozen), die
wesentlich beteiligt sind und stark an das nachhaltige
Konzept glauben. Denn Bio-LNG gilt für den Lkw-Verkehr als
Treibstoff der Zukunft. Er liefert alle Vorzüge eines
brennbaren Treibstoffes bei höchstem Energiegehalt und
fast ohne schädliche Emissionen.
Die Grundlage für die Biogaserzeugung bei biwi ist
gesammelter Mist und Gülle der Wipptaler Milchkühe. Daraus
wird erst ganz klassisch Biogas produziert und dann
hochgradig reines Methan gewonnen, das dann unter Druck
verflüssigt und extrem gekühlt wird. Der Reinheitsgrad des
Methans ist so hoch, dass sich die Europäische
Raumfahrtbehörde dafür interessiert, um ihre
Raketenantriebe nachhaltig zu machen.
Mehr als nur Treibstoff
Eine weitere Besonderheit der Anlage in Sterzing: Bei biwi
werden alle Bestandteile von Mist und Gülle restlos
verwertet. Neben Bio-LNG wird auch Dünger in flüssiger und
fester Form sowie CO2 für die Lebensmittelindustrie
hergestellt. Dazu wird sauberes Wasser an die Natur
zurückgeführt. In der innovativen Anlage von biwi können
Mist und Gülle viel Positives bewirken, anstatt
Grundwasser und Boden mit Nitraten zu belasten.